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Donnerstag, 31. Januar 2013

GETREIDEVERSORGUNG IM RÖMISCHEN REICH


Die Getreideversorgung wurde im Römischen Reich vom Praefectus annonae kontrolliert.

Mit Annona meinte man in der Antike die Getreidezufuhr nach Rom oder in die Landstädte (Municipien).
Annona war ursprünglich der jährliche (Getreide-)Ertrag. Der Begriff Annona civica bezog sich auf die Getreide- und Naturalienlieferungen aus dem Ausland (Sardinien, Sizilien; Nordafrika, Ägypten).

Die Aufsicht über die Getreidevorräte in Rom oblag der Cura annonae. Diese Aufgabe wurde in republikanischer Zeit von den kurulischen Ädilen wahrgenommen. Nach dem Zweiten Punischen Krieg nahm die Bevölkerung in Rom zu und der Getreideanbau ab. Deshalb musste der Getreidebedarf auch aus Sardinien und Sizilien, später aus Nordafrika und noch später aus Ägypten gedeckt werden.
Der Staat sollte für eine ausreichende Getreidemenge zu einem überschaubaren Preis sorgen. Mit der ausgehenden Republik und Beginn des Prinzipats gab es auch kostenlose Getreidespenden.
Eine grosse Rolle spielten bei der Durchsetzung dieser Getreidegesetze Gaius Sempronius Gracchus und Publius Clodius Pulcher. Caesar hat dann die Zahl der Empfangsberechtigten aus Kostengründen gesenkt (auch politisch), Augustus wieder erhöht. Unter Augustus wurde die Getreideversorgung dann weiter professionalisiert. Augustus liess Magazine anlegen und Marken ("tessera [-ae]") an Bedürftige austeilen.
Eine weitere Professionalisierung und Ausweitung fand unter Septimius Severus und Aurelianus statt. Unter Diokletian wurde der Naturalhandel erneut wichtig, weil es zu einer Geldentwertung kam und unter Konstantin wurde der Reichsschwerpunkt in den Osten verlegt und die Lebensmittelversorgung diversifiziert.

Die Getreideversorgung wurde immer auch als Politikum eingesetzt. Die Herrscher der Republik wollten - zumal in den Bürgerkriegen des 1. Jhd.s v. Chr. - Teile der Bevölkerung auf ihre Seite ziehen und die Anhänger des Gegners unter Druck setzen. So blockierte Pompeius Häfen, um seine Gegner von der Getreidezufuhr abzuschnüren. Im Prinzipat versuchten nicht nur Kaiser wie Augustus, die Bevölkerung durch Getreidezufuhr für sich einzunehmen, sondern auch Familien aus den alten politischen Eliten.
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DETAILLIERTE DARSTELLUNG:

Die Cura annonae hatte die Aufgabe, die stadtrömische Bevölkerung mit Getreide zu versorgen.
"In der entwickelten Form bezeichnet die Cura annonae die Einziehung des Getreides in den Provinzen (Ägypen und Nordafrika), den Transport des Getreides nach Rom sowie die Lagerung und freie Verteilung an etwa 200.000 Menschen in der Stadt." (Neuer Pauly)

Die Abhängigkeit Roms von den Getreidelieferungen aus der Provinz verschärfte sich nach dem Zweiten Punischen Krieg ab dem 2. Jhd. v. Chr., weil die Bevölkerung immer stärker anwuchs, während der Getreideanbau abnahm. Die politische Administration griff daher immer stärker in die Getreideversorgung ein.
Als erster Schritt wurde die nach dem Ersten Punischen Krieg 241 v. Chr. (227 Prätur -> Provinz) erworbene Provinz Sizilien 210 v. Chr. neu geordnet und musste Getreide als Steuer zahlen. Ähnlich verhielt es sich mit Sardinien und Korsika (237 v. Chr; Provinz seit 227). Nach dem Dritten Punischen Krieg geschah dasselbe 146 v. Chr. mit der Provinz Africa.
Damit war zwar die Getreideversorgung weitgehend sichergestellt, doch nun stellte sich die Verteilungsfrage: Das zur Verfügung stehende Getreide war für die Stadt Rom, ggf. für die Municipien und für die Legionen bestimmt. Darüber hinaus musste aber geklärt werden, wer innerhalb Roms Zugang zum Getreide erhielt.
Damit war die Logistik der Getreideversorgung mit politisch-sozialen Spannungen verknüpft.



Die von den Gracchen angestossenen Reformgesetze wirkten sich deshalb auch in der Getreideversorgung aus: Das Frumentargesetz von Gaius Sempronius Gracchus setzte den Getreidepreis auf 6 1/3 as pro modius für römische Bürger fest und plante den Bau von öffentlichen Getreidespeichern. Damit wollte er den Forderungen der "plebs urbana" entgegenkommen. Bei den Senatoren war dagegen das Thema der öffentlichen Getreideversorgung unbeliebt, obwohl der Druck der Bevölkerung sehr gross war (von 81 - 73 v. Chr. wurde die Versorgung sogar unterbrochen).
Einen weiteren Schub für die öffentliche Getreideversorgung kam durch die lex Clodia frumentaria des Publius Clodius Pulcher im Jahre 58 v. Chr. Das von der Republik verteilte Getreide war nun weitgehend umsonst. Als sich trotzdem weitere Ausschreitungen andeuteten, übertrug der Senat im Folgejahr Pompeius umfassende Vollmachten für 5 Jahre. Die Zahl der Getreideempfänger stieg in den nächsten Jahren zunächst beträchtlich, bis Caesar sie 46 v. Chr. aus Kostengründen und vielleicht auch als Massnahme gegen seine politischen Gegner von 320.000 auf 150.000 reduzierte. Unter Augustus schwankte die Zahl: Zuerst wurde sie wieder auf die vorcaesarianische Zahl angehoben und dann nach einem "recensus" auf 200.000 verringert. Dort blieb sie lange konstant. Als Konstantinopel im 4. Jhd. Hauptstadt der Östlichen Reichshälfte wurde, wurde auch hier eine kostenlose Getreideversorgung eingeführt.

