* 17.11.1923
* 28.05.2011
Franz Kurowski war ein deutscher Autor. Seine Werke sind sehr vielseitig, aber auch umstritten wegen seiner politisch rechten Ausrichtung.
Die ersten Veröffentlichungen stammen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Ab 1958 war er freier Schriftsteller.
Kurowski schrieb ca. 400 Bücher für Erwachsene und Jugendliche. In der Jugendliteratur ist v. a. seine Reihe "Die Funk-Füchse" unter dem Pseudonym Rüdiger Greif bekannt. Diese Reihe entstand Anfang der 80er-Jahre, erschien auch als Hörspielserie und brachte manch einen Jugendlichen zum CB-Funk. Sie galt damals als Konkurrenz zur Serie TKKG, kam aber nicht an deren Auflage heran.
Kurowskis Werke über den Zweiten Weltkrieg sind dagegen schon umstrittener. Ihnen werden geschichtsrevisionistische Tendenzen vorgeworfen. Sie erschienen in einschlägigen rechten/rechtsextremen Verlagen wie Druffel, Türmer, Arndt und Siegfried Bublies. Kurowski schrieb auch für die berühmte Reihe "Der Landser".
Personen-Link: http://novatlan.blogspot.de/2014/08/personen-pool.html
Samstag, 30. Dezember 2023
RÜDIGER GREIF/FRANZ KUROWSKI
GIROLAMO SAVONAROLA
Girolamo Savonarola (Bildnis von Fra Bartolommeo; um 1498) |
* 21.09.1452 in Ferrara
Girolamo (Hieronymus) Savonarola war ein italienischer Dominikaner, Bußprediger und Kirchenreformator.
Savonarole übte eine Fundamentalkritik an der Kirche und der De-Facto-Herrschaft der Medici in der Republik Florenz. Dabei radikalisierte er sich zusehens.
Beim vorübergehenden Sturz der Medici 1494 (bis 1498) war er der geistige/geistliche Führer der Partei der Frateschi. Er wollte größere Teile der Bevölkerung an der Macht beteiligen und begründete sein Vorgehen auch religiös.'
Dabei stieß er auf Widerstand.
Girolamo Maria Francesco Matteo Savonarola (latinisiert Hieronymus Savonarola) wurde als drittes von sieben Kindern des später verarmten Geschäftsmannes und Bankiers Niccolò Savonarola und dessen Ehefrau Elena Bonacolsi (Bonacossi?) aus Mantua geboren.
Das elterliche Haus in Ferrara grenzte an das Haus der Familie Strozzi.
Savonarola erwarb den Grad des Magister artium. Danach sollte er wie sein Großvater väterlicherseits, Giovanni Michele Savonarola, ein Medizinstudium beginnen. Der Großvater hatte Savonarola in frühen Jahren gefördert.
Trotzdem brach Savonarola mit 22 Jahren sein Medizinstudium ab. Am 24.04.1475 trat er in das Dominikanerkloster San Domenico von Bologna ein.
Wer wollte nicht "wie ein Tier unter Schweinen, sondern als vernünftiger Mensch" leben.
In Bologna legte Girolamo Savonarola das Studium generale seines Ordens ab.
Am 01.05.1477 empfing er das Weihesakrament als Diakon. Danach wirkte er als Prediger.
Sein erstes Auftreten als Bußpredigar war noch nicht sehr erfolgreich, doch das sollte sich schnell ändern. Seit 1479 war er zwei Jahre Novizenmeister im Dominikanerkloster in Ferrara. In einer Generalversammlung der lombardischen Dominikanerkongegation wurde er im Frühjahr 1482 zum Lektor in das Kloster San Marco in Florenz berufen.
Dort las er die Heilige Schrift vor und legte sie aus.
Savonarola begann sich zu "politisieren" und forderte eine radikale Kirchenreform.
1484, 1485 und 1486 führten Privatoffenbarungen (z. B. während des Fastens) zu Veränderungen seines geistlichen Lebens. Seine Predigten (San Gimignano) erhalten ein zunehmend endzeitliches Gepräge.
