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Dieser Universal-Blog ist aus einer Seite für Geschichte, Politik (und Realienkunde) hervorgegangen, die sich dann in Richtung Humanwissenschaften weiterentwickelt hat.
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Montag, 26. September 2016

ROLAND GIRTLER



Roland Girtler ist Sohn von Roland Girtler (sr.), der später als Arzt in Spital am Pyhrn (Oberösterreich) arbeitete und von Leopoldine Girtler, die ebenfalls als Ärztin tätig war. Sein Großvater war der Bauingenieur und Professor Rudolf Girtler. Angeblich war auch der Seefahrer Jacques Cartier einer seiner Vorfahren.

Girtler wuchs in Spital am Pyhrn auf. Dort besuchte er die Volksschule und später das humanistische Stiftsgymnasium Kremsmünster (Stift Kremsmünster). Dort merkte er, dass einige der Lehrer durchaus Unterhaltungswert hatten, sah aber auch viele ihrer Ansichten zunehmend kritisch. Girtler schrieb sich nach der Matura 1959 an der Universität Wien ein. Eigentlich bot sich aufgrund der familiären Vorprägung ein Medizinstudium an. Doch aufgrund einer Verletzung musste Girtler ins Krankenhaus und traf dort auf einen Zuhälter. Dessen Erzählungen faszinierten Girtler so sehr, dass er sich für Milieustudien zu interessieren begann. 1967 schrieb er sich daraufhin an der Universität Wien an der Philosophischen Fakultät für Ethnologie, Urgeschichte, Philosophie und Soziologie ein. Während des Studiums arbeitete er als Bierausfahrer, Arbeiter am Naschmarkt und als Filmkomparse. Außerdem lernte er seine künftige Frau kennen und heiratete. 1971 wurde Girtler zum Doktor der Philosophie promoviert.
1979 habilitierte er sich an der Universität Wien. Der lebenslustige Girtler wurde gleichzeitig Mitglied in vielen Vereinen und Verbänden, u. a. der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte, der Studentenverbindung Corps Symposion, des Österreichischen Alpenvereins, der Naturfreunde und der Anthropologischen Gesellschaft in Wien.


2002 bekam er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen. 2009 erhielt er die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich. 2013 wurde er von der Vereinigung österreichischer Kriminalisten zum Ehrenmitglied und "Ehrenkiberer" ernannt (mit Ernst Hinterberger und Wolfgang Böck). 2014 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Volksbildung.



QUELLEN:

- Wikipedia
- Youtube
- sozialwissenschaftliche Lexika


Freitag, 23. September 2016

KLAAS BRUINSMA



*  06.10.53
+ 27.06.91

Klaas Bruinsma war ein niederländischer Drogenhändler und Bandenchef.

Willem Holleeder


KINDHEIT UND JUGEND


Bruinsma wurde als zweites Kind des Niederländers Anton Bruinsma und der Britin Gwen Kelly geboren. Anton Bruinsma (1921 - 1984) hatte bereits vorher zwei kinderlose Ehen. Bei dieser sollte sich das ändern. Das Paar bekam vier Kinder: Charly, Klaas, Anton und Ada.
Trotzdem hielt auch diese Ehe nicht lange. Nach der Scheidung seiner Eltern zog Klaas Ende der 1950er Jahre mit seiner Mutter nach Großbritannien. Doch dort hielt es ihn nicht lange. 1964 zog er zurück in die Niederlande und wohnte in Blaricum im Südosten von Nordholland. 

Schon als Schüler zeigte Bruinsma problematische Verhaltensweisen. Er begann mit weichen Drogen zu handeln. In den liberaler werdenden Sitten der 60er-Jahre wurde das konsumieren dieser Drogen modern. Vorher waren sie eher auf Großstädte oder Künstlerkreise beschränkt.
Solche Verhaltensweisen kommen natürlich nicht von ungefähr. Neben den äußeren Einflüssen wie der Hippiebewegung zeigen sich in der Bruinsma-Familie deutlich innere Spannungen. Der Vater von Klaas Bruinsma war ein Limonadenfabrikant, der ökonomisch gesehen äußerst erfolgreich war. Gleichzeitig war er aber auch ausgesprochen launisch und tyrannisierte seine Familie. Anton Bruinsma schlug seine Kinder und versuchte früh, sie für seine Arbeiten einzuspannen. Klaas Bruinsma gab als Reaktion darauf einerseits den Rebellen, übertrieb sein Verhalten also in die andere, nicht-bürgerliche Richtung, andererseits wollte er seinen Vater aber auch in Richtung Geldund Besitz übertreffen.


