Fachbereiche: Geschichte (Politik, Sowi, Philosophie) - Sprachen - Wirtschaft, Recht - Biologie (Chemie) - Technik (Physik) und Blödsinn.
Dieser Universal-Blog ist aus einer Seite für Geschichte, Politik (und Realienkunde) hervorgegangen, die sich dann in Richtung Humanwissenschaften weiterentwickelt hat.
Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch; Latein, Altgriechisch; Russisch; Japanisch, Chinesisch; Arabisch; Mittelägyptisch; Sanskrit und Hindi etc.
Personen-Link: http://novatlan.blogspot.de/2014/08/personen-pool.html

Samstag, 15. September 2018

ZWISCHENMELDUNG



Die Antike ist auch ein Thema in den neuen Medien.


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Dienstag, 28. August 2018

NEUE SPEZIALSEITE ÜBER ANTIKE/MITTELALTER: ARMINIUSCHERUSCUS2.BLOGSPOT. COM (GERMANIA PROVINCIA)

Legionäre

Salve collega, si vales, bene est.

arminiuscheruscus2.blogspot.com

Auf der neuen Antike-und Mittelalterseite  sind einige neue Traktate, die ich entziffert und zusammengefaßt habe. Diese enthalten "vil gutter leren" wie z.B. einen Novizentraktat für Nonnen!
War viel Arbeit.

Ich habe vergeblich versucht, diese Seite mit unserer alten Seite "diereichsburg@blogspot" zu verlinken. Leider sind die Erklärungen dazu kryptisch. Ich glaube mittlerweile ganz fest daran, daß die meisten sich nicht klar ausdrücken können.

Gruß!

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PS: Auf "diereichsburg@blogspot" habe ich einen Traktat über Gewissenserforschung und den Unterschied zwischen tödlichen und läßlichen Sünden (in vier Teilen) zusammengefaßt. Es handelt sich dabei um CGM 4597, fol. 72r-89v. Die Sprache ist Frühneuhochdeutsch.

Montag, 4. Juni 2018

WERKE FRÜHJAHR 2018 - FRÜHJAHR 2019

Clever & Smart

 

Dieses Jahr habe ich begonnen, neue Zeichnungen und Holzsägenarbeiten anzufertigen.
Ich habe über die Jahre schon immer mal wieder etwas auf weißes Papier oder in Ordner und Hefte gekritzelt, es dann aber nicht beendet oder nicht für gut befunden.
Inzwischen habe ich eingesehen, dass man die Dinge auch auf Spur bringen muss und dann nicht jedes Detail perfektionieren kann.

Einen Teil der dafür benötigten Dinge kann man ausleihen. Einen Teil muss man neu kaufen. Mich erinnert das an meine Schulzeit.
Bei Bunt- und Filzstiften habe ich gerade aufgefüllt. Man muss schauen, ob ich noch "Pinselfarbe" benötige. Statt Wasserfarben empfehlen sich da die stärkeren Acrylfarben.



ZEICHNEN

Beim Zeichnen bin ich "stiftmäßig" gleich in die Vollen gegangen.
Ich habe Buntstifte ausprobiert, Filzstifte und Pinsel verschiedener Formung. Sogar einen mit Silikonende habe ich probiert.
Die Farben waren auch vielfältig und mein Systematikerherz traf hier viele FarbNAMEN an. Die Farben entnahm ich lieber Tuben mit Akrylfarben als diesen Malkästen mit Wasserfarben aus unserer Schulzeit. Zur Not gehen aber diese auch.
Man braucht nur einiges an Übung für die präzise Stift- oder Pinselführung.
Will man beim Pinsel ein Bild entlang einer schmalen Linie einfärben, so sollte man dafür als Anfänger eine ungefähr parallel zur Linie geführte Pinselrichtung wählen.



(mit dem Lötkolben in Holz gebrannt)


HOLZARBEIT

In der Schulzeit war mal sparsam mit Holzarbeiten. Die meiste Zeit wurde gezeichnet. Dann: Manchmal Textil, manchmal Holz, manchmal Metall, manchmal sonstiges.
Da ist es spannend, mal mit einer ordentlichen Sägemaschine ein Brett anhand von vorgezeichneten Linien zuzusägen.
So entsteht z. B. schnell ein Linux-Pinguin.
Wenn man kein Problem mit dem Mehraufwand an Zeit und Mühe hat, kann man allerdings auch eine herkömmliche Laubsäge haben. Die Konstruktion sollte aber gut auf der Werkbank aufsetzbar sein.

Nach dem Aussägen und VOR dem Lackieren mit Akrylfarben o. ä. sollten die Werkstücke aber mehrmals geschliffen werden:
- zuerst Grobschliff mit starkem Schmirgelpapier gegen Unebenheiten
- dann Feinschliff mit schwachem Schmirgelpapier zur Glättung
- dann noch feinerer Feinschliff mit speziellen Schmirgelstoffen
- ist das Holz gegen Nässe empfindlich (Unebenheiten!), dann sollte man
  es etwas nass machen, trocknen lassen und obige Feinschliffprozeduren
  wiederholen





Sonntag, 3. Juni 2018

OTFRIED PREUẞLER

 Personen - Deutschsprachige Literatur - Goethe-Institut Vietnam

 * 20.10.1923, in Reichenberg (Böhmen) 

+ 18.02.2013, in Prien am Chiemsee

Otfried Preußler war ein bekannter Deutscher Autor und Kinderbuchautor.


Otfried Preußler wurde 1923 als Otfried Syrowatka in Reichenberg geboren.
Seine Eltern waren Lehrer, viele seiner Vorfahren Glasmacher. 
Preußler lernte von seinen Eltern, seiner Oma Dora und insgesamt aus seiner böhmischen Heimat sehr viele Geschichten. 
 
Preußler war in der Schule gut in Deutsch und Fremdsprachen. 1942 machte er Abitur und wurde kurz danach zum Kriegsdienst eingezogen. 1944 geriet er als Offizier in sowjetische Gefangenschaft. Nach dem Krieg und fünf Jahren sowjetischer Gefangenschaft kam er nach Oberbayern. 
Preußler lebte mit seiner Familie in der Nähe von Rosenheim und arbeitete bis 1970 als Volksschullehrer. Seitdem widmete er sich ausschließlich seiner literarischen Arbeit. Er bezeichnete sich selbst mit Vorliebe als Geschichtenerzähler und galt bis zu seinem Tode als einer der namhaftesten und erfolgreichsten Autoren Deutschlands. Preußler schrieb auch Bühnenstücke. In geringerem Umfang war er auch als Übersetzer tätig. 2013 starb er in Prien am Chiemsee.
Erst nach seinem Tod wurde bekannt, dass Preußler schon zwischen 1940 und 1942 "Erntelager 'Geyer'" geschrieben hatte, ein Jugendbuch, dass an den HJ-Duktus der Zeit angelehnt war und 1943 oder '44 im Verlag Junge Generation in Berlin erschien (Recherche Peter Becher und Murray G. Hall; ORF). Preußler hatte zeitlebens "vergessen", dieses Werk zu erwähnen.

