* 14.06.1946, New York/Queens (USA)
Donald J. Trump ist ein USamerikanischer Unternehmer und verspäteter Politiker. Es gelang ihm 2016, die US-Präsidentenwahlen zu gewinnen, obwohl ihm nur Außenseiterchancen zugestanden worden waren. Seit dem 20.01.2017 ist er der 45. Präsident der Vereinigten Staaten.
Trump gehört als 1946 Geborener der direkten Nachkriegsgeneration an. Diese wird in den USA "Babyboomers" oder kurz "Boomers" genannt, in Deutschland spricht man von den 68ern.
Man sagt, dass diese geburtenreiche Generation in eine Zeit des Wohlstandes hineingewachsen ist. Gleichzeitig gerieten einige ihrer Vertreter mit den Autoritäten in Konflikt, weil sie einerseits nach dem Krieg in einer materialistischen Gesellschaft mit "Aufbaugeist" aufgewachsen sind und andererseits in den 60ern durch Autoritätskonflikte, die Rassenfrage und den Vietnamkrieg zunehmend mit der herrschenden Gesellschaft in Konflikt geraten sind und auch hedonistische Werte leben wollten.
Das bedeutet aber nicht - wie häufig dargestellt - dass alle Vertreter dieser Generation automatisch linksradikal waren oder zumindest eine linksradikale Phase hatten.
Zu dieser Generation gehören auch der US-Präsident Bill Clinton (* 1946), viele Rebellen/Revolutionäre der 60er-Jahre sowie der Serienmörder Ted Bundy (* 1946), der Republikaner war.
Friedrich Trump (1902) |
Trump kommt aus einer aus Kallstadt in der Pfalz in Deutschland stammenden Familie (Drumpf), die sich in handwerklichen Dingen gut auskannte. Donald Trumps Großvater Friedrich Drumpf/Trump (1869 - 1918) ist mit seiner Frau Elisabeth Christ in die Vereinigten Staaten emigriert. Dort hatte er gewisse Erfolge in der Bewirtung und im Hotelbereich einschließlich der Förderung der Prostitution.
Friedrich Drumpf/Trump wollte 1904 - auch aufgrund des Heimwehs seiner Frau - durchaus wieder in seine Heimat in der Pfalz zurückkehren, doch gehörte diese damals zum Königreich Bayern und dort war immer noch aktenkundig, dass er bei seiner Ausreise in die USA den Wehrdienst umgangen hatte.
Zurück in den USA führte er hier 1905 seine Geschäfte weiter. Die Trumps wuchsen zunächst in New York (Bronx, Queens) in einem deutschsprachigen Milieu auf. Dies änderte sich 1915 im I. Weltkrieg schlagartig mit der Versenkung der Lusitania. Bei der Versenkung des Schiffes durch ein deutsches U-Boot starben über 1.000 Menschen, darunter viele Briten, aber auch viele US-Amerikaner.
Die Deutschen rechtfertigten den Angriff damit, dass die Lusitania kein rein ziviles Schiff gewesen war, sondern Waffen und Munition an Bord gehabt hätte. Heute wissen wir, dass diese Darstellung stimmte!
Friedrich Drumpf/Trump überlebte zwar die Anfeindungen im I. Weltkrieg, starb aber 1918 an der Spanischen Grippe, die am Ende des I. Weltkriegs grassierte und eigentlich aus den USA stammte (nicht aus Spanien!).
Seine Witwe Elisabeth nutzte letzte Reserven und eine erstrittene Versicherungssumme, um mit ihrem Sohn Fred (Frederick Christ) - also Donald Trumps Vater - die Immobilienfirma "Elizabeth Trump & Son" und damit ein neues Vermögen aufzubauen. Elizabeth Trump ließ z. B. auf unbebauten Grundstücken ihres verstorbenen Mannes Grundstücke errichten und veräußerte diese dann. So konnte sie trotz der Nachkriegsinflation von 1919/20 wirtschaftlich gut über die Runden kommen.
Fred Trump lebte von 1905 - 1999 und musste schon als Teenager wirtschaftlich tätig sein. Dies stand durchaus in Konflikt zu seinem Schulbesuch. Seine Mutter wollte aber, dass er einen Abschluss macht.
