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-> Virginia Good (Schwester)
-> Lynette Fromme
-> Manson Family
*20.02.1944
Sandra "Sandy" Collins Good ist eine US-amerikanische politische Aktivistin, Umweltschützerin und Anhängerin der Manson Family, die ihre Ziele auch mit radikalen Mitteln umsetzen wollte.
Charles Manson gab ihr auch den Spitznamen "Blue".
Sandra Good wurde am 20. Februar 1944 geboren. Sie ist die jüngste von drei Schwestern. Ihre älteren Schwestern sind Deborah Good und Virginia Good. Letztere war eine lokal berühmte Hippie-Aktivistin.
Sandra Good stammt aus einer wohlhabenden Bankiersfamilie. Diese war aber innerlich zerrissen. Die Eltern liessen sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg scheiden (wohl 1946, es existieren aber auch andere Angaben). Der Vater galt als ruhig und karriereorientiert, die Mutter wird als eher allürenhaft beschrieben, die sich wenig um ihre Kinder kümmerte. Die Erziehung oblag daher hauptsächlich dem lateinamerikanischen Kindermädchen. Bei Sandra Good kam noch hinzu, dass sie als Kind kränkelte und wegen eines Lungenschadens bereits als Baby fast gestorben wäre. Ihre Mutter hatte bereits das Krankenhaus verlassen und wurde zurückgerufen, als es das Kind doch schaffte.
Später, als sich Sandra Good politisch oppositionell betätigte und in Interviews äusserte, sie sei inzwischen sogar im Stande, ihre eigene Mutter zu töten, kommentierte diese in einem Zeitungsinterview in den 1970er-Jahren: "Why did she have to pull through?" (gemeint ist der Überlebenskampf als Baby).
mutmassliche Schulbuchfotos von Sandra Good
Sandra Good besuchte wie ihre Schwester Virginia Good die
Point Loma High School und war mit Margaret Avery Mitglied des dortigen Student Opinion Club. Ihre schulischen Interessen waren Spanisch, Drama und Musik. Sie galt als recht gute Schülerin, was wohl auch mit dem Druck von Zuhause zusammenhing.
In einem Interview in den 1990er-Jahren sagte sie einmal, dass sie ihre damalige soziale Umgebung ablehnte und sich darüber ärgerte, dass ihre Mutter einen Doktortitel von ihr erwartete. Goods akademische Interessen lagen in den Bereichen Biologie und Englisch. Sie geriet aber in den 1960er-Jahren in die damaligen politischen Auseinandersetzungen und wechselte mehrfach die Universität. Umstritten ist aber, ob sie einen Bachelor-Abschluss gemacht hat. Viele Biographen verneinen das, in dem Film "Manson" von 1973 wird das behauptet.
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Sandra Good (oben, 1. Reihe links; www.eviliz.com) |
Die Lebenswende erfuhr Sandra Good durch die politischen Bewegungen der 1960er-Jahre und durch die Bekanntschaft mit
Charles Manson. Angeblich erfuhr sie nur zufällig über Bekannte von seiner Kommune, war dann aber gleich hingerissen. 1968 flog sie mit einem Privatflugzeug von San Francisco nach Topango, und besuchte dann die Kommune. Sie fühlte sich dort liebevoll empfangen und wurde zu einer von Mansons fanatischsten Anhängerinnen. Mit der Zeit prägte sich für diese Kommune der Begriff "Manson Family".
Die Family war zunächst in einem schwarzen Schulbus unterwegs, hielt sich dann im Haus von Dennis Wilson von den Beach Boys auf und liess sich später auf der Spahn Movie Ranch nieder und erkundete das weitere Umfeld in Richtung Death Valley.
Bereits im Mai 1968 bekam Sandra Good Ärger mit den Behörden wegen Besitzes von Marihuana. Am 8. August 1968 wurde sie mit Mary Brunner wegen Kreditkartenbetruges verhaftet. Diese Verhaftung und die Tatsache, dass sie hochschwanger war, wirkten sich aber positiv auf ihren "Criminal Record" aus: So wurde sie nicht in die kurz darauf stattfindenden Tate-LaBianca-Morde hineingezogen! Allem Anschein nach sympathisierte sie aber mit diesen Morden. Über die Beteiligung oder Mitwisserschaft an weiteren Morden ist nichts bekannt.
