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Dienstag, 10. Dezember 2013

PLATONISCHE DIALOGE (NICHT VOLLSTÄNDIG)


Charmides (Frühwerk): Besonnenheit, Selbsterkenntnis
Sokrates erörtert die Besonnenheit (swfrosunh) mit Charmides (Onkel Platons) und Kritias (Onkel Platons) und setzt sie zur Selbsterkenntnis in Bezug. Der Dialog endet mit einer Aporie.

Euthydemos (Frühwerk): Eristik [Verspottung der sophistischen Trugschlüsse]
Sokrates erörtert die Kunst des Streitgesprächs (Eristik). Euthydemos und Dionysodoros, beide Sophisten, erläutern die eristische Debattierkunst. Es geht dabei nicht um Wahrheitsfindung, sondern um den Sieg über den Debattengegner. Sokrates sieht das kritisch. Der Dialog endet aporetisch.

Euthyphron (Frühwerk): Frömmigkeit, Gerechtigkeit
Sokrates diskutiert mit Euthyphron über das Wesen der Frömmigkeit und ihr Verhältnis zur Gerechtigkeit.
Die Frömmigkeit erweist sich aber als schwer fassbar. Der Dialog endet aporetisch.

Gorgias (Frühwerk): Rhetorik [gegen falsche Rhetorik]
Sokrates diskutiert mit Gorgias, Polos und Kallikles über das Ziel und die Bewertung der Rhetorik. Ferner diskutiert er über das richtige Leben, Redner und Politiker und die Bewertung des Begehens und Erleidens von Unrecht.

Ion (Frühwerk): Dichtkunst
Sokrates diskutiert mit dem Rhapsoden Ion (wandernde Sänger für epische Dichtung) über Dichtung und ihr Verhältnis zur Philosophie. Sokrates spricht Ion als Dichter den Besitz von Fachwissen ab.

Kratylos (inhaltliches Mittelwerk): Namen/Benennungen [gegen sprachliche Untersuchungen der Sophisten]
Sokrates erörtert mit dem Philosophen Kratylos und mit Hermogenes die Frage, ob Namen und sprachliche Bezeichnungen ihren Gegenständen von Natur aus zugeordnet und damit objektiv richtig sind. Kratylos meint ja, für Hermogenes beruhen sie nur auf Konvention. Bei einem gegebenen naturgegebenen Zusammenhang wären Wörter Erkenntnismittel. Auch dieser Dialog endet in der Aporie.

Kritias (Spätwerk): Atlantis
Sokrates spricht mit dem Pythagoreer Timaios von Lokroi, Hermokrates und Kritias (Platons Onkel).
Kritias berichtet vom Atlantis-Mythos. Der Dialog ist aber unvollendet geblieben.

Kriton (Frühwerk):
Kriton besucht den zum Tode verurteilten Sokrates im Gefängnis und will ihn zur Flucht überreden. Sokrates lehnt die mit einer Flucht angeblich verbundene Missachtung der Gesetze ab.

Laches (Frühwerk):
Sokrates diskutiert mit Lysimachos und Melesias, die sich um die Erziehung ihrer Söhne sorgen, sowie dem Politiker Nikias und dem Truppenführer Laches über die Tapferkeit. Aber auch dieser Dialog endet aporetisch.

Lysis (Frühwerk):
Sokrates unterhält sich mit den Knaben Ktesippos, Menexenos, Hippothales und Lysis über Freundschaft, erotische Beziehungen und unerwiderte Liebe. Bei der Bestimmung des Begriffs Freund endet der Dialog aporetisch.

Menexenos (Frühwerk):
Sokrates diskutiert mit seinem Schüler Menexenos (älter als im Lysis) über die Abfassung von Reden. Menexenos will aktiv in die Politik eingreifen und bittet Sokrates um Rat.

Menon (Frühwerk): [Lehrbarkeit der Tugend, Wiedererinnerung]
Sokrates spricht hier mit Menon von Pharsalos, einem thessalischen Truppenkommandeur, seinem Sklaven und dem athenischen Politiker Anytos. Es geht um die Frage, was Tugend ist und ob sie lehrbar ist.
Der Ausgang ist einmal mehr aporetisch.