Es sind auch einige Eskapaden bekannt oder werden vermutet. So soll er eine Zeit lang eine Nähe zum Ku-Klux-Klan gehabt haben und in Schlägereien verwickelt gewesen sein. Aus diesen Zeiten und über diese Ereignisse liegen aber keine genauen Aufzeichnungen vor.
Fred Trump entwickelte in seinem Geschäftsleben eine ziemliche Härte und hatte sozialdarwinistische Ideen. Zum Teil setzte er auch auf den Sozialen Wohnungsbau, aber nicht aus sozialen Gründen, sondern um sich auf Kosten einer relativ stabilen staatlichen Nachfrage zu bereichern.
Seine Ansichten sollen auch rassistisch geprägt gewesen sein.
Fred Trump heiratete die Schottin Mary Anne Trump, die fast mittellos in den USA angekommen war. Beide hatten 5 Kinder.
- Maryanne Trump Barry (1937 -): Richterin
- Freddy Trump (1938 - 1981): Fred Trumps ältester Sohn, er litt sehr unter den Neurosen seines Vaters, studierte auf dessen Willen hin Wirtschaft, trat dort aber aus Protest in eine jüdische Studentenverbindung ein; später wurde er Pilot, was eher seine Leidenschaft war;
sein Alkoholismus und weitere Demütigungen - auch von Donald Trump - verhinderten aber sein Weiterkommen, so dass er dem Alkoholismus verfiel und als Hausmeister in der Familienfirma arbeitete; 1981 starb er im Krankenhaus an Alkoholismus und Herzversagen; Donald Trump versuchte noch, Freddys Kindern das Erbe streitig zu machen - Elisabeth Trump Grau (1942 - )
- Donald Trump (1946 - )
- Robert S. Trump (1948 - 2020): Robert Trump war wissenschaftlich interessiert und arbeitete im Familienunternehmen mit
Schulzeit
Donald Trump wuchs also in einer bereits wohlhabenden, aber aufstrebenden Baufamilie auf. Sein Vater galt als kaltherzig. Trump wurde schon früh in die Firma mitgenommen.
Als Schüler galt Trump als äußerst widerspenstig. Er reagierte auf die strengen Regeln von Familie und Schule aggressiv und musste oft nachsitzen.
Um dem "spießigen" Queens zu entkommen, ging er heimlich mit Freunden nach Manhatten, wo gerade das Musical Westside Story angesagt war. Trump & Co. legten sich daraufhin "coole" Springmesser zu. Sein Vater entdeckte 1959 die Messersammlung und das Schulschwänzen und griff hart durch.
Fred Trump steckte ihn daraufhin in eine Kadettenschule. Dort konnte er sich zumindest körperlich austoben in Ballsportarten wie Baseball (damals in New York hip) und lernte diverse Tricksereien.
An dieser Schule herrschten strenge, aber auch neurotische Lehrer. Ein Sportlehrer soll immer mit seinen Schülern in der Gruppendusche geduscht haben (Aussage von Schulkameraden Trumps).
Besonders häufig geriet er dabei mit New Yorks Bürgermeister Ed Koch (1924 - 2013) in Konflikt, der von 1978 - 1989 die Stadt regierte.
Trump konnte zunächst viele Skeptiker und Neider überraschen, beim Einstieg in die Casino-Branche ging aber sein Ego mit ihm durch und er verschätzte sich bei einigen Investitionen. Dies wurde besonders bei der Wende zu den 1990ern sichtbar.
Obwohl Trump später den starken (und rechten) Mann gab, der hart gegen Kriminalität vorging, hatte er in der New Yorker Baubranche wohl Kontakte zu Vertretern der Mafia. Auf jeden Fall war einer seiner Anwälte der berüchtigte Mafiaanwalt Roy Cohn. Cohn brachte ihm aber bei, wie man bei Druck nicht einknickt, sondern Gegendruck erzeugt.