Preußlers Bücher sind auch weiterhin begehrt. Seine Kinder- und Jugendbücher haben eine Gesamtauflage von über 40 Millionen Exemplaren überschritten  und liegen in über 250 fremdsprachigen Übersetzungen vor.  Seine Bühnenstücke zählen zu den meistgespielten Werken des zeitgenössischen Kindertheaters. Von seinen Werken liegen auch viele Verfilmungen vor.

Hauptwerke: 

- Der kleine Wassermann (1956)
- Die kleine Hexe (1957)
- Bei uns in Schilda (1958) 
- Der Räuber Hotzenplotz (1962)
- Das kleine Gespenst (1966)
- Neues vom Räuber Hotzenplotz (1969)
- Krabat (1971)
- Die dumme Augustine (1972)
- Hörbe mit dem großen Hut (1981)
- Pumphutt und die Bettelkinder (1981)
- Hörbe und sein Freund Zwottel (1983)
 
QUELLEN UND LITERATUR 
 
Wikipedia
Perlentaucher.de

Samstag, 2. Juni 2018

BEWUSSTSEINSGESCHICHTE, PSYCHOGESCHICHTE

Psyche

Ich habe mich früh für alle möglichen Arten von Geschichte interessiert.
Besonders gefesselt hat mich aber neben der politischen Geschichte die Geschichte des Bewusstseins.

Es handelt sich hier um eine historische Unterdisziplin (Subdisziplin), die leider im Vergleich zu anderen Unterdisziplinen noch nicht sehr stark entwickelt ist - insbesondere gilt das für Deutschland.
Und mit Bewusstseinsgeschichte meine ich keine Geistesgeschichte (z. B. die Beschäftigung mit Platon oder Hegel), obwohl es auch dort Überschneidungen geben mag. Ebenso ist die Bewusstseinsgeschichte auch nicht ganz mit der Mentalitätsgeschichte deckungsgleich, kann aber von ihr viele Ansätze übernehmen. Die Abgrenzung von der Psychogeschichte (nicht: Geschichte des Faches Psychologie!) ist besonders schwierig. Hier kann man viele Gemeinsamkeiten erkennen.

Man mache sich folgende Grundüberlegung klar: Ich kann vieles an der Geschiche erforschen, die soziale Umwelt, die Kultur, die Architektur usw. Ich kann aber auch einfach von mir selbst, also meinem Ego, oder dem Ego der anderen ausgehen und fragen: Wie erlebe ich die Welt? Es geht also auch um subjektive Wahrnehmungselemente.

Und wenn man diese Überlegung entlang der historischen Schiene untersucht, mag man auf seltsame Entdeckungen treffen.
Die Bewusstseins- und die Psychogeschichte gehen also vom Ich (Ego) des Menschen aus. Man könnte das sogar auf Tiere oder zumindest auf Urmenschen (frühe Hominiden) ausweiten.
Dabei beschäftigen sie sich stärker als andere historische Subdisziplinen mit motivationalen Aspekten, wobei manche noch das Unbewusste einschließen. Zum Teil geht das sogar soweit, dass man sich "phänomenologisch" in den Menschen wie in einen Fernseh- oder Theaterzuschauer "hineinbeamt" und erforscht, wie er seine Umwelt wahrnimmt.


BEWUSSTSEINSGESCHICHTE UND JULIAN JAYNES


Auf Probleme der Entstehung des menschlichen Bewusstseins hingewiesen hat u. a. Julian Jaynes, der religiös aufgewachsen ist (besondere Geisteswelt) und sich dann für Psychologie und Geschichte interessiert hat. Akademisch begann er kurz mit der Philosophie und wechselte dann zur Psychologie.

Jaynes stellte eine Grundthese auf: Nämlich die, dass der Mensch im frühen Altertum nicht wie heute ein klares, individuelles Bewusstsein (Wahrnehmung von sich selbst) hatte, sondern eine "bikamerale Psyche", also eine Seele mit 2 Kammern, in der es eine göttliche Hemisphäre gab, die der menschlichen diverse Befehle gab. 
Besonders gilt das für Deutschland. Und damit meine ich keine Geistesgeschichte (z. B. die Beschäftigung mit Platon oder Hegel), obwohl es Überschneidungen geben mag.

Man mache sich folgende Grundüberlegung: Ich kann vieles an der Geschiche erforschen, die soziale Umwelt, die Kultur, die Architektur usw. Ich kann aber auch einfach von mir selbst (meinem Ego) oder dem Ego der anderen ausgehen und fragen: Wie erlebe ich die Welt?

Und wenn man diese Überlegung entlang der historischen Schiene untersucht, mag man auf seltsame Entdeckungen treffen.

Darauf hingewiesen hat ein Mann wie Julian Jaynes, der religiös aufgewachsen ist (besondere Geisteswelt) und sich dann für Psychologie und Geschichte interessiert hat. Akademisch begann er kurz mit der Philosophie und wechselte dann zur Psychologie.

Jaynes stellte eine Grundthese auf: Nämlich die, dass der Mensch im frühen Altertum nicht wie heute ein klares, individuelles Bewusstsein (Wahrnehmung von sich selbst) hatte, sondern eine "bikamerale Psyche", also eine Seele mit 2 Kammern, in der es eine göttliche Hemisphäre gab, die der menschlichen diverse Befehle gab.
Erst als diese bikamerale Psyche zusammenbrach, entstand das menschliche (Selbst-)Bewusstsein im modernen Sinne.
Jaynes versucht in seinem Hauptwerk, anhand von historischen Quellen nachzuweisen, wann und wie dies geschah.
Ein weiteres Opus magnum gelang ihm jedoch nicht, weil seine Gesundheit - auch durch akademisches Mobbing - angeschlagen war.
Einige Jaynes-Anhänger sehen in religiösen Attentätern eine Rückkehr der bikameralen Psyche.


WEITERE ANSÄTZE 

Julian Jaynes ist nur ein bewusstseinshistorischer Forscher unter vielen und dazu noch sehr umstritten.
Ich halte ihn aber für einen sehr wichtigen Denker.
Es gibt aber noch viele weitere Denker aus vielen Disziplinen, die schwer gegeneinander abzugrenzen sind.
Wir könnten das weiter unten noch genauer ausführen. Stichwortartig seien genannt:

- Psychohistorie: Lloyd deMause
- Psychologie und Psychiatrie
- Tiefenpsychologie: Sigmund Freud, C. G. Jung (Archetypenlehre), Alfred Adler, Erik Erikson, Erich Fromm, Wilhelm Reich
- Materialistische Philosophie: als (scheinbarer?) Gegenentwurf zum Bewusstseins-Denken
- Phänomenologie
- Theologien (ob wissenschaftlich oder nicht)

Sonntag, 20. Mai 2018

JUNG, CARL GUSTAV "C. G."

