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Das Attentat
Kennedys Texas-Reise wurde im September 1963 angekündigt. Sie stand im Zeichen des heraufdämmernden Präsidentschaftswahlkampfes 1964, in dem Kennedy wiedergewählt werden wollte. Dafür sollte Stimmung gemacht und Gelder eingetrieben werden. Zusätzlich sollte der Streit zwischen Konservativen und Liberalen innerhalb der Demokratischen Partei von Texas glattgebügelt werden.
Gouverneur John Connally lag mit Senator Ralph Yarborough im Clinch.
(...)
Zum Wagen des Präsidenten gehörten 6 Insassen und wechselweise einige Leibwächter. Die Limousine verfügte über 3 Sitzreihen.
Präsident Kennedy sass hinten rechts neben seiner Frau Jacky Kennedy. Mittig rechts sass John Connally, seine Frau mittig links. Vorne rechts sass ein Leibwächter und vorne links der Fahrer William Greer. Beide waren vom Secret Service.
Aufgrund des guten Wetters und des wichtigen Wahlkampfes wählte man ein Auto mit offenem Verdeck. Dazu wurden auch noch kurz vor der Einfahrt in die Todesstrasse die Leibwächter um das Auto herum zurückgewunken, wohl auf Weisung des Präsidenten. Sie hätten den Schützen beim Zielen zumindest etwas irritieren können.
Verschiedene Theorien zur Erklärung des Attentats
A. Die Zeugensituation vor Ort
An der Dealey Plaza befanden sich viele hundert Zeugen des Attentates. Die Aussagen der Zeugen variierten allerdings deutlich.
Von den anwesenden Zeugen konnten fast alle identifiziert werden. Viele machten zusätzlich zu ihren Beobachtungen Foto- oder sogar Filmaufnahmen. Man muss aber bedenken, dass damals die fotographische Technik noch nicht so weit entwickelt wurde. Es lief noch nicht (fast) jeder mit einer Kamera herum und es waren auch nicht (fast) überall Kameras aufgepflanzt.
Heute ist der Ablauf des Attentates mit dem Standpunkt und Blickwinkel der Zeugen ziemlich genau dreidimensional rekonstruiert worden.
Problematisch ist allerdings die Identität der sog. "Babushka Lady", einer Frau, die in ihrer Kleidung grob einer russischen Klischeegrossmutter ähnelte. Die Frau soll auch eine Kamera gehabt haben. Sie hat sich aber nie offiziell gemeldet.
Spekulationen brachten sie mit Beverly Oliver in Verbindung, die in einigen Clubs im Umkreis von Jack Ruby gearbeitet hat.
Die identifizierten Zeugen gaben aber, wie oben erwähnt, unterschiedliche Aussagen zu Protokoll:
Einige Zeugen bestätigten die spätere offizielle Version, dass die Schüsse vom Schulbuchdepot abgegeben wurden. Andere dagegen meinten, es seien auch Schüsse vom Grashügel ("Grassy Knoll") oder von anderen Punkten aus abgegeben worden. Auch wurden an verschiedenen Orten Männer mit Gewehren oder Pulverdampf gemeldet.
Die Anhänger der Einzeltäterthese führten das später auf die Verwirrung in der Situation und auf Echoeffekte zurück.
Auch die Anzahl der Schüsse ist unklar. Die Mehrzahl der Zeugen bestätigte 3 Schüsse. Einige hörten mehr.
B. Die Einzeltäterhypothese
Nach offizieller Darstellung war das Attentat das Machwerk eines psychisch gestörten und kommunistisch beeinflussten Einzeltäters, Lee Harvey Oswald. Für diese umstrittene These sprechen durchaus einige Punkte, es gibt aber auch einige Widersprüche.
Lee Harvey Oswald war zunächst ein Mann mit gewissen Aufs und Abs in seinem Lebenslauf. Er wuchs unter etwas irritierenden Verhältnissen auf und hatte eine sehr komplizierte Bindung an seine Mutter. In der Schule war er nicht dumm, hatte aber bisweilen Integrationsschwierigkeiten.
Später tat er sich manchmal schwer, im Berufsleben Fuss zu fassen.
Auch die politische Ausrichtung wirkte wenig kohärent. So war er einerseits auf pro-kommunistischen Demonstrationen, hielt sich andererseits aber auch in den Kreisen von Castro-Gegnern auf.
Oswald ließ sich einerseits in der Armee zum Scharfschützen ausbilden, beschäftigte sich andererseits dort aber mit Marxistisch-Leninistischer Literatur und reiste sogar in die Sowjetunion aus. Von dort kehrte er aber - wohl weil er auch da Integrationsschwierigkeiten hatte - wieder in die USA zurück. Dabei wurde er von seiner Frau Marina begleitet.