1487 wurde Savonarola in Florenz abberufen. Er konnte seine Predigten aber in oberitalienischen Städten fortsetzen. Immer radikaler prangerte Savonarola die Verkommenheit der herrschenden Schichten an. Große Teile der Bevölkerung stimmten ihm zu. In Norditalien erzielte er bald eine ähnliche Massenwirkung wie der Prediger Hans Böhm in Franken, genannt der Pfeifer/Pauker von Niklashausen, der 1476 verbrannt wurde, nachdem er vorher zusehen musste, wie zwei willkürzlich herausgegriffene Anhänger seiner Ideen geköpft wurden.
Insgesamt kann man schon sehen, wie es in Europa schon einige Jahrzehnte vor Reformation und Deutschem Bauernkrieg ideologisch und sozial bedingt loderte.
Bereits zu Beginn seines Predigtwerkes war Savonarola im Dominikanerkloster von Bologna zum Magister studiorum ernannt. Danach konnte er dort eine einjährige theologische Unterrichtstätigkeit übernehmen. Später predigte er in Modena, Piacenza, Brescia und Genua.
Die Medici
Im Jahre 1490 wurde Savonarola auf Bitten Lorenzo de Medicis als Lektor nach Florenz geschickt. Im Kloster San Marco lehrte er zuerst Logik und dann die Auslegung einzelner Bücher der Bibel.
1491 wurde Savonarola zum Prior ernannt. Als Ordensvorsteher wollte er eine Loslösung des Konvents aus der lombardischen Kongregation. Stattdessen sollte eine eigene toskanische Kongregation mit Reformabsichten gegründet worden.
Die Ordensregel sollte wieder in der ursprünglichen Strenge eingehalten werden. Auch das Armutsgelübde sollte wieder stärker durchgesetzt werden.
Savonarola wollte im Endeffekt Reformen in ganz Italien durchsetzen. Um eine größere Wirkung zu erreichen, verfasste er seine Schriften nicht nur auf Latein, sondern auch auf Italienisch (Volkssprache).
Savonarola kritisierte nicht nur kirchliche Misstände, sondern auch Missstände in der Gesamtgesellschaft. Politische und wirtschaftliche Willkür lehnte er ab.
Allerdings kritisierte er auch die Ausrichtung des Denkens der Renaissance (Humanismus) an den Idealen der Antike!
Trotzdem blieben die in Florenz herrschenden Medici Savonarola erstaunlich lange wohlgesinnt. Piero, der Sohn Lorenzo Medicis, hatte Savoarolas Wahl zum Prior von San Marco maßgeblich unterstützt.
Piero di Lorenzo de Medici hatte nicht die politisch-administrativen Qualitäten (und Brutalität) seines Vaters.
Als Karl VIII. von Frankreich nach Italien kam, um Spanien/Aragon das Königreich Neapel abzunehmen, unterstützte Piero zuerst die Aragonesen, obwohl Karl VIII. hoch gerüstet war und es im Volk Sympathien für die Franzosen gab.
Als Karl VIII. auf Florentiner Territorium eintraf und Sarzana besetzte, knickte Piero ein und bat Karl um Vergebung. Der Franzosen erpresste die Abtretung Pisas, Livornos und weiterer Städte. Piero gab nach.
Bei seiner Rückkehr nach Florenz am 08.11.1494 schlug ihm eine große Empörung entgegen. Dann wurde ihm auch noch der Zugang zum Palazzo Medici Riccardi verwehrt und er entschied sich zur Flucht. Pisa aber erhob sich gegen Florenz und wurde von Karl besetzt.
Girolamo Savonarola konnte in kleinem Kreis das Sterbedatum Papst Innozenz' VIII. (25.07.1492) zutreffend voraussagen, was ihm Bewunderung als "Prophet" einbrachte.
Problematisch war jedoch seine Unterstützung von König Karl VIII. von Frankreich und sein Kampf gegen Papst Alexander VI.
