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Montag, 1. Oktober 2012

PLAUTUS, TITUS MACCIUS

* 254/0 v. Chr. in Sarsina (Umbrien)
+ 184 v. Chr. in Rom

Plautus war ein römischer Dramatiker und als solcher neben Terenz der berühmteste. Komödiendichter. Er war bereits zu Lebzeiten populär.


01.10.2012

Plautus wurde 250 v. Chr. in Sarsina (bei Cesena) in Umbrien geboren. Als Jugendlicher soll er nach Rom gegangen sein, um seinen Lebensunterhalt am Theater zu verdienen. Er etablierte sich als Komödiendichter in der Zeit um den Zweiten Punischen Krieg. Wir besitzen von Plautus 21 (?) Komödien von ursprünglich ca. 100 oder mehr. Schon in der Antike war die Echtheit vieler plautinischer Komödien umstritten (vgl. Marcus Terentius Varro [nicht mit Publis T. V. verwechseln!]).
Plautus hatte diverse griechische Vorbilder: Menander, Philemon, Diphilus etc. (vgl. "neue Komödie"). Die Dramen spielen auch in Griechenland, erfuhren inhaltlich jedoch einige Abänderungen für das italische Publikum. 
Plautus spielte auch auf damals aktuelle Ereignisse an wie den Zweiten Punischen Krieg gegen Karthago im westlichen Mittelmeerraum, die Kriege gegen Antigoniden und Seleukiden im Osten oder die Gefangennahme des Dichters (Dramatikers und Epikers) Gnaeus Naevius. Angeblich war das eine Reaktion auf Naevius' Schmähungen der Plebejerfamilie der Meteller.
Plautus setzte auch auf Gesangs- und Tanzeinlagen. 
Er schrieb ein umgangssprachliches Latein und thematisierte in seinen Stücken Verwechslungs- und Intrigengeschichten. Seine Figuren sind der Schmarotzer (Parasit), der Kuppler, der Krieger, der Sklave oder die verliebte Alte.
Plautus berühmteste Komödien sind: Mostellaria, Amphitruo, Rudens, Menaechmi, Aulularia, Miles gloriosus, Casina, Captivi, Trinummus.

Plautus ist nicht nur durch die Verwendung von umgangssprachlichem Latein sprachgeschichtlich interessant, sondern auch, weil er die punische Sprache seiner Zeit an einer Stelle im Poenulus (Der kleine Punier) verballhornt wiedergegeben hat. Das ist eine der wenigen Semi-Belege für diese neophönizische und damit nordwestsemitische Sprache.
(Es ist nicht klar, wie nahe der Text am damaligen Neophönizischen wirklich ist.)



WERKE:

Hier werden alle ganz oder fragmentarisch erhaltenen Werke aufgezählt.
  • Amphitruo
  • Asinaria
  • Aulularia
  • Bacchides
  • Captivi
  • Casina
  • Cistellaria
  • Curculio
  • Epidicus
  • Menaechmi
  • Mercator
  • Miles Gloriosus
  • Mostellaria
  • Persa
  • Poenulus 
    (ein Akteur ist der punische Vater Hanno; der V. Akt enthält mglw. eine punische Rede)
  • Pseudolus
  • Rudens
  • Stichus
  • Trinummus
  • Truculentus
  • Vidularia

QUELLEN UND LITERATUR:

Wikipedia
Microsoft Encarta
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Friedrich Wilhelm Ritschl: Plautus (4 Bde.); Leipzig 1871-1894

PROKOPIOS VON CAESAREA ("PROKOP")



* ca. 500 n. Chr.
+ 565 n. Chr.

Prokopios von Kaisareia war ein byzantinischer Geschichtsschreiber, dessen Schriften wertvolle Quellen zur Herrschaftszeit Kaiser Justinians I. sind.

Prokopios war zunächst als Rechtsgelehrter in Konstantinopel tätig. 527 wurde er der Sekretär des byzantinischen Feldherrn Belisar, den er auf den Feldzügen gegen die Perser (527-531), gegen die Wandalen in Afrika (533/34) und gegen die Ostgoten in Italien (536-540) begleitete. 542 war Prokopios wahrscheinlich wieder in Konstantinopel, denn er schrieb detailliert über die Pest, die die Stadt in jenem Jahr heimsuchte. 562/63 hatte er wohl das Amt des Präfekten von Konstantinopel inne.

Prokopios schrieb in griechischer Sprache.
Sein Hauptwerk sind die Historiai, lateinisch Bella in acht Bänden. Die ersten beiden Bände umfassen die Perserkriege Justins I. und Justinians I. (bis circa 550), die nächsten beiden beschreiben die Kriege in Afrika (532-546), die folgenden drei den Krieg gegen die Ostgoten (536-552), und der letzte Band beinhaltet die Ereignisse bis 554.
Daneben verfasste Prokopios die Anekdota, lateinisch Historia arcana (Geheimgeschichte), einen überaus kritischen und lästerlichen Kommentar über Justinian I., dessen Ehefrau Theodora und den byzantinischen Hof, der wahrscheinlich erst nach Prokopios’ Tod veröffentlicht wurde; sowie, im Auftrag Justinians, Peri ktismaton, lateinisch Aedificia (6 Bde., verfasst ca. 553 bis 555), ein schmeichelhaftes Werk über die ausgedehnte Bautätigkeit Justinians in und um die byzantinische Hauptstadt Konstantinopel.


QUELLEN UND LITERATUR:

Wikipedia
Paulsen, Thomas: Geschichte der griechischen Literatur; Stuttgart 2005
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Veh, Otto: Prokopios von Caesarea; München 1961-1977