C. G. Jung (Quelle: Wiki)




* 1875, Kesswil
+ 1961, Küsnacht (Zürich) 

Carl Gustav Jung war ein Schweizer Nervenarzt, Psychoanalytiker, Analytischer Psychologe und Tiefenpsychologe.

Freud, Sigmund



Jung stammte aus einem Schweizer Pfarrhaus. Er studierte Medizin in Basel und arbeitete unter E. Bleuler als Psychiater in Zürich. Jung betrieb dort in Burghölzli experimentelle Assziationsstudien und versuchte damit, "Komplexe" zu analysieren (Diagnostische Assoziationsstudien, 1906). 1905/06 habilitierte er sich. Jungs Interessen entwickelten sich weiter und er war als Pfarrerssohn immer mehr bestrebt, das Medizinisch-Materielle mit dem Geistigen zu kombinieren.

So kam es, dass er sich bald der Psychoanalyse S. Freuds zuwendete, den er dann 1907 aufsuchte. Die Beziehung zu Bleuler verschlechterte sich dagegen und Jung eröffnete in Küsnacht am Zürichsee eine Privatpraxis.
Freund und Jung hatten anfangs viele Gemeinsamkeiten.
Freud sah zunächst in Jung eine Art Guru, Apostel o. ä. seiner Lehre. Jung galt nach damaliger Lesart als "Arier", was für die noch junge und als jüdisch angesehenen Psychoanalyse sehr wichtig war. Freud wollte so nach außen hin mehr Vielfalt ausstrahlen. Freud hatte selber zunächst mit einer akademischen Karriere geliebäugelt, die aber blockiert wurde. Freud machte Jung 1911 sogar zum Präsidenten der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung.

Bereits 1913 trennten sich ihre Wege schismatisch (S. Freud, C. G. Jung, Briefwechsel, 1974). Die Ursachen lagen in ihren Charakteren und ihren Denkgebäuden.
Eine der Lehrdivergenzen betraf die Natur der Libido, der Triebenergie, deren ausschließlich sexuelle Auffassung Jung verwarf. Er entwickelte mit der Zeit seine eigene Lehre und eine damit verknüpfte therapeutische Praxis, die er einfach Analytische Psychologie nannte.
In "Wandlungen und Symbole der Libido" (1911/1912) umriss Jung seine Libido-Theorie genauer. Er definierte libido als allgemeine seelische Energie und führte den Begriff Imago für einen schematischen Erfahrungsniederschlag ein. Neben dem persönlichen Unbewußten postulierte er ein vererbtes kollektives Unbewußtes, das Erfahrungen der Phylogenese des Menschen in kollektive imagines oder Archetypen kondensiert enthält.
Privat unterhielt C. G. Jung Beziehungen zu einigen seiner Patientinnen, darunter Sabina Spielrein und Antonia "Toni" Wolff. 
Mit "Psychologische Typen" (1921) verfaßte er die wohl bekannteste Darstellung seiner Lehre, führte die Ausdrücke Introversion und Extraversion ein und stellte sein auf Archetypen und polaren Gegensätzen fußendes Modell der Persönlichkeit vor, das erheblich auf die spätere Differentielle Psychologie (z. B. H.-J. Eysenck) einwirkte. Mit dem kollektiven Unbewußten und seinen Archetypen entstand ein Werkzeug, das Jung zur Deutung unterschiedlichster psychischer, gesellschaftlicher, kultureller und religiöser Erscheinungen einsetzte. Seine Deutungsfreude kannte aber irgendwann kaum noch Grenzen und betraff so unterschiedliche Felder wie Astrologie, spätantike Gnosis, mittelalterliche Alchemie, Tibetanisches Totenbuch oder chinesisches Wurforakel "I Ging". Manchem Betrachter erschien diese Erklärungswut als ungehemmt. Neben seinem Hang zu Spiritismus und Mythologie in Kollektiven (Polemik: "Kollektivgeraune") sahen einige eine Tendenz zu rassistischen, judenfeindlichen und misogynen Einstellungen.
In den dreißiger Jahren ist eine gewisse Nähe zu völkischen Doktrinen erkennbar. Diese hat allerdings dem heute noch vorhandenen weltweiten Einfluß seiner Lehren wenig Abbruch angetan.
Man darf aber nicht übersehen, dass Jung in der von ihm gegründeten Vereinigung eine Balance suchte zwischen der (auch seiner) Zentralmacht und der deutschen Sektion, die immer stärker durch die Ideen des Nationalsozialismus beeinflusst wurde und immer bestimmender auftrat.
Jung sah in den Deutschen der 30er die Verkörperung des Archetyps "Wotan".


Archetypische Motive:

Die archetypischen Motive machten für Jung die Struktur des kollektiven Unbewussten aus. Dafür erforschte er viele Mythen, bspw. der Ägypter, Griechen, Römer, Germanen, Kelten und des Buddhismus'.

- das Selbst 
- Anima und Animus
- Gegensätze und ihre Aufhebung (Sonne und Mond)
- Kind
- Mädchen (Kore)
- Mutter
- Engel
- Schlange
- Drache
- Kreuzstruktur
- das Mandala
- Trickster
- Wotan
- Trinität (Christentum)
- Baum


Die Ideen und Ansätze C. G. Jungs und insbesondere seine Archetypen-Lehre findet in der Welt der Sozialwissenschaften immer wieder Anhänger.
Einer davon ist z. B. Joseph Campbell. 



QUELLEN UND LITERATUR

Wikipedia
Spektrum
-
Lück, Helmut Ekkehart: Geschichte der Psychologie. Strömungen, Schulen, Entwicklungen; Stuttgart 1991
Jacobi, Jolande: Komplex, Archetypus, Symbol; 1957
Wehr, G.: Carl Gustav Jung; München 1985 (Kösel)
McLynn, F.: Carl Gustav Jung; New York 1997 (St. Martin's Press)


Montag, 26. Februar 2018

LETZTE MELDUNG ZU MORGAGNUS: DE SEDIBUS ET CAUSIS MORBORUM PER ANATOMEN INDAGATIS DISSECTIO, BAND 4, EPISTULA 50, 3

Dort geht es um eine arme Frau, die an einem Geschwulst am Hals litt und schließlich daran verschied.
An diejenigen, die sich dafür interessieren: man gehe auf NOVA-AETAS. BLOGSPOT (man kann es auch von mir aus bleiben lassen), indem man dies bei google eingibt.
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Ende Durchsage

Mittwoch, 14. Februar 2018

MORGAGNUS: FORTSETZUNG

Die Fortsetzung der VITA des Medicus J. B. MORGAGNI findet der interessierte Leser auf NOVA-AETAS. BLOGSPOT; einfach bei google eingeben oder in der Leiste (bei Netzwerk) auf nova-aetas gehen.
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MORGAGNUS 17: VITA AD ANNUM 1715