Karl VIII. war zwar in Teilen des Volks beliebt, seine Gewalttätigkeit schreckte aber auch viele Bürger ab. Und Alexander VI. hatte einen stärkeren Machtimpuls als sein Vorgänger Innozenz VIII.
Savonarola nannte im Geist der Zeit (mit Endzeitphantasien/Echatologie) Karl VIII. den "neuen Kyros", der das Ende des Zeitalters Karls des Großen und den Beginn des Endkampfes einläuten würde. Einerseits lobte Savonarola Karl VIII., andererseits sah er ihn aber auch als Gefahr oder gar als Geißel Italiens und der Kirche.
Freitag, 29. Dezember 2023
LEE MAJORS (HARVEY LEE YEARY)
* 23.04.1939 in Wyandotte, Michigan
Lee Majors ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Produzent.
Anfangs musste er sich mit kleinen Rollen in Westernfilmen durchschlagen.
Er spielte besonders in Fernsehserien Hauptrollen, darunter:
- Big Valley (1965 - 69)
- Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann (1973 - 1978): Colonel Steve Austin
- Ein Colt für alle Fälle/Fall Guy (1981-86): als Stuntman und Kopfgeldjäger Colt Seavers
Lee Majors war mehrfach verheiratet, u. a. mit der Schauspielerin Farrah Fawcett, die u. a. in der Serie Drei Engel für Charlie (Charlie's Angels) mitspielte.
GLEN ALBERT LARSON
- Ein Sheriff in New York (1973)
- Kampfstern Galactica
- Magnum (1981 ff)
- Knight Rider
- Chameleons (1989)
Larson war dreimal verheiratet und hatte neun Kinder. Er war Mormone (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage).
STEPHEN JOSEPH CANNELL
Stephen J. Cannell (2005) |
* 05.02.1941
+ 30.09.2010
Stephen J. Cannell war ein US-amerikanischer Filmproduzent, Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur.
Cannell wuchs in Pasadena auf. Auf der Schule galt er als Legastheniker als mäßiger Schüler. Sogar/besonders das Fach Englisch lag ihm nicht.
Nach dem High-School-Abschluss besuchte er trotzdem die University of Oregon.
In den 1960ern begann der kreative Cannell bald mit dem Schreiben von Drehbüchern und Entwickeln für Ideen für Fernsehproduktionen.
1966 steuerte er Ideen für Kobra, übernehmen Sie! (Mission: Impossible) bei und 1968 verkaufte er sein erstes Skript zu Ihr Auftritt, Al Mundy (It Takes A Thief).
Cannell arbeitete auch mit Frank Lupo zusammen und entwickelte u. a. die berühmte Fernsehserie Das A-Team. 2010 war er bei der Verfilmung Produzent.
Cannell war seit August 1964 mit seiner Jugendliebe Marcia Finch verheiratet. Beide hatten zwei Söhne und zwei Töchter, bis ihr ältester Sohn Derek 1981 bei einem Freizeitunfall ums Leben kam.
2010 erlag Cannell mit 69 Jahren einer Krebserkrankung.
JEROME DAVID (J. D.) SALINGER
J. D. Salinger, 1950 (Lotte Jacobi) |
LEBEN
Jerome David Salinger wurde am Neujahrstag 1919 in New York City geboren.
Sein Vater war Solomon Salinger und stammte aus einer jüdischen Familie litauischer Abstammung. Der Nachname geht eigentlich auch auf Salomon zurück.
Vater Salinger war zuerst Rabbiner in einer Synagoge in Louisville, Kentucky und verkaufte dann koscheren Käse.
Der Großvater väterlicherseits war 1860 in Tauroggen geboren worden und wurde ebenfalls Rabbiner.
Salingers Mutter Marie Jillich kam aus Atlantic, Iowa. Sie hatte schottische, deutsche und irische Vorfahren. Nach der Heirat mit Solomon Salinger nannte sie sich Miriam und definierte sich als Jüdin.
Salinger erfuhr erst zu seiner Bar Mitzwa, dass seine Mutter nicht jüdischer Abstammung war.