Am 16. September gebar Sandra Good ihren Sohn
Ivan. Aufgrund des polygamen Sexuallebens in der Familie wusste sie nicht sicher, wer der Vater war. In Betracht kommen u. a. Charles Manson, ihr damaliger Lebensgefährte/Ehemann Joel Pugh (den sie in einigen Interviews als Ehemann verleugnete) und Bobby Beausoleil. Sandra Good bat
Joel Pugh, die Vaterschaft anzuerkennen. Er war Biologe und ihr über die Familien und aus Studienzeiten bekannt. Sandra Good hatte ihn auch an die Family herangeführt, er blieb aber skeptisch. Pugh entschloss sich aber, auf einer langen Reise u. a. durch Südamerika "sich selbst zu finden". Dabei waren möglicherweise auch Mitglieder der Manson Family anwesend, v. a. Bruce Davis. Am 1. Dezember 1969 fand man Pughs Leiche in einem Londoner Hotel. Seine Kehle war zweifach durchschnitten, aber die Polizei entschied auf Selbstmord. Später wurde eine Mordtheorie entwickelt, nach der der Manson-Anhänger Bruce Davis der Mörder war. Davis besuchte um die Zeit Grossbritannien, um einmal Kontakte zu dortigen Scientology-Stellen aufzunehmen und sich möglicherweise auch mit Joel Pugh um die Regelung einer Erbschaft zu kümmern.
Sandra Good und Joel Pugh Ende 1967
Als die Taten der Manson Family Ende 1969 ruchbar wurden, weil Susan Atkins im Gefängnis mit den Morden geprahlt hatte, eine Tatwaffe gefunden wurde und sich die Ermittler mit Rockern über die Sitten der Family unterhielten, zeichnete sich ein gigantischer Prozess gegen Charles Manson und seine Mörder ab. Die Manson Family war jetzt nicht mehr nur auf ihren Ranches aktiv, sondern wirkte als Prozessbeeinflusser.
Sandra Good gehörte zu den Unterstützerinnen, die regelmässig vor dem Prozessgebäude
Mahnwachen abhielten und Gesänge anstimmten. Als Manson sich aus Protest die Haare abschneiden und ein X in die Stirn einbrennen liess, folgte ihm Good wie viele Anhänger.
Lynette Fromme und Sandra Good mit Sohn Ivan bei einem Prozess
Doch die Manson-Anhänger beliessen es nicht bei symbolischen Protesten. Im August 1971 versuchten sie, zusammen mit AB-Mitgliedern einen
Waffenladen in Hawthorne zu überfallen. Dieser Coup missglückte aber, weil der Verkäufer einen stillen Alarm auslösen konnte und weil sich die eintreffende Polizei als schusssicherer erwiess. Viele Mansonites wurden verletzt, aber niemand getötet. Angeblich sollten die erbeuteten Waffen dazu dienen, einen Jumbo-Jet zu entführen, um Manson freizupressen. Falls der Staat nicht nachgäbe, sollte in jedem Zeitintervall eine Geisel erschossen werden.
Sandra Good war nicht im Angriffsteam mit dabei, wurde aber im Oktober 1971 festgenommen, weil sie Kenneth Como geholfen haben soll, aus der Hall of Justice zu fliehen.
Die Proteste während des Manson-Prozesses konnten die Todesurteile gegen die Mansonites zwar nicht verhindern, allerdings hatten Charles Manson, Tex Watson, Susan Atkins, Leslie van Houten und Patricia Krenwinkel Glück, dass ihre Todesurteile 1972 durch einen Beschluss des Obersten Gerichtshofs von Kalifornien in lebenslängliche Haftstrafen umgewandelt wurden. Auch Bruce Davis und Clem Grogan wurden wegen der Beteiligung an anderen Morden zu langen Haftstrafen verurteilt.
N. Pitman, L. Fromme und S. Good im Film "Manson"
Sandra Good blieb auch jetzt noch der Manson Family treu. Sie gab einige Interviews, die das unterstrichen.