In der Tat muß man dem Bianchi und Mangetus Dank sagen, daß sie diese Briefe und die anatomischen Entgegnungen, welche wir ihnen als "Verbündete" geben, von Morgagnus "entrissen" (entwunden) haben, in denen so große Gelehrsamkeit, so viele Erfindungen (Ansichten, Lehren), so große in jeder Hinsicht anatomische Bildung erscheint, daß der gewiß geeignete Richter Albert Haller, nicht zweifelte zu verkünden, der Anatom habe nichts, was mit jenen Werken verglichen werden kann. Auch Ruysch, Boerhaavius, Heister, Winslow, Schroeck, Hoffmann, Vater, Mead, Goecklick, Walther, Senac, Cockburn, Guntz, Meckel hoben diese selben Werke mit Lobpreisungen in den Himmel, und aus diesen übertrugen sie viele Glanzstücke in ihre Schriften. Und bei der Vollendung dieser Bücher, während (solange als) Morgagnus sie ausarbeitete, tat er (verrichtete er)  seine Pflicht entweder für die strebsame (wissbegierige) Jugend, die sein Haus wie eine Werkstatt der Weisheit häufig besuchten, oder für die Freunde, die sein Urteil und seinen Rat oft verlangten (erbaten) sowohl in diesen Dingen, die sich auf die Bildung als auch besonders bei diesen, die sich auf das medizinische Fach und die übrigen Naturwissenschaften (physischen Fachrichtungen) bezogen, oder für die Deutschen, die sich in Padua um die Philosophie, Medizin und Wissenschaft der göttlichen Dinge bemühten, als er zu deren Schutzherr im Jahre 1715 gewählt wurde.

Montag, 12. Februar 2018

MORGAGNUS 16

denn er hatte dem Lancisius "Vertrauen gegeben " (geschenkt; vertraut), daß er nichts jemals (niemals etwas) verüben (begehen) würde, was den Leuten den Verdacht einer erlogenen (vorgegebenen) wiedergewonnenen Freundschaft erregen  könnte, und nicht nur mußte Bianchus die Anklage eines untreuen, sondern auch eines undankbaren "Geistes" (Menschen;  die Haltung eines...) fürchten, weil er dem Morgagnus durch eine neuerliche Wohltat (xij) verpflichtet war. Deshalb darf Morgagnus keinesfalls (am wenigsten) getadelt werden, wenn irgendwas von ihm (ein) wenig strenger geahndet (bestraft) wurde, nachdem er über diesen erneuerten Streit zwei freilich lange Briefe an den Freund geschrieben hatte, die in Leyden 1728 gedruckt wurden von dem Verleger Boerhaavius, einem "gleichgroßen" (ebenfalls großen) Verehrer (Bewunderer) des Morgagnus, und über die wahrheitsgemäß (-getreu) gesagt wurde, nichts zu verteidigen, was sie nicht einleuchtend prüfen (billigen; untersuchen, anerkennen), nichts (aber) anzugreifen, was sie nicht deutlich (völlig, gänzlich, ausdrücklich) umstürzen (zerstören, widerlegen).-
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MORGAGNUS 15

Aber später fühlte (meinte, glaubte) er, daß er durch die Worte vieler getadelt werde, daß (weil) er einen solchen Mann angegriffen hätte und den Angegriffenen zu besänftigen sich nicht bemüht hätte, und er fing an, über die Wiedererlangung der Gunst nachzudenken. Er fürchtete auch, daß sein Vergehen von Morgagnus ziemlich streng in den anderen Entgegnungen, die er vorbereitet hatte, bestraft würde, durch welche Dinge es kam (wodurch es geschah), daß er sich bei ihm entschuldigte durch einen Brief, der von Johannes Fantonio geschrieben wurde, indem er die Entschuldigung der Nachlässigkeit benutzte, wodurch er den Verdacht eines größeren Vergehens abwendete (abwenden konnte), eines allerdings zugefügten Unrechts. Durch diese Entschuldigung und durch die Bitten des Freundes bewegt (veranlaßt), tilgte Morgagnus viel, was er zu scharf geschrieben hatte, bei der Herausgabe der Entgegnungen und verbesserte "sanfter" (vorsichtiger), welche Bemerkungen es verdient hatten (es wert waren). So schien der bittere Krieg, der zwischen Morgagnus, Bianchus und Mangetus entstanden war, beigelegt zu sein. Doch nicht viele Jahre später zwang Bianchus den Morgagnus wiederum (zum zweiten Male) zu den Waffen: denn als er wieder ein Buch geschrieben hatter ("den Buchstaben anvertraut hatte"), das von ihm über die Krankheitsgeschichte (Medizingeschichte?) der Leber (Lebererkrankungen?) geschrieben worden ist (war), riß er in diesem nicht nur alte Streitigkeiten wieder auf (erneuerte er sie), sondern fachte auch neue an, ohne zu sehen, daß durch diese Sache sein überaus großer Ruhm verletzt wurde (Schaden nahm).
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Leute, vertragt euch, das Leben ist zu kurz für kleinliche Streitereien!-Dennoch muß man bedenken: Ehrverletzungen hatten in diesen Tagen einen weitaus größeren Stellenwert als heute. Für die Ehre duellierte man sich sogar; allerdings bezweifle ich stark, daß der gute Morgagnus einen Degen hätte stemmen können.
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MORGAGNUS 14

...und aus der Anzahl der übereinstimmenden Beispiele führt er aus, welcher kunstvolle Bau (erg: des Körpers; der Glieder) für den gewohnten (gewöhnlichen) gehalten werden kann. Die dritten Entgegnungen zeigen mehrere und nicht geringfügige ("leichte"?) Muttermale der Krankheitsgeschichte (?) der Leber des Bianchi. Außerdem, kaum daß er (nachdem er) die zweiten und dritten Entgegnungen eingesehen hatte (in sie hineingeschaut hatte), verdroß es den Bianchi und heftig bereute er es, daß er den Morgagnus angegriffen hatte; für diesen Angriff (diese Verletzung; Beleidigung) gab er in einem Brief zu erkennen (deutete er an), werde er sich bei jenem durch Lancisius entschuldigen. Morgagnus nahm die Entschuldigung an und gab ein Zeichen "eines besänftigten Geistes gegenüber jenem" in den (nun) folgenden Entgegnungen. Es hatte auch Lancisius darüber verhandelt, den Mangetus wieder in Gnade aufzunehmen (in den Stand der Gnade wieder einzusetzen),dem er anzeigte, daß die Sache leicht "zur Eintracht geführt werden könne", wenn er nur erklären würde (könnte), daß er nicht aus Haß (Bosheit, Neid) und Schmähsucht (Herabsetzung) des Ruhmes (des Ansehens) des Morgagnus, dem er selbst immer günstig (gewogen) war, die Schriften des Bianchi in seinen anatomischen Hörsaal (Zuhörerkreis) hineingebracht habe, sondern unüberlegt dies getan habe und daß er seine Tat mißbillige und verachte. Mangetus zweifelte freilich nicht (trug kein Bedenken), aufrichtig (ehrlich) dem Lancisius einzugestehen, daß er die Bemerkungen (Rügen) des  Bianchi in der "laufenden Presse" (Zeitung?) erfahren habe und, kaum durchgelesen, "den Buchstaben anvertraut habe" (gedruckt habe) und, nachdem das Werk schon herausgegeben war, in diesen einige Dinge entdeckt habe (erkannt habe), die schärfer scheinen konnten als kleine Peinlichkeiten (die durch kleine Peinlichkeiten heftig erscheinen konnten), doch die zweiten und dritten Entgegnungen verletzten jenen so sehr, daß er ihm zurückschrieb, was zur Hoffnungslosigkeit der Versöhnung beizutragen schien (die Hoffnungslosigkeit auf Versöhnung zu  verursachen schien; scheinbar verursachte).-
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Schwerer Stil! Macht aber nichts, wird trotzdem übersetzt.