Es ist durchaus denkbar, dass so ein Mann ohne klaren sozialen Halt und mit nicht stringenten politischen Ansichten zum Mittel eines Attentates greift, um sein chaotisches Inneres nach Außen zu projizieren und um vielleicht einfach nur berühmt zu werden.
Die Einzeltäterhypothese, die zunächst auch die offizielle These der USA war, ist also trotz vieler offener Fragen nicht völlig von der Hand zu weisen.
C. Mehrtäterhypothese
Es können also auch mehrere Täter für das Attentat verantwortlich sein, und zwar mit Oswalds Beteiligung und ohne sie.
Potentielle Verschwörer-Gruppen
Wenn man erörtern will, ob ein Mord vorliegt, muss man nach möglichen Motiven suchen.
Die Motive hängen davon ab, zu welcher der in Frage kommenden Mördergruppen die mutmasslichen Attentäter gehörten.
Kennedy
wirkte als Präsident jugendlich-dynamisch, auch wenn seine Gesundheit
in Wirklichkeit angeschlagen war. Trotzdem hatte er viele Feinde.
Das hing damit zusammen, dass seine Politik als zu weich eingestuft wurde.
Die
Ermordung JFKs in den frühen 1960er-Jahren fällt in eine Zeit der
erneuten Zuspitzung des Kalten Krieges in der (2.) Berlinkrise und in
der Kubakrise.
In der Berlinkrise liess es Kennedy nach dem überraschenden Mauerbau nicht auf eine Konfrontation mit der Sowjetunion und der DDR ankommen und hielt erst nach langem Zögern seine später so beachtete Rede am Brandenburger Tor.
Die DDR hat schon vorher sich über die "offene Wunde" in Berlin aufgeregt und die Sowjetunion um Hilfe gedrängt. Man befürchtete, durch die vielen Flüchtlinge so schrittweise auszubluten. Dann gelang es der DDR-Regierung, unerkannt - auch von Geheimdiensten! - den Bau der Mauer vorzubereiten und ruckartig durchzuziehen. Am Anfang war die Mauer noch ein Provisorium und hatte noch nicht die spätere Gestalt.
Ulbricht leugnete im Vorfeld noch, dass die Absicht bestehe, eine Mauer zu errichten.
In der Kubakrise merkten die USA erst nach einer Weile, dass die Sowjetunion Raketenbasen auf Kuba stationierten. Kennedy verhängte eine Blockade über die Insel, lehnte aber einen Interventionsplan seiner Armee ab. Letztendlich erreichte er damit dem Abzug der stationierten Raketen und verhinderte einen bewaffneten Konflikt, möglicherweise einen Weltkrieg. Hardliner nahmen ihm den Verzicht auf eine Intervention übel, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon mehr atomare Waffen auf Kuba stationiert waren, als man angenommen hatte und diese im Falle einer Intervention möglicherweise eingesetzt worden wären.
Schon vorher verhielt sich die US-Regierung zögerlich angesichts des Sieges Fidel Castros in Kuba und unterstützte dann unter Kennedys Präsidentschaft eine Landung von Exilkubanern in der Schweinebucht nur halbherzig, was zu tausenden Toten, Verwundeten und Gefangenen führte und bei den Beteiligten der Landung, bei bestimmten Kreisen im Sicherheitsapparat und möglicherweise bei der Mafia einen bleibenden Hass hinterliess.
Dementsprechend
werden mögliche Attentätergruppen bei rechten Politikern, Militär,
Militärisch-Industrieller Komplex, Geheimdiensten (CIA, FBI), der Mafia
oder dem Vizepräsidenten Johnson gesehen, der Kennedy nicht mochte, den
Kennedy möglicherweise im Falle einer Wiederwahl nicht noch einmal als
Vizepräsidenten akzeptieren wollte und der dann nach Kennedys Tod dessen
(zaghafte) Ansätze für eine mildere Politik gegenüber Kuba und Vietnam
und eine stärkere Kontrolle der US-Geheimdienste revidierte.In der Berlinkrise liess es Kennedy nach dem überraschenden Mauerbau nicht auf eine Konfrontation mit der Sowjetunion und der DDR ankommen und hielt erst nach langem Zögern seine später so beachtete Rede am Brandenburger Tor.
Die DDR hat schon vorher sich über die "offene Wunde" in Berlin aufgeregt und die Sowjetunion um Hilfe gedrängt. Man befürchtete, durch die vielen Flüchtlinge so schrittweise auszubluten. Dann gelang es der DDR-Regierung, unerkannt - auch von Geheimdiensten! - den Bau der Mauer vorzubereiten und ruckartig durchzuziehen. Am Anfang war die Mauer noch ein Provisorium und hatte noch nicht die spätere Gestalt.