Als Augustus seine Macht konsolidiert hatte, erkannte er, dass er auch die Getreideversorgung optimieren musste. Als sich 22 v. Chr. aufgrund von Versorgungsmängeln Unruhen der "Plebs urbana" andeuteten, übernahm er nach dem Vorbild des Pompeius die curatio annonae. Die Aufsicht über die Getreideversorgung wurde zuerst zwei ehemaligen (gewesenen) Prätoren und dann zwei Consularen übertragen. Erst in den letzten Regierungsjahren des Augustus wurde ein Praefectus annonae ernannt. Dieser Posten wurde üblicherweise von einem Ritter (eques) bekleidet und war für diesen Stand eines der wichtigsten Ämter. Mit der Zeit entstand eine professionelle Verwaltung, die die Getreideempfänger in Listen erfasste und Berechtigungsmarken, sogenannte "tesserae frumentariae" ausstellte. Das auf dem Seeweg gelieferte Getreide wurde in Magazinen, den sogenannten Horreen (horreum, horrea) gespeichert.
Durch die Bestimmungsmacht, wer Zugang zu solchen Listen haben durfte, erwuchs auch eine politische Macht der Verantwortlichen. Auf jeden Fall wollten die Herrscher in der Republik und dann die Kaiser mit diesen Versorgungsmassnahmen grosse Teile der Bevölkerung für sich einnehmen. Die Einwohnerzahl Roms in der augusteischen Zeit wurde auf ungefähr 800.000 geschätzt. Bei der Verteilung ging es aber nicht in erster Linie um Bedarf, sondern um sozialen Status der Empfänger.
Eine Ration von 5 modii (ca. 33 kg) reichte monatlich für knapp 2 Personen aus. Verteilt wurde das Getreide nur an in Rom ansässige Vollbürger. Frauen, Sklaven und Kinder bis 10 oder 13 Jahren (zumindest bis Trajan) waren ausgeschlossen.
Man geht daher davon aus, dass 200.000 empfangsberechtigten römischen Bürgern 600.000 nicht empfangsberechtigten Bürgern gegenüberstanden.
Es ging aber nicht nur um die Aufnahme in eine Liste von Empfangsberechtigten, sondern auch um die Frage, inwieweit sich die einer hohen Sterblichkeit unterworfene stadtrömische Bevölkerung zahlenmässig durch Zuwanderer ausgleichen konnte. Viele der Zuwanderer waren Freigelassene. So versuchten sie, für sich und ihre Nachkommen Zugang in die plebs frumentaria zu erlangen. Viele mussten trotzdem Getreide auf dem Markt zukaufen.

Der grösste Teil des in Rom verteilten Getreides stammte aus Ägypten und Nordafrika. In der Spätantike wurde das Getreide aus Ägypten aber meistens für Konstantinopel verwendet.
Das Getreide konnte auf verschiedene Arten eingezogen werden: Entweder war es eine Steuer oder es war eine Pacht für öffentliches Land oder es handelte sich um Ertrag aus den Ländereien des Prinzeps. Um Engpässe zu vermeiden, konnte Getreide auch am Markt eingekauft werden.
Auch der Transport über See musste von der Verwaltung organisiert werden. Es ging dabei um einige hundert Schiffsladungen, die meistens von privaten Schiffseignern (navicularii) organisiert wurden. Die Principes waren dabei bemüht, die wichtige Versorgung durch Bindungen der Schiffseigner an die Annona sicherzustellen, was mit Pflichten und Privilegien verbunden war.
Die Getreidelieferungen waren auf Zwischenstationen angewiesen, die in Puteoli und Ostia lagen. Zwischenspeicher (horrea) lagen in Ostia und Rom. (Ostia wurde aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage unter Claudius und Trajan ausgebaut.)
Die Ausgabe des Getreides erfolgte anfangs einmal im Monat an verschiedenen Plätzen. In der Mitte des 1. Jhd.s konzentrierte sich die Verteilung zunehmend auf die Porta Minucia und konnte auch innerhalb des Monatsinvervalles erfolgen. Die einzelnen Rationen wurden an Toren (ostium, Pl.: ostia) ausgegeben. Bei insgesamt 45 Toren wurden an jedem Tor ungefähr 150 - 200 Getreideempfänger abgefertigt. In späteren Jahrhunderten waren die Getreidelieferungen nicht nur auf Getreide beschränkt: Unter Septimius Severus wurden sie durch Olivenöl ergänzt, unter Aurelianus auch durch Brot, Wein und Schweinefleisch. Dafür wurden weitere Verwaltungsapparate aufgebaut. Mit der Ergänzung der Getreideverteilung durch Brot gerieten einmal auch die Bäckereien unter staatliche Aufsicht und zweitens wurde die Verteilung auf viele verschiedene Stellen aufgeteilt ("gradus"; "panis gradilis").
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QUELLENLAGE:

Die Quellenlage in Bezug auf die schriftlichen Quellen ist äusserst dürftig. In Titus Livius' Werk "Ab urbe condita" über die Geschichte Roms finden sich einige Stellen, die die Getreideversorgung erwähnen. Sie sind aber in die Erzählungen der politisch-militärischen Gesamtgeschichte eingeflochten und enthalten wenig genaue Angaben. Beispiele sind: II, 9; II, 34 und X, 11. Aber selbst diese spärlichen Quellen stammen nur aus den ersten 15 Büchern des Livius, die sich noch mit der Römischen Geschichte bis zum Ersten Punischen Krieg beschäftigen.
Über die weiteren Protagonisten der Getreideversorgung wie Gaius Sempronius Gracchus und Publius Clodius Pulcher liegen ebenfalls Quellen vor. Gaius Gracchus wird in Plutarchs Parallelbiographien (Βιοι παραλληλοι) beschrieben. Bei Publius Cornelius ist die Quellenlage schwer, weil er v. a. von seinen politischen Gegnern wie Cicero beschrieben wird. Während er von manchen als Akteur des Volkes gesehen wird, ist er für andere ein gewaltverherrlichender und triebgesteuerter politisierender Rowdy.
Bei Augustus, der die Getreideversorgung grossflächig reorganisierte, findet sich viel Eigenlob in seinem Tatenbericht "Res gestae Divi Augusti" (Monumentum Ancyranum). Auch im Werk "De vita Caesarum" des Sueton gibt es Hinweise über Augustus' Leistungen. Wir finden aber keine genauen Hinweise auf seine administrativen Reformen der Getreideversorgung.

Über die Verwaltung der Getreideversorgung gilt auch Cassius Dio als Quelle. In 57,10,5 beschreibt er, wie der Kaiser vorschrieb, welche Beträge zu liefern sind. (Dafür gab es eine eigene Bürokratie in Alexandria.)


Livius:
II. [9] Inde P. Valerius iterum T. Lucretius consules facti. Iam Tarquinii ad Lartem Porsennam, Clusinum regem, perfugerant. Ibi miscendo consilium precesque nunc orabant, ne se, oriundos ex Etruscis, eiusdem sanguinis nominisque, egentes exsulare pateretur, nunc monebant etiam ne orientem morem pellendi reges inultum sineret. Satis libertatem ipsam habere dulcedinis. Nisi quanta ui ciuitates eam expetant tanta regna reges defendant, aequari summa infimis; nihil excelsum, nihil quod supra cetera emineat, in ciuitatibus fore; adesse finem regnis, rei inter deos hominesque pulcherrimae. Porsenna cum regem esse Romae tutum, tum Etruscae gentis regem, amplum Tuscis ratus, Romam infesto exercitu uenit. Non unquam alias ante tantus terror senatum inuasit; adeo ualida res tum Clusina erat magnumque Porsennae nomen. Nec hostes modo timebant sed suosmet ipsi ciues, ne Romana plebs, metu perculsa, receptis in urbem regibus uel cum seruitute pacem acciperet. Multa igitur blandimenta plebi per id tempus ab senatu data. Annonae in primis habita cura, et ad frumentum comparandum missi alii in Volscos, alii Cumas. Salis quoque uendendi arbitrium, quia impenso pretio uenibat, in publicum omne sumptum, ademptum priuatis; portoriisque et tributo plebes liberata, ut diuites conferrent qui oneri ferendo essent: pauperes satis stipendii pendere, si liberos educent. Itaque haec indulgentia patrum asperis postmodum rebus in obsidione ac fame adeo concordem ciuitatem tenuit, ut regium nomen non summi magis quam infimi horrerent, nec quisquam unus malis artibus postea tam popularis esset quam tum bene imperando uniuersus senatus fuit.