Die einzige Schwester Salingers war Doris (1911 - 2001).
Salinger besuchte die private McBurney School in Manhattan.
Von 1934 - 1936 besuchte er die Valley Forge Military Academy in Wayne, Pennsylvania.
Er unternahm schon jetzt erste schriftstellerische Gehversuche in der Kadettenzeitschrift "Crossed Sabres" (z. B. Filmkritiken).
1937 ging Salinger für fünf Monate nach Europa und absolvierte dort in Wien eine Ausbildung in einem Schlachtereibetrieb. Hier sollte auf Wunsch seines Vaters Fertigkeiten im Bereich der Lebensmittelwirtschaft lernen. Dort lernte er scharfen Antisemitismus kennen.
Nach der (unautorisierten) Biographie von Ian Hamilton betrieb Salinger in Polen familiäre Ahnenforschung.
Im Jahre 1938 immatrikulierte Salinger sich am Ursinus College in Collegeville im Montgomery County, Pennsylvania.
Wieder arbeitete er wieder für eine Zeitschrift, diesmal für Ursinus Weekly (Kolumnen und Theaterkritiken). Gleichzeitig absolvierte er einen Kurs in kreativem Schreiben mit Schwerpunkt Kurzgeschichten.
Der (unautorisierten) Biographie von Ian Hamilton zufolge ging er in Polen dem Stammbaum seiner väterlich-jüdischen Ahnen nach. In Wien soll er Schikanen gegen Bewohner des jüdischen Viertels miterlebt haben. 1938 immatrikulierte er sich am Ursinus College, in Collegeville im Montgomery County (Pennsylvania), daneben arbeitete er als Theaterkritiker und Kolumnist des Ursinus Weekly. In dieser Zeit nahm er an einem Kurs für das Schreiben von Kurzgeschichten teil. 1939 wechselte er an die Columbia University, New York, und veröffentlichte in dem einflussreichen Story-Magazin 1940 seine erste Kurzgeschichte. Insgesamt verfasste er in diesem Jahr zwei Kurzgeschichten, Die jungen Leute und Geh zu Eddie, die beide erst 2014 veröffentlicht wurden. Das College verließ Salinger ohne Abschluss.
Im Sommer 1941 führte Salinger eine kurze Beziehung mit Oona O’Neill, die ihn jedoch für Charlie Chaplin verließ, den sie später heiraten sollte. Seine Beziehung mit O’Neill beeinflusste die Darstellung der Beziehungen zu Frauen in Salingers späterem Werk.[8] O’Neill galt als Salingers „große Liebe“.[9] Noch Jahrzehnte später äußerte sich Salinger öffentlich und abfällig über O’Neills Ehe mit Chaplin.[10] In der Zeitschrift The Young Folks veröffentlichte er 1941 eine weitere Geschichte.
Im darauffolgenden Jahr trat Salinger in die US-Armee (in das United States Army Signal Corps und in das Counter Intelligence Corps) ein und nahm seit Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg bis Kriegsende an fünf Feldzügen in Frankreich teil, so war er auch bei der Schlacht im Hürtgenwald im Herbst 1944 beteiligt. Zuvor, 1943, wurde er nach Maryland versetzt, im folgenden Jahr nach Devon (England), wo er im Rahmen der CIC-Einsatzplanung für die Ausschaltung feindlicher Sender zuständig war. Am 6. Juni 1944 nahm er als Spezialagent des 12. Infanterieregiments an der Landung in der Normandie teil. In dieser Zeit schrieb er die Geschichte Einmal in der Woche bringt dich schon nicht um, die erst 2014 veröffentlicht wurde. Bei seinem anschließenden Aufenthalt in Paris begegnete er dem damaligen Kriegskorrespondenten Ernest Hemingway, der ihm ein „verteufeltes Talent“ bescheinigte.