Good arbeitete dabei mit Lynette Fromme zusammen. Man nannte sie auch "Blue" und "Red". Weitere aktive Anhängerinnen waren Nancy Pitman, Catherine Gillies, Catherine Share u. a.
Insgesamt machten sich aber Veränderungen der Gruppe bemerkbar. Manson schloss zu seinem Schutze im Gefängnis einen Pakt mit der
Aryan Brotherhood. Gleichzeitig fungierten die Frauen in Freiheit als Boten und schliefen mit den freien AB-Anhängern. Dadurch stellte sich aber erneut eine Machtfrage.
Manson musste seinen Einfluss gegen den der AB-Mitglieder schützen.
Sandra Good lebte in dieser Zeit mit AB-Mitglied
Steve Bekins in Oregon zusammen. Im Juli wurde nach einem Supermarkt-Überfall von Bekins auch Sandra Good verhaftet, weil sie ihn versteckt haben soll. Bekins versuchte, bei Sandra Good unterzukommen. Als die Polizei die Gegend durchsuchte und auch auf die Wohnung traf, lief Good nackt durch die Wohnung, um die Polizisten abzulenken.
Sandra Good reiste danach nach San Francisco, musste sich dann wieder in Oregon den Vorwürfen stellen, einen gesuchten Kriminellen versteckt zu haben und zog nach ihrem Freispruch nach Sacramento.
Exkurs Steve Bekins:
Steve Bekins stammt aus einer Familie, die 1891 die in den USA berühmte Speditionsfirma Bekins Van Lines gegründet hat. Diese Firma half bei Umzügen zunächst mit Kutschen, stieg aber schon früh (1903) in den Transport mit Lkws ein. Die Familie expandierte zuerst national und dann international und wurde erst 2012 von einer anderen Firma, Wheaton World Wide Moving, übernommen. Die Firma arbeitete mit der Zeit sehr eng mit dem US-Militär zusammen. In der Bekins-Familie herrschten aber starke Spannungen.
Steve Bekins (* ca. 1939) ist ein Sohn von Bruce Bekins und zwei Jahre jünger als sein Bruder Marshall.
Bekins ging zwar in gute Schulen, rebellierte aber früh gegen die Familie, beging kleine Straftaten und nahm mit 17 Heroin. Leider war seine Mutter an Krebs gestorben, als er 9 Jahre alt war, so dass sie nicht mehr vermitteln konnte. Sein Vater hatte danach deren Krankenschwester geheiratet. Aufgrund der permanenten Konflikte steckte ihn sein Vater er zuerst in Heime, wo er erfuhr, was Hass bedeutete und den späteren Mörder Gary Gilmore kennenlernte (!) und danach in die Armee. Aus dieser wurde er mit 18 Jahren wegen Autodiebstahls unehrenhaft entlassen. Schliesslich wurde Bekins wegen seiner fortgesetzten Renitenz aus der Familie verstossen und enterbt. Er blieb aber stur und schlug die "Karriere" eines Berufsverbrechers ein, die er mit Familienperfektion vorantrieb.
Bekins wollte fortan das Leben eines Ausgestossenen leben und kriminellen Idealen folgen, merkte aber mit der Zeit, dass es trügerische Ideale waren. Im Gefängnis nahm er auch Kontakt zur Aryan Brotherhood auf. Während einer Haftzeit erfuhr er Anfang der 70er-Jahre durch die Medien und Bekannte von den Taten der Manson Family. Als Ronald Reagan zur Entlastung des Staatshaushaltes von Kalifornien 1972 viele Häftlinge entliess, nutzte Bekins die Chance, um die Anhängerinnen von Charles Manson zu treffen. Er hatte gerade 6 Jahre wegen bewaffneten Raubes abgesessen, war auf der Suche nach etwas Neuem und hatte von einem Freund von den Frauen gehört. Bekins begeisterte sich für die Philosophie der Family und bandelte mit Sandra Good an. Er wirkte auch gebildeter als die anderen AB-Kriminellen, mit denen die Manson Family zu dieser Zeit paktierte und wirkte recht sportlich. Da er sich aber weiterhin mit Einbrüchen und anderen kriminellen Aktivitäten finanzierte, wurde die Polizei bald wieder auf ihn aufmerksam und nahm in ihn fest. Vor dem Prozess versuchte er noch einmal, mit Good zu fliehen, wurde aber wieder erwischt.