Sonntag, 11. Februar 2018

MORGAGNUS 13

PAGINA XJ. Es ist aber nicht glaublich, wie viele Leichen der Autor aufschneiden mußte, um die von ihm vorgelegten Beobachtungen zu stützen. Und er wendete auch nicht eine geringe Sorgfalt an, daß dem Werk die anatomischen Tafeln hinzugefügt wurden, die kunstvoll abgedruckt ("eingeprägt") wurden. In den zweiten Entgegnungen zeigt sich (kommt zum Vorschein) die äußerst nützliche Methode des hervorragenden Mannes, durch die er sich über alle früheren Chirurgen ("Hineinschneider") hinaushob; vielleicht nur mit Ausnahme des Eustachius: allerdings beschreibt er nicht so die Teile des Körpers, als ob dieser eine einzige und beständige Gestalt wäre (es gäbe), sondern er sammelte (stellte zusammen) die Verschiedenheiten, die bei verschiedenen Leichen angemerkt (bemerkt) wurden.---
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MORGAGNUS untersuchte sehr viele Leichen (über 600), was damals nicht ganz ungefährlich war. Jeder kennt den Monty Python Sketch "Nobody expects the Spanish inquisition...".
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Damals drückte man sich etwas "verschraubt" aus, man lese z.B. nur den Simplicissimus von Grimmelshausen.
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Hinzu kommen meine bescheidenen Lateinkenntnisse.
Deswegen ist die Übersetzung etwas "gewöhnungsbedürftig", gibt aber einen, wie ich meine, recht guten Eindruck vom Original und dem Gelehrtenlatein der damaligen Zeit.
Ich bitte, mir dies nachzusehen. Wenn jemand Verbesserungsvorschläge hat (emendationes), so lasse er uns dies wissen. Er wird dann nach Art des Morgagnus  (more Morgagni) widerlegt!
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Das Übersetzungsteam

MORGAGNUS 12

Und nicht nur widerlegten die zweiten und dritten völlig die Beobachtungen des Bianchi, sondern auch gut viele Irrtümer gewichtiger Autoren, die Mangetus in seinen Wirkungskreis (Hörsaal, Auditorium ?) aufgenommen hatte; er legte sie dar (erörterte sie, teilte sie mit) und widerlegte sie (hob sie auf) und außerdem fügte er überall von seinen Anmerkungen etwas hinzu, viel über die Muskeln. So erreichte Morgagnus, daß diese Entgegnungen nicht nur nützlich, sondern auch für die Studenten der Anatomie notwendig sind, die den damals ziemlich berühmten, nun völlig überholten (veralteten) Versamlungsort zu benutzen wünschte (Sinn?). Diesen aber, die irgend ein Verlangen haben, neue Beobachtungen kennen zu lernen (zu erfahren) und die Bemerkungen, die sich allerdings besonders auf den Anatomen, aber gleich danach auch auf die Chirurgie und Medizin beziehen, diesen konnte nichts angenehmer sein als dieselben Entgegnungen, die in dieser Art der Dinge in wunderbarer Weise im Überfluß vorhanden sind (Sinn?)
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Dunkel ward der Rede Sinn!

Samstag, 10. Februar 2018

MORGAGNUS 11

Schwer und beschwerlich (lästig) war es dem Streitereien abgeneigten Manne und dem sanften wie milden Geist, daß er in jene Gefahr (Entscheidung) gebracht wurde, so daß er seine Natur und seine Begabung vernachlässigte, daß er nicht nur die Rolle des Verteidigers, sondern auch die des scharfen Anklägers übernahm (auf sich nahm)) in diesen Streitigkeiten (Feindseligkeiten, Widrigkeiten). Die vierten, fünften und sechsten ("Entgegnungen" kamen im Jahre 1719 heraus.
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Übersetzung by Django

MORGAGNUS 10

Im Jahre 1717, weil die Freunde nicht nur baten, sondern auch forderten, die sagten, daß dies von großer Bedeutung sei zum Ruhme dieses Gymnasiums, in dem er lehrte, gab er eine neue Widerlegung heraus, freilich auch die zweiten und dritten, durch die er die ersten verteidigte gegen die allzu scharfen Bemerkungen (Zurechtweisungen) des JOHANNES BAPTISTA BIANCHI, und gleichzeitig (zugleich) verbessserte er die Irrtümer des MANGETUS, die das Werk des Bianchi in seine anatomische Versammlung (Hörsaal (?), Wirkungskreis) zurückgebracht hatte.
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MORGAGNUS 9

In dieser Sache freilich tat er der Forderung des Freundes in einem kurzen Zeitraum von 8 Tagen so Genüge, daß er Lob von ihm erlangte eines in Anatomiegeschichte Kundigsten von allen, und mit den Tafeln des Eustachius, die herausgegeben worden waren, trat er in Rom im Jahre 1714 hervor. In einem Brief des Morgagnus, der, ich weiß nicht, warum in der Leydener Ausgabe fehlt), in dem einige Entdeckungen des hervorragenden Mannes aufgezählt (durchgegangen) werden, werden auch Stellen herausgegebener Bücher zusammengestellt (verglichen); Er handelt von den Muskeln der Nase.
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Mittwoch, 7. Februar 2018

