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Mittwoch, 21. August 2013

DIOGENES LAERTIOS

Diogenes Laertios war ein antiker Philosophiehistoriker, der eine Geschichte der antiken Philosophie in zehn Bänden/Büchern verfasste. Er lebte wahrscheinlich im 3. Jhd.

Über das Leben von Diogenes Laertios ist fast nichts bekannt. Man schliesst auf das 3. Jhd. aufgrund der im Werk genannten Lebensdaten der Philosophen. Auch die Herkunft und Bedeutung seines Beinamens sind umstritten. Vielleicht ist er nur ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Diogenes-Namensträgern.

Der genaue Titel seines Hauptwerkes ist nicht ganz einheitlich überliefert. Er lautete aber in etwa: Sammlung/Zusammenstellung über Leben und Lehren (berühmter) Philosophen (φιλοσόφων βίων καὶ δογμάτων συναγωγή). Das bedeutet, moderner und abstrakter ausgedrückt, dass er sich der Biographie und Doxographie verschrieben hat, was in der Antike selten kombiniert wurde.
Das Werk gilt generell als "alleinstehend", weil es von anderen Autoren weitgehend ignoriert wurde. Auch grenzt sich Diogenes nicht polemisch gegen bestimmte Ansichten anderer Autoren ab.
Diogenes hat vielmehr verschiedene Nachrichten, Anekdoten und Sentenzen gesammelt und nebeneinandergestellt. Die Quellen seiner Abhandlung bleiben weitgehend unklar. Man vermutet aber, dass er meistens nicht aus erster Hand zitiert hat. Eine Ausnahme bilden aber Briefe und Testament des Epikur im letzten Buch.
Es wird vermutet, dass Diogenes Favorinus und Diokles von Magnesia als Quelle benutzt hat. Sicher ist aber auch das nicht. Dazu kamen wohl noch Apophthegmensammlungen (Sprüche, Sentenzen, Gnomen).

Diese mangelhafte Ordnung oder sogar Unordnung wird Diogenes von Kritikern auch zum Vorwurf gemacht. Allerdings ist seine Sammlung über die griechische Philosophie sehr umfangreich ("Allroundwerk") und hat darin wenig Konkurrenz.
Nietzsche lobte ihn mit Einschränkungen: „Was ist uns Diogenes Laertios? Es würde niemand über die philiströse Physiognomie dieses Schreibers ein Wort verlieren, wenn er nicht zufällig dieser tölpelhafte Wächter wäre, der Schätze hütet, ohne ihren Wert zu kennen.
Er ist der Nachtwächter der griechischen Philosophiegeschichte, man kann nicht in sie hinein, ohne dass einem nicht von ihm der Schlüssel gegeben wird.“
Dieses Durcheinander heisst aber nicht, dass Diogenes dem Werk keine Richtung gegeben hat. Er teilt die Philosophie grob in eine ionische und eine italische Richtung ein. Diogenes gliedert sein Werk darüber hinaus nach Schulen, bei einigen Philosophen ist diese Zuweisung aber umstritten.

Inhaltsübersicht:

 1. Die Sieben Weisen. Die Einteilung der Philosophie in eine ionische und eine italische Richtung.
    (Umstrittene Einteilung des Autors.)
 2. Anaximander. Anaxagoras. Sokrates. Die "kleinen Sokratiker" (z. B. Aristippos).
 3. Platon
 4. Die Schüler Platons.
 5. Aristoteles und die Peripatetische Schule.
 6. Antisthenes und die Kynische Schule.
 7. Die Stoa: Zenon. Kleanthes. Chrysippos.
   (Teile des Buches sind verloren.)
 8. Pythagoras. Empedokles. Die Pythagoreer.
 9. Heraklit. Xenophanes. Parmenides. Zenon von Elea. Leukippos. Demokrit. Protagoras. Pyrrhon von Elis.
    Timon.
10. Epikur



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