Im Gefängnis verschlimmerte sich Bekins Lage. Als der Komplize Randall Darrien gegen ihn aussagte, wollte er sich im Oktober 1973 an diesem rächen und stach mit einem Komplizen (Paul Akins) in Darriens Zelle auf ihn ein. Der Häftling wurde für tot gehalten, überlebte aber den Anschlag knapp. Das führte zu einer deutlichen Verlängerung seiner Haft. Sandra Good besuchte Bekins mehrfach in der Haft, stellte aber fest, dass er durch die gefängnisinternen Machtkämpfe psychisch verhärtet war. Auch sein Bruder Marshall besuchte ihn in der Haft. Bekins blieb bis in die späten 80er-Jahre in Haft. Journalisten schrieben, dass er den Bau und den Fall der Berliner Mauer hinter Gittern erlebt habe.
Nachdem er wieder freigelassen wurde, begann er eine erneute Dummheit und überfiel im Dezember 1990 eine Bank. Die Flucht in einem Plymouth wurde schon kurz darauf gestoppt, als Bekins in ein Motorrad rauschte (der Fahrer überlebte) und sich herausstellte, dass er im Gefängnis das Steuern von Fluchtfahrzeugen verlernt hatte. Da der Täter eine Maske getragen hatte, war nicht ganz klar, ob es Bekins selbst oder ein Komplize war. Der Richter und die Jury sahen Bekins Schuld aber als erwiesen an. Er wurde nun zu einer Haft bis 2018 verurteilt. Er selber gab in einem Interview zu, dass er sich im Glauben an die Ganovenehre verschätzt hat und dass er zwar anfangs seinen Vater für sein Abdriften verantwortlich gemacht habe, es jetzt nach Jahrzehnten aber nicht mehr tun könne. Bekins galt aber auch in Haft als besonderer Krimineller, der wortgewandt und "prinzipientreu" war und keine Komplizen verriet.
Bekins weiterer Verbleib ist dann nicht mehr genau dokumentiert. Es ist nicht einmal klar, ob er noch lebt. Einige Menschen, die Gefangenen in Haft Briefe schreiben, bestätigten den Kontakt zu ihm. Im Internet kursieren Behauptungen, dass er 2015 freigelassen werden soll (www.mansonblog.com).
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Die Aktivistinnen in Sacramento
Während der oben genannten Ereignisse änderten die Manson-Anhängerinnen ihre ideologische Ausrichtung. Das galt v. a. für Good und Fromme. Manson gründete den "
Order of the Rainbow", wo man sich jetzt stärker auf eine ökologische Ausrichtung konzentrierte und von einem polygamen zu einem fast asketischen Lebensstil wechselte. Einige Frauen nannten sich nach Regenbogenfarben und trugen bunte Nonnengewänder. Bei solchen Aktionen und Prozessionen in Nonnengewändern, bei denen die Frauen auch historische Gräber aufsuchten, war einmal auch die deutsche Boulevardzeitschrift "Neue Revue" zugegen.
Das Problem war aber, dass immer wieder Mitglieder von der Gruppe abfielen oder die Gruppe sich spaltete. Auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit liess nach.
Neben dem "Order of the Rainbow" gründete man damals den "
International People's Court of Retribution", wohl inspiriert durch politische Gruppen der Zeit wie die Weathermen (Weather Underground Organisation) oder die Symbionese Liberation Army. Laut Selbstdefinition war der IPCR eine Kampforganisation mit vielen Anhängern, die gegen Umweltverschmutzer gerichtet war. Zu dieser Kampfgruppe gehörten im Kern aber nur Sandra Good, Lynette Fromme, deren engster Umkreis sowie einige AB-Anhänger.
Im Jahre 1974 initiierte Manson dann die Aktion "Ökokill". Der aktive Kern der Gruppe bestand noch aus Sandra "Blue" Good und Lynette "Red" Fromme. Manchmal stiess auch Nancy Pitman zu der Gruppe hinzu. Einige Frauen, besonders Mary Brunner und Catherine Share, sympathisierten inzwischen mehr mit Kenneth Como als mit Charles Manson.