Wahrscheinlich besuchte Salinger das KZ-Außenlager Kaufering IV – Hurlach kurz nach dessen Befreiung am 27. April 1945, wohl am 28. April, da er in seinem militärischen Dienst der Einheit der 4th Infantry Division zugeordnet war.[11] Diese Einheit befand sich damals in der Nähe des durch die 12th Armored Division befreiten Konzentrationslager Kaufering IV.[12] J. D. Salinger äußerte sich nie öffentlich zu seinen Erlebnissen in jener Zeit. Doch soll er nach dem Krieg eine Zeit lang wegen eines „front shock“ in psychotherapeutischer Behandlung gewesen sein. Seine Tochter, Margaret Salinger, veröffentlichte im Jahr 2000 einen Ausspruch ihres Vaters: You never really get the smell of burning flesh out of your nose entirely, no matter how long you live. („Du bekommst nie wirklich den Geruch von brennendem Fleisch aus deiner Nase, egal wie lange du lebst.“)[13] Von der Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert gesammelte und u. a. durch deren Vorsitzenden Anton Posset veröffentlichte historische Dokumente legen nahe, dass J. D. Salinger das Konzentrationslager Kaufering IV kurz nach dessen Befreiung besuchte.[14] Im Lager Kaufering IV wurden nicht gehfähige Insassen, die nicht auf einen Todesmarsch geschickt werden konnten, vor dem Heranrücken der alliierten Streitkraft bei lebendigem Leib verbrannt.[15]
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Salinger, der gut Deutsch sprach, im fränkischen Gunzenhausen tätig, wo er nach seinem Ausscheiden aus der Armee als Zivilist für eine Abteilung des Nachrichtendienstes arbeitete. Möglicherweise schrieb er bereits in Gunzenhausen Teile seines Romans Der Fänger im Roggen.[16] In Deutschland war er kurze Zeit mit einer deutschen Ärztin namens Sylvia Welter (Salinger selbst nannte sie „Saliva“) verheiratet.[17] Kurze Zeit hielten sich die beiden in den USA auf; da seine Ehefrau sich aber dort nicht wohl fühlte, kehrten sie nach Deutschland zurück. 1946 veröffentlichte die Zeitschrift The New Yorker seine einige Jahre zuvor eingesandte Kurzgeschichte Slight Rebellion Off Madison, in der erstmals die Figur Holden Caulfield auftaucht, der später der Protagonist in Der Fänger im Roggen werden sollte.[18] Am 31. Januar 1948 erschien A Perfect Day for Bananafish.
Im Jahre 1950 lernte Salinger die Tochter des britischen Kunstkritikers R. Langton Douglas, Claire, kennen. In dieser Zeit begann er, sich mit den Lehren von Ramakrishna Paramahamsa zu beschäftigen. Das scheint aber zunächst ohne größere Auswirkungen auf sein schriftstellerisches Schaffen gewesen zu sein. Denn in dem dann im Juli 1951 fertiggestellten Roman The Catcher in the Rye, der nach dem Gedicht Comin’ Thro’ The Rye von Robert Burns benannt wurde, lassen sich keine Bezugspunkte zu Auffassungen von Paramahamsa finden.[19] Im folgenden Jahr bereiste er Florida und Mexiko und bezog dann 1953 ein eigenes Haus in Cornish. Hier arbeitete er zurückgezogen mit seiner Lebensgefährtin. Im Februar 1955 heiratete Salinger die 19-jährige Psychologiestudentin Claire Douglas, mit der er zwei Kinder hatte: Margaret (* 1955), die ihre Erinnerungen an ihren Vater unter dem Titel Dream Catcher veröffentlichte, und Matthew (* 1960), der als Schauspieler und Autor mit seiner Familie in Connecticut lebt.