Nomoi (Spätwerk):
Die Nomoi (Gesetze) sind Platons umfangreichste Schrift. Ausgerechnet hier kommt Sokrates nicht vor.
Drei ältere Männer, der Kreter Kleinias, der Spartaner Megillos und ein nicht namentlich genannter Athener unterhalten sich bei einem Rundgang in Kreta über (ideale) Staatsformen und die Gesetzgebung.
Die Gruppe beginnt ihre Diskussion mit allgemeinen Überlegungen und plant dann eine konkrete Staatsgründung auf Kreta.

Parmenides (inhaltliches Spätwerk):
Der noch junge Sokrates trifft die Philosophen Parmenides und Zenon von Elea und den jungen Aristoteles (nicht der Schüler Platons). Die Gruppe unterhält sich über Ontologie und insbesondere über die Ideenlehre.
Die Unterhaltung endet apriorisch.

Phaidon (inhaltliches Mittelwerk):
Phaidon von Elis, Schüler des Sokrates, berichtet dem Pythagoreer Echekrates, wie Sokrates sich am Tag seiner Hinrichtung mit Freunden unterhalten hat. Sokrates unterhielt sich dabei hauptsächlich mit Simmias und Kebes aus Theben. Sokrates rechtfertigte dabei seine Lehre von der Unsterblichkeit der Seele und legte die Ideenlehre dar.  

Phaidros (Mittelwerk):
Sokrates unterhält sich mit seinem Freund Phaidros über die Liebesleidenschaft, die als eine von vier Arten göttlichen Wahnsinns beschrieben wird. Sokrates spricht auch über die Unsterblichkeit der Seele.
Später geht das Gespräch zu einer kritischen Betrachtung der Rhetorik über und grenzt diese vom Wissen ab. Sokrates unterscheidet rhetorische Überzeugungskunst von philosophischer Wahrheitssuche und will sie höchstens im Dienst letzterer akzeptieren.

Philebos (Spätwerk):
Sokrates diskutiert mit Philebos und Protarchos über deren hedonistische Lehre und speziell über die These, dass das Gute mit der Lust gleichzusetzen sei. Sokrates vertritt dagegen die Meinung, dass Lust zwar zum guten Leben gehöre, aber der Vernunft untergeordnet werden müsse. Er billigt daher nur die reine Form der Lust (unlustfrei), die die Vernunftstätigkeit nicht gefährdet.

Politeia (Mittelwerk):
Politeia ist ein sehr langer Dialog. Die Hauptgesprächspartner des Sokrates Glaukon und Adeimantos, die Brüder des Platon. Weitere Gesprächspartner sind der Sophist Thrasymachos, der Geschäftsmann Kephalos und dessen Sohn Ptolemarchos.
In dem Dialog werden viele Themen angesprochen. Ausgangspunkt der Diskussion ist die Frage nach der Definition der Gerechtigkeit. Unter Gerechtigkeit versteht Sokrates das angemessene (naturgemässe) Verhältnis zwischen Teilen und Ganzheit. Er beschreibt einen für ihn gerechten Idealstaat, dessen Bürgerschaft in drei harmonisch zusammenwirkende Stände aufgeteilt ist. Platons Ideenlehre bildet die ontologische Grundlage dieses Staatskonzepts. Die Ontologie wird mit drei Gleichnissen veranschaulicht, dem Sonnengleichnis, dem Liniengleichnis und dem Höhlengleichnis.

Politikos (Spätwerk):
Anwesend sind neben Sokrates der (gleichnamige) Philosoph Sokrates, der "der Jüngere" genannt wird, der Mathematiker Theodoros von Kyrene und der Fremde aus Elea, ein namentlich nicht genannter Gast.
Die Debatte findet zwischen Sokrates dem Jüngeren und dem Fremden statt und wird von dem Fremden geleitet. Es geht um die Definition des Staatsmannes und seinen besonderen Aufgabenbereich.
Die Staatskunst wird mit der Webkunst verglichen (Weber-Gleichnis).




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