Schon in den 80er-Jahren vertrat Trump öffentlich im TV die Idee, dass es unfair sei, dass Japaner und Deutsche ihre Autos und andere Waren sehr leicht in die USA exportieren könnten, während umgekehrt in diesen Ländern kaum US-amerikanische Autos führen. Er erweckte damit auch die Aufmerksamkeit von Pat und Richard Nixon (Nixon wurde Ende der 60er-Jahre US-Präsident).
Trump deutete immer mal an, dass er Interesse habe, für das Präsidentenamt zu kandidierten. Ihm fehle nur die passende Partei - die er damals noch in der politischen Mitte suchte.
Einige Psychologen rechnen Trump aufgrund seines Auftretens und seiner Reden eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zu. Manche gar einen sadistischen und destruktiven Charakter.
Trump hatte spätestens seit den 1990er-Jahren auch beziehungen zum dem zwielichtigen Spekulanten (und Geheimdienstzögling?) Jeffrey Epstein, der später wegen krummer Finanzgeschäfte und Handel mit minderjährigen Frauen angeklagt wurde. Zu dessen Bekanntenkreis gehörten noch viele andere Führungspersönlichkeiten aus den USA.
Trump war dreimal verheiratet:
- Ivana Trump
- Marla Maples
- Melania Trump (geb. Knauss)
Trump begann seine Kandidatur durch ein siegessicheres "Die Rolltreppe-Hinabgleiten" mit seiner Familie in seinem Trump Tower. Sein Team, das seine Kandidatur begleiten sollte, wirkte zwar anfangs chaotisch, hatte aber einige Experten, die Ideen hatte, wie man die inzwischen starken Sozialen Medien im eigenen Sinne politisch nutzen kann. Mitt Romney hatte noch 2012 unter anderen wegen einer Vernachlässigung dieser Medien verloren. Nach seiner Niederlage nannten einige seiner Wahlkampfmanager das als Fehler - aber eben erst nachher!
Trump ging das Problem dagegen direkt an, nutzte selber fleißig den Kurznachrichtendienst Twitter und setzte nach Anfangsproblemen seiner Kampagne auf den Hardliner Steve Bannon. Es stellte sich zur Überraschung vieler Beobachter heraus, dass der Frust vieler Amerikaner so tief saß, dass Trump gerade durch vermeintliche Fehler und sein "Arschlochverhalten" stärker wurde - und nicht schwächer!
Trump trat folgerichtig im Wahlkampf äußerst diffamierend auf und machte Witze und abwertende Bemerkungen über Frauen, Behinderte, Mexikaner und Asiaten. Seine Kommentare galten als "ungefiltert".
So siegte er in der US-Präsidentenwahl am 08. November 2016 gegen Hillary Clinton und wurde 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Viele Experten hatten Trump lange Zeit nur Außenseiterchancen zugestanden oder hielten die Kandidatur sogar für einen Witz (es ist nicht einmal sicher, ob er das nicht auch selber so sah).
Bei all seinem erratischen Auftreten fragen manche Beobachter auch immer wieder, ob Trump nicht in einigen Punkten Recht hat. Und in der Tat sind einige Aussagen durchaus durchdacht:
- Trump spricht häufig das Handelsdefizit der USA an, das dem Land wirklich Sorgen machen sollte.
- Trump hat darauf hingewiesen, dass die beiden Hauptgründe für den Irakkrieg 2003 ff ("Zweiter Golfkrieg"), nämlich Massenvernichtungswaffen und Verbindungen Saddam Husseins zu Al Quaida, erlogen waren. Damit griff er besonders die Bush-Familie an.
- Trump weist darauf hin, dass durch die vielen US-Kriege viele Menschen getötet oder verstümmelt wurden (von denen er einige in Mar-a-Lago getroffen hat) und gleichzeitig die US-Armee riesige Mengen an Material wie Geländewagen verliert, was den Steuerzahler einerseits extrem belastet und andererseits oft die Arsenale der Gegner Amerikas aufstockt.
- Trump hat Recht, wenn er sagt, dass viele Menschen gegen Denkmälern von sklavenhaltenden Südstaatlern demonstrieren, aber nur wenige gegen Denkmäler von George Washington, der auch Sklaven gehalten hat.
Donald J. Trump |