Fromme und Good liefen damals mit Kapuzengewändern durch Sacramento, um einen "Ökokill" anzukündigen. Gleichzeitig besuchten sie Industrieanlagen und drohten mit Gewalt, wenn der Umweltverschmutzung nicht Einhalt geboten würde. Juristisch problematisch waren besonders die Drohbriefe, die sie an leitende Angestellte verschickten sowie die Drohanrufe, die sie tätigten. Dabei verstellten sie ihre Stimme und sprachen z. B. mit deutschem Akzent. Unterstützt wurden sie dabei von einigen für die Family neu angeworbenen Frauen und möglicherweise von einigen AB-Anhängern.
Auch die Nixon-Regierung erhielt einen Drohbrief, in dem ein Angriff mit Hackmessern erwähnt und Vergleiche mit den Tate-LaBianca-Anschlägen und My Lai gezogen wurden. Das Medienecho war trotzdem gering.
Beobachter vermuten, dass das Lynette Fromme dazu veranlasste, ein
Attentat auf Präsident Ford zu verüben. Sie stürmte im September 1975 mit einer teilgeladenen Waffe auf den Präsidenten zu, konnte aber überwältigt werden. Angeblich wollte sie mit dem Präsidenten nur über die Redwood-Bäume reden.
Die Polizei ermittelte daraufhin im Umfeld von Fromme und durchsuchte ihre Wohnung. Auch Sandra Good geriet ins Visier, ihr konnte aber keine Mittäterschaft nachgewiesen werden. Für die Sicherheitsdienster war der Anschlag auf Ford ein Desaster, weil man im Vorfeld zwar mehrere linke und Rechte Gruppen im Visier hatte, aber eben nicht den IPCR.
Good gab nach dem Attentat ein berühmt gewordenes
CBC-Radiointerview und stritt sich dabei heftig mit der Moderatorin
Barbara Frum. Sie kündigte darin eine "wave of assassins" gegen Umweltverschmutzer an.
Lange blieb sie nicht passiv und schickte im selben Monat Briefe an eine Liste von Managern aus Wirtschaft und Politik. Dabei machte sie aber den Fehler, diese einem Freund zu übergeben, der dann das FBI informierte.
Im Dezember 1975 wurde Sandra Good dann mit der neuen Manson-Anhängerin Susan Murphy wegen der Drohbriefe in Sacramento angeklagt, im März 1976 schuldig gesprochen und im April verurteilt. Sie erhielt eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren, von denen sie dann knapp 10 absitzen musste.
Sandra Good machte in den 70er-Jahren aber noch eine weitere Bekanntschaft - neben denen mit Manson und AB-Mitgliedern, die einflussreich werden sollte: Die mit James Mason.
James Mason (nicht der Schauspieler!) war ein US-amerikanischer Nazi, der neben Hitler auch mit Lincoln Rockwell sympathisierte. Als er von den Tate-LaBiance-Morden hörte, wurde er gleich neugierig und wollte die Family aufsuchen. An sich konnte er als Rechtsextremist wenig bis nichts mit Hippies (also "Linken") anfangen, bewunderte aber deren entschiedenes Vorgehen gegen das ihm verhasste Hollywood.
Mason ist auf einigen Fotos auch als Begleiter von Sandra Good zu sehen. Er sprach sich auch mit Manson über sein weiteres politisches Vorgehen ab. Schon vorher hatte Mason mehrere rechtsextreme Gruppierungen gegründet und und konzipierte nun unter Mansons Einfluss den Universal Order. Diese Organisation war zwar rechtsextrem, aber eher revolutionär als konservativ gesinnt und in ihrer Ideologie mit spirituellen Elementen durchsetzt. Ihr von Manson entworfenes Symbol enthielt eine Swastika mit einer Waage (vgl. Justitia-Symbol). Diese Entwicklungen führten von den 70ern in die 80er und fanden z. T. während Sandy Goods Inhaftierung statt.
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Sandra Good und James Mason |
Im Dezember 1985 wurde Good auf Bewährung freigelassen. Sie selber verliess das Gefängnis nur ungern. Sie durfte sich in der Bewährungszeit nicht in Kalifornien aufhalten. Sofort nach dem Ablauf der Frist zog sie jedoch in die Nähe des Corcoran State Prison.