Nach einer längeren Pause gab Salinger im September 1961 eine Kurzgeschichte und eine Novelle als Franny und Zooey in Buchform heraus. Zwei Jahre später erschienen zwei weitere Novellen als Raise High the Roof Beam, Carpenters and Seymour: An Introduction (dt. Hebt den Dachbalken hoch, Zimmerleute und Seymour wird vorgestellt bzw. Hebt an den Dachbalken, Zimmerleute und Seymour, eine Einführung). Seine letzte eigenhändige Veröffentlichung war die Geschichte Hapworth 16, 1924, die am 19. Juni 1965 im New Yorker erschien. Wurde den vorhergehenden Büchern immerhin noch ein gewisses Interesse seitens der Presse zuteil, so blieb Salingers letzte Geschichte größtenteils unbeachtet. Wie alle seine Veröffentlichungen nach Der Fänger im Roggen handelt sie von der Glass-Familie. Aufsehen erregte Hapworth 16, 1924 lediglich durch die Querelen um eine Veröffentlichung des Werkes in Buchform, von der immer wieder die Rede war, die letztlich aber von Salinger verhindert wurde.[20] Angeblich existieren weitere unveröffentlichte Romanmanuskripte von Salinger.[21]
Zwei Jahre später ließ Salinger sich scheiden und hatte 1972 eine zehn Monate dauernde Affäre mit der jungen Yale-Studentin Joyce Maynard, die über diese Affäre später ihre Memoiren (At Home in the World) veröffentlichte. Ende der 1980er Jahre heiratete Salinger in dritter Ehe die Krankenschwester Colleen O’Neill.[22] Im Jahre 1992 brannte sein Wohnhaus in Cornish ab.[23] Am 27. Januar 2010 verstarb J. D. Salinger im Alter von 91 Jahren nach kurzer Krankheit in Cornish.[24][25]
Freitag, 1. Dezember 2023
KARTENSPIELE
Ein Kartenspiel ist ein Spiel, bei dem die Spielkarten der alleinige oder der wesentliche Bestandteil des Spielmaterials sind.
Kartenspiele liegen ein einer Vielzahl von Variationen vor, weil es entweder verschiedene Spielregeln und Spielziele gibt oder ähnliche Spielregeln unterschiedlich kombiniert werden können. Neben den Regeln können auch die Kartensätze (Decks) variieren.
Kartenspiele gibt es in vielen Teilen der Welt. International bekannt ist das Französische Blatt/Bild. Es gibt aber auch ein Deutsches Blatt/Bild mit mehreren Untervarianten oder ein Spanisches Blatt, das auch das Italienische Blatt beeinflusst hat (im Süden Italiens wird aus historischen Gründen auch mit Spanischem Blatt gespielt).
Das Kartenspiel kam (erst) im Spätmittelalter aus Asien nach Europa. Hier wurde es zwar begeistert aufgenommen, aber auch immer wieder von Gesetzgebern - wie das Würfelspiel - bekämpft. Puritaner sahen das Kartenspiel als "Gebetbuch des Teufels".
Heute wird diese radikale puritanisch-antihedonistische Denkweise meist nicht mehr geteilt. Allerding kann das Kartenspiel in der Tat süchtig machen und in Kombination mit dem Spiel um Geld auch arm.
Kartenspielen kann aber auch positive Fähigkeiten trainieren: Hier sind v. a. die Kombinatorik und das Kurzzeitgedächtnis zu nennen.
GESCHICHTE
Chin. Spielkarte von ca. 1400. |
Das Kartenspiel stammt aus Asien, wahrscheinlich aus Ostasien. Dort war bedrucktes Papier schon seit ungefähr Christi Geburt verfügbar. In China und Korea sind Karten seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar. Diese frühen Karten waren meist länglicher als heutige Karten.
Von China aus kamen Karten vermutlich nach Indien, Persien und Arabien. In Indien spielt man auch mit runden Karten. Von Asien aus gelangte das Kartenspiel nach Südeuropa (Italien, Frankreich) und dann bald ins übrige Europa.
Nachweisbar sind Spielkarten seit dem späten 14. Jhd. Dichter dieses Jahrhunderts wie Francesco Petrarca, Giovanni Boccaccio und Geoffrey Chaucer erwähnen sie aber noch nicht. Erwähnung findet das Kartenspiel oft in Spielverboten, die heute als wichtige Quelle dienen.