MORGAGNUS: 8

Und während er dies im Geiste erwog, ereignete sich unvermutet (überraschend) der Tod des Guglielminio. Als nämlich an dessen Stelle der unsterbliche Mann Antonio Vallisnerius nachzuwählen (zu ersetzen) war, ist Morgagnus gefragt worden, ob er den Beruf (die Stelle) des Vallinerius übernehmen würd. Den Fragenden sagte er nicht ungern zu und vom Senat von Venedig ist er unter denselben ehrenvollen Bedingungen, denen sich Vallinerius erfreute, gegen Ende des Jahres 1711 zur Übergabe (Übernahme) der theoretischen Medizin berufen worden. Nachdem daher kaum ein Zeitraum von drei Jahren in der Heimat vollendet worden war und am 16. der Kalenden des April im Jahre 1712, in dem er zuerst die Rednertribüne bestieg, hielt er in einer großen Menge der Zuhörer eine lateinische Rede, in der er die Beschaffenheit gewisser medizinicher Methoden (Grundsätze), die er im Geiste sich vorgestellt hatte (entworfen hatte), zum Ausdruck brachte. Daher legte er in einer dreiteiligen Rede dar, welche Teile jener (jenes?) sein müssen (es geben müsse), der (?) zum vollkommenen Ruhm der Medizin trachtet (strebt), bevor er einem medizinischen Lehrer übergeben wird (SINN nicht ganz klar). Das meiste der Mühe und Zeit verwendete er auf die Ausbildung der Studenten der Medizin, so daß er gelehrt, geschmackvoll (schön), lateinisch und geordnet alles erklärte. Von ihm hatte Lancisius erbeten, daß er sorgfältig beschrieb, was er denn in den 38 anatomischen Tafeln (Protokollen, Tabellen) des Bartholomäus Eustachius, die während dieser Zeit gefunden worden waren, anerkannte, welche eigene und eigentümliche (außerordentliche) Erfindungen (Lehren, Ansichten) desselben Autors genannt werden müßten (welche Lehren die eigenen usw. des Autors zu nennen wären), mag es auch sein, daß sie von anderen nach ihm selbst berichtet (veröffentlicht) gewesen sind (worden sind).
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Dunkel ward der Rede Sinn!

Dienstag, 6. Februar 2018

MORGAGNUS 7

Schon aber in der Heimat weilend, erlangte er bei allen dieses Zutrauen, daß kaum eine Erkrankung wenig schwieriger verlief, daß er sogar von älteren Ärzten als Kollege gewünscht wurde, so sehr war er beim Beobachten genau, beim Vorhersagen vorsichtig, beim Heilen glücklich. Da dies ohne beständige Anspannung auch des Körpers nicht sein konnte, fing er zum ersten Mal an einzusehen, DASS, WENN ER SO FORTFÜHRE, ER NICHT MEHR LÄNGER LEBEN WÜRDE!
Bald darauf, wie es war (Sinn?), wenn irgend ein anderer, der bald Feind der Muße ist, bal Freund der Anatomie/ des Anatomen (???) in die Erinnerung zurückkehrte (???), daß ihm von Guglielminio, als er in Padua war, eine Gelegenheit dort zu bleiben und zu lehren angeboten wurde, falls ihm ein Katheder aus seinem Gymnasium gefallen würde.
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MORGAGNUS 6

Durch diese Hilfsmittel unterrichtet (ausgestattet), versah er sich dann endlich mit einer Medizinpraxis in der Heimat; mit diesem Erfolg (Glück), der (so daß er) durch Beobachtungen, während er in Bologna weilte, beständig und kunstfertig an den Betten der Kranken gemacht, seinem früheren Ruhm entsprach; als er nämlich, um ein wenig den Geist auszuruhen (zu erholen), sich nach Hause zurückgezogen hatte, gab es diese Meinung der Bürger über ihn, daß er zu der verborgenen und am schwersten zu erkennenden Krankheit des bedeutendsten Mannes in der Stadt, und wenn es geschehen konnte zu der in irgendeiner Hinsicht wenigstens zu erleichternden hinzugerufen wurde; in beidem bewährte er sich hervorragend.

MORGAGNUS: 5

Jener gehorchte den Ratschlägen derer, und er gab in Bologna, im Jahre 1706, ein Buch heraus, dem er den Titel "erste entgegengesetzte Anatomie" gab, das er dem Eustachius Manfredius widmete, dem damaligen Vorsteher der Akademie und den übrigen Freunden. An nichts arbeitete er mehr mit Mühe (nichts erstrebte er mehr), als daß er in der Akademie (in Academiam ?), der er, was auch immer es war, das Emfangene zurückbringen wollte, wie es schien (vergelten wollte), als äußerst dankbar erkannt würde. Dieses erste Werk hat nur Neues oder gewiß sorgfältig Bearbeitetes; und es wäre nur dem berühmt zu machenden Autor zum Schicksal gewesen (SINN unklar!!!); über die -?- und die benachbarten Teile, über die Tränenkanäle und die weiblichen Zeugungsorgane lehrte er mehr durch Zeichnungen.
Nachedem er auf solche Weise in Bologna mehrere Jahre hingebracht hatte, ging er nach Venedig und Padua, um die gelehrten Männer zu begrüßen. Durch seinen Aufbruch empfing die Akademie von Bolognia einen großen Schaden und Trauer. In Padua schloß er enge Freundschaft mit Dominico Guglielminio; in Venedig mit Johannes Polenio und Johannes Hieronimus Zanichellio und vielen andern, denen er sich durch seinen Charakter und Eifer für die besten Künste empfahl. Solange er dort verweilte-nicht länger als ungefähr 30 Monate-befaßte er sich unablässig entweder mit dem Zerschneiden von größeren Tieren, besonders der Fische, oder mit Chemie oder Pharmazie oder mit physischen und anatomischen Experimenten oder schließlich mit dem Lesen (der Lektüre) ausgewählter Bücher, die er eifrig zusammenstellte (verglich).--
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murmillo Ü-team

MORGAGNUS: FORTSETZUNG

Während Manfredio und Victorio Stancario ihm halfen, bewirkte er es, daß er auch seine Kollegen, durch sein Beispiel, zu der Untersuchung der Geheimnisse der Natur in der ehrwürdigen öffentlichen Versammlung der Akademie begeisterte, die abgehalten wurde im Jahr, nachdem er selbst Vorsitzender gewesen war; er las vor, was sich ihm in der sehr langen Reihe der Leichen, aufmerksam schauend, als Beobachtungen gezeigt hatte und was er gegen die Behauptungen der Gegenpartei zusammengetragen hatte ("geschleudert"). Diese Dinge waren auch nicht Gemeingut und allbekannt, sondern die meisten Dinge waren neu und schwer zu erkennen. Daher geschah es, daß er nicht nur das Lobe des Geistes (seiner Begabung), sondern auch Bewunderung erlangte, und es gab keinen der Zuhörer, der ihn nicht aufforderte, daß er jene Dinge ans Licht brachte, indem er versprach, daß sie sowohl ihm als auch der Akademie sehr ehrenvoll sein würden.
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murmillo