9. Als nächstes wurden Publius Valerius zum zweiten Mal und Titus Lucretius zum Konsul gemacht. Bis zu dieser Zeit haben die Tarquinier bei... 
Next Publius Valerius (for the second time)1 and Titus Lucretius were made consuls.2 By this time the Tarquinii had sought refuge with Lars [p. 247]Porsinna, king of Clusium. There they mingled advice3 and entreaty, now imploring him not to permit them, Etruscans by birth and of the same blood and the same name as himself, to suffer the [2] privations of exile, and again even warning him not to allow the growing custom of expelling kings to go unpunished. Liberty was sweet enough in itself. [3] Unless the energy with which nations sought to obtain it were matched by the efforts which kings put forth to defend their power, the highest would be reduced to the level of the lowest; there would be nothing lofty, nothing that stood out above the rest of the state; there was the end of monarchy, the noblest institution known to gods or men. [4] Porsinna, believing that it was not only a safe thing for the Etruscans that there should be a king at Rome, but an honour to have that king of Etruscan stock, invaded Roman territory with a hostile army. [5] Never before had such fear seized the senate, so powerful was Clusium in those days, and so great Porsinna's fame. And they feared not only the enemy but their own citizens, lest the plebs should be terror-stricken and, admitting the princes into the City, should even submit to enslavement, for the sake of peace. [6] Hence the senate at this time granted many favours to the plebs. The question of subsistence received special attention, and some were sent to the Volsci and others to Cumae to buy up corn. Again, the monopoly of salt, the price of which was very high, was taken out of the hands of individuals and wholly assumed by the government. Imposts and taxes were removed from the plebs that they might be borne by the well-to-do, who were equal to the burden: the poor paid dues enough if they reared children. [7] Thanks to this [p. 249]liberality on the part of the Fathers, the distress4 which attended the subsequent blockade and famine was powerless to destroy the harmony of the state, which was such that the name of king was not more abhorrent to the highest than to the lowest; [8] nor was there ever a man in after years whose demagogic arts made him so popular as its wise governing at that time made the whole senate.
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X. [11] T. Manlio consuli prouincia Etruria sorte euenit; qui uixdum ingressus hostium fines, cum exerceretur inter equites, ab rapido cursu circumagendo equo effusus extemplo prope exspirauit; tertius ab eo casu dies finis uitae consuli fuit. Quo uelut omine belli accepto deos pro se commisisse bellum memorantes Etrusci sustulere animos. Romae cum desiderio uiri tum incommoditate temporis tristis nuntius fuit. Consulis subrogandi comitia ex sententia principum habita: M. Valerium consulem omnes [sententiae] centuriae[que] dixere, ut patres ab iubendo dictatore deterruerint, quem senatus dictatorem dici iussurus fuerat. Tum extemplo in Etruriam ad legiones proficisci iussit. Aduentus eius compressit Etruscos adeo ut nemo extra munimenta egredi auderet timorque ipsorum obsidioni similis esset; neque illos nouus consul uastandis agris urendisque tectis, cum passim non uillae solum sed frequentes quoque uici incendiis fumarent, elicere ad certamen potuit. Cum hoc segnius bellum opinione esset, alterius belli, quod multis in uicem cladibus haud immerito terribile erat, fama, Picentium nouorum sociorum indicio, exorta est: Samnites arma et rebellionem spectare seque ab iis sollicitatos esse. Picentibus gratiae actae et magna pars curae patribus ab Etruria in Samnites uersa est. Caritas etiam annonae sollicitam ciuitatem habuit uentumque ad inopiae ultimum foret, ut scripsere quibus aedilem fuisse eo anno Fabium Maximum placet, ni eius uiri cura, qualis in bellicis rebus multis tempestatibus fuerat, talis domi tum in annonae dispensatione praeparando ac conuehendo frumento fuisset. Eo anno—nec traditur causa—interregnum initum. Interreges fuere Ap. Claudius, dein P. Sulpicius. Is comitia consularia habuit; creauit L. Cornelium Scipionem Cn. Fuluium consules. Principio huius anni oratores Lucanorum ad nouos consules uenerunt questum, quia condicionibus perlicere se nequiuerint ad societatem armorum, Samnites infesto exercitu ingressos fines suos uastare belloque ad bellum cogere. Lucano populo satis superque erratum quondam: nunc ita obstinatos animos esse ut omnia ferre ac pati tolerabilius ducant quam ut unquam postea nomen Romanum uiolent. Orare patres ut et Lucanos in fidem accipiant et uim atque iniuriam ab se Samnitium arceant; se, quamquam bello cum Samnitibus suscepto necessaria iam facta aduersus Romanos fides sit, tamen obsides dare paratos esse.
11. The campaign in Etruria fell to the consul T. Manlius. He had scarcely entered the hostile territory when, as he was wheeling his horse round in some cavalry exercises, he was flung off and almost killed on the spot. [2] Three days later the consul ended his life. The Etruscans derived encouragement from this incident, for they took it as an omen, and declared that the gods were fighting for them. [3] When the sad news reached Rome, not only was the loss of the man severely felt, but also the inopportuneness of the time when it occurred. [4] The senate were prepared to order the nomination of a Dictator, but refrained from doing so as the election of a successor to the consul went quite in accordance with the wishes of the leading patricians. Every vote was given in favour of M. Valerius, the man whom the senate had decided upon as Dictator.[5] The legions were at once ordered to Etruria. Their presence acted as such a check upon the Etruscans that no one ventured outside their lines; their fears shut them up as closely as though they were blockaded. [6] Valerius devastated their fields and burnt their houses, till not only single farms but numerous villages were reduced to smoking ashes, but he failed to bring the enemy to action.
[7] While this war was progressing more slowly than had been anticipated, apprehensions were felt as to another war which, from the numerous defeats sustained formerly on both sides, was not unreasonably regarded with dread. The Picentes had sent information that the Samnites were arming for war, and that they had approached the Picentes to induce them to join them. [8] The latter were thanked for their loyalty, and the public attention was diverted to a large extent from Etruria to Samnium.
[9] The dearness of provisions caused widespread distress amongst the citizens. Those writers who make Fabius Maximus a curule aedile for that year assert that there would have been actual famine if he had not shown the same wise care in the control of the market and the accumulation of supplies which he had so often before displayed in war.
An interregnum occurred this year —tradition assigns no reason for it. [10] The interreges were Ap. Claudius and P. Sulpicius. The latter held the consular elections, at which L. Cornelius Scipio and Cn. Fulvius were returned.
At the beginning of their year a deputation came from the Lucanians to lay a formal complaint against the Samnites. [11] They informed the senate that that people had tried to allure them into forming an offensive and defensive alliance with them, and, finding their efforts futile, they invaded their territory and were laying it waste, and so, by making war upon them, trying to drive them into a war with Rome. [12] The Lucanians, they said, had made too many mistakes already; they had now quite made up their minds that it would be better to bear and suffer everything than to attempt anything against Rome. [13] They implored the senate to take them under its protection and to defend them from the wanton aggressions of the Samnites. They were fully aware that it Rome declared war against Samnium their loyalty to her would be a matter of life and death, but, notwithstanding that, they were prepared to give hostages as a guarantee of good faith.