DEFINITIVER EINSTIEG UND AUFSTIEG

Mit sechzehn wurde Bruinsma 1970 das erste Mal wegen Drogenvergehens verurteilt. Er bekam Bewährung. Er wurde trotzdem der Schule verwiesen. Bruinsmas Vater war von alldem nicht angetan.
Sein Sohn stand am Scheideweg, sein Leben in die bürgerliche Richtung zu drehen oder den kriminellen Weg zu gehen. Er entschied sich für letzteres.
Ab 1974  begann er, professionell mit Drogen zu handeln.

Bruinsma hängte sich dabei zuerst an die Vertriebsnetze von etablierten Kingpins heran. Mit der Zeit wurde er aber zunehmend eigenständiger.
Eine wichtige Rolle spielte dabei die Beziehung zu Hugo Ferrol, der aus Indonesien stammte und mit Thea Moear, der Tochter der legendären Gijsje "Blonde Greet" Balk war. Moear wollte den "moderaten" Drogenschmuggel ihrer Mutter überbieten und arbeitete dazu mit Ferrol zusammen. Sie hatte aber gleichzeitig auch ein ambivalentes Verhältnis zu den Gegnern Ferrols, zuerst Antonio Brusamolin (aus Brüssel) und später Klaas Bruinsma.

Hugo Ferrol

Bruinsma erwies sich als sehr begabt, aber seine Aktivitäten blieben dem Staat nicht unbemerkt. Die Polizei war damals noch nicht so professionell in der Drogenbekämpfung wie später, aber man versuchte schon, mit intensivierten Razzien dem zunehmenden Problem Herr zu werden.
Bruinsma setzte zuerst auf den massiven Import von Haschisch, das er zumeist aus Pakistan bezog. Damals war vor der islamischen Revolution im Iran und dem Bürgerkrieg in Afghanistan das Transportieren solcher Waren noch relativ einfach. Probleme machten v. a. die Sicherheitsorgane des noch vom Schah regierten Iran ("Persien"). Drogen wie Kokain kamen während der 70er Jahre in Mode bzw. wieder in Mode.

1976 wurde Bruinsma das erste Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Diese schreckte ihn gedoch nicht ab. Nach seiner Entlassung baute Bruinsma eine neue Organisation auf. Eine wichtige Stütze war dabei der Kickboxer, Komplize und Leibwächter André Brilleman. Bruinsma belohnte Brilleman mit Geld und Unterstützung für sein neues Boxstudio.
1977 gelang es Bruinsma, die Gefährtin Thea Moear von seinem Hauptgegner Hugo Ferrol zu sich herüberzuziehen. Thea Moear, die auch arabische Vorfahren hatte, galt mit der Zeit als "Godmother" des Drogenhandels. Beide blieben für lange Zeit Geschäftspartner.
Das brachte Bruinsma allerdings auch die endgültige Feindschaft mit Ferrol ein.
1978 wollte Bruinsma der drohenden Gefahr zuvorkommen und beauftragte den indonesischstämmigen Henk Soetarno mit der Ermordung Ferrols. Die gestellte Falle kehrte sich gegen die Bande und Soetarno kam dabei ums Leben.
1979 wurde Bruinsma wieder verurteilt. Es ging um seinen Import von Haschisch aus Pakistan. Doch nach seiner Entlassung baute er wieder an der Struktur seiner Organisation und wollte diesmal große Teile Westeuropas beliefern. Damals war Europa noch durch den Eisernen Vorhang getrennt. Seine Organisation operierte in Deutschland, Belgien, Frankreich und Skandinavien.
1982 wollte Bruinsma das seit Jahren schwelende Problem mit Ferrol endgültig lösen. Diesmal sollte sein Leibwächter André Brilleman zusammen mit dem Jugoslawen Alexander Marianovic wirksam liquidieren. Doch der Plan ging wieder schief. Beide wollten sich nicht so einfach von Bruinsma instrumentalisieren lassen und viele Mitglieder der jugoslawischen Mafia wollten sich nicht für eine Seite im Kampf entscheiden.
Das "Beweisphoto" der Liquidierung wurde dann mit Ketchup gestellt. Bruinsma wunderte sich zuerst, dass in den Zeitungen nichts zu lesen war, biss aber zunächst an - bis ihm ein Vertrauter erzählte, dass er den Todgeweihten lebend gesehen hatte. Bruinsma tobte. Marianovic musste für diesen Schwindel mit dem Leben bezahlen, Brilleman wurde noch verschont. Bruinsma wollte nicht gleich zwei Männer liquidieren lassen, außerdem brauchte er Brillemann noch.