MORGAGNUS-EIN LEBEN FÜR DIE WISSENSCHAFT 4

Ja sogar die Aufgabe eines anatomischen Demonstrators führte er allein aus (verrichtete er) in dem Jahr, wo VALSALVA, nach Padua herbeigerufen, von Bologna abwesend war; deshalb (von daher) geschah es, daß er in Kürze berühmt wurde. Denn außer dem überaus großen Ruhm der anatomischen Sache, machte er auch in anderen Wissenschaften solche Fortschritte, daß es schien, daß er alles erreichen konnte, sobald er angefangen hatte, es zu wollen! Er war nun von so großer Feinheit (Eleganz) der lateinischen Rede, ebenso wie des Etruskischen, daß er sogar mit dem auserlesensten Autor verglichen werden konnte. Auch kannte er die griechischen Wissenschaften (und Literatur), er hatte sich auch mit Dichtkunst beschäftigt, da er ja jener "Süße" nicht unteilhaftig sein wollte (nicht ohne sie sein wollte); vorzüglich hatte er die Botanik geistig erfaßt und durchdrungen sowie die Geometrie, von denen er geglaubt hatte, daß sie nicht wenig Unterstützung zu seinen Studien beitragen würden, und aus demselben Grunde hatte er die Optik hinzugelernt, Hydraulik, Mechanik und gewiß auch hatte er sich in Astronomie geübt. Weil er also gemeinsame Studien mit vielen Gelehrten hatte, und er von einzigartiger Herzensgüte war, von gänzlich angenehmen Charakter und mit jeder Art der Menschlichkeit versehen, lebte er in Bolgnia so, daß er allen Mitbürgern zu Recht der Liebste und der Trefflichste war. In innigster Weise hatte er aber die Brüder Manfredi zu Freunden, Jacobo Bartholomeo Beccario und Johannes Antonio Stancario und dessen Bruder Victorio; mit den zwei letzten mußte er notwendigerweise zusammenleben. Aus diesen Gründen ist ihm besondere Ehre erwiesen worden, denn er wurde zum Anführer der Akademie der "Ruhelosen" gewählt, obwohl er das 22. Jahr des Lebensalters noch nicht vollendet hatte,und  in die er 5 Jahre zuvor hinzugewählt worden war. In dieser Würde (des Amtes)führte er sehr berühmte Taten aus. Denn er überredete die Akademiker, daß sie, nachdem man die leeren Diskussionen aufgegeben hatte, eine neue, nützliche Art der Philosophie hochhielten, nachdem neue Gesetze (des Philosophierens) begründet und dargelegt worden waren, so daß alle dies billigten.
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wir tun das auch-murmillo Ü-team

MORGAGNUS-EIN GELEHRTENLEBEN 3

Besänftigung (Milderung) aber für die Augenlider verschaffte er sich durch das warm angewendete Fruchtfleisch süßer Äpfel; doch diese Störung der Gesundheit hinderte ihn nicht (oder er leistete ihr Widerstand), daß er mit bewunderungswürdiger Erinnerungsgabe (ausgestattet), die solcherart war, daß er unbegrenzte Stellen der Autoren, ohne in Bücher zu blicken, zitieren konnte, selbstbewußt (als Teilnehmer; eingeweiht) in den feierlichen Wettkampf kam, von wo er den Lorbeerkranz eines Medizindoktors und Philosophen ruhmvoll im ersten Jahr dieses (des 18.) Jahrhunderts erhielt. Als ihm selbst unter größtem Beifall die Glückwünsche verkündet (ausgesprochen) worden waren, wurde er, in die Heimat zurückgekehrt, ebendort in Kürze gesund. Seit dieser Zeit, wenn man eine zweite, jedoch kürzere Augenkrankheit (ophthalmia), die dem älter Werdenden zustieß (die er bekam), ausnimmt, hielt sich sein Sehsinn unversehrt bis zu seinem Tode, dessen zu bewahrender Kraft der Augen, bei so großer  und  so beständiger Anstrengung jener, eine morgendliche Waschung (Salbe?) des Gesichts und der Augenlider mit frisch aus einem Brunnen (Zisterne) geschöpftem Wasser nützlich war. Obwohl er aber alle Bereiche der Medizin gut kannte (in ihnen erfahren war), beeilte er sich, die Bologneser Musen wiederum (zum zweiten Male) zu begrüßen und das anatomische Studium mit den Ersten (=Besten) von neuem zu betreiben, wiederum einen Lehrer benutzend oder vielmehr einen Helfer, ANTONIO MARIA VALSALVA, dem er selbst in großer Weise zur Hilfe gereichte (half), bei der Ausstattung der Ausgabe des goldenen (prächtigen) Büchleins "Über das menschliche Ohr" und beim Sezieren von Leichen!
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murmillo Ü-team (letzteres haben wir noch nicht getan)

Sonntag, 4. Februar 2018

VITA DES MORGAGNUS

Jo. Baptistae Morgagni p. p. p. p. de sedibus et causis morborum per anatomen indagatis libri quinque...praefatus est S. A.D. Tissot, M. D., tomus primus...Ebroduni in Helvetia, M. D CC. LXXIX, Seite 7-21; S. 21-24: opera edita.
Ganz vorne: ein Bild enthaltend!
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MORGAGNUS 2

Postquam ex ephebis excessit Mrogagnus, optimam spem dedit linguas et litteras elegantiores addiscendi, eo quidem  felici successu ut anno decimo quarto adscriberetur Academiae Patriae Filergitarum, et applaudente choro auditorum, orationem poeticam recitaret. Anno vertente cathedram conscendit, et spartam respondentis singulari alacritate ornavit; de omni re, quaecunque in disceptationem et quaestionem vocaretur, enodate iudicans. Forte visum fuit cuidam commilitoni, ut distichon in laudem defendentis pronuntiaret prius quam argumentum attulisset. Morgagnus, pro mira ingenii acie, totidem versus praemisit, mox antithesin modeste excussit.
Medicinae studio sese dicans Boioniam, celebrem artis Machaonichae nutricem, adiit anno seculi superioris nonagesimo octavo, et amicitiam iniit cum tunc florentibus discipulis illustris Malpighii, Joanne Jacobo Sandrio, Hippolito Francisco albertini, et Antonio Maria Valsalva, cuius speciali manuductione ad anatomiam gavisus est, et quem integerrimum colere amicum, utilem venerari praeceptorem nusquam dediscit. Nec defuerunt reliqui professores quorum ope in aliis disciplinis summo cum fructu usus est: at cum studia Philosophiae ad Normam Cl. Du Hamel, qui eam etricis scholasticis primus eduxit, renovare caepisset, ophthalmia gravi afflictus est, quae acerbum commovit dolorem, sublata non solum legendi, scribendique, sed etiam dormiendi facultate.
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vij f.
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ad normam=gemäß der Regel (?)-oder handelt es sich gar um einen Eigennamen?
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HISTORIA VITAE ET OPERUM J. B. MORGAGNI