Cassius Dio: 57,10
10 1 Not only did he magnify Augustus in the manner stated, but also when completing the buildings which Augustus had begun without finishing them he inscribed upon them the other's name; and in the case of the statues and the shrines which were being erected to Augustus, whether by communities or by private individuals, he either dedicated them himself or instructed one of the pontifices to do so. 2 This principle of inscribing the original builder's name he carried out not only in the case of the buildings erected by Augustus, but in the case of all alike that needed any repairs; for, although he restored all the buildings that had suffered injury (he erected no new ones whatsoever except the temple of Augustus), yet he claimed none of them as his own, but restored to all of them the names of the original builders. 3 While expending extremely little for himself, he laid out very large sums for the common good, either rebuilding or adorning practically all the public works and also generously assisting both cities and private individuals. He enriched numerous senators who were poor and on that account no p137longer wished to be members of the senate; 4 yet he did not do this indiscriminately, but actually expunged the names of some for licentiousness and of others even for poverty when they could give no satisfactory reason for it. All the money that he bestowed upon people was counted out at once in his sight; for since under Augustus the officials who paid over the money had been wont to deduct large sums for themselves from such donatives, he took good care that this should not happen in his reign. 5 All these expenditures, moreover, he made from the regular revenues; for he neither put anybody to death for his money nor confiscated, at this time, anybody's property, nor did he even resort to tricky methods of obtaining funds. In fact, when Aemilius Rectus once sent him from Egypt, which he was governing, more money than was stipulated, he sent back to him the message: "I want my sheep shorn, not shaven."
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LITERATUR:

In der Forschungsliteratur ist die Themenbearbeitung breit gefächert. Ältere Werke beschäftigen sich gerne mit der Anzahl der Empfänger. An diesem Bereich hat der Forscher Jean-Michel Carrié geforscht.
Die neuere Forschung konzentriert sich eher auf ökonomische und soziologische Fragen. Peter Garnsey untersuchte die Sozialstruktur und Ernährungsgewohnheiten der römischen Bevölkerung. Geoffrey Rickman untersuchte die Getreideversorgung und ging dabei auf viele technische Fragen ein. Weitere Autoren sind Hinnerk Bruhns (Einbeziehung der ärmeren Bevölkerungsschichten), Josef Els (allgemeine Nahrungsversorgung), Paul Erdkamp (Verteilungsfragen), Ullrich Fellmeth (allgemeine Wirtschaftsgeschichte, politische Bedeutung der Getreidespenden) und Catherine Virlouvet (detaillierte sozialökonom. Analyse).

Bruhns, Hinnerk/Wilfried Nippel: Max Weber und die Stadt im Kulturvergleich; Göttingen 2000
Erdkamp, Paul: The Grain Market in the Roman Empire. A Social, Political and Economic Study; Cambridge 2009
Garnsey, Peter: Famine and Food Supply in the Graeco-Roman World. Responses to Risk and Crisis; Cambridge 1988
Fellmeth, Ulrich: Pecunia non olet. Die Wirtschaft der antiken Welt; Darmstadt 2008
Herz, Peter: Studien zur römischen Wirtschaftsgesetzgebung. Die Lebensmittelversorgung; Stuttgart 1988
Höbenreich, Evelyn: Annona. Juristische Aspekte der stadtrömischen Lebensmittelversorgung im Prinzipat; Graz 1997
Rickman, Geoffrey: The Corn Supply of Ancient Rome; Oxford 1980
Virlouvet, Catherine/Brigitte Marin: Nourrir les cités de Méditerrannée: Antiquitée - temps modernes;
Paris 2004


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REFERENZ: ARMUT IN DER ANTIKE

Die Getreideversorgung in Rom hängt direkt zusammen mit dem Thema Armutsbekämpfung:


"Der Begriff Armut bezeichnet eine oft nicht durch eigene Kräfte zu bessernde, von Mangel eprägte Lebenslage." (deskriptiv, analytisch, normativ)

Armut wurde in verschiedenen Epochen durch diverse politische, soziale und kulturelle Hintergründe unterschiedlich wahrgenommen und bewertet.
In der modernen Forschung hat sich aber für die Armutsproblematik auch für vorindustrielle Gesellschaften folgendes Einteilungsschema durchgesetzt:
Man unterscheidet zwischen Relativer und Absolute Armut. In der klassischen Antike galt meist jeder als arm, der zu seinem eigenen Lebensunterhalt arbeiten musste. Reiche lebten stattdessen bspw. vom Grossgrundbesitz.
Das Existenzminimum stellte die Grenze zwischen Absoluter und Relativer Armut dar.

In der Antike war Armut ein weit verbreitetes soziales Problem, das in allen bekannten Regionen anzutreffen war.
Reichtum existierte dagegen v. a. als Landbesitz. Viele betrachteten Reichtum als einen Zustand, der den Menschen vom Zwang zu arbeiten befreite. Umgekehrt musste ein armer Mensch für seinen Lebensunterhalt (meist körperlich) arbeiten.
Bei diesem Armutsbegriff ist zur Armut keine vollständige Besitzlosigkeit nötig. Sogesehen waren alle "selbst arbeitenden Kleinproduzenten" wie Bauern und Hanwerker und damit die Masse der Bevölkerung arm. Trotzdem war auch diese Schicht bzw. Schichten bemüht, sich nach unten abzugrenzen. Dies entspricht der anthropologischen Konstante des "oben Bleibens". Die wirklich/komplett Besitzlosen verfügten nicht über Produktionsmittel und wurden sozial stigmatisiert.
Armut wurde weder in der griechischen noch in der römischen Antike von einer grossen Anzahl von Menschen als soziales Problem wahrgenommen. Ausnahmen gibt es bei einigen Sophisten und in der späten Antike bei den Christen (Ideal der "caritas"). Arme Menschen wurden abgelehnt und oft verachtet. Hinzu kam, dass man fürchtete, dass sie Kriminalität nach sich zog - was z. B. in der Subura auch der Fall sein konnte. Sie galt eher als moralisches denn als soziales Problem.
Armut wurde in die Nähe zur Sklaverei gerückt (Aristoteles) oder als Hinderungsgrund für politische Betätigung dargestellt (Perikles).