1983 wurde Bruinsma in eine Schießerei aufgrund von Drogen verwickelt, in der er selbst verletzt wurde.
1984 wurde er wegen Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt. Während dieser Zeit starb sein Vater an Krebs.
1985, also noch während der Haftzeit von Bruinsma, wurde André Brilleman ermordet. Brilleman wurde ermordet in der Waal (Rheinarm) aufgefunden. Seine Leiche war vorher zerstückelt und die Genitalien abgetrennt worden. Dann hatte man sie in ein Fass eingegossen.
Man vermutet, dass Bruinsma den Mordauftrag aus dem Gefängnis heraus erteilte. Motive waren wahrscheinlich einmal, dass Brilleman nicht abgesprochene Nebengeschäfte tätigen wollte und seine Partner vielleicht sogar bestohlen hat, und dann, dass er bereits in früheren Auseinandersetzungen Bruinsmas mit dessen Konkurrenten eine für Bruinsma unklare Rolle spielte. Andererseits wurde der kampfstarke Brilleman als Leibwächter gebraucht.
1987 kümmerte Bruinsma sich nach seiner Entlassung wieder um seine Organisation. Er baute sie diesmal um. Thea Moear wurde durch Etienne Urka als Hauptgeschäftspartner ersetzt. Gleichzeitig wollte er seine Geschäftsbasis verbreitern und stieg ins Geschäft mit Amüsierbetrieben und Glücksspielautomaten ein. Dabei knüpfte bzw. vertiefte er seine Kontakte zu Simon "Sam" Klepper und John Mieremet, genannt "Spic & Span" (nach einem Haushaltsreiniger). Beide galten als etablierte Größen der holländischen Unterwelt. Sie waren Jugendfreunde aus Amsterdam und gehörten der berüchtigten Kinkerbuurt-Bande an. Mit dazu gehörten Kees Houtman und George van Kleef. Die Kinkerbuurt-Bande wiederum hatte Kontakte mit dem Drogendealer Charles Zwolsman.

Sam Klepper


Diese wiederum verfügten über Kontakte zu den Unterweltlern und Heineken-Entführern Cor(nelis) "Flip" van Hout und Willem Holleeder. Van Hout erhielt seinen Spitznamen durch exzessives Flipperspielen. Beide gehörten zu einer größeren kriminellen Gruppe, die sich in schon Schulzeiten in Sportvereinen kennengelernt hatte, ein paar krumme Dinge drehte, dann in den "linken 70er-Jahren" für Immobilienhaie Hausbesetzer aus den Häusern prügelte und 1983 die Entführung des reichen Brauereibesitzers Freddy Heineken durchzog. Dessen Chauffeur war Mit-Leidtragender. Die Entführer wurden schließlich entdeckt, konnten aber nach Frankreich fliehen und wurden erst nach einiger Zeit ausgeliefert und vor Gericht gestellt. Van Hout blieb bis 1991 im Gefängnis. Vom Lösegeld konnte aber nur ein Teil sichergestellt werden.

Cor(nelis) van Hout und Willem Holleeder


Das Problem dieser kriminellen Strukturen war, dass die Akteure sich mit der Zeit gegenseitig umbrachten. Aus Partnern wurden plötzlich Feinde und umgekehrt. Man konnte nie genau wissen, woran man war. Nur das kriminelle Duo Klepper-Mieremet (Spic & Span) hielt relativ konstant zusammen. 
 
Mit der Grundierung durch Zuhälter wie Klepper und Mieremet verfügte Bruinsma auch über gute Stützpunkte für seine Gruppierung. Eine wichtige Funktion als Hauptquartier hatte das Bordell Yab Yum. Es galt in den 80er-Jahren als "Top-Puff" von Amsterdam. Das Bordell machte traumhafte Umsätze und inserierte sogar in Studentenzeitschriften. Nach außen war lange nicht sichtbar, in wessen Händen das Bordell wirklich war.
Innerhalb der Bruinsma-Gang, die jetzt stärker diversifiziert war, übernahm nun der Brite Roy Francis Adkins die Verantwortung für das Drogengeschäft, unbeachtet des Handels mit Etienne Urka. Mit Adkins deuteten sich aber bald Spannungen und Konflikte an.