Ulbricht leugnete im Vorfeld noch, dass die Absicht bestehe, eine Mauer zu errichten.
In der Kubakrise merkten die USA erst nach einer Weile, dass die Sowjetunion Raketenbasen auf Kuba stationierten. Kennedy verhängte eine Blockade über die Insel, lehnte aber einen Interventionsplan seiner Armee ab. Letztendlich erreichte er damit dem Abzug der stationierten Raketen und verhinderte einen bewaffneten Konflikt, möglicherweise einen Weltkrieg. Hardliner nahmen ihm den Verzicht auf eine Intervention übel, obwohl zu diesem Zeitpunkt schon mehr atomare Waffen auf Kuba stationiert waren, als man angenommen hatte und diese im Falle einer Intervention möglicherweise eingesetzt worden wären.
Schon vorher verhielt sich die US-Regierung zögerlich angesichts des Sieges Fidel Castros in Kuba und unterstützte dann unter Kennedys Präsidentschaft eine Landung von Exilkubanern in der Schweinebucht nur halbherzig, was zu tausenden Toten, Verwundeten und Gefangenen führte und bei den Beteiligten der Landung, bei bestimmten Kreisen im Sicherheitsapparat und möglicherweise bei der Mafia einen bleibenden Hass hinterliess.
Einige Theoretiker gehen auch von einer Vernetzung mehrerer Verschwörergruppen aus, da die "ontologischen" Machtlinien in der Politik nicht immer mit den "institutionellen" übereinstimmen. Das bedeutet im Klartext, dass die herrschenden Machtgruppen eines Staates jenseits institutioneller Grenzziehungen operieren (können), wenn es ihren Interessen dient und dass eben die eigentliche Macht bei diesen Machtgruppen liegt und nicht bei den Institutionen.
Denkbar ist natürlich auch, dass hinter dem Attentat doch die "offiziellen Feinde" Kuba und die Sowjetunion standen.
1. Die Mafia:
Dass die amerikanische Mafia, die Cosa Nostra, nicht gut auf Kennedy zu sprechen ist, liegt auf der Hand. Der Vater Joe Kennedy hat in der Prohibitionszeit mit der Mafia schon Geschäfte gemacht und bei ihr "Schützenhilfe" für den Wahlkampf seines Sohnes eingeholt. Die bestand darin, dass Frank Sinatra für JFK Werbung machte, die Mafia grosszügig spendete und gegebenenfalls einige Wähler eingeschüchtert wurden.
Als Kennedy dann gewählt und sein Bruder zum Justizminister ernannt worden war, verhielten sich die Brüder keineswegs loyal zu ihren ehemaligen Helfern. Stattdessen verfolgte Bobby Kennedy sie scharf.
Ausserdem hatte die Mafia den US-Geheimdiensten bei der Operation Mongoose geholfen, mit der Castro beseitigt werden sollte. Die Mafia hatte ihrerseits ein Interesse, nach Cuba zurückzukehren.
Sam Giancana sah sich nun intern unter Druck, da er bei seinen Mafiakollegen für die Unterstützung Kennedys geworben hatte. Ebenso kritisch waren Santo Trafficante und Carlos Marcello eingestellt.
Nach Anwalt Frank Ragano soll Trafficante am 13.03.1987 in Tampa auf italienisch zu ihm gesagt haben:
"Carlos [Marcello] hat es vermasselt. Wir hätten nicht Giovanni [JFK] umbringen sollen. Wir hätten Bobby [RFK] umbringen sollen."
Allerdings soll sich Trafficante an diesem Tag in Miami aufgehalten haben.
2. Die CIA:
Das Verhältnis zwischen Präsidenten und CIA war besonders durch das Schweinebucht-Fiasko gestört. Die Geheimdienstler hielten den Präsidenten für zu zaghaft, er fühlte sich schlecht informiert. Aber schon beim Bau der Berliner Mauer und bei anderen Anlässen gab es Reibereien.
Kennedy soll gedroht haben, die CIA "in tausend Stücke zu zerschlagen und in alle Winde zu zerstreuen!"
3. Die Exilkubaner:
In Frage kommen auch die Exilkubaner. Viele sannen nach der Flucht auf Rache.
In dieser Gruppe gab es Demokraten, aber auch Rechtsextreme. Ihnen war die Politik der Regierung Kennedy zu lasch. Diese hatte auf verschiedene Weise versucht, einen Regimewechsel auf Kuba durchzuführen, war aber vor einer offenen Intervention zurückgeschreckt (vgl. Operation Mongoose).
Man sah die Gefahr einer weltweiten Eskalation des Kalten Krieges, besonders aber auch eine mögliche Verbindung mit der Berlin-Frage.
Die Exilkubaner sahen es als besonders demütigend an, dass Kennedy die Landung in der Schweinebucht nur halbherzig unterstütze. Dabei fielen viele antikommunistische Kubaner.
Von daher wirkt es plausibel, wenn diese Gruppe(n) - vielleicht in Zusammenarbeit mit der Mafia - Lee Harvey Oswald bei einem Attentat auf Kennedy unterstützt hätten. Möglicherweise sollte durch dieses Attentat eines scheinbaren Kommunisten dann doch eine Invasion der Insel erzwungen werden.
Castro deutete ähnliches sogar an in einer Rede in Havanna im November 1963.
4. Lyndon B. Johnson:
Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson hatte auch Motive für ein solches Attentat. Er war nur durch Zufall Vizepräsident geworden - wahrscheinlich durch Sex-Erpressung, äusserte sich mehrfach negativ über die Kennedys, war für ein schärferes Vorgehen in Berlin, Kuba und Vietnam und wusste wahrscheinlich, dass die Kennedies darüber nachdachten, ihn im Falle einer zweiten Amtszeit John F. Kennedys zu entlassen. In diese Richtung äußerten sich mehrere Sekretärinnen Kennedys, Evelyn Lincoln meinte z. B., er habe mit Terry Sanford antreten wollen.
Lyndon B. Johnson soll seiner Sekretärin und Geliebten Madeleine Duncan Brown gesagt haben: "Diese gottverdammten Hurensöhne werden [übermorgen] mich nie mehr in Verlegenheit bringen (Ärger machen) - das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen!"
QUELLE: Dieses Zitat hat Brown selbst in mehreren Interviews einschließlich Talkshows wiedergegeben, es wurde auch von dem Rechtsanwalt Barr McClellan bezeugt. Eine Ausstrahlung des History Channel 2003 führte aber zu massivem Druck auf den Sender.
Nach dem Tode Kennedys ließ sich Johnson sehr schnell im Flugzeug vereidigen und bremste danach die Ermittlungen der Warren-Kommission.
5. J. Edgar Hoover:
J. Edgar Hoover war lange Jahre Chef des FBI und hatte viele Gründe, die Kennedys zu hassen. So soll er nicht nur in der politischen Ausrichtung andere Vorstellungen gehabt haben, sondern auch versucht haben, das Amt über sein siebzigstes Lebensjahr hinaus zu behalten. Als dafür Erpressungen nicht ausreichten, könnte er sich anderer Mittel besonnen haben. Die Vermutungen gingen dahin, dass er entweder den Mord mitorganisiert oder aber trotz Kenntnis der Hintergründe nicht verhindert hat.
Diese Ansicht stützt sich auch darauf, das Oswald und einige andere Anrufer (teils anonym) vor dem bevorstehenden Attentat gewarnt haben. Hoover war berühmt dafür, viele Telefone zu überwachen. Insofern wäre es unwahrscheinlich, dass er eine mögliche Mafiakommunikation über ein Attentat auf die Kennedys nicht mitbekommen hätte.
Nach dem Attentat hat sich Hoover für die Einzeltäterthese stark gemacht und andersartige Indizien unterdrückt. Von Lyndon B. Johnson, dem Nachfolger Kennedys, wurde er 1964 zum FBI-Direktor auf Lebenszeit ernannt.
6. Der Militärisch-industrieller Komplex (MIK):
Nach dem Zweiten Weltkrieg wollten die USA - anders als nach dem Ersten Weltkrieg - ihre Truppen nicht mehr aus Europa zurückziehen. Sie wollten aus der vorausgegangenen Entwicklung lernen und dem heraufziehenden Kommunismus nicht das Feld überlassen. Dazu wurde die ganze Welt in ein System von militärischen Planquadraten eingeteilt.
Auch die Sowjetunion war nach 1945 trotz der schweren Kriegsverluste sehr stark aufgestellt, nachdem sie vorher noch kurz vor dem Kollaps gestanden hatte. Die beiden neuen Supermächte nahmen so in Teilen die Macht ein, die vorher die europäischen Kolonialmächte innegehabt hatten.
Da aber die moderne Rüstung in besonderem Masse von industrieller Leistungskraft abhängig war, wurden die militärischen und wirtschaftlichen Sphären zunehmend miteinander verwoben. Das Ergebnis nannte man mit der Zeit "Militärisch-industrieller Komplex". Vor ihm hatte schon Kennedys Vorgänger Dwight D. Eisenhower gewarnt.
Dieser MIK soll nun nach dem Rückzug Frankreichs aus Indochina 1954 auf eine Übernahme des französischen Einflusses und auf eine Eskalation des dortigen Konfliktes gesetzt haben. Schon vorher hatten die USA Frankreich in Indochina wirtschaftlich unterstützt. Die Kennedy-Brüder waren zunächst FÜR ein stärkeres Engagement der USA in Indochina und speziell dem verbündeten Südvietnam, waren dem Konflikt aber dann zunehmend kritisch gegenüber eingestellt. Angeblich erwogen sie einen Truppenrückzug bis zum Jahre 1965.
Der MIK fürchtete nun neben allgemeinen Prestigeverlust wie in Kuba durch ein zu schwaches Auftreten auch einen drastischen Rückgang der Rüstungsaufträge.
7. Fidel Castro:
Ein weiterer Verdächtiger bei der Ermordung Kennedys ist Fidel Castro. Ein Mordmotiv Castros liegt nahe, weil er als Kommunist ideologischer Feind der US-Regierung war und sich zusätzlich mehreren Mordanschlägen ausgesetzt sah. Die US-Mordanschläge wurden oft von der CIA oder der Mafia ausgeführt. Im September 1963 warnte er ausdrücklich vor Gegenanschlägen, wenn die US-Anschläge nicht aufhörten.
Der deutsche Journalist Wilfried Huismann vertrat in seinem Dokumentarfilm "Rendezvous mit dem Tod: Warum John F. Kennedy sterben musste" (2006) die These, Oswald habe von sich aus angeboten, Kennedy zu töten und im September 1963 dafür 6500 US$ in der kubanischen Botschaft in Mexiko (Stadt) erhalten. Allerdings soll die US-Regierung das gewusst haben. Lyndon B. Johnson wird mit dem Satz gegenüber ABC zitiert "Kennedy versuchte, Castro zu erwischen, aber Castro hat ihn als erster erwischt (1968)." Angeblich wurde diese Spur aus Furcht vor einem Atomkrieg nicht weiter verfolgt.
Kritiker verwerfen diese Theorie als zu weit hergeholt oder zu schlecht belegt. Aus bislang bekannten abgehörten Telefongesprächen der Botschaft konnte lediglich gefolgert werden, dass Oswald über Kuba in die Sowjetunion zurückkehren wollte.
8. Die Sowjetunion (UdSSR):
Selbstverständlich könnte auch die Sowjetunion als Initiator hinter dem Mord gestanden haben. Sie galt als der Hauptgegenspieler der USA im Kalten Krieg. Außerdem sollen einige Apparatschiks weiterhin auf eine Rache für die Kubakrise gesonnen haben. Anhänger dieser These behaupten teilweise, dass nach Oswalds Reise in die Sowjetunion ein Doppelgänger zurückgekommen sein soll. Jack Ruby soll ebenfalls ein Agent gewesen sein. Bei der Aktion sei der KGB federführend gewesen.
Hinter dieser These steckte v. a. der Rechtsanwalt Michael Eddowess aus GB. Eine 1981 veranlasste Exhumierung Oswalds ergab aber, dass es sich um den richtigen Oswald handelte (Zahnarztbefunde).
Mögliche Schlüsselgruppen für das Attentat
1. Die Civil Air Patrol (CAP):
Das Attentat auf JFK weist schon gewisse Ungereimtheiten auf. Allerdings muss man aufpassen, jede Verschwörungstheorie zu glauben.
Interessant ist aber schon, dass der angeblich (offen) kommunistische Oswald bei den Marines und in der CAP (Civil Air Patrol) in New Orleans, also einer Art rechter Flugmiliz war.
Nur zur Veranschaulichung: Wenn ihr Kommunist sein solltet (früher war das ja mal in gewissen Kreisen populär), dann kommt ihr nicht so leicht in eine Spezialeinheit der Armee und schon gar nicht in eine rechtsradikale Gruppierung rein!
Wenn man sich diese Kreise um die CAP anschaut, dann findet man Gestalten wie David Ferrie, Guy Bannister, Barry Seal (1986 im Rahmen der Iran-Contra-Affäre in seinem Auto mit einer Maschinenpistole durchsiebt, bevor er aussagen konnte) und andere "Experten".
David Ferrie |
David Ferrie wurde katholisch erzogen und war intelligent, aber auch pädophil-homosexuell und wurde als intrigant beschrieben.
Ferrie besuchte verschiedene katholische Bildungsanstalten und interessierte sich für Allgemeinbildung und Naturwissenschaften, musste diese aber aufgrund von "emotionaler Instabilität" und wahrscheinlich auch wegen seiner sexuellen Neigungen verlassen.
Aufgrund dieser biographischen Brüche machte er einen Pilotenschein arbeitete in diesem Beruf. Er war aber auch als Versicherungsvertreter aktiv. Auch im Fluggeschäft bereitete ihm seine pädophile Neigung berufliche Schwierigkeiten.
Allerdings kamen ihm die politischen Spannungen in der Region der Karibik zu Gute, durch die Piloten gebraucht wurden - auch für "dunkle" Operationen.
Ferrie bewunderte zuerst Fidel Castro, der anfangs als Erneuerer gegenüber dem korrupten Batista-Regime galt. Dann hasste er ihn aber, als Castro sich offen auf die kommunistische Seite schlug. Wahrscheinlich flog Ferrie auch Waffen und Männer nach Cuba ein. Ausgangspunkt dieser Unternehmungen war New Orleans und Umgebung. Ferrie war aber auch ein guter Schütze und übernahm auch private Ermittlungsaufgaben.
Barry Seal soll wie Lee Harvey Oswald ein Flugschüler Ferries gewesen sein.
Ferrie führte auch chemische Experimente durch (gegen seine Krankheit? gegen Castro?). Es ist nicht klar, ob er dadurch an Haarausfahl (Alopecia) litt, oder diese Krankheit schon vorher aufgetreten war. Später entwickelte er wahrscheinlich eine Krebserkrankung.
Aufgrund diverser Krankheiten hatte Ferrie Haarausfall und trug seltsam aussehende, angeklebte Augenbrauen. Er wirkt daher in späteren Aufnahmen wesentlich "ungesunder" als in früheren. Im Zusammenhang mit dem Kennedy-Attentat beobachteten Menschen am Grasshügel (Grassy Knoll) einen Mann, der wie ein Clown aussah. Es ist unklar, ob hier ein Zusammenhang besteht.
2. Die Detektei Guy Banisters:
Guy Banister war ein ehemaliger Polizist und FBI-Agent, der inzwischen eine Privatdetektei führte und dabei mit David Ferrie zusammenarbeitete. In einem Streit schlug er einem nervlich angeschlagenen Mitarbeiter, Jack S. Martin, einen Pistolenknauf über den Schädel, so dass dieser bei der Polizei über eine angebliche Verschwörung zur Ermordung Kennedys auspackte (vgl. Film von Oliver Stone).
Ob das ein Beweis ist, sei dahingestellt. Aus jeden Fall sprach Martin auch von einer Route (Korridor) Dallas-New-Orleans-Miami, über die Waffen und Material für die Exilkubaner geschleust würden.
Bei Guy Banister ist nicht bekannt, ob er noch Mitarbeiter des FBI war oder nicht (es ist wahrscheinlich). David Ferrie war aktiv in der rechten Civil Air Patrol. In dieser Detektei gingen auch andere politische Aktivisten ein und aus, darunter Lee Harvey Oswald. Auf einem seiner Flugblätter (allerdings pro-Castro) war auch eine Druckadresse aus demselben Wohnblock vorhanden.
3. Die Operation 40:
verschiedene digitale Quellen, v. a. spartacus-educational.com |
Die Operation 40 war eine geheime Operation bzw. Gruppe, die Ende 1959 gegen Ende der Amtszeit Eisenhowers und Nixons ins Leben gerufen wurde, weil man in der US-Regierung fürchtete, nach der erfolgreichen Kubanischen Revolution im/bis Januar 1959 die Kontrolle zu verlieren.
Der Name stammt von der "Group of 40" im Nationalen Sicherheitsrat (NSC).
Diese Gruppe plante und unternahm in der Folge zahlreiche Gegenmassnahmen gegen das Castro-Regime. Viele davon sind bis heute nicht genau bekannt.
Auf jeden Fall weiß man, dass sich in dieser Operation 40 viele Aktivisten befanden, die sowohl von anderen rechten Gruppen der Zeit wie der "Civil Air Patrol" bekannt waren, als auch in späteren bekannten Geheimdienstaktionen eine Rolle spielten, wie der Tötung Ernesto Che Guevaras (Felix Rodriguez), den Watergate-Einbrüchen, dem Iran-Contra-Skandal einschließlich des staatlich sanktionierten Drogenhandels zur Geldbeschaffung (z. B. Barry Seal) und einigen anderen Aktionen.
Kombiverschwörung und Hintermänner
Viele Beobachter halten es für wahrscheinlich - und wir für gut möglich - dass hinter dem Mord an John F. Kennedy eine Kombination von Verschwörergruppen stand, die an einigen Stellen miteinander verwoben waren und in diesem Fall gemeinsame Interessen hatten.
Demnach handelte es sich um eine Verschwörung, die von Mafia und Geheimdiensten durchgeführt wurde und von Hintermännern in höheren Gesellschafts- und Kapitalkreisen finanziert und gedeckt wurde.
Zu diesen Kreisen gelangt man, wenn man sich die vermuteten Hintermänner Oswalds (siehe oben) genauer anschaut und deren Beziehungsgeflechte untersucht. Die angenommenen Hintermänner Oswalds sind rechte Kreise, die den Geheimdiensten und der Mafia nahestehen. In diesem Netzwerk steckt aber auch ein Geschäftsmann namens Clay Shaw. Und dieser wiederum hatte Verbindungen zum Geschäftsmann George de Mohrenschildt. Dieser wiederum hatte Verbindungen zu europäischen Industriellenkreisen, die sich in diversen Industriellenclubs versammelten. Einer davon ist der WWF. Der WWF ist nämlich nicht, wie viele annehmen, eine reine Umweltschutzorganisation, sondern von seiner Gründung her ein Verein von Superreichen, dessen Gründung u. a. auf Prinz Philipp aus dem Britischen Königshaus zurückging.
Innerhalb dieses Verbandes gab es eine besonders elitäre Gruppe, der eine Feindschaft zu Kennedy nachgesagt wurde. Es ist aber nicht so, dass damit der WWF per se kriminell ist bzw. wäre.
Unklar ist auch, ob diese Gruppe im WWF auch hinter den Drahtziehern des Attantates auf Charles de Gaulle stehen, das auch zu Anfang der 60er-Jahre stattfand.
D. Weitere verdächtige Vorgänge und Hinweise
Kritische Informationen
Neben den Figuren der CAP gab es noch weitere kritische Informationen, z. B. die der angeblichen Geliebten von Lyndon B. Johnson, Madeleine Brown, die aussagte, Johnson habe ihr kurz vor dem Attentat gesagt "Those sons of a bitch (die Kennedys) will never embarrass me again. That's not a threat, that's a promise!"
Ferner gibt es Aussagen von E. Howard Hunt kurz vor seinem Tod, dass es eine Verschwörung gegeben hat.
Marita Lorenz, eine ehemalige Geliebte Castros, gab an, vor dem Attentat mit CIA-Agenten und Lee Harvey Oswald nach Dallas gefahren, und dabei Hunt begegnet zu sein.
Judyth Vary Baker, eine angebliche Geliebte Oswalds, behauptete, er sei nicht der Mörder. Stattdessen habe es eine Gruppe von Geheimdienstmitarbeitern gegeben, zu der auch David Ferrie gehörte, die ein Krebsgift für/gegen Castro entwickeln wollte. Vertreter dieser Gruppe seien auch am Kennedy-Mord beteiligt gewesen.
Ähnliche Aussagen über eine Verschwörung gab es von dem Mafioso Carlos Marcello, der übrigens über seinen Anwalt auch Kontakte zu David Ferrie hatte.
Der sadistische Mafioso Sam Giancana, der schon mit 11 Jahren vom Vater an eine Eiche gebunden und ausgepeitscht wurde und später Fluchtfahrer und Top-Hitman der Mafia war, bevor er im Organisierten Verbrechen in Führungsränge aufstieg, bezeichnete die Mafia und die CIA als zwei Seiten einer Medaille.
Dubios ist auch der bisexuelle Hintermann (nomen est omen) Clay Shaw, der gute Beziehungen zu europäischen Geschäftsleuten und dem WWF hatte. Der WWF ist übrigens keine reine Naturschutzorganisation, wie viele glauben, sondern von seiner Grundstruktur her ein Industriellenclub, der auch die Machtinteressen dieser Gruppe durchsetzen will. Im WWF gab es auch einen inneren Zirkel, in dem die Macht noch stärker akkumuliert war.
Es werden Verbindungen zu Verschwörergruppen hinter dem Attentat auf deGaulle diskutiert.
Das sind noch kein Beweise für eine Verschwörung, verdächtig sind diese Informationen aber schon!
Seltsame Todesfälle:
Generell ist es auffällig, dass viele Menschen, die mittelbar oder unmittelbar mit dem Fall zu tun hatten, relativ schnell starben. Das kann in einigen Fällen eine andere Erklärung haben, in der Häufung der Fälle ist das aber schwer zu glauben.
Auffällig ist z. B. auch das frühe Ableben investigativer Journalisten. Eine der bekanntesten davon ist Dorothy Kilgallen.
E. Vorläufiges Fazit
Wir haben einmal einige Fälle aufgezählt:
- (William) Guy Bannister (+ 06.1964):
Privatdetektiv, FBI-Agent
- Mary Pinchot Meyer (+ 10.1964):
geliebte Kennedys, linke Ansichten, LSD-Experimente
- Bill Hunter (+ 1965): Journalist, sprach mit Jack Ruby
- Jim Koethe (+ 1965): Journalist, sprach mit Jack Ruby
Privatdetektiv, FBI-Agent
- Mary Pinchot Meyer (+ 10.1964):
geliebte Kennedys, linke Ansichten, LSD-Experimente
- Bill Hunter (+ 1965): Journalist, sprach mit Jack Ruby
- Jim Koethe (+ 1965): Journalist, sprach mit Jack Ruby
- Dorothy Kilgallen (+ 1965):
investigative Journalistin, sprach auch mit Ruby und Oswalds Mutter
- Florence Smith (+ 1965):
Journalistin, Freundin von Kilgallen, übernahm Material von ihr
- Nancy Carole Tyler (+ 05.1965):
Sekretärin von George Smathers und Bobby Baker, stach mglw. den Kennedy-Plan durch, L. B. Johnson zu entlassen
investigative Journalistin, sprach auch mit Ruby und Oswalds Mutter
- Florence Smith (+ 1965):
Journalistin, Freundin von Kilgallen, übernahm Material von ihr
- Nancy Carole Tyler (+ 05.1965):
Sekretärin von George Smathers und Bobby Baker, stach mglw. den Kennedy-Plan durch, L. B. Johnson zu entlassen
- David Ferrie (+ 1967):
Katholik, Privatdetektiv, Pilot, pädophiler Homosexueller
- Clay Shaw (+ 08.1974):
Geschäftsmann, mglw. bisexuell, transatlantische Kontakte
Katholik, Privatdetektiv, Pilot, pädophiler Homosexueller
- Clay Shaw (+ 08.1974):
Geschäftsmann, mglw. bisexuell, transatlantische Kontakte
- Sam Giancana (+ 06.1975)
- Johnny Roselli (+ 08.1976)
- George de Mohrenschildt (+ 03.1977)
Dagegen einige bis 1980 überlebenden Figuren der Geschichte:
- Jim Garrison (+ 10.1992)
- Judyth Vary Baker
- Ellen Rometsch
- George de Mohrenschildt (+ 03.1977)
Dagegen einige bis 1980 überlebenden Figuren der Geschichte:
- Jim Garrison (+ 10.1992)
- Judyth Vary Baker
- Ellen Rometsch
E. Vorläufiges Fazit
Es ist sehr schwierig, bei einer solchen Ermittlungslage ein Fazit zu ziehen. Es gibt schon etliche Indizien, die die Einzeltäterhypothese fragwürdig erscheinen lassen. Ganz auszuschließen ist sie jedoch nicht.
Da sich unter den sog. Verschwörungstheoretikern einige Wirrköpfe befinden, wird leider auch begründeter Zweifel an der Einzeltäterhypothese schnell ins Lächerliche gezogen. Hierzu gehört die Theorie, Kennedy sei im Cola-Rausch erschossen worden.
Es ist objektiv festzustellen, dass Lee Harvey Oswald in mehreren rechten und mafiösen Organisationen vernetzt war. Das lässt die Einzeltäterhypothese fraglich erscheinen. Bemerkenswert ist aber auch, wie schnell nach der Tat wichtige Mitwirkende und Zeugen verschwanden.
Die Gegner von Mehrtäterhypothesen bringen oft vor, dass bei einer so groß angelegten Verschwörung jemand hätte reden müssen ("someone would have talked ..."), das aber bislang nicht geschehen sei. Dazu ist aber anzumerken, dass es sehr wohl einige Aussagen diesbezüglich gegeben hat, deren Glaubwürdigkeit wir aber nicht mit letzter Sicherheit überprüfen können.
Die Sache bleibt also weiterhin mysteriös.
Da sich unter den sog. Verschwörungstheoretikern einige Wirrköpfe befinden, wird leider auch begründeter Zweifel an der Einzeltäterhypothese schnell ins Lächerliche gezogen. Hierzu gehört die Theorie, Kennedy sei im Cola-Rausch erschossen worden.
Es ist objektiv festzustellen, dass Lee Harvey Oswald in mehreren rechten und mafiösen Organisationen vernetzt war. Das lässt die Einzeltäterhypothese fraglich erscheinen. Bemerkenswert ist aber auch, wie schnell nach der Tat wichtige Mitwirkende und Zeugen verschwanden.
Die Gegner von Mehrtäterhypothesen bringen oft vor, dass bei einer so groß angelegten Verschwörung jemand hätte reden müssen ("someone would have talked ..."), das aber bislang nicht geschehen sei. Dazu ist aber anzumerken, dass es sehr wohl einige Aussagen diesbezüglich gegeben hat, deren Glaubwürdigkeit wir aber nicht mit letzter Sicherheit überprüfen können.
Die Sache bleibt also weiterhin mysteriös.
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