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Sonntag, 31. Dezember 2017

AINU

Ainu (pixabay)

 
Ainu (アイヌ; and. Schreibweisen: Aino, Aynu) bezeichnet man eine Volksgruppe, die die japanischen Inseln schon seit vielen Jahrtausenden bewohnt. Heute sind "eigenständige" Ainu nur noch in Teilen der nördlichen Insel Hokkaido anzutreffen. Vor einiger Zeit lebten sie noch in Nord-Hondo (Honshu) und auf Sachalin.
Man muss aber davon ausgehen, dass die Volksgruppe der Ainu auch woanders in den japanischen Genpool eingegangen ist. Die Sprache der Ainu stirbt gerade aus. Sie wird Ainugo genannt und ist nur schwer systematisch anderen Sprachen zuzuordnen. Sie gilt aber trotz des fast schon eingetretenen Sprachtodes als relativ gut erforschte Sprache. An der Erforschung waren neben Ainu Japaner, Russen (über Sachalin) und Forscher aus anderen Ländern beteiligt. Ainu wird üblicherweise in der japanischen Silbenschrift Katakana geschrieben. Es gibt aber nur sehr wenige aktuelle Publikationen in Ainugo.
Möglicherweise besteht eine Verwandtschaft der Ainu mit den Einwohnern Okinawas. Obwohl die Ainu schon viel länger auf den japanischen Inseln leben als die später eingewanderten "Yamato-Japaner", sind sie wahrscheinlich keine Ureinwohner. (Sprich: Sie lebten schon sehr lange auf den Inseln, aber nicht "von anfang an".)


Bildergebnis für Ainu Wiki
Ainu, Physiognomie


ETHNIE

Die Ainu sehen oft auch äußerlich anders aus als die Yamato. Unter Yamato versteht man die Japaner im heutigen Sinne (andere Termini vorhanden).
Die Ainu wirken stärker behaart und haben oft stark betonte Augenbrauen. Die Männer tragen oft Bärte. Einige Ainu haben Gesichtszüge, die entfernt an australische Aborigines erinnern - bei hellerer Haut-, andere haben ein Äußeres, das eher an Europäer erinnert. Dafür haben sie weniger geschlitzte Augen.
Genetisch sind die Ainu aber keineswegs europid, sondern ähneln in ihrem Erbgut Völkerschaften, die seit Urzeiten in Südost- und Ostasien vorherrschen.

Es ist unter Archäologen umstritten, ob die Ethnie der Ainu mit der Jomon-Kultur des frühen Altertums zusammenhängt (jomon jidai), die dann von der Yayoi-Kultur abgelöst wurde (yayoi jidai), die möglicherweise ethnisch durch die Yamato repräsentiert wurde.


KULTUR

Die Kultur der Ainu ist stark durch einen Bärenkult beeinflusst. Bären galten im relativ kalten Hokkaido als wichtige Jagdbeute. Dieser Kult ist sehr animalistisch geprägt. Bären wurden rituell getötet, worüber noch Filmaufnahmen aus dem frühen 20. Jhd. vorliegen.

Die Ainu leben entsprechend der kalten Witterung in gedeckten Holzhäusern. Ihre Architektur ähnelt genuin nicht der japanischen, auch wenn sie später gewissen Einflüssen ausgesetzt wurde.
Auch die Musterung der Kleidung ist anders als die japanische. Die Muster sind eckiger und treten oft auf dunkler Grundfarbe auf. Es gibt aber auch Variationen.
Die Männer tragen oft Bärte und die Frauen dunkel gefärbte Lippen, was sich fast zu Schnurrbartgröße auswachsen kann.


QUELLEN:

Wikipedia
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pogrom (Zeitschrift für bedrohte Völker)



INDIANER (INDIGENE VÖLKER AMERIKAS)

Ureinwohner ("Indianer")


MARCELLINUS, AMMIANUS



* um 330 (in Antiochia am Orontes?)
+ um 395 (in Rom?)

Ammianus Marcellinus war ein römischer Historiker. 

Ammianus Marcellinus ist neben Prokopios von Caesarea der bedeutendste spätantike Geschichtsschreiber und schrieb in lateinischer Sprache, obwohl seine Muttersprache Griechisch war. Seine "Res gestae" sind das letzte klassizistische lateinische Geschichtswerk der Antike, das zu großen Teilen überliefert ist. Die erhaltenen Abschnitte behandeln die Jahre von 353 bis 378 und beschreiben die Zeit unmittelbar vor Beginn der sogenannten Völkerwanderung, in der sich die antike Mittelmeerwelt grundlegend verändern sollte.

Ammianus M. hat als Soldat unter den Kaisern Constantius II. und Julian gedient und viele der von ihm geschilderten Ereignisse selbst miterlebt. Er gilt als heidnischer Schriftsteller, obwohl er mehr als manch anderer antiker Geschichtsschreiber um Objektivität bemüht war. So beurteilte er etwa Constantius II. teilweise sehr negativ, während er von Julian ein ausgesprochen positives Bild zeichnete. Julian (von Christen Apostata genannt) versuchte vergeblich, die Dominanz des Heidentums im Reich wiederzuerrichten.
Der überragende Wert seiner Res gestae für die Erforschung des 4. Jahrhunderts ist dennoch unbestritten.

QUELLEN/LITERATUR:

Wikipedia
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Harms, Bernhard: Auguren, Ahnen, Aquaedukte. Die Römische Kultur in Entwicklung und Struktur

AUGUSTUS

 
Augustus

* 63 v. Chr.
+ 14 n. Chr.

Augustus war ein römischer Politiker und Heerführer. Er war der erste Kaiser (Imperator) des Römisches Reiches.


"Augustus" wurde 63 v. Chr. als Gaius Octavius (später: Octavianus) geboren. Augustus, der Erhabene, wurde einer seiner späteren Beinamen.
In der Forschung wird er vor seiner Kaiserherrschaft meist Octavian/Oktavian genannt.

Oktavians Familie gehörte dem römischen Ritterstand an. Man kann von niederem Adel sprechen.
Der junge Oktavian begann seine Karriere als Beamter, womit er in den Stand der Senatoren aufstieg.
Der mächtige Julius Cäsar war sein Onkel und setzte ihn als Erben ein.

Zuerst sah es so aus, als ob Cäsar den römischen Bürgerkrieg gewinnen könnte. Sein zu offenes Streben nach der Alleinherrschaft machte ihm aber viele Feinde. Im Rom gab es noch die Ressentiments gegen einen König (Rex) aus der Frühzeit.
Als Cäsar 44 v. Chr. ermordet wurde, sah es zunächst so aus, als ob seine Gegner gewonnen hätten. Sein Heerführer Mark Anton hielt aber eine taktisch überlegte Volksrede, mit der er die z. T. den Cäsarmördern positiv gestimmte öffentliche Meinung drehen konnte.
Durch weitere Schachzüge nahm Mark Anton immer mehr das Heft des Handelns an sich und drängte die Cäsarmörder in die Defensive. Oktavian selber hielt sich noch zurück und wurde vielleicht deshalb auch unterschätzt.
Es entstand 43 v. Chr. ein erneutes Triumvirat (Dreimännerkollegium), bestehend aus Mark Anton - Oktavian - Lepidus. (Früher gab es schon Triumvirate, an denen u. a. Cäsar beteiligt war.)
Der Bürgerkrieg ging damit weiter. Es kam zu weiterem Blutvergießen.
Zwar konnten die Cäsarmörder bald niedergemacht werden, aber zwischen den Triumvirn war noch zu klären, wer der Alleinherrscher würde.

Oktavian, der sich lange zurückgehalten hatte - was ihm auch als Feigheit ausgelegt wurde - schaltete zuerst Lepidus aus und nutzte dann den wachsenden Unmut gegen Mark Anton für seine Zwecke aus.
Mark Anton mischte sich wie Cäsar in die ägyptische Innenpolitik ein, auch weil Ägypten als Getreidelieferant für Rom wichtig war, erlag aber dann ähnlich wie Cäsar den Reizen der gerissenen ägyptischen Königin Kleopatra. In Rom machte ihn das unbeliebt.

In der anstehenden nächsten Phase des Bürgerkriegs waren Augustus die Kriegskünste seines Feldherren Agrippa sehr nützlich. Agrippa war fähig, hatte aber nicht das Renommé, für Platz 1 im Reich infrage zu kommen.

Oktavian. und Agrippa vertrieben Mark Anton mit einer Hinhaltetaktik vom Balkan, dessen Heer unterversorgt, demoralisiert und von Insekten und Krankheiten geschwächt war. Außerdem unternahm Mark Anton noch Nebenfeldzüge, die ihn aber im strategischen Gesamtplan Kraft und Zeit kosteten. Auf seine eigentlich verbündete Kleopatra konnte er sich auch nur bedingt verlassen.
Viele Soldaten des Mark Anton liefen bereits zu Oktavian über.

Die Seite des Mark Anton und der Kleopatra musste sich Sorgen über Aufstände im Inneren machen. Beide ergriffen restriktive Maßnahmen.
Alle diese Maßnahmen nutzten nichts: Im Jahr 31. v. Chr. wurde Antonius zur See vor Actium vernichtend geschlagen.Die in Panik geratene Kleopatra ließ sogar ihre Schwester und Spitzenpolitiker ihres Landes präemptiv hinrichten.

Als Oktavian und seine Generäle auf die ägyptischen Machtzentren zumarschierten und immer mehr Truppen ihrer Gegner aufgaben oder überliefen, war die Situation für Mark Anton und Kleopatra aussichtslos.
Kleopatra versuchte zwar noch eine Flucht nach Osten, wurde aber von militärischen Maßnahmen ihrer Gegner torpediert. Schließlich überredete sie ein Berater, doch noch umzukehren und auf die Milde des Oktavian zu hoffen. Es ist nicht klar, ob dieser einfach nur naiv war oder bestochen wurde.

Fakt ist, dass Kleopatra dann die Gefangene des Oktavian wurde und dieser nach einigen Überlegungen ihre Hinrichtung beschloss. Kleopatra kam ihm aber durch Selbstmord zuvor. Es gibt verschiedene Erzählungen, wie sie sich das Leben nahm (z. B. mit Giftschlangen).

Ägypten aber wurde 30 v. Chr. endgültig eingenommen. Es erhielt noch für eine Zeit Sonderrechte, wurde dann aber als Provinz immer tiefer in das Römische Reich eingegliedert. In Ägypten blieben aber sprachlich-kulturell neben Latein das Griechische (Koine) und das Koptische stark.
Das Koptische war eine späte Sprachstufe der antiken ägyptischen Sprache. Es war aber im Wortschatz und noch stärker in der Schrift stark vom Griechischen beeinflusst. Es bestand ungefähr noch bis zum Ende des Mittelalters weiter, musste dann aber endgültig dem Arabischen weichen, das im 7. Jhd. mit den Eroberungen der Araber Einzug gehalten hat.

Oktavian war aber in Rom endgültig Alleinherrscher und ließ sich 27 v. Chr. zum Kaiser (Caesar) krönen. Er nahm mit der Zeit mehrere Titel und Beinamen an, um seine Herrschaft zu bekräftigen.
Obwohl er selber die lange Zeit der Bürgerkriege um einen weiteren blutigen Abschnitt verlängert hatte, ließ er sich nun als Friedensfürst feiern und sprach von der "Pax Augusta" (Augusteischer Frieden).
Die Alleinherrschaft, die Augustus errichtete, wird in der Forschung oft "Prinzipat" bezeichnet, weil Augustus trotz seiner Machtfülle dem Senat noch gewisse Rechte beließ. In der Spätantike wurde der Senat zwar nicht abgeschafft, verlor aber weiter an Bedeutung, so dass man vom "Dominat" spricht.

Augustus dehnte die Reichsgrenze auch in anderen Gegenden aus, im Norden bis zur Donau. Germanien konnte er aber nur zu kleinen Teilen erobern: Im Jahre 9 n. Chr. unterlag sein Feldherr Varus dem von den Römern ausgebildeten, aber aufgrund der Brutalität der Besatzer wieder zu seinem Stamm zurückgekehrten Arminius. Drei Legionen gerieten in einen Hinterhalt bei einem Durchmarsch durch bewaldetes Gebiet und wurden niedergemetzelt. Danach gelangen den Römern zwar noch einige Strafexpeditionen, aber es fehlte der Elan, Germanien dauerhaft zu unterwerfen.

Augustus starb 14 n. Chr.


QUELLEN:

Wiki und andere Internetquellen
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Augustus: Monumentum Ancyranum
Sueton: Caesarenviten
Tacitus

Von Augustus gibt es berühmte Büsten und Statuen.
Eine berühmte Statue des Augustus ist die von Primaporta.

LISTE RÖMISCHER KAISER

Kaiserzeit

Es ist nicht einfach, eine Liste römischer Kaiser aufzustellen.

  1. Zuerst muss der Kaisertitel geklärt werden: Versteht man unter Kaisern Herrscher mit dem Titel "Imperator", was ursprünglich Feldherr hieß und seit Augustus auch das Amt des Herrschers über das Imperium meint?
    Versteht man unter Kaisern Männer, die den Namen oder Beinamen Caesar tragen, also alle Herrscher ab Julius Cäsar, vielleicht sogar ihn eingeschlossen (vgl. Sueton)? 
  2. Wählt man nur den "Hauptkaiser", wenn es einen solchen gibt, oder auch Gegenkaiser und Usurpatoren, die sich gegen ihn erheben? 
  3. Wie lange lässt man das Römische Reich (Imperium) auf der historischen Zeitleiste reichen? Bis zur Absetzung des Romulus Augustulus 476 n. Chr. (traditionell) oder darüber hinaus?




31 v. Chr. -14 n. Chr.   Augustus  Pax Augusta 
14-37   Tiberius  Rückzug nach Capri 
37-41   Caligula  "lebender Gott" 
41-54   Claudius  Eroberung Britanniens 
54-68   Nero  Brand Roms 
68-69   Galba  "Zuchtmeister" 
68-69   Otho  Lebemann 
69   Vitellius   Lebemann 
69-79   Vespasian   Kolosseum 
79-81   Titus   Einnahme Jerusalems 
81-96   Domitian   "dominus et deus" 
96-98   Nerva   "Mann des Senats" 
98-117   Trajan   größte Ausdehnung d. Reiches 
117-138   Hadrian   Verstärkung des Limes 
138-161   Antoninus Pius   Antoninus-Wall 
161-180   Mark Aurel   "Philosoph auf dem Kaiserthron" 
161-169   Verus   Krieg gegen Parther u. Markomannen 
180-192   Commodus   "Romanus Hercules" 
193  Pertinax   Reformen und Sparmaßnahmen 
193  Didius Julianus   reicher Aristokrat 
193-211  Septimius Severus   "Militärmonarchie" 
193-194   Pescennius Niger   Gegenkaiser 
195-197   Clodius Albinus   Selbstmord bei Lugdunum 
211-217   Caracalla   212: Constitutio Antoniniana 
211-212   Geta   Ermordung 212 
217-218   Macrinus   Abkommen mit den Parthern 
218-222   Elagabal   Priester des Elagabal 
222-235   Severus Alexander   Abwehrkrieg gegen Perser 
235-238   Maximinus Thrax   Alamannenkrieg 
238   Gordianus I.   Selbstmord 238 
238   Gordianus II.   Sohn u. Mitherrscher Gord. I. 
238   Balbinus   "Senatskaiser" 
238   Pupienus   Ermordung durch Prätorianer 
238-244   Gordianus III.   Feldzug gegen Schapur I. 
244-249   Philippus Arabs   1000-Jahrfeier Roms 
247-249   Philippus II.   Tod im Prätorianerlager 
249-251   Decius   Erneuerer altrömischer Tradition 
251   Herennius   fällt im Kampf gegen die Goten 
251   Hostilianus   Adoption durch Trebonianus Gallus 
251-253   Trebonianus Gallus   Kämpfe gegen die Goten 
251-253   Volusianius   Feldzug gegen Aemilianus 
253   Aemilianus   Sieg über die Goten 
253-260   Valerianus   Kampf gegen Goten und Perser 
253-268   Gallienus   Reform des römischen Heerwesens 
260   Ingenuus   Gegenkaiser des Gallienus 
260   Regalianus   Sieg über die Sarmaten 
260-261   Qietus   Bruder des Macrianus 
260-261   Macrianus   Usurpator 
261-262   Aemilianus   Usurpator in Ägypten 
263   Memor   Kaum greifbare Persönlichkeit 
268   Aureolus   Daker niederer Herkunft 
268-270   Claudius Gothicus   Sieg über Alamannen 
270   Quintillus   wich Aurelianus kampflos 
270-275   Aurelianus   Aurelianische Mauer 
275-276   Tacitus   Kämpfe gegen die Goten 
276   Florianus   Kämpfe gegen Goten in Kleinasien 
276-282   Probus   Sicherung der Rhein- und Donaulinie 
282-283   Carus   Kampf gegen Sarmaten und Quaden 
283-285   Carinus   Kampf gegen Germanen 
283-284   Numerianus   Beteiligung am Perserkrieg 
284-305   Diokletian   Tetrarchie - Christenverfolgung 
286-305  Maximianus   Kampf gegen germanische Grenzvölker 
305-311   Galerius   Abwehrkämpfe im Donauraum 
305-306   Constantius I. Chlorus   Schutz der Rheinlinie 
306-337   Konstantin I.   312 - Schlacht an der Milvischen Brücke 
306-312   Maxentius   Gegner Konstantins 
306-307   Severus   Soldat von niederer Herkunft 
308-324   Licinius   christenfreundliche Richtung 
309-313   Maximinus Daia   offener Krieg gegen Licinius 
314   Valens   dux limitis an der mittleren Donau 
324   Martinianus   magister officiorum des Licinius 
337-350   Konstantin II   Residenz in Trier 
337-350   Constans   ausschweifende Lebensweise 
337-361   Constantius II   Kampf gegen Perserkönig Schapur II. 
361-363   Julian Apostata   Sieg über die Alamannen 
363-364   Jovian   Ausgleich zwischen Christen und Heiden 
364-375   Valentinian I   Abwehrkämpfe an der mittleren Donau 
364-378   Valens   Ausgleich zwischen Christen und Heiden 
367-383   Gratian   Völkerwanderung erreicht röm. Boden 
375-392   Valentinian II   schwacher Herrscher 
379-395   Theodosius I   Oströmisches Reich 
395-408   Arcadius   Oströmisches Reich 
395-423   Honorius   von Beratern abhängig 
407-411   Konstantin III.   gewöhnlicher Soldat 
408-450   Theodosius II   Oströmisches Reich 
421   Constantius III   ausgezeichneter Militär 
423-425   Johannes   Weströmischer Usurpator 
425-455   Valentinian III   Sieg über die Hunnen 451 
450-457   Marcian   Oströmisches Reich 
455   Petronius Maximus   Flucht aus Rom - Vandalenangriff 
455-456   Avitus   Kaiser mit Hilfe der Westgoten 
457-461   Majorian   innere Reformen - Stärkung der Armee 
461-465   Severus III.   Libius Severus - unbedeutender Kaiser 
467-472   Anthemius   Ermordung bei Straßenkämpfen 
472   Olybrius   Thronanwärter der Vandalen 
473-474   Glycerius   keine Anerkennung durch Ostrom 
474-475   Julius Nepos   Friede mit den Westgoten 
475-476   Romulus Augustulus   letzter weströmischer Kaiser 

JOSEPHUS, FLAVIUS

Flavius Josephus

Flavius Josephus
* 37/38 n. Chr., in Jerusalem
+ ca. 100 n. Chr, in Rom?

Flavius Josephus (Φλαύιος Ἰώσηπος) war ein jüdischer Priester und Historiker mit hellenistischem und später römischem Einfluss. Er kämpfte zuerst gegen die Römer und wechselte dann die Seiten.


Josephus war zunächst ein jüdischer Priester aus der Oberschicht Jerusalems (יְרוּשָׁלַיִם/Jeruschalajim). Als solcher kämpfte er aktiv im Jüdischen Krieg gegen die Römer.
Josephus verteidigte im Frühjahr 67 n. Chr. Galiläa gegen die römische Armee unter Vespasian. Danach geriet er in Jotapata in römische Kriegsgefangenschaft. Gerüchte ranken darum, dass er vorher einen geplanten Gruppenselbstmord mit Absicht überlebt habe. Die Spekulationen gingen sogar so weit, dass er das Losverfahren der Selbstmordkandidaten manipuliert haben soll.

Josephus entkam auch in römischer Gefangenschaft dem Tod und prophezeite dem Feldherrn Vespasian dessen künftiges Kaisertum. Einige Kritiker sehen darin eine Überlebenstaktik, andere Weisheit.
Später wurde er Freigelassener und begleitete Vespasians Sohn Titus in der Endphase des  Jüdischen Krieges. Josephus erkannte die ausweglose militärische Lage der noch widerständigen Juden. Manch einer warf ihm Verrat vor.

Als Begleiter Titus' wurde er Zeuge der brutalen Eroberung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. Mit Titus kam er im folgenden Jahr nach Rom, und verbrachte dort den Rest seines Lebens.
Der Krieg zog sich noch eine Weile hin. Die Römer belagerten Herodium, Machaerus und Masada. Besonders letzteres, das von radikalen Zeloten verteidigt wurde, gilt bis heute als Symbol des jüdischen Widerstandswillens. Der von Josephus berichtete Massenselbstmord der verbliebenen Bewohner wird heute aber von einigen Forschern angezweifelt (!).

Flavius Josephus erhielt das römische Bürgerrecht, fühlte sich aber weiterhin auch als Jude. Er lebte fortan von einer kaiserlichen Pension und dem Ertrag seiner Landgüter in Judäa. Die Muße nutzte er zur Abfassung mehrerer Werke in griechischer Sprache.

Werke:
- ein Frühwerk über den Jüdischen Krieg, wohl in einer semitischen Sprache (unsicher)
- eine Geschichte des Jüdischen Krieges: Vom Jüdischen Krieg
  "Bellum"/Bellum Iudaicum/De bello Iudaico
  Περὶ τοῦ Ἰουδαϊκοῦ πολέμου/Ἱστορία Ἰουδαϊκοῦ πολέμου πρὸς Ῥωμαίους
- eine Geschichte des Jüdischen Volkes von der Erschaffung der Welt bis zum Jüdischen Krieg: Jüdische Altertümer
  "Antiquitates"/Antiquitates Iudaicae
  Ἰουδαϊκὴ ἀρχαιολογία
- eine kurze Autobiographie (als Anhang zu den Antiquitates): Aus meinem Leben;
  Vita
- eine Verteidigung des Judentums gegen die Kritik zeitgenössischer Autoren:
  Contra Apionem
  (Apio nutzte verschiedene Phasen von Aufruhr im Volk aus, z. B. den Zorn gegen Herodes Agrippa)

MAXIMUS, VALERIUS

PATERCULUS, VELLEIUS

ALEXANDER DER GROẞE UND DIE DIADOCHENKRIEGE

Mosaik der "Alexanderschlacht" (2. Jhd. v. Chr., Pompeji; vllt. früheres Vorbild;
mit der Schlacht ist wohl Issos oder Gaugamela gemeint)

* 20.07.356 v. Chr. in Pella
+ 10.06.323 v. Chr. in Babylon

Alexander III. der Große (altgr.: Ἀλέξανδρος ὁ Μέγας Aléxandros ho Mégas) wurde 356 v. Chr. als Sohn von Philipp II. von Makedonien und seiner Frau Olympias aus Epirus (ein Ehrenname, ihr richtiger Name ist umstritten) geboren. Er war damit nur "Halbmakedone", was seine Autorität am Hofe angriff.


Der Aufstieg Makedoniens unter Philipp II. und die politische Lage in Griechenland

Makedonien war lange Zeit Spielball von Nachbarstämmen wie Illyrern und Thrakern. In Phasen der persischen Expansion mussten sie "einlenken" und nahmen z. B. in den Perserkriegen mit Athen und Sparta eher eine pro-persische Haltung ein.
An sich sahen sich die Makedonen aber als mit den Griechen verwandt an und leiteten daher eine hohe kulturelle Stellung ab. Viele Griechen sahen dies aber anders.

Philipp II. von Makedonien schaffte es dann, die militärische Schlagkraft seines Landes zu erhöhen und Stämme zu unterwerfen, von denen man vorher noch drangsaliert wurde. Besonders die makedonische Reiterei war gefürchtet. Gleichzeitig ließ er die Infrastruktur seines Landes ausbauen.
Philipps nächster Plan war, die zerstrittenen griechischen Stadtstaaten und Stadtstaatenbünde mit Gewalt und Bestechung zu einigen und dann als nächste Stufe "panhellenisch" gegen das Perserreich vorzugehen. 
 
Einige griechische Stadtstaaten, allen voran Athen und Sparta, hatten um 490 und 480 v. Chr. persische Angriffe unter schweren Verlusten abwehren können. Danach gelang es dem attisch-delischen Seebund unter Führung Athens, sogar das Gebiet der griechischen Stadtstaaten in Westanatolien zu befreien.
Durch den Peloponnesischen Krieg 431 - 404 v. Chr. zwischen Athen und Sparta schwächten sich die beiden Machtblöcke um die stärksten Stadtstaaten Griechenlands aber gegenseitig so stark, dass sie wieder einen persischen Einfluss im griechischen Kulturgebiet zulassen mussten. Sparta gewann den Krieg zwar gegen Athen, konnte aber selber keine langfristige Hegemonie mehr aufbauen.
Theben wurde vorübergehend der neue starke "Player" unter den Griechen, konnte sich aber auch nicht ewig halten. Athen konnte sich in Grenzen wieder von der schweren Niederlage 404 v. Chr. erholen.

In dieses Durcheinander stieß nun Philipp II. und besiegte die vereinte Heeresmacht von Thebanern und Athenern 338 v. Chr. bei Chaironeia. Dann bereitete er den schon vorher angedachten "Einigungsfeldzug" mit den Griechen gegen die Perser vor, wurde aber 336 v. Chr. ermordet.
Es ist bis heute nicht klar, wer genau hinter dem Anschlag steckte. Der ausführende täter war Pausanias, der sich vorher in einem Streit mit Attalos gekränkt und von Philipp II. zu wenig geschützt fühlte.
Unklar ist aber, ob hinter dem Anschlag auch Olympias, die Mutter von Alexander, steckte oder vielleicht sogar Alexander selber (zumindest als Mitwisser).
Hintergrund ist, dass Philipp II. Probleme mit seinem Sohn Alexander hatte und inzwischen eine neue Frau namens Kleopatra geheiratet hatte, die von ihm schwanger war. Für Alexander bestand dadurch höchste Gefahr, bei der Thronfolge ausgebootet zu werden. Außerdem spottete Attalos darüber, dass er, anders als das Kind im Leibe von Kleopatra, kein "richtiger" Makedone war.

Schon zeitgenössische Historiker beurteilten den Anschlag auf Philipp II. unterschiedlich. Einige meinten sogar, Olympias habe dem Attentäter Pausanias sogar das Fluchtpferd bereitgestellt, dieser sei bei der Flucht aber in einer Ranke hängengeblieben und dann gestürzt. Unklar ist auch, ob der Attentäter sofort nach dem Aufgreifen getötet wurde oder erst später und nach einem Verhör gekreuzigt wurde. Anhänger letzter Theorie gehen davon aus, dass er im Verhör auch Mittäter preisgab.
Auf jeden Fall scheint sich bei Olympias keine große Trauer eingestellt zu haben, denn sie soll den hingerichteten Attentäter Pausanias später feierlich geehrt haben.


Kindheit und Jugend Alexanders des Großen

Alexander der große erhießt eine theoretische und eine militärsportliche Ausbildung. Sein Vater Philipp II. bat Aristoteles aus Thrakien, dessen Vater schon Leibarzt des Makedonenkönigs Amyntas war, sich der Erziehung seines Sohnes anzunehmen. Es wird vermutet, dass Aristoteles in Alexander früh das Interesse für griechische Kultur weckte. Selbstverständlich wurde er auch in den Werken Homers geschult.
Alexander galt bei seinen Sportspielen als recht temperamentvoll. Er litt aber auch unter den Launen seines Vaters Philipp. Einmal gelang es Alexander, den ungestümen Hengst Bukephalos mit sanften Mitteln zu zähmen, was seinen Vater bloßstellte.

Mit der Zeit wurde Alexander auch an den Feldzügen seines Vaters beteiligt. 336 v. Chr. befehligte er bei Chaironeia die Reiterei.
Nach dem Tod seines Vaters wurde er König von Makedonien und Hegemon des Korinthischen Bundes, in dem viele Griechenstädte unter makedonischer Ägide handeln mussten.
Einen schnell ausbrechenden griechischen Aufstand schlug Alexander mit äußerster Brutalität nieder und zerstörte zur Strafe Theben - angeblich außer das Haus des Dichters Pindar.


Der Feldzug gegen das Perserreich ("Alexanderzug")

Die Planungen zum Feldzug gegen das Perserreich der Achämeniden übernahm Alexanders sofort. Man spricht auch vom "Alexanderzug". Alexander wollte das ganze Reich der Perser erobern, während ein Teil seiner Generäle und wohl vorher auch sein Vater nur westliche Teile davon erobern wollten.
334 v. Chr. schlug Alexander schon bald nach dem Übersetzen nach Asien ein persisches Heer am Granikos. Im Jahre 333 v. Chr. traf er dann bei Issos auf ein zahlenmäßig weit überlegenes Heer des Perserkönigs. Früher lernte man in der Schule: "333, bei Issos Keilerei."
Alexander griff gegen das Anraten seiner eigenen Heerführer nicht nachts an, weil er nicht feige sein wollte. Außerdem waren die Perser auf einen Nachtangriff vorbereitet.
Stattdessen nutzte er die Trägheit des großen persischen Heeres und die Panik der Einheiten um den Perserkönig selbst aus. Alexander schwenkte mit seiner Kavallerie zuerst nach rechts und riss damit Teile der entgegengesetzten linken Flanke der Perser auf, um dann wieder nach innen zu ziehen und den Großkönig und sein Gefolge direkt anzugreifen. Dadurch löste er in den Reihen der Perser ein Chaos aus, überlebte aber selber nur knapp. Auf eine Verfolgung des Perserkönigs musste er dann doch verzichten, weil sonst ein Flügel seines Heeres überrannt worden wäre. Dessen Familienangehörige konnte er aber gefangennehmen.

Alexander zog dann weiter nach Süden und eroberte das Gebiet der phönizischen Handelsstädte im heutigen Libanon. Tyros wollte seine Stadttore nicht öffnen, so dass er die Seefestung über einen Damm im zweiten Anlauf erstürmen ließ.

Während dann die Truppen Alexanders entweder umkehren oder nach Osten gegen das Zentrum des Perserreiches marschieren wollten, eroberte dieser erst Ägypten und besuchte heilige Stätten in Oasen (Fayyum). Hier gründete er auch die nach ihm benannte Stadt Alexandria, die aber nicht die einzige dieses Namens war.

Nach der Einnahme Ägyptens zog Alexander wieder nach Osten und schlug bei 331 v. Chr. Gaugamela das Perserheer endgültig. Einen "Deal" mit dem Perserkönig über eine Aufteilung des Reiches hatte er zuvor abgelehnt und von diesem eine klare Unterwerfung verlangt.
Die Schlacht bei Gaugamela verlief ähnlich wie die von Issos und wieder konnte der Perserkönig fliehen. Doch diesmal war ihm das Glück nicht lange hold: Er wurde von eigenen Leuten umgebracht, die Alexander dafür aber nicht belohnen, sondern bestrafen ließ, weil sie auch für ihn ein Risiko darstellten.

Alexander der Große zog daraufhin triumphierend in der Stadt Babylon ein. Dort ließ er seinen Sieg feiern und begann mit Erneuerungen der Infrastruktur.

Auf dem Zug weiter nach Osten verließ er sich nun immer mehr auf Söldner und übergelaufene Anhänger des Perserreiches. Viele Griechen entließ er in ihre Heimat.
Alexander der Große kämpfte am nordöstlichen Rande des Perserreiches gegen verschiedene Bergstämme. Wir sprechen ungefähr vom Gebiet des heutigen Afghanistans, dass nicht umsonst heute als "Friedhof der Imperien" bekannt ist. Auch Alexander stieß mit seinen Truppen an die Grenze seiner Möglichkeiten.

Er wollte aber noch Indien erobern und kämpfte hier gegen starke Einheiten des indischen Königs Poros. Dieser setzte auch Kampfelefanten ein. Zwar konnte er gerade noch einen knappen Sieg gegen die Truppen des Poros erringen, aber dieser war so verlustreich, dass seine Truppen meuterten.

Alexander entschied sich daraufhin wiederwillig zum Rückmarsch und schickte seine Landeinheiten - anders als die Flotte - ausgerechet auf den schwierigen und gefährlichen Weg durch die Gedrosische Wüste. Es wird angenommen, dass dies eine Strafaktion gegen die meuternden Soldaten war.


Hofhaltung in Babylon und neue Angriffspläne

Alexander kehrte schließlich wieder nach Babylon zurück und feierte seine militärischen Siege. Einige verfallene Tempel (z. B. der des Marduk) ließ er wieder aufbauen und die Wasserversorgung verbessern. Auch musste er die Verwaltung seines neuen Reiches straffen, denn viele Verwalter, die er auf seinem langen Marsch eingesetzt hatte, entwickelten schnell ein Eigenleben.

Alexander wollte aber nicht nur die Verwaltung seines Reiches straffen, sondern dachte bereits an neue Eroberungen. 323 v. Chr. wurden ein Heer und eine Flotte für einen Feldzug gegen Arabien vorbereitet. Dann wollte Alexander gegen Karthago ziehen und den Mittelmeerraum unter seine Kontrolle stellen. Es wäre strategisch interessant gewesen (wenn auch moralisch fragwürdig), ein Kräftemessen zwischen ihm und dem noch im Aufbau befindlichen römischen Reich zu sehen.
Als nächstes wollte Alexander nach Norden gegen die Länder der Skythen ziehen, wobei die bei damaligen antiken Geographen noch nicht klar eingegrenzt waren (einige Geographen beschreiben fast alle nördlichen Länder als von Skythen bewohnt).
Doch zu all diesen Aktionen kam es nicht mehr.

Der Grund liegt darin, dass Alexander im Jahre 323 v. Chr. bei einem seiner großen Trinkgelage, das in diesem Fall von Medios veranstaltet wurde, verstarb.
Bis heute ist die Todesursache umstritten. Einerseits wäre es denkbar, dass Alexander nach den enormen Anstrengungen und dem gigantischen Alkoholkonsum einfach keine Kraft mehr hatte.
Es ist aber auch denkbar - und diese Ansicht wird auch von uns vertreten -, dass er vergiftet wurde!
Diese Vermutung liegt an der Art seines Ablebens und an den Machtkämpfen um das Jahr 323.

  • Alexander fühlte sich schon zu Beginn des Gelages nicht wohl und hatte danach Unwohlsein und Lähmungserscheinungen. Diese Symptome verliefen auf und ab, aber tendenziell sich verschlimmert und nach einigen Tagen tödlich.
    Es ist wahrscheinlich, dass ihm mehrfach Dosen von einem Gift verabreicht wurden.
    Ein mögliches Gift wäre weißer Germer.
    Es ist abenso auffällig, dass der Körper Alexanders nach seinem Tod tagelang wie "konserviert" wirkte.
  • Es gab viele Feinde, die ein Motiv hatten, Alexander zu töten. Zuerst denkt man hier an die eroberten oder noch zu erobernden Völker.
    Alexander hatte aber auch Probleme in den eigenen Reihen: Die Antipatriden.
    Während er das riesige Reich eroberte, ließ er den erfahrenen Feldherrn Antipater in Makedonien zurück, um seine Heimat und Griechenland unter Kontrolle zu behalten. Hier vertraute er auf Antipater mehr als auf seine Mutter Olympias, die sich schmollend nach Epirus zurückzog.
    Olympias wurde aber nicht müde, immer wieder Schmähbriefe über Antipater und seine Söhne an Alexander zu schicken.
    Gegen 324 und 323 scheint Alexander nachgegeben und den General Krateros geschickt zu haben, um Antipater abzulösen. Gleichzeitig kam Antipaters Sohn Kassander zu Alexander nach Babylon, um sich zu rechtfertigen. Weil dieser nicht die nötigen Ehrbezeugungen erbrachte, packte Alexander ihn bei den Haaren und stieß seinen Kopf gegen die Wand.
    Kassander soll bei seiner Reise aber Gift dabeigehabt haben, dass er seinen jüngeren Bruder Iolaos überreichte, der "passenderweise" Alexanders Mundschenk war und auch beim Symposion des Medios anwesend war.
    Hier ist ein klares Motiv zu sehen: Alexander starb und Krateros musste sich mit Antipater, den er eigentlich ablösen sollte, verbünden, um die wieder aufständigen Griechenstädte niederzuwerfen. Die Antipatriden blieben aber an der Macht uns spielten bei den auf den Tod Alexanders des Großen folgenden Diadochekämpfen eine große Rolle.

Als Alexander der Große im Sterben lag, stellte sich die Frage, wer denn die Nachfolge in seinem Reich übernehmen solle. Seine Antwort war: "Der Stärkste!" (kratistos)
Dann übergab er seinen Siegelring aber doch Perdikkas, der nach dem Tod seines Freundes Hephaistion einer seiner engsten Kampfgefährten und Berater war.
Alexander kommentierte laut einigen Quellen noch - wohl ironisch gemeint, dass seine Freunde sicher bald herrliche Leichenfeiern veranstalten würden.

Nach Alexanders Tod kam es zunächst zur (vorläufigen) Babylonischen Reichsordnung:

Ptolemaios wollte eigentlich das Reich in lose verbundene Satrapen-Staaten aufteilen, konnte sich damit aber (noch) nicht durchsetzen.

  • Arrhidaios' Wahl zum König wurde bestätigt. Ihm wurde aber eine Geistesschwäche nachgesagt.
    Roxanes kommender Sohn könnte Mitkönig werden.
  • Antipater (Reichsverweser in Makedonien) wurde zum Strategen der europäischen Gebiete.
  • Perdikkas wurde Chiliarch, also Anführer der Adelsreiterei ("Hetairoi").
    Dieses Amt trat er später an Seleukos ab.
  • Krateros sollte Repräsentant und Sprecher des Königs ("Protates") werden.
    Er war aber nicht anwesend und so übernahm Perdikkas dieses Amt und baute es in der Folge zum Reichsverweser ("Epimeletes") aus.
  • Kassander wurde Führer der Somatophylaken (hohe Leibwächter).
  • Die Satrapien wurden unter den ranghöchsten Philoi (Königsfreunde) und Somatophylaken aufgeteilt.
    Wichtig: Die Satrapie Ägypten ging an Ptolemaios!
  • Der Leichnahm Alexanders sollte nach Siwa überführt werden.

Alexanders Familie selbst konnte nach seinem Tod kaum einen herrschaftsfähigen Nachfolger stellen.
Sie geriet deshalb immer mehr "ins Hintertreffen".
Die Loyalität seiner Heerführer, die eben noch mit ihm zusammen gekämpft haben, erwies sich als ebenso schwach und begrenzt wie deren Loyalität untereinander.
  • Alexanders Halbbruder Philipp III. Arrhidaios (Arrhidaios war sein Geburtsname) galt als geistesschwach, obwohl diese Sichtweise von einigen modernen Forschern angezweifelt wird.
    Plutarch spricht von einer Vergiftung durch Olympias (umstritten). Er fand in den Machtkämpfen ebenso den Tod wie viele andere Verwandte Alexanders (+ 317, Hinrichtung von Anhängern Polyperchons, Olympias' und Aiakides').
  • Alexanders Sohn Alexander IV. Aigos (+ ca. 310 durch Kassander/Glaukias)
  • Alexanders illegitimer Sohn Herakles (+ 309 durch Polyperchon als Vertragsbedingung des Kassander)
  • Alexanders Schwester Kleopatra (+ 308 nach gescheitertem Fluchtversuch von Sklavinnen, wahrscheinlich im Auftrag des Antigonos)
  • Alexanders Halbschwester Kynane (+ 322 durch Alketas, den Bruder des Perdikkas) und deren Tochter Eurydike (+ 317 durch Olympias)
  • Alexanders Mutter Olympias (+ 317)
  • Alexanders Frau Frau Roxane (+ 310 durch Kassander/Glaukias)


Perdikkas' Kampf für die Reichseinheit und der erste Diadochenkrieg

In der Tat kam es nach dem Tod Alexanders des Großen zuerst zu einem Aufstand der Griechen, der aber niedergeschlagen werden konnte, und dann zu kämpfen zwischen Reichseinigern wie Perdikkas und ehemaligen Kampfgefährten Philipps II. und Alexanders, die das Reich unter sich aufteilen wollten. Der Sarkophag Alexanders des Großen, der eigentlich in seine Heimat Makedonien zurückgeführt werden sollte, wurde durch eine Kavalliersaktion von Ptolemaios nach Ägypten umgelenkt, womit dieser seinen Machtanspruch unterstreichen wollte. Dort bließb der Sarkophag lange erhalten, geriet aber irgendwann in Vergessenheit und ist heute noch auf der Agenda von Archäologen und Abenteurern.

Perdikkas wollte zunächst die Reichseinheit bewahren - und damit auch seine eigene Macht, stoppte aber die von Alexander dem Großen noch geplanten weiteren Eroberungen. Die Lage kippte jedoch in die andere Richtung, so dass sogar die Einheit des bisher eroberten Reiches in Frage gestellt wurde.
Perdikkas ging zunächst mit äußerster Brutalität gegen Reichsauflöser, aber auch gegen meuternde Infanteristen in den eigenen Reihen vor. Die Infanterie fand ihre militärische Leistung gegenüber der höher gestellten Kavallerie nicht ausreichend gewürdigt. Meleagros, ein Gegner des Perdikkas, nutzte das für sich aus.
Das ergebnis war, dass Perdikkas zum Schein nachgab und bei einem feierlichen Aufmarsch Kavallerie und Infanterie nebeneinander marschieren ließ, dann jedoch die Infanterie von seiner Kavallerie (einschließlich von Kampfelefanten) umzingeln ließ und sie ultimativ aufforderte, die Namen ihrer Anführer preiszugeben. Als diese dann tatsächlich ausgeliefert wurden, ließ er sie eingraben und tottrampeln.

Perdikkas konnte jedoch seine Vormachtstellung als Reichsverweser nicht lange halten.
Im Ersten Diadochenkrieg (321 - 320) kämpfte er gegen Antipater, dessen Sohn Krateros und Ptolemaios.
Bei einem Feldzug gegen Ptolemaios, der die Kontrolle über Ägypten übernommen hatte, scheiterte er mehrfach bei der Überquerung des Nils und verlor viele Soldaten durch Ertrinken oder Krokodile.
Dies schwächte sein Ansehen und führte zu seiner Ermordung durch eigene Offiziere. Eumenes (ein Grieche!), den er zur Abwehr des Krates an den Hellespont ausgesandt hatte, siegte zwar, aber es war zu spät, die Stimmung noch zu Gunsten der Reichseiniger zu kippen. So musste sich Eumenes in Sicherheit bringen. Das Reichsheer wurde von Ptolemaios übernommen.


Die Diadochenkriege nach Perdikkas

Nach dem Scheitern des Perdikkas gab es zwar immer mal wieder Versuche, symbolisch an der Reichseinheit festzuhalten (zu appellieren), aber es ging immer mehr darum, dass sich jeder Feldherr einen möglichst großen Teil des Kuchens herausscheiden wollte.

Auf der Konferenz von Triparadeisos (wahrscheinlich 320 v. Chr.) legten die Sieger des ersten Diadochenkrieges nach dem Tod des Reichsregenten Perdikkas eine neue Machtverteilung für das Alexanderreich fest und modifizierten dafür die 323 vereinbarte Babylonische Reichsordnung.

  • Antipater (+ 319 v. Chr., natürlich) wurde zum neuen Reichsregenten ernannt.
  • Antigonos wird zum Oberbefehlshaber in Asien.
  • Seleukos wird Statthalter von Babylon.
  • Für Philipp III. Arrhidaios und Alexander IV. Aigos werden Leibwächterkorps (Somatophylakes) gebildet.
  • Eumenes und Alketas werden geächtet.
Die Provinzen (Satrapien) des Reiches wurden insgesamt neu geordnet.

In Folge des ersten Diadochenkrieges und der Konferenz von Triparadeisos kam es zum Kampf gegen die Perdikkaner (320 - 318 v. Chr.), und zwar von Antigonos gegen Alketas und Eumenes.

Im Zweiten Diadochenkrieg (318 - 316 v. Chr.) kämpften Polyperchon und Eumenes zusammen mit Alexanders Mutter Olympias gegen Kassander und Antigonos.
Auslöser war, dass der 319 verstorbene Antipater Polyperchon und nicht seinen Sohn Kassander zum Reichsverweser vorgesehen hatte. Dieser verbündete sich daraufhin mit Antigonos.

Auch Olympias, die unter Antipater noch kalt gestellt war und in Epirus verweilte, mischte eine Zeit lang bei den Diadochenkriegen mit, unterlag aber schließlich den Antipatriden.
Die Feldherren auf der Seite der Olympias machten etliche strategische Fehler. Trotzdem gelang es den Truppen der Koalition um 317 v. Chr. durch die Autorität der Olympias und das Überlaufen einiger Truppen der Gegner vorübergehend, Makedonien wieder einzunehmen.
Olympias beging jetzt aber den Fehler, blutige Rache an ihren Gegnern zu nehmen. Sie ließ viele davon foltern und töten. Wahrscheinlich bestärkte sie das in ihrem Eindruck, dass die Antipatriden und besonders Iolaos für den Tod ihres Sohnes verantwortlich waren. Da Iolaos bereits tot war, ließ sie sein Grab schänden.

Der weitere Kriegsverlauf verlief für sie aber ungünstig: Kassander marschierte bald wieder in Makedonien ein und konnte Olympias auf der Flucht in Pydna einschließen. Aiakides und Polyperchon waren nach Überläufen eigener Truppen für einen Entsatzangriff zu schwach.
Durch die radikale Belagerung zu Land und zu Wasser war im Winter 317/316 der Hunger mit der Zeit so groß, dass einige Soldaten ein Recht auf Abzug erzwangen. Sofort wechselten sie auf Kassanders Seiten.
Olympias nahm schließlich nach einem gescheiterten Fluchtversuch zu Wasser ein Angebot Kassanders an, sich bei Schonung ihres Lebens zu ergeben. Die Zusage, dass man sie dann verschonen wollte, wurde aber nicht eingehalten: Olympias wurde vor der Heeresversammlung angeklagt und zu Tode verurteilt - ohne Möglichkeit der Verteidigung.
Da sie aber als Alexandermutter immer noch Anhänger hatte, bot man ihr an, in einem Schiff zu fliehen, was sie aber ablehnte. Das Schiff war sowieso so präpariert, dass es auf hoher See untergangen wäre. Schließlich ließ man die an Land gebliebene Olympias 316 v. Chr. im zweiten Anlauf ermorden.

Der militärisch recht gewandte Grieche Eumenes wird im selben Jahr von eigenen Offizieren an Antigonos verraten. Dieser will Milde walten lassen, lässt ihn aber auf Druck des Heeres einige Tage hungern, bis er dann von Unbekannten mit einem Speer erstochen wird.


Im Dritten Diadochenkrieg (315 - 311 v. Chr.) kämpften Kassander, Ptolemaios und Lysimachos gegen Antigonos, Demetrios und Polyperchon.

Im Babylonischen Krieg (310 - 309 v. Chr.) kämpften Antigonos und Demetrios gegen Seleukos.

Im Vierten Diadochenkrieg (308 - 301 v. Chr.) kämpften Kassander, Ptolemaios, Lysimachos und Seleukos gegen Antigonos und Demetrios.
Der Vierte Diadochenkrieg ist besonders wichtig, weil viele Historiker der Ansicht sind, dass er auf die Entscheidung zulief, ob das Alexanderreich doch noch als Einheit fortbestehen konnte oder aufgeteilt werden sollte. Er lief auf die Schlacht bei Ipsos in Westanatolien 301 v. Chr. hinaus.

In den frühen Diadochenkriegen war es darum gegangen, ob sich die Anhänger der Reichseinheit oder die Anhänger von Partikularinteressen durchsetzen konnten. Das Problem der Reichseiniger war, dass aus dem Herrscherhaus Alexanders des Großen kaum noch handlungsfähige Repräsentanten hervorgegangen sind. Am Anfang versuchten die Diadochen (Nachfolger) Alexanders noch, Mitglieder der Herrscherfamilie wie Philipp III. Arrhidaios oder Alexander IV. Aigos vor ihren Karren zu spannen. Doch dann wurden die Mitglieder des Herrscherhauses in den Diadochenkämpfen einer nach dem anderen liquidiert. Bis 306 v. Chr. war das makedonische Königshaus der Argeaden ausgerottet!

Im Vierten Diadochenkrieg war das Reich faktisch schon in mehrere Interessensphären zerfallen.
Die wichtigsten waren Makedonien unter Kassander, Ägypten unter Ptolemaios, Thrakien unter Lysimachos und Mesopotamien unter Seleukos. Nur Antigonos Monophthalmos, der Syrien und weitere umliegende Gebiete beherrschte, hatte noch eine realistische Chance, das gesamte frühere Alexanderreich zu übernehmen. Weitere Nahrung bekam diese Vorstellung, als sein Sohn Demetrios Poliorketes im Jahre 306 v. Chr. einen großen Sieg in der Doppelschlacht von Salamis gegen den ansonsten meist erfolgreich agierenden Ptolemaios errang. Nun übernahmen beide den Königstitel und beanspruchten die Königsherrschaft über das ganze Alexanderreich nach dem Prinzip des "speergewonnenen Landes".
Der Versuch von Antigonos Monophthalmos, Ptolemaios auch in seiner Bastion Ägypten zu schlagen, misslang allerdings. Jetzt nahmen alle wichtigen Diadochen den Königstitel an, ohne jedoch nach der Macht im Gesamtreich zu streben. Da Antigonos Monophthalmos aber als einziger noch nach der Herrschaft im Gesamtreich strebte, schlossen sie sich gegen ihn zusammen. Es musste zur Entscheidungsschlacht kommen.

Leider sind die Quellen über die Schlacht bei Ipsos dürftig. Diodors 21. Buch der Bibliothéke historiké ist nur fragmentarisch erhalten und Arrians Diadochengeschichte ist ganz verloren. Von Plutarch haben wir in der Biographie über Demetrios eine oberflächliche Schlachtbeschreibung aus späterer Zeit.
Bei Ipsos standen sich beide Heere - die des Antigonos Monophthalmos und die der Koalition - in beinahe identischer Formation gegenüber. Ptolemaios war nicht an der Schlacht beteiligt.
Die Fußsoldaten standen in Phalanx und die Reiterei in Keilformation. Nur bei den Elefanten entschied sich Antigonos für eine Aufstellung VOR der Phalanx (als vorgelagerte Abwehr) und die Koalition zu einer Aufstellung HINTER der Phalanx zur besonderen Verwendung. Demetrios führte die Kavallerie seines Vaters Antigonos. Antigonos war schon über 80 Jahre alt und trug deshalb nur leichte Rüstung.
Bei einem schnellen Kavallerieangriff verfingen sich die Einheiten von Antigonos und Demetrios aber untereinander. Sie konnten zwar die Kavallerie des Seleukos abdrängen, aber dieser glich seinen Verlust mit den in Reserve gehaltenen Kampfelefanten aus. Gleichzeitig war nun die Phalanx das Antigonos nicht mehr durch Kavallerie gedeckt und drohte, von den angreifenden Elefanteneinheiten umfasst zu werden. Demetrios, der lange die gegnerische Kavallerie verfolgt hatte, musste nun umkehren, um der Phalanx des Gegners in den Rücken zu fallen. Doch dabei versperrten ihm die Elefanten den Weg.
Demetrios versuchte nun, die Elefanten zu umgehen, um seinen Fehler doch noch auszugleichen und seinem Vater zu helfen. Doch inzwischen kam es schon dazu, dass illoyale Söldner die gefährliche Lage erkannten und zu den Koalitionstruppen überliefen. Antigonos versuchte zwar noch, die Formation zu halten, weil er sah, wie sein Sohn die gegnerischen Elefanten umging. Jedoch wurde er bald von gegnerischen Pfeilen getroffen, die ihn töteten. Das Heer löste sich auf. Nur Thorax aus Larissa soll den Körper seines Königs noch mit seinem Schild geschützt haben. Demetrios entschied sich zur Flucht.
Nach diesem Sieg teilten wie üblich die Sieger die Beute auf. Einen Streit mit langfristigen Folgen gab es jedoch zwischen Seleukos und Ptolemaios bzw. zwischen den Seleukiden und den Ptolemäern.
Ptolemaios sicherte sich das wichtige Koile-Syrien, was aber den Seleukos verärgerte. Er war der Meinung, dass jemand, der nicht mitgekämpft hat, auch kein Anrecht auf einen Anteil an der Beute habe. Die syrischen Kriege sollten noch bis 168 v. Chr. dauern.
Demetrios konnte nach seiner Flucht Heer und Flotte in Ephesos sammeln. Allerdings fielen die Griechen an Kassander ab. Demetrios führte in den folgenden Jahren einen brutalen Kampf um die Herrschaft in Makedonien und Griechenland, starb aber dann in der Gefangenschaft des Seleukos.
Seinem Sohn, Antogonos II. Gonatas, gelang dann doch die Erringung der Herrschaft in Makedonien. Er konnte hier die Dynastie der Antigoniden für Jahre etablieren.



(...)

Die Diadochenkriege sollten aber insgesamt rund 50 Jahre andauern. Das Kriegsglück wechselte häufig. Hier konnte nicht auf jede Einzelheit eingegangen werden.


Der "Hellenismus"

Am Ende entstand eine "grobe Neugliederung" des Raumes des ehemaligen Alexanderreiches:
  • Die Antipatriden hatten lange Zeit lang das militärisch starke Makedonien gehalten, bis sie durch Antigonos II. Gonatas die Herrschaft an die Antigoniden abgeben mussten.
  • Die Seleukiden erhielten den größten Teil des Reiches bis zur Ostgrenze.
    Dieses große Reich begann aber, an der Ostgrenze, bei Armenien und später in weiteren Bereichen nach außen hin zu bröckeln und nach innen durch fehlende Einheit aufzuweichen.
  • Die Ptolemäer ("Lagiden") behielten unter Ptolemaios I. und seinen Nachfolgern Ägypten und konnten - wie frühere ägyptische Pharaonen - bei innerer Stärke ihren äußeren Einfluss über Palästina, Teile der Levante und vielleicht bis nach Zypern ausdehen; bei innerer Schwäche dagegen wurden sie aus der Region Palästina, aus Libyen und im Süden aus Nubien bedrängt.
Die drei genannten Reiche - das Seleukidenreich wurde deutlich abgeschmolzen - wurden schließlich schrittweise durch das Römische Reich inkorporiert: Makedonien und Griechenland im 2. Jhd. v. Chr., das Seleukidenreich schrittweise danach und Ägypten bis zur Niederlage von Marcus Antonius und Kleopatra (VII.) um das Jahr 30 v. Chr.

Man sprach später von dem Zeitalter des "Hellenismus", weil trotz des Niedergangs des Alexanderreiches sich die griechische Kultur über weite Teile der damals bekannten Welt ausbreiten konnte.
Es gab schon vorher durch Kolonialisierung griechische "Pflanzstädte", aber diese Expansion war noch nicht so stark und die Städte blieben lange kulturell mit ihrer Mutterstadt verbunden und sprachen z. B. attischen Dialekt oder dorischen Dialekt.
Im Hellenismus eroberte man dagegen größere Gebiete und verwendete als griechische "Gemeinsprache" die auf dem attischen Dialekt basierende "Koine (glossa)".
Auch nach der Eroberung durch die Römer sprach der östliche Mittelmeerraum eher Griechisch (Koine) als Latein. So ist auch das Neue Testament in Koine verfasst.
Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches um 500 n. Chr. konnte das Oströmisch Reich bzw. "Byzanz" die griechische Kultur und Sprach weitertragen. Das Byzantinische Reich wurde aber erst durch die arabische Expansion ab dem 7. Jhd. dezimiert und später durch die osmanische Expansion, der es gegen 1453 erlag.


Nachwirkungen

Die Eroberungen Alexanders des Großen haben wegen ihrer großen militärischen auch eine große Auswirkung auf die Literatur (Stichwort: Alexanderroman) und Kunst. Trotzdem war Alexander durch seine "krassen" Taten und sein Vorgehen nie unumstritten.

Im 20. und 21. Jhd. wurden Leben und Kriegszüge Alexanders auch verfilmt.
Bedeutend sind:
  • 1956 "Alexander der Große" ("Alexander the Great") von Robert Ros(s)en mit Richard Burton als Alexander, Danielle Darrieux als Olympias und Fredrick March als Philipp von Makedonien.
  • 2004 "Alexander" ("Alexander") von Oliver Stone mit Colin Farrell als Alexander, Angelina Jolie als Olympias und Val Kilmer als Philipp II.


QUELLEN/LITERATUR:

Wiki
-
FAZ: Tilman Spreckelsen: Woran starb eigentlich Alexander der Große? (aktualisiert 21.02.2019)
Welt: Berthold Seewald: Alexander der Große soll mit Aristoteles' Gift ermordet worden sein (23.06.2023)
-
Arrianus (Arrian), Lucius Flavius
Diodor
Plutarchos
-
Barceló, Pedro: Alexander der Große. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007
Demandt, Alexander: Alexander der Große: Leben und Legende. Beck, München 2009
Will, Wolfgang: Alexander der Große (= Urban Taschenbücher. Band 370). Kohlhammer, Stuttgart 1986




ARMINIUS

TACITUS

FRIEDRICH SCHILLER

 Schiller

* 1759, in Marbach/Neckar
+ 1805

Friedrich Schiller war ein deutscher Arzt, Gelehrter und Schriftsteller.

Heute ist er v. a. für seine Dramen und Gedichte bekannt und gilt zusammen mit Goethe als einer der bedeutendsten Dichter der deutschen Sprache.


Schiller wurde 1759 in Marbach am Neckar geboren.
Nach seiner Schulzeit studierte er erst Recht und dann Medizin. Zuerst arbeitete er danach als Armeearzt, war aber unzufrieden mit dem Mangel an Freiheiten und dem schlechten Gehalt.

Schon mit 22 Jahren schrieb er sein erstes Theaterstück, "Die Räuber". Zwar waren davon viele junge Menschen begeistert, die Obrigkeit sah solche Werke jedoch nicht so gerne.
In den Räubern geht es vordergründig um den Streit in einer Familie, hintergründig wurden aber politische Missstände angeprangert.

Schiller musste durch seine Flucht aus der Armee und seine rebellische Haltung bald Südwestdeutschland verlassen. Er arbeitete u. a. eine Zeit lang als Professor für Geschichte. In den letzten sechs Jahren seines Lebens lebte er in Weimar. Der Fürst von Weimar erhob Schiller in den Adelsstand (Friedrich von Schiller).

In Weimer schrieb Schiller weitere bekannte Dramen wie die über Jeanne d'Arc und Wilhelm Tell ("Heldenfiguren"). Im Jahre 1805 starb er nach einer schweren Krankheit an einer Lungenentzündung.



GOETHE, JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Goethe


* 28.08.1749, in Frankfurt/Main
+ 22.03.1832, in Weimar (im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach)

Johann Wolfgang (von) Goethe war ein deutscher Jurist, Politiker, Gelehrter, Dichter und Naturforscher.
1782 wurde er in den Adelsstand erhoben. Goethe gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.

Goethe entstammte einer angesehenen Bürgerfamilie. Sein Großvater mütterlicherseits war als Stadtschultheiß höchster Justizbeamter von Frankfurt, sein Vater war Doktor der Rechte und Kaiserlicher Rat. Goethe und seine Schwester Cornelia erfuhren eine aufwändige Ausbildung durch Hauslehrer.
Der phantasiebegabte Goethe studierte auf Wunsch des Vaters die Rechte in Leipzig und Straßburg. Danach war er in Wetzlar und Frankfurt als Advokat tätig. Gleichzeitig wollte er seiner Neigung zur Dichtkunst folgen.
Frühe Anerkennungen erzielte er 1773 mit dem Drama "Götz von Berlichingen" und 1774 mit dem Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers". Letzterer wurde sogar europaweit erfolgreich, war aber auch umstritten, weil er den Selbstmord thematisierte und bei jungen Menschen suizidale Gedanken hervorgerufen oder verstärkt haben soll. Literarisch sind beide Werkte der Strömung des "Sturm und Drang" (1765 - 1785) zuzuordnen.

Goethe wurde als 26-jähriger an den Hof von Weimar eingeladen, wo er sich für den Rest seines Lebens niederließ. Er war Freund von und Minister unter Herzog Carl August und bekleidete verschiedene politische und administrative Ämter. Ein Vierteljahrhundert leitete er das Weimarer Hoftheater.
Durch die amtlichen Tätigkeiten musste Goethe manchmal seine schöpferischen Fähigkeiten vernachlässigen und geriet in eine persönliche Krise, der er sich durch Flucht nach Italien entzog.
Seine Italienreise von September 1786 bis Mai 1788 empfand er als eine Wiedergeburt. Dort konnte er auch Werke wie "Iphigenie auf Tauris" (1787), "Egmont" (1788) und "Torquato Tasso" (1790) vollenden.

Nach seiner Rückkehr nach Weimar wurden seine Amtspflichten weitgehend auf repräsentative Aufgaben beschränkt. Die Inspiration durch die Italienreise wirkte auch hier weiter.
Aufgrund von erotischen Erlebnissen mit einer jungen Römerin ging er eine "nicht standesgemäße" Liebesbeziehung mit Christiane Vulpius ein, die erst 18 Jahre später durch Eheschließung legitimiert wurde.

Goethes literarisches Werk umfasst Lyrik, Dramen, Epik autobiographische, kunst- und literaturtheoretische und naturwissenschaftliche Schriften.
Daneben ist ein umfangreicher Briefwechsel erhalten, dem z. T. literarische Bedeutung zukommt.
Goethe war selbst Vorbereiter und wichtiger Vertreter des Sturm und Drang. Selbst Napoleon bat ihn anlässlich des Erfurter Fürstenkongresses zu einer Audienz.

Zusammen mit Schiller und unterstützt von Herder und Wieland verkörperte Goethe die Weimarer Klassik. Die Wilhelm-Meister-Romane wurden zu beispielgebenden Vorläufern deutschsprachiger Künstler- und Bildungsromane.Sein Drama Faust (1808) errang den Ruf als die bedeutendste Schöpfung der deutschsprachigen Literatur.
Mit den Jahren wurde Goethe auch im Ausland als Repräsentant des geistigen Deutschlands angesehen.

Goethe wurde nach seinem Tode weiterhin verehrt, aber unter verschiedenen Regimen deutlich unterschiedlich interpretiert. Im Kaiserreich galt er als "Künder des deutschen Wesens", im Nationalsozialismus wurde dies auch blutsmäßig interpretiert. Eher "defätistische" Werke von ihm waren dagegen unbeliebt.
In der heutigen Wissenschaft ist es aber umstritten, ob Goethe in seiner Lebensführung auch das moralische Vorbild war, als das nach seinem Tod gerne dargestellt wurde.