Freitag, 18. Januar 2013

KAMPFSPORT & KAMPFKUNST OHNE WAFFEN


Kampf mit Waffen siehe: Fechten

1. Europa


Ringen




Boxen




Kickboxen

File:WKA World Championschips 2011 472.JPG


Sambo

Datei:Sambo Foto 1.jpg


2. Asien


Karate

File:JJS Dojo.jpg


Judo

File:石井と鈴木.jpg

Aikido

File:Shihonage.jpg


Taekwondo

File:WTF Taekwondo 1.jpg


Kung-Fu/Wushu

File:Shi DeRu and Shi DeYang.jpg


Philippinen




Thailand (Muay Thai/Thaiboxen)

File:Muay Thai Boxing.jpg


Indonesien (Pancak Silat; auch mit Waffen)

Datei:Pencak Silat Betawi 1.jpg


3. Afrika


Lutte Traditionelle

File:The match-The Gambia.jpg




Dienstag, 15. Januar 2013

ADOLF HITLER

* 20.04.1889, Braunau am Inn
+ 30.04.1945, Berlin (Selbstmord)



Hitler stammte aus einem kleinbäuerlichen Mileu im österreichischen Waldviertel, in dem es aber einige Familienmitglieder zu relativem Wohlstand gebracht haben. Der Vater Hitlers, Alois Hitler (1837 - 1903), war ein Aufsteiger, aber auch sehr gewaltätig. Er brachte es aus einfachsten Verhältnissen zum Zollamtsoberoffizial. Hitler verliess 1905 die Realschule ohne Abschluss. Hitler bewarb sich zweimal vergeblich (1907 und 1908) an der Kunstakademie in Wien. Er hatte gewisse zeichnerische Begabungen, aber eher bei statischen Objekten. Hitler trieb sich im damals politisch aufgeladenen Wien der Vorkriegszeit herum, besuchte das Parlament und die Oper. Dabei kam er mit antisemitischem und antiparlamentaristischem Gedankengut in Kontakt, das sich bei ihm aber noch nicht verfestigte.
Hitler war aber bereits durch seine Schulzeit nationalistisch, militaristisch und pro-germanisch vorgeprägt. Die  in Wien gelesenen Schriften (Flugblätter, Broschüren, Zeitungen und Bücher) trafen auf seine jugendlichen Karl-Mey-Phantasien.



Im Mai 1913 floh Hitler vor dem österreichischen Militärdienst nach München. Deutscher Staatsbürger wurde er erst 1932, nachdem er 1925 aus der österreichischen Staatsbürgerschaft auf eigenen Wunsch entlassen wurde. Hitler meldete sich 1914 freiwillig zu den Waffen und diente an der Westfront im Bayerischen Regiment List. Hitler galt als zuverlässiger, aber auch etwas verschrobener Soldat. Er diente selten direkt an der Front, erhielt aber für seine Tätigkeit schliesslich das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Bei einem britischen Gasangriff im Oktober 1918 erblindete er zeitweilig.



Die Niederlage im Ersten Weltkrieg empfand er wie viele seiner Generation als schreckliche Schmach und schwor Rache.
Nach dem Krieg arbeitete er eine Zeit lang als Vertrauensmann der Münchener Reichswehr. Wahrscheinlich sollte er in dieser Funktion auch die politische Stimmung auskundschaften bzw. ausspionieren.
Dabei kam er im September 1919 mit der Deutschen Arbeiterpartei in Kontakt, die von der völkisch-esoterischen Thule-Gesellschaft inspiriert war. Im Februar 1920 wurde sie in National-Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei umbenannt. Er trat ihr als Mitglied Nr 555 (gezählt wurde ab 501) bei und wurde deren Vorsitzender.

Datei:Hitlermember.png

Hitler wurde am Anfang auch von Reichswehr, Polizei und Teilen der Regierung in Bayern gefördert und bis 1922/23 zur Schlüsselfigur der dortigen nationalistischen und paramilitärischen Gruppen.
Hitler scheiterte jedoch darin, die Regierung von Kahr zu einem Staatsstreich gegen Berlin zu veranlassen. Am 9. November 1923 wurde ein Aufstandsversuch ("Hitlerputsch") niedergeschlagen und die NSDAP verboten. Hitler wurde daraufhin zu 5 Jahren Festungshaft verurteilt, von denen er aber nur ein Bruchteil absass. In der Festung Landsberg schrieb er seine Programmschrift "Mein Kampf", die zunächst in 2 Bänden erschien (1925/26). Hitler forderte darin den rassisch reinen nationalistischen Führerstaat und lehnte Liberalismus und Marxismus ab. Einen besonderen Hass entwickelte er auf die Juden. Neben der Revision der Nachkriegsordnung forcierte er das Ziel der Eroberung von "Lebensraum im Osten". Aussenpolitisch wollte er sich dafür durch ein Bündnis mit Italien und Grossbritannien absichern. Hitler machte sich auch Gedanken zur Propagandatechnik, wonach die politische Führung die Massen unbegrenzt manipulieren solle.



Nach seiner frühen Entlassung aus Landsberg 1924 gründete Hitler die NSDAP im Februar 1925 neu. Jetzt versuchte man, durch einen Legalitätskurs demokratische Wahlen zu gewinnen. Hitler gelang es, sich mit der militanten Kaderpartei eine feste Machtbasis zu schaffen. Grössere Wahlerfolge setzten aber erst 1928 und dann mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ein. Deren fatale Auswirkungen auf die gerade erst einigermassen stabilisierte deutsche Wirtschaft und Gesellschaft wirkten wie ein Dammbruch. Die hauptsächlich ländliche und kleinbürgerliche Protestbewegung wurde zur politischen Macht. Die Krisenerscheinungen der Weimarer Republik wurden besonders in den Regierungen Brüning und Papen sichtbar. Die Exekutive regierte immer mehr auf der Basis von Notverordnungen. Papen und Schleicher versuchten, die NSDAP durch Regierungsbeteiligung zu zähmen oder gar zu spalten, machten sie damit jedoch erst hoffähig. Schliesslich kippten auch noch Teile der Oberschichten, nämlich industrielle und grossagrarische Gruppen zugunsten einer "Lösung Hitler" um und wirkten auf den Reichspräsidenten von Hindenburg entsprechend ein. Ebenso verhielt sich der Kronprinz. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt.

Danach erfolgte die Machtübernahme schlagartig: Hitler setzte Neuwahlen an und die NSDAP erhielt 43,9 % der Stimmen, Notverordnungen traten in Kraft (Aufhebung der Grundrechte, permanenter Ausnahmezustand) und Hitler erwirkte ein Ermächtigungsgesetz. Hitler zerschlug alle Parteien und ging besonders gegen die Organisationen der Arbeiterbewegung vor. Diese Massnahmen gingen so schnell, dass die potentiellen Gegenkräfte nicht mehr reagieren konnten. Hitlers Gleichschaltung verlief horizontal und vertikal. Auch in der Verwaltungsstruktur ging Hitler gegen mögliche Konkurrenzkräfte vor und schaffte den Föderalismus zugunsten eines zentralisierten Einheitsstaates ab.
Unter weitgehender Beibehaltung der Weimarer Reichsverfassung schaffte Hitler die Demokratie ab, behielt aber einige plebiszitäre Elemente bei und machte sich zum Richter. Doch Hitler drohte noch Gefahr aus eigenen Reihen. Die SA hatte Hitler an die Macht geholfen und war inzwischen zu einer Massenorganisation angewachsen. Dennoch war sie mit ihrer unklaren Rolle im neuen System unzufrieden und entwickelte Ideen einer "zweiten Revolution". Dem Vorsitzenden Röhm wurde nachgesagt, dass er sich für fähiger als Hitler halte.
Um der Bedrohung zuvorzukommen und wohl auch aufgrund von parteiinternen Intrigen aus Berlin liess Hitler am 30. Juni 1934 als Reaktion auf einen angeblichen Röhm-Putsch die SA-Führung und einige andere missliebige Entscheidungsträger festsetzen und hinrichten. Hitler kam damit auch Forderungen der Reichswehr entgegen, sich für einen Waffenträger im Reich zu entscheiden. Gleichzeitig wertete er parteiintern die SS gegenüber der SA auf.
In der Justiz setzten die Nazis von Anfang an auf drakonische Strafen und richteten Konzentrationslager für politische Gegner und sonstige sozial unerwünschte Gruppen ein. Das althergebrachte juristische Regelwerk blieb aber im Kern in Kraft.
Als Hindenburg am 2. August 1934 starb, konnte Hitler als "Führer und Reichskanzler" die Macht in Staat und Partei endgültig an sich reissen. Die Reichswehr liess er als neuer Oberbefehlshaber auf seinen Namen vereidigen. Ab 1942 war er auch ihr Oberster Gerichtsherr. Im Reich entstand um Hitler ein zunehmender Personenkult.



Hitler verband nun den raschen Aufbau der Wehrmacht mit aussenpolitischen Revisionspolitik. Hitler nutzte dabei vorhandene Interessenkonflikte der anderen Mächte aus.
Hitler spielte ein Doppelspiel: Einerseits beschwichtigte er die aufgeschreckten Nachbarstaaten durch eine Politik des scheinbaren Entgegenkommens, andererseits bereitete er die Ausgangslage für einen neuen Krieg politisch vor.
Deutschland trat 1933 aus dem Völkerbund aus, schloss aber 1934 den Deutsch-Polnischen Nichtangriffspakt. 1935 folgten das Deutsch-Britische Flottenabkommen  und 1936 Verträge mit Österreich. Hitler wollte an die Stelle eines kollektiven Sicherheitsnetzwerkes bilaterale Verträge setzen, die das Deutsche Reich kontrollieren konnte. Hitler baute eine Achse Berlin-Rom auf und erweiterte sie auf Japan. Der Antikominternpakt und der Stahlpakt wurden geschlossen.
1935 führte Hitler die allgemeine Wehrpflicht ein und 1936 marschierte die Wehrmachts ins entmilitarisierte Rheinland ein. Gleichzeitig sollten die gut inszenierten und äusserlich liberal verlaufenden Olympischen Sommerspiele 1936 die Weltöffentlichkeit beschwichtigen.
Im Februar 1938 wurden zögernde Konservative wie Fritsch, Blomberg und Neurath entlassen. 
Die Eroberungen vor dem Krieg waren der Anschluss Österreichs im März 1938, die "Heimholung" des Sudetenlandes im Oktober 1938 (Münchner Abkommen) und die "Zerschlagung der Resttschechei" im März 1939. Damit deutete sich Hitlers Griff nach der Hegemonie in Kontinentaleuropa an.
Am 1. September 1939 griff Hitler Polen an und nutzte dabei den Abschluss des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes (23.08.1939, sog. Hitler-Stalin-Pakt mit geheimem Zusatzprotokoll) aus.
Damit wurde ein europäischer Krieg entfesselt, der sich später zum Weltkrieg entwickelte. Die Westalliierten erklärten zwar dem Deutschen Reich den Krieg, kamen Polen aber militärisch nicht zuhilfe.
Hitler setzte in der Wehrmacht später so genannte Blitzkriegskonzepte von Guderian u. a. gegen konservative Bedenken durch, die sich am Anfang als strategisch siegreich erwiesen. Die Deutschen waren trotz Aufrüstungspolitik den alliierten Panzern zahlenmässig nicht klar überlegen, hatten aber durch das konzertierte Vorgehen von Panzern und Luftwaffe mit moderner Funkkommunikation das bessere Einsatzkonzept. Die Anfangserfolge führten bei Hitler aber zu einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten.
In den besetzten Gebieten - v. a. im Osten - wüteten schon bald nach der Eroberung durch die Wehrmacht Einsatzgruppen der SS. Es gab aber auch eine Beteiligung von Wehrmachtssoldaten an den Massakern.
Anfang 1940 besetzte die Wehrmacht zur Sicherung ihrer Erzversorgung Norwegen und drang dafür durch Dänemark vor.
Am 10. Mai 1940 begann der Westfeldzug, der in wenigen Wochen abgeschlossen werden konnte. Der "Fall Gelb" zielte auf die Eroberung der Niederlande, Belgiens und Luxemburgs, der "Fall Rot" die Eroberung Frankreichs. Hitler setzte dazu auf den riskanten, aber letztlich erfolgreichen "Sichelschnittplan", der einen schnellen Panzervorstoss durch die Ardennen bei gleichzeitiger gezielter Bombardierung von Sperrstellungen vorsah.

Datei:Bundesarchiv Bild 183-H25217, Henry Philippe Petain und Adolf Hitler.jpg

Der Angriff auf die Sowjetunion, das "Unternehmen Barbarossa" ("Fall Barbarossa") begann am 22.06.1941. Zunächst konnte die Wehrmacht grosse Gebietsgewinne erzielen und viele Armeeeinheiten in Kesselschlachten vernichten. Der Krieg war von Anfang an als Weltanschauungskrieg konzipiert und begann mit hoher Brutalität. Hitler hatte ihn schon in Mein Kampf konzipiert. Die Sowjetunion hatte zwar bereits begonnen, ihre Panzerarmee zu modernisieren, war aber noch nicht auf die neue flexible Einsatztaktik eingestellt. Ausserdem hielt Stalin Warnungen von Agenten und Überläufern für Unsinn.
Anfangs wurden die deutschen Einheiten durchaus als Befreier wahrgenommen, weil das stalinsche Regime in den 1930er-Jahren durch Zwangskollektivierungen Millionen von Toten in Kauf genommen hatte. Wehrmacht und SS gingen besonders gegen Politkommissare in der Roten Armee vor (Kommissarbefehl), um potentiellen Widerstand schon im Ansatz zu brechen. Gleichzeitig wurden Vorbereitungen für eine Separierung der Juden getroffen. Konzentrationslager hatte es schon kurz nach der Machtergreifung gegeben, doch jetzt wurden nach Proben verschiedener Tötungsmethoden spezielle Vernichtungslager geplant. Daneben wurden Gegner aber auch massenweise durch die "herkömmliche" Erschiessungsmethode ausgeschaltet.

Eskalierend wirkte im zum Weltkrieg eskalierenden Krieg auch die Kriegserklärung an die USA 1941. Vorher war es in Asien nach zunehmenden japanischen Eroberungen zu einem Angriff japanischer Kampfbomber auf die US-Flotte in Pearl Harbour gekommen, womit der Krieg zwischen den USA und Japan begann. Hitler wollte nun durch eine Kriegserklärung an die USA - die schon Vorher Deutschlands Kriegsgegnern Material geliefert hatten - die USA militärisch in die Zange nehmen, legte sich aber mit einem sehr grossen Land mit enormer wirtschaftlicher Kapazität an.

Datei:Bundesarchiv Bild 183-B06275A, Berlin, Reichstagssitzung, Rede Adolf Hitler.jpg

Während der militärische Vorstoss im Winter 1941/42 einen Dämpfer erlitt, wurde am 20.01.1942 auf der Wannseekonferenz die "Endlösung der Judenfrage" beschlossen. Dazu kamen Funktionäre aus Partei, SS und Staatsverwaltung (oft auch Parteimitglieder) unter der Führung Reinhard Heydrichs zusammen.
Gleichzeitig begann die innerdeutsche Rassenpolitik (Euthanasieprogramm).

Datei:Bundesarchiv Bild 183-N0827-318, KZ Auschwitz, Ankunft ungarischer Juden.jpg

Die Kriegswende wurde im Osten mit der Schlacht um Stalingrad im Winter 1942/43 eingeleitet. Die Wehrmacht verlor dabei ihre gesamte 6. Armee. Anfang 1943 konnten die Deutschen bei Charkow zwar noch einmal die Lage stabilisieren, aber im "Unternehmen Zitadelle" trotz Anfangserfolgen die Wende nicht mehr einleiten. Gleichzeitig verschlechterte sich durch die Landung der Alliierten in Italien 1943 die Lage im Mittelmeer, nachdem vorher schon das Afrikakorps unter Erwin Rommel in Nordafrika geschlagen wurde.
Hitler verlor spätestens mit der Schlacht um Stalingrad den Realitätssinn, mischte sich aber trotzdem weiterhin in militärische Entscheidungen ein.
Auch im Westen deutete sich eine Kriegswende an. Die Landung der Alliierten in der Normandie am "D-Day" konnte nicht verhindert werden. Das hatte verschiedene Gründe: Die massive alliierte Luftüberlegenheit,  ein koordinierteres Vorgehen der Resistance, die den Truppennachschub zur Normandie blockierte, ein vorgetäuschter Vorstoss in Richtung Calais und der unvollständige Ausbau des Atlantikwalls.

In Deutschland organisierten sich zunehmend Widerstandsgruppen gegen Hitler, mussten aber ständig ihre Entdeckung fürchten. Diese "Kreise" waren ideologisch sehr unterschiedlich motiviert. Auch waren nicht alle gegen eine Diktatur an sich, sondern fürchteten eher die politische Niederlage.
Nachdem einige Attentate schon vor der Ausführung scheiterten, gelang es einer Verschwörergruppe um Stauffenberg, am 20. Juli 1944 eine Bombe in Hitlers Besprechungsraum auf der Wolfsschanze zu platzieren. Allerdings konnte nicht die ganze vorgesehene Sprengstoffmenge eingesetzt werden, die Besprechung fand unplanmässig im Freien statt und der massive Tisch minderte die Sprengstoffwirkung.



Der zunehmend wirklichkeitsferne und gesundheitlich angeschlagene Hitler sah in seinem Überleben des Attentats ein Wirken der Vorsehung und nahm grausam Rache an den Verschwörern. Eine Bewusstseinsänderung trat nicht ein. Erst wenige Tage vor seinem Tod gestand er ein, dass der Krieg verloren war und gab dem deutschen Volk die Schuld.
Hitler beging mit der ihm am Vortag angetrauten Eva Braun am 30.04.1945 im Bunker der Berliner Reichskanzlei Selbstmord. Seine Leiche wurde verbrannt.













 






Sonntag, 13. Januar 2013

FUNK: FREQUENZEN (FREQUENZBÄNDER)


FREQUENZÜBERSICHT

ELF (NF)                003 - 030  Hz                     Schumann-Resonanz
SLF (NF)                030 - 300  Hz                     ehem. U-Boot-Kommunikation bis 300 m Tiefe
ULF (NF)                0,3 - 003 kHz                
VLF (SLW)             003 - 030 kHz                    U-Boot-Kommunikation bis 30 m Tiefe
LF (LW)                  030 - 300 kHz                    Langwellenrundfunk, Funkuhren (Zeitzeichen), 
                                                                            terrestr. Navi
MF (MW)                0,3 - 003 MHz                    Mittelwellenrundfunk, militärischer Flugfunk, 
                                                                           Lawinenrettung
==========
HF (KW)                 003 - 030 MHz                   Kurzwellenrundfunk, RFID, Seefunk?
- CB-Funk              027 MHz

VHF (UKW)            030 - 300 MHz                   Funknavi, Flugfunk, Hörfunk, Fernsehen, Radar, 
                                                                             BOS, Militärfunk, Zugfunk, Forstfunk 
- Betriebsfunk (8m)034 MHz
- Rundfunk Band I 047 - 068 MHz                 Analog. Fernsehen (heute: Kabel; 60 MHz ARD)
- 4-Meter-Band       068 - 087 MHz  
- Betriebsfunk (4m) 068 - 087 MHz                
- BOS-Funk (4m)   074 - 087 MHz
- UKW-Rundfunk   087 - 108 MHz      
- Navigationsfunk  108 - 117 MHz                 Drehfunkfeuer (VOR), Instrumentenlandesyst. (ILS)
- Flugfunk               118 - 137 MHz  
- 2-Meter-Band       144 - 174 MHz                geeignet für Handgeräte
- Amateurfunk (2m)144 - 146 MHz                 in den USA - 148 MHz
- Betriebsfunk (2m) 146 - 174 MHz                z. T. auch enger gefasst
- Taxifunk (2m)        146 - 174 MHz                 heute häufig digital (auch 440 MHz ff)       
- Freenet (2m)         149 MHz
- Seefunk (2m)       156 - 162 MHz                (neben anderen Bändern)
- BOS-Funk (2m)   165 - 173 MHz

UHF (μW)               0,3 - 003 GHz                    Fernsehen, zellulärer Mobilfunk, Microwellenherd, 
                                                                             WLAN, RFID, RTLS, Kurzstreckenfunk, Bluetooth, 
                                                                             GPS, DME, Radar
- 70-Zentim.-Band 400 - 460 MHz                 
- Amateurfunk        430 - 440 MHz                 (neben anderen Bändern)
- LPD (SRD)          433 MHz                            
- Taxifunk                 440 - 470 MHz                  (auch 146 MHz ff)
- PMR                      446 MHz
==========
SHF                        003 - 030 GHz                    Radar, Richtfunk, Satellitenrundfunk, WLAN, 
                                                                             RTLS, Kurzstreckenfunk                                                                   
EHF                        030 - 300 GHz                   Radar, Richtfunk

darüber hinaus befindet sich die Infrarotstrahlung und das sichtbare Licht!


FUNKSCANNER

Funkfrequenzen sind neben der Allgemeinbildung, beruflichen Bildung und Wissenschaft auch für Hobbyfunker mit Funkscannern wichtig. 

Ohne spezielle Zusatzgeräte hat man v. a. Zugang zum Jedermannfunk, der inzwischen viele Frequenzbereiche umfasst: CB (27 MHz), Freenet (149 MHz), LPD/SRD (433 MHz) und PMR (446 MHz). 

Daneben kann man den BOS-Funk auf 4 m und 2 m und z. T. 70 cm abhören, was allerdings rechtlich problematisch ist (BOS = Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben; populär: Polizeifunk). Auf 4 m findet man traditionell den Funk über weite Strecken, um andere Feststationen und Einsatzwagen zu erreichen ("Leitstellenfunk"/Führungsebene). Auf 2 m findet eher der Funk mit Handgeräten statt ("Einsatzstellenfunk"). Eine kürzere Wellenlänge verringert die Reichweite, verbessert aber die Kommunikation mit Handgeräten. Inzwischen wird aber ein immer grösserer Teil des BOS-Funkverkehrs digital abgewickelt (digitaler BOS-Funk: z. B. TETRA).
Der Feuerwehrfunk liegt sogar oft noch unter dem 4m-BOS-Funk, also im 60er-MHz-Bereich. 

Zwischen 30 und 80 MHz liegt auch eines von mehreren Bändern des Militärfunks. Auch dort ist das Abhören rechtlich problematisch. 

Um 60 MHz liegt auch noch das alte Rundfunk-Band I. Beispielsweise konnte man den ARD-Ton auf genau 60,000 MHz hören. Diese Optionen wurden und werden aber langsam eingestellt. Früher, als es noch den Wehrdienst gab, haben manche Rekruten diese beiden Anwendungen gerne verbunden und mit Militärfunkgeräten wie dem SEM 80 ARD-Serien gehört!

Um 100 MHz befinden sich natürlich unzählige UKW-Radiosender (FM) auf 87 - 108 MHz. Dieser Bereich ist nicht mit jedem handelsüblichen Funkscanner erreichbar (benötigt W-FM).

Viel zu hören gibt es auch auf dem Flugfunk von 118 - 137 MHz. Diese Anwendung läuft auf AM, was die Reichweite deutlich erhöht. Trotzdem empfängt man auf Anhöhen viel mehr Sender.

In höheren Bereichen ist das Abhören von Funkdiensten kaum noch möglich. Viele Dienste sind verschlüsselt oder es handelt sich einfach um Datenfunk. Früher konnte man noch die ersten schnurlosen Telefone mit Scannern abhören (durfte es aber nicht). 

Anmerkung: Das Abhören vieler Funkanwendungen ist nicht erlaubt. Das gilt besonders für den BOS-Funk. Die handelsüblichen Scanner sind aber legal. Man darf sie durchlaufen lassen, muss aber ggf. "weiterdrücken", wenn ein empfangener Sender nicht abgehört werden darf. 
Laut der Rechtssprechung müssen Sender, die nicht empfangen werden wollen, ihre Funksprüche verschlüsseln. Durch digitale Systeme wie TETRA wird das Abhören sowieso deutlich erschwert. Es ist aber umstritten, ob es ganz unmöglich ist, sündhaft teuer wäre oder doch leichter geht, als gedacht: Einige Hobbyprogrammierer schreiben gerade an OpenSource-Software, mit der sie mit Scannern und Notebooks die Funksprüche entschlüsseln (= knacken) könnten.





45,2125; 46,3000; 46,8000; 49,9000; 51,2000 (Musik); 60,0000 (TV?); 66,0000;
117,7625; 118,4750; 121,5000; 127,2225; 131,7250; 134,7000; 135,4875; 145,7750;  148,2375; 148,0500; 
153,9875; 172,4750;
406,2687; 417,0000; 420,0000; 428,8000; 432,0125; 443,7900; 471;0375; 494,5875;
501,1500;
819,7000; 850,5000; 

GRIECHISCHE GESCHICHTE



File:Socrates Louvre.jpg

Die Bezeichnung Griechenland bezieht sich für die Antike auf die griechische Halbinsel ohne Makedonien, die zugehörigen griechischen Inseln, die Peloponnes und die Inseln der Ägäis samt Kreta. Griechenland wurde spätestens im 6. Jtd. v. Chr. von Vorderasien aus in den neolithischen Kulturbereich einbezogen.

Um ca. 2000 v. Chr. trafen indogermanische Stämme bei ihrer Einwanderung auf eine mit Kleinasien eng verbundene Bevölkerung. Es entstand unter kretischem Einfluss die mykenische Kultur mit grösseren Territorialherrschaften (ab 16. Jhd.). Diese bildeten schon eine komplexe Verwaltung mit klar definierten Zentren wie Mykene und Pylos heraus. Die sog. minoische Kultur auf Kreta stand dagegen unter ägyptischem Einfluss.
Ab ca. 1200 v. Chr. kam es zu neuen Einwanderungswellen, die über Thessalien und den Golf von Korinth verliefen. Man spricht von Dor(i)ern und Nordwestgriechen. In Arkadien konnten sich Reste der früheren Bevölkerungsgruppen halten, einige wanderten aber auch Richtung Ägäis aus. Dort führte die Hellenisierung  zu griechischen Stammesbünden. Die Berührung mit dem Osten schuf erste kulturelle Zentren. In der Philosophie sah man das anhand der Vorsokratiker aus Kleinasien.
Es kam gleichzeitig zur Ausbildung von gemeingriechischen Institutionen, Festspielen (Panhellenische Spiele: Olympia, Delphi, Korinth, Nemea), Mythen, Kulten und Kultverbänden (u. a. Delphi).

Die archaische Zeit seit etwa 800 ist politisch durch eine regionale Aufsplitterung und durch Herausbildung des Gemeindestaates (Polis) bestimmt. Die Polis bestand auf Unabhängigkeit nach aussen. Im Innern kam es allmählich (in vielen Poleis) zu einer Ablösung der Monarchie durch eine Aristokratie.


Der sich entwickelnde Gegensatz zwischen Volk und Adel hatte die verstärkte Teilnahme des Volkes, das überdies zur Verteidigung der Polis herangezogen war, an der Entscheidung über seine Belange zum Ziel. Die Rechtswahrung wurde zunehmend vom Staat übrnommen.
Bestehende Gegensätze führten zum Aufstieg von Tyrannen, die von der Masse oft begrüsst wurden. Peisistratos von Athen machte eine weitgehend volksfreundliche Politik und kümmerte sich um die Wohlfahrt. Der geförderte Abbau politisch-sozialer Schranken führte zu weiterer Demokratisierung.
Sparta entwickelte sich als führende Macht der Peloponnes zum Flächenstaat und wurde von der militaristischen Minderheit der Spartiaten mit rechtlicher und sozialer Abstufung der anderen Bevölkerungsteile (Heloten) regiert.
Neben Volksversammlung und Gerusia hielt sich ein Doppelkönigtum, das durch die 5 Ephoren (Ephorat) eingeschränkt wurde. Unter ihrem Einfluss beschränkte sich die spartanische Politik seit Mitte des 6. Jhd.s mehr und mehr auf innergriechische, peloponnesische Angelegenheiten (Entstehung des Peloponnesischen Bundes Ende des 6. Jhd.s).
Die in lockere Stammesbünde zusammengeschlossenen Griechen Kleinasiens fielen erst unter lydische, seit 546 unter persische Oberhoheit. Die Unterstützung des Ionischen Aufstands (500 - 494) durch Athen und Eretria (Euböa) hatte die Perserkriege zur Folge.

Klassische Zeit (500 - 336):

Die nach der Angliederung Thrakiens und Makedoniens (513) versuchte Unterwerfung Griechenlands zur Abrundung des persischen Reiches konnten die Griechen in den Schlachten bei Marathon (490) und bei Salamis (480) erfolgreich abwehren.
Nach Befreiung der kleinasiatischen Küstengebiete kam es zwischen Athen und Sparta