Sandra Good, mutmasslich nach ihrer Freilassung, mit Widmung (in Blau!)
Sandra Good setzte sich nach ihrer Freilassung weiter für den Umweltschutz ein und arbeitete dabei viele Jahre mit dem Aktivisten George Stimson zusammen. Sie hatte auch viele berühmte Auftritte in Talkshows, darunter auch beim Präsidentensohn Ron Reagan. Einige Talkshow-Auftritte hatte sie auch mit Stimson. Beide unterstützten auch Mansons Gruppe ATWA (Air Tree Water Animals). Im Januar 1996 stellte ATWA eine Homepage über ihre Absichten online. Diese ging einige Jahre später wieder vom Netz.
Für eine bestimmte Zeit war die ATWA-Seite später aber wieder im Netz präsent. ATWA hat auch andere virtuelle Repräsentanzen.
Sandra Good in der Ron Reagan Show
Sandra Good in der Bertice Berry Show
Nach den frühen 90er-Jahren trat Sandra Good nicht mehr im Fernsehen auf. Und die erwähnte Internetpräsenz von ihr enthält kaum neues Material. Gelegentlich sickerten aber digitale Aufnahmen von ihr durch, so dass man in etwa weiss, wie sie danach aussah.
Die Aufnahmen kamen über die Homepage ihres zeitweisen Freundes George Stimson (www.gpsjr.com) sowie über diverse Mansonblogs (z. B. www.eviliz.com/später: www.mansonblog.com und www.lsb3.com) an die Öffentlichkeit.
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Sandra Good und George P. Stimson bei der Gartenarbeit |
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Sandra Good um 2010 bei der Hausarbeit |
Sandra Good im Frühjahr 2013 bei einem Ausritt (Quelle: www.gpsjr.com)
Das
Quellenmaterial über Sandra Good ist reichlich, aber verstreut, da es an grossen Monographien fehlt.
Bei den Presseerzeugnissen liegen neben den einschlägigen Berichten der Tagespresse viele Reportagen von
Nachrichtenmagazinen wie Time, Newsweek, Der Spiegel u. a. vor.
Interessant ist auch ein Artikel Paul Krassners über einen Besuch von ihm bei Sandra Good, Lynette Fromme und Nancy Pitman in den frühen 70er Jahren, der auch beim Autor Jess Bravin erwähnt ist.
Über Sandra Good gibt es auch viele Fernseh- und Radioreportagen, in denen sie oft selbst auftrat. Diese beschäftigen sich entweder alleine mit ihr oder im Zusammenhang der Manson Family.
Seit der Verbreitung des WWW liegen auch viele Homepages (Blogs usw.) über die Family vor, die sich auch mit ihr persönlich beschäftigen.
Blogs, die sich mit der Manson Family früher und heute beschäftigen wie z. B. www.eviliz.com haben auch Fotos von Sandra Good veröffentlicht. Eine interessante Quelle ist auch www.gpsjr.com von George Stimson, mit dem sie einige Zeit zusammen war. Daneben gibt es natürlich noch viele weitere Seiten.
Auf dem Büchermarkt gestaltet sich die Suche dagegen schwieriger. Über Sandra Good liegen anders als über ihre Freundin Lynette Fromme keine Biographien vor, die sich nur mit ihr beschäftigen. In der Fromme-Biographie "Squeaky" von Jess Bravin sind aber auch viele biographische Informationen über Sandra Good erhalten. Bravin erwähnt in diesem Buch auch den Besuch Paul Krassners, der für seine Artikel über Manson und seine Anhängerinnen bekannt ist. Weitere Informationen über sie und ihre Familie findet man in "Ginny Good" von Gerard Jones, einer Biographie über ihre Schwester, die ebenfalls in den Protestbewegungen der 60er-Jahre aktiv war.
Einige Informationen über sie kann man auch in Monographien über Manson und über seine Family erhalten.
Über Good erhält man auch viele Informationen bei Paul Krassner, der sie früher besucht hat
Sonstige Informationen sind meistens aus dem Internet zusammengetragen.
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