Fori Livii lucem aspexit Joannes Baptista Morgagnus, e nobili stirpe prognatus, die XXV. Februarii MDCLXXXII, patre Fabricio, viro civilibus muneribus et eruditionis laude illustri,matre Maria Torniellia praeclari nominis matrona. Pater mature decessit, filiumque reliquit vix septennem, cuius tutelam mater provide suscepit et unicum amoris pignus pietate, bonis moribus, ac studiis, quibus aetas juvenilis imbui solet, institui curavit.
Tenerae huic corporis constitutioni duo minitabantur pericula, febris nimirum vehemens, et lapsus in canalem longis fornicibus, magna ex parte, obtectum, aquisque redundantem. Parum abfuit quin a flumine sub fornicem raperetur adolescentulus, et megri deberet. Ast, divina favente clementia, vir quidam advenit, qui puerum iam praetergressus non illum cadentem vidit, sed primum aliquid strepitus, mox impense monentem, ut pereunti operam ferret, audivit. Accurrit, in canalem se proiecit et a submersione liberavit morti proximum, promovendaeque utilissimae disciplinae natum

J. B. MORGAGNUS: VITA 2

Nachdem Morgagnus aus dem Jünglingsalter herausgekommen war, "gab er beste Hoffung" (er ließ hoffen), Sprachen und die feinen Wissenschaften zu erlernen, freilich mit diesem glücklichen Erfolg, daß er im 14. Jahr eingetragen (eingeschrieben) wurde in die "Akademie des Vaterlandes der Filergitae" (???), und während die Schar der Zuhörer Beifall spendete, trug er eine dichterische Rede vor. Im Verlauf eines Jahres bestieg er den Lehrstuhl und "schmückte" die "Sparte eines Antwortenden" (???) mit einzigartigem Eifer: über jede Sache (Gegenstand), was auch immer zur Erörterung und Untersuchung "gerufen wurde" (zu welcher er aufgefordert wurde), urteilte er in erklärender Weise. Zufällig schien es irgendeinem Mitstreiter, daß er einen Zweizeiler (ein Distichon) zum Lob des (sich) Verteidigenden (???) vortrug, bevor er den Inhalt vorgebracht hatte (SINN UNKLAR!!!). Morgagnus, gemäß (im Verhältnis zu) seiner wunderbaren Schärfe des Geistes, schickte ebensoviele Verse voraus, "schüttelte" bald eine Antithese (Widerlegung???) "heraus" (d.h. er widerlegte diese oder schrieb eine solche???). Dem Studium der Medizin sich hingebend, ging er nach Bononia, zu der berühmten Förderin der "machaonischen" Kunst (Machaon, Sohn des Äskulap), im 98. Jahr des vorigen Jahrhunderts und fing Freundschaft an (schloß...) mit den damals "blühenden" verühmten Schülern Malpighii, Johannes Jacobus Sandrio, hHippolitus Franciscus Albertini und Antonio Maria Valsalva, über dessen besondere Hinführung (?) zur Anatomie er sich freute und den er als sehr uneigennützigen (unbescholtenen; vernünftigen) Freund und als nützlichen Lehrer zu verehren niemals vergaß. Und es fehlten auch nicht die anderen Lehrer, deren Hilfe er in anderen Lehren  mit höchstem Nutzen benutzte: doch als er die Studien der Philosophie bei Norman (?) Cl. Du Hamel, der diese für die-?- Schüler aufführte (vorführte?), zu erneuern angefangen hatte, ist er durch eine schwere Augenkrankheit (?) zu Boden geworfen worden (heimgesucht worden), die einen heftigen Schmerz erregte, nachdem nicht nur die (seine) Fähigkeit des Lesens und Schreibens, sondern auch des Schlafens beseitigt (?) worden war (aufgehoben worden war).---
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murmillo Ü-team

GESCHICHTE DES LEBENS UND DER WERKE DES J.B. MORGAGNUS

In Forum Livium (=Forli) erblickte Johannes Baptista Morgagnus das Licht, von vornehmer Familie abstammend, am 25. Februar 1682, (abstammend) vom Vater Fabrizius, einem Mann von bürgerlichen Pflichten (Ämtern, Obliegenheiten) und von glänzendem Ruhm (Vorzügen) der Bildung, und von der Mutter Maria Torniellia, einer Ehefrau von sehr berühmtem Namen. Der Vater verschied früh und ließ den kaum siebenjährigen Sohn zurück, dessen Fürsorge (Obhut) die Mutter vorsorglich übernahm, und kümmerte sich (ließ...erziehen), daß ihr einziges Liebespfand durch Frömmigkeit, gute Sitten und Studien, durch die das jugendliche Alter "benetzt" zu werden pflegt (mit denen gewöhnlich das...vertraut gemacht wird), unterrichtet wird. Der zarten Verfassung seines Körpers drohten zwei Gefahren, ein zweifellos heftiges Fieber und ein Fall in eine Rinne (Kanal) mit langem Gewölbe, zu einem großen Teil bedeckt und von Wasser überfließend. Wenig hätte gefehlt, daß der Junge vom Fluß unter dem Bogen mitgerissen wurde und untergehen mußte. Doch weil die göttliche Milde günstig war, kam ein Mann, der, an dem Jungen schon vorbeigehend, jenen nicht fallen sah, aber zuerst irgendein Geräusch (Lärm), bald einen sehr Auffordernden hörte, daß er dem zugrunde Gehenden Hilfe bringen sollte. Er lief herbei, warf sich in den Kanal und befreite den dem Tod sehr Nahen vom Untertauchen und den für die zu befördernde, sehr nützliche Lehre Geborenen.
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Übersetzung by murmillo-team

Montag, 1. Januar 2018

SENECA: EPISTULA 8, 1-2



SENECA PHILOSOPHUS hat "seinem" LUCILLIUS den kostenlosen Ratschlag erteilt, die große (fast immer blöde) Masse zu meiden (consentio!) und für sich zu bleiben. Allerdings scheint er sich eines Selbstwiderspruchs bewußt zu sein, weil er auch gelehrt hat, bis zum bitteren Ende tätig zu sein (Einwandvorwegnahme).
SENECA versucht den scheinbaren Widerspruch, wie folgt, zu beseitigen: Er habe sich vor der schnöden Welt zurückgezogen, um desto mehr philosophisch Interessierten (also nicht gerade der Majorität) sich nützlich (utilis) zu erweisen. Also von wegen Müßiggang. Sogar nachts widmet er seine Zeit den gelehrten Studien.
Er habe sich also von allen Angelegenheiten zurückgezogen, um für die Nachwelt zu arbeiten (wo es ja noch viele geben wird, die sich für Philosophie interessieren; also wenn man die jeweils wenigen zusammenrechnet). Sein Blick ist ergo nicht wie der der Alltagsmenschen auf das Jetzt gerichtet, sondern auf die Zukunft (was auch immer diese bringen wird). So will er heilsame Ratschläge und Rezepte fürs Leben niederschreiben, die Frucht der eigenen Erfahrung sind und mit denen er seine eigenen Fehler ("Wunden") einzudämmen sucht.