Johannes von Rheinfelden (ca. 1340 - ?) beschrieb und bewertete das Kartenspiel. Radikale Gegnerschaft erfuhr es von Bernhardin von Siena (1380 - 1444), Johannes Capistranus (1386 - 1456) und Girolamo Savonarola (1452 - 1498).
Einmal in Europa angekommen, verbreiteten Spielkarten sich schnell, und es wurden auch Eigenentwicklungen möglich. Bereits im 15. und 16. Jhd. konnten sich die Grundlagen der heutigen Spielkartenblätter herausbilden.
Erst Ende des 18. Jhd.s entstanden doppelköpfige Karten. Seit dem 19. Jhd. wurden auch die Rückseiten bedruckt. Jetzt entstanden Spiele wie Skat, Whist und Bridge, im frühen 20. Jhd. Canasta und Rommé.
SPIELKARTEN
Europäische Karten sind rechteckig und bestehen aus Karton, karton-ähnlichen Materialen oder aus Plastik. Sie haben eine Vorderseite (Avers) mit Wertangaben und Symbolen (Farben) und eine Rückseite (Revers). Die Zahlenwerte reichen bei einem vollen Kartensatz meist von 1 - 13, die Farbzeichen sind 4. Ein voller Kartensatz besteht daher aus 52 (4 * 13) Karten. Manchmal kommen noch 3 Joker hinzu. Ein "Teilsatz" kann z. B. 32 Karten enthalten (z. B. Skat, Schafkopf).
Spieltheoretisch wirkt das Mischen der Karten wie ein Zufallsgenerator, das Verdecktsein vieler Karten wirkt als imperfekte Information.
Moderne Karten sind oft punktsymmetrisch und weisen ihre Informationen an mehr als einer Ecke aus (2 oder 4). Die Größe beträgt ungefähr 6 * 9 cm (bei einigen Spielen aus Platzgründen auch geringer).
Ältere Spielkarten höherer Wertigkeit waren von talentierten Malern handbemalt und befanden sich häufig in adeligen Händen. Das Stuttgarter Kartenspiel (um 1430) zeigt als Farben z. B. Ente, Falke, Hund und Hirsch auf Goldgrund im Format 19 * 12 cm.
Günstigere Karten wurden durch die Holzschnitttechnik verfügbar (z. T. noch vor Johannes Gutenbergs Buchdruck mit beweglichen Lettern). Ein Beispiel wäre das "Hofämterspiel" um 1450.
Einige günstige Spielkarten sind auch deshalb erhalten geblieben, weil Fehldrucke z. T. in Buchrücken eingebunden wurden.
Frühe deutsche Kartenmacherinnungen bestanden in Nürnberg, Augsburg, Ulm und Straßburg.
ALLGEMEINE REGELN UND EIGENSCHAFTEN
Manche Faktoren haben fast alle Kartenspiele gemeinsam.
Man kann z. B. nach festgelegten Methoden auslosen, wer wo sitzt oder wer als erster gibt.
Die Karten müssen natürlich zuerst gemischt und dann abgehoben werden. Gegeben wird grundsätzlich einzeln, der Kartengeber (Teiler) bedient sich als letzter.
Die Spieler müssen meistens mit dem Aufnehmen warten, bis das Geben abgeschlossen ist. Die Karten werden dann verdeckt gehalten (wenige Ausnahmen). Je nach Spiel ist es sinnvoll, die Karten in der Kartenhand (Stecken) erst einmal zu sortieren. Dabei muss man aufpassen, keine Informationen durch das Sortieren an den Gegner zu verraten.
Die Reihenfolge der Spieler ist unterschiedlich. Heute wird meistens im Uhrzeigersinn gespielt, früher und bei älteren Spielen war/ist das umgekehrt. Auch bei spanischen oder italienischen Spielen wird oft gegen den Uhrzeigersinn gespielt. Canasta wird je nach Weltregion mit oder gegen den Uhrzeigersinn gespielt.
Bei Spielen im Uhrzeigersinn beginnt meist der Spieler zur Linken des Gebers (Vorhand). Bei Bridge eröffnet der Geber.