RÜCKSCHLÄGE UND NIEDERGANG 

Bruinsmas Weg auf der kriminellen Karriereleiter war erfolgreich und doch gefährdet. Er belieferte große Teile Westeuropas, war wahrscheinlich sogar einer der größten Drogenhändler des Kontinentes. Dazu kamen Beteiligungen in Restaurants, Bordellen und am Glücksspielgeschäft.
Andererseits war so ein großes Imperium immer schwerer zu kontrollieren.
Hinzu kam noch Bruinsmas eigener unkontrollierter Drogenkonsum und persönlicher Stress. Mit der Zeit gingen einige Aktionen der Bande schief und Bruinsmas Reputation im Milieu begann zu sinken.

Briunsma, der schon früher des öfteren von Freundinnen aufgefordert wurde, ab einem gewissen Reichtumspunkt das Milieu zu verlassen, beschloss, sich nach einem letzten großen Coup zur Ruhe zu setzen. Schon viele Kriminelle hatten ein ähnliches Vorhaben und oft geht so ein Vorhaben schief.
Bruinsma plante, 45 Tonnen Haschisch einzuführen, also eine riesige Menge. Der Plan ging aber schief und die Aktion flog auf. Durch solche Misserfolge wurde Bruinsmas Stand in der eigenen Organisation erheblich geschwächt. Etienne Urka übernahm jetzt die Leitung der Geschäfte.
Weitere Rückschläge kamen hinzu. Als 1990 wieder eine Aktion fehlgeschlagen war, geriet Bruinsma mit Roy Adkins in Streit. Es kam zu einer Schießerei, bei der allerdings niemand zu Schaden kam. Als die Polizei eintraf, verweigerte aber jeder der Anwesenden die Aussage. 1991 wurde Adkins dann ermordet aufgefunden.
Das Jahr 1991 war jedoch auch das Ende von Klaas Bruinsma. Am 27. Juni geriet der schon weitgehend isolierte ehemalige Unterweltboss mit Martin Hoogland in Streit. Hoogland war ein ehemaliger Polizist, der aber inzwischen für die andere Seite arbeitete und mit der jugoslawischen Mafia in Verbindung stand. Die "Jugo-Mafia" hatte unabhängig von geschäftlichen Konkurrenzsituationen mit Bruinsma seit langem eine Rechnung offen, weil er in den Auseinandersetzungen mit seinen Gegnern der 70er- und frühen 80er-Jahre einen seiner Leibwächter exekutieren hatte lassen.
Der Streit mit Hoogland verlief zwar zunächst glimpflich, aber gegen 4 Uhr wurde Bruinsma vor dem Amsterdamer Hilton-Hotel erschossen. Er hatte zu der Zeit keine Bodyguards mehr. Einige Experten bezweifeln auch, dass Hoogland der Täter oder der alleinige Täter war und deuten auf die jugoslawische Mafia selbst.
Wie dem auch sei: Hoogland wurde für die Tat 1993 zu 20 Jahren Haft verurteilt, aber schon 2004 erschossen.


NACHHALL 

Die Kontrolle über das Bordell Yab Yum übernahmen nach Bruinsmas Tod Sam Klepper und John Mieremet (Spic & Span), die wiederum mit den Hells Angels zusammenarbeiteten.
Doch auch deren Zeit dauerte nicht lange: 2000 wurde Sam Klepper ermordet, 2002 erfolgte ein misslungener Anschlag auf John Mieremet, 2005 wurde er in Thailand getötet.
Die Urheber dieser Anschläge sind nicht ganz klar. Möglicherweise stand dahinter ein Bruch mit der Bande der Heineken-Entführer Cor van Hout und Willem Holleeder und ihrem Bankier Willem Endstra. Van Hout soll versucht haben, die Klepper-Mieremet-Bande zu bestehlen und diese wollte sich rächen. So kam es zu Anschlägen in beide Richtungen. Es sind aber noch weitere Täter(gruppen) denkbar.
Auf jeden Fall ging der Machtkampf in der Unterwelt von Amsterdam und den Niederlanden weiter.


Der Fall Bruinsma sollte noch ein anderes Nachspiel haben. In seinen letzten Lebensjahren war Bruinsma bekannt mit Mabel Wisse Smit. Es ist umstritten, wie weit diese Beziehung ging. Wahrscheinlich waren aber beide seit 1989 für ca. 2 Jahre ein Paar (z. B. laut Aussagen von Leibwächtern). Als diese sich dann in die niederländische Königsfamilie einheiraten wollte, wurde ihr vom Parlament auf Initiative der Regierung unter Balkenende die Heirat untersagt. Als sie dann doch Prinz Johan Friso von Oranien-Nassau heiraten wollte, musste dieser auf die Thronfolge und seinen Prinzentitel verzichten.

Mabel Wisse Smit und Johan Friso von Oranien-Nassau


QUELLEN:

Wikipedia
diverse holländische Real-Crime-Seiten


LEBENSDATEN DER AKTEURE (BEI VIELEN VERKÜRZT):

Bruinsma, Klaas: 1953 - 1991 (Mord)
Endstra, Willem: 1953 - 2004 (Mord)
Ferrol, Hugo: 1940 - 2015 (Krankheit)
Holleeder, Willem: 1958 (überlebte bislang)
→ soll viele Morde in Auftrag gegeben haben 
van Hout, Cor(nelis): 1957 - 2003 (Mord)
Klepper, Sam: 1960 - 2000 (Mord)
Mieremet, John: 1960 - 2005 (Mord)






Mittwoch, 21. September 2016

KLEINPARTEIEN (BIS 2016)

Parteien


Bei der Berlinwahl letztes Wochenende (Mitte September 2016) trat wieder eine ganze Menge von Kleinparteien auf. Das ist für uns Grund genug, sich dieses Themas anzunehmen, das uns schon in der Schule beschäftigt hat.


Eine Kleinpartei ist eine politische Partei, die nur eine relativ kleine Anhänger- bzw. Wählerschaft hat und deren politischer Einfluss auf parlamentarischer Ebene entsprechend gering ist, sofern sie überhaupt in einem Parlament vertreten ist (vgl. Wikipedia).
Kleinparteien werden auch als Splitterparteien oder Minoritätenparteien bezeichnet. In statistischen Darstellungen und Auswertungen im TV tauchen sie oft als "Andere" oder "Sonstige" auf.


Diese Parteien können eine große Bandbreite von Spinnereien bis zu durchaus interessanten Ansätzen bieten. Das ist natürlich auch vom eigenen Standpunkt abhängig. 


Die Kleinparteien lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen:


- linke Parteien:
  • DKP (1968-): quasi "Neugründung" der KPD, galt im Kalten Krieg als Moskau-treu, große Krise nach Fall der Mauer;
    einige prominente ehem. Mitglieder, darunter auch Dieter Bohlen
  • MLPD (1982-): Vorläufer: KABD, gilt als gut finanziert 
  • PSG

- rechte Parteien:
  • NPD 
  • REP
  • ehem. DVU (-2011/12)

- liberale Parteien:
  • Neue Liberale: eine sozialliberale Partei, gegründet v. a. von ehem. FDP-Politikern 

- christliche Parteien:
  • Zentrum
  • ehem. CM (-2016) 
  • ehem. PBC (-2015) 
  • ehem. CL (-1995)

- spirituelle Parteien:

  • Die Violetten 
  • Menschliche Welt
  • ehem. Naturgesetz-Partei (-2004): Partei der Transzendentalen Meditation, durch Wahlvideos mit "Yogischen Fliegern" veräppelt

- "Sektiererparteien":

  • BüSo (LaRouche): geführt von Lyndon LaRouche und seine dt. Frau Helga Zepp-LR., verbindet linke und rechte Ideologeme und Technikutopien,
    Bsp.: Neue Seidenstraße mit Transrapid

- Parteien für Altersgruppen:
  • Graue Panther

- Umwelt- und Tierschutzparteien:
  • ÖDP (1982-): kurz nach den Grünen gegründete Ökopartei, weniger linksgerichtet (die heutigen Grünen sind allerdings auch bürgerlich) 
  • MUT

- Computerpartei:
  • Piratenpartei

- Biomedizinische Parteien:
  • Partei für Gesundheitsforschung

- Spaßparteien:
  • APPD: Partei für Anarchismus und gegen Arbeit
  • Die PARTEI (2004-): vom Satiremagazin Titanic gegründete Spaßpartei
  • ehem. Chance 2000 (1998 - ca. 2000): von Christoph Schlingensief gegründet;
    unterstützt auch von: Wolfgang Joop, Tom Tykwer, Harald Schmidt (nach dessen fingierter BUMS-Partei-Gründung) 
  • ehem. Deutsche Biertrinker Union (um 1990): noch in der DDR gegründet, frühe Spaßpartei


QUELLEN/LITERATUR:

BPB: Kleinparteien
-
http://andere-parteien.de/