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Donnerstag, 24. April 2014

LUKIAN VON SAMOSATA

* um 120, Samosata
+ nach 180, Alexandria ?

Lukian war ein bekannter griechischsprachiger Satiriker der Antike, der ein umfangreiches Werk hinterliess.

Lukian wurde in Samosata als Sohn einfacher Eltern geboren. Samosate gehörte damals zur römischen Provinz Syria und war vorher Hauptstadt/wichtige Stadt des Königreichs Kommagene. Die Ruinen der Stadt liegen heute nahe des türkischen Samsat. Lukian bezeichnete sich trotz guter Beherrschung der griechischen Sprache nicht als Grieche.

Lukian ging zunächst bei seinem Grossonkel mütterlicherseits, der Bildhauer war, in eine handwerkliche Lehre. Dort gefiel ihm nach eigenen Angaben die physische Gewalt nicht und er liess sich in Rhetorik unterweisen. Danach wurde er freier Schriftsteller und möglicherweise auch Gerichtsredner.
Lukian hatte die Möglichkeit zu ausgedehnten Reisen in der Mittelmeerwelt. Er war u. a. in Athen, Olympia, Rom und Gallien. Lukian nahm möglicherweise auch Lehrtätigkeiten und später ein Amt im Gefolge des Statthalters von Alexandria an. Es ist unklar, ob Lukian in Alexandria oder Athen gestorben ist und ob es unter Marcus Aurelius oder Commodus war.

Lukians Werk ist umfangreich und von den 80 unter seinem Namen überlieferten Büchern sollen 70 echt sein. Lukian schrieb sie im klassischen Altgriechisch und nicht in der Koine. Thematisch war Lukian variabel. Die Werke bestanden anfangs aus einfachen Dialogen und wurden dann vielfältiger. Ihre Intention war durchaus auch sozial- und religionskritisch.
Lukian schrieb die Göttergespräche (Theon dialogoi), Hetärengespräche, Timon oder Misanthrop, Der Parasit, Der ungelehrte Büchernarr, Verkauf von Leben, Der Lügenfreund (Philopseudes), Wie man Geschichte schreiben soll (Pos dei historian syngraphein), Die Luftreise (Ikaromenippos), Wahre Geschichten (Aletheis Historiai). Lukian lieferte auch Beschreibungen von Gebäuden und Menschen.

Lukians Fähigkeit, Dinge humoristisch darzustellen und Götter wie Menschen regelrecht zu "verarschen", zeigte sich auch in seiner Darstellung der pyrrhonischen Skepsis, einer antiken Denkschule, wenn auch nicht einer kohärenten Philosophenschule.
In "Der zweimal Verklagte" erscheint Pyrrhon als eine Art Witzfigur. Der Göttervater Zeus versucht, Rechtshändel der Irdischen zu erledigen und hat dabei auch den Fall Pyrrhon vs. die Malerei zu bearbeiten. Der Fall kann jedoch nicht bearbeitet werden, da Pyrrhon als Skeptiker nicht sicher ist, ob es überhaupt ein wahres Urteil geben kann.

Lukian hat wie viele antike Schriftsteller die europäische Literatur stark beeinflusst. Besonders stark wurde seine Wirkung seit der Renaissance. Erasmus von Rotterdam und Thomas Morus gaben eine Werksammlung heraus. Im deutschen Sprachraum beeinflusste er Wieland, Schiller und Goethe, wobei erster eine Gesamtübersetzung ins Deutsche leistete.
Lukian beeinflusste sogar Literatur und Musik.
Inzwischen ist sogar ein Mondkrater nach ihm benannt.


Lukians Traum: Anfang (→ Biographische Andeutungen)

Αρτι μεν επεπαυμην εις τα διδασκαλεια φοιτων ηδη την ηλικιαν προσηβος ων, ο δε πατηρ εσκοπειτο μετα των φιλων ο τι και διδαχαιτο με.

Als ich gerade die Schule beendet hatte und nun dem Mannsein nahe war, unterhielt sich mein Vater mit seinen Freunden über meine weitere Erziehung. Viele von ihnen dachten, dass eine höhere Erziehung viel Arbeit erfordere, eine grosse Menge Zeit, nicht wenig Geld und eine unsichere Zukunft verspräche, während unsere Lebensumstände niedrig waren und einer schnellen Verbesserung bedurften, aber wenn ich eine der handwerklichen Fähigkeiten erlernte, würde ich gleich von Anfang an ein ausreichendes Einkommen von meinem Handwerk haben und nicht länger zu Hause in meinem Alter ernährt werden und bald würde ich meinen Vater mit regelmässigen Beiträgen von meinem Verdienst erfreuen.


QUELLEN UND LITERATUR:

Wikipedia
Thomas Paulsen: Geschichte der griechischen Literatur; Stuttgart 2005 
Manfred Fuhrmann: Geschichte der römischen Literatur; Stuttgart 2005
-> zum Vergleich mit Apuleius!
-
Christoph Martin Wieland: Lukians von Samosata Sämtliche Werke.
Aus dem Griech. übersetzt und mit Anmerkungen und Erläuterungen versehen; Leipzig 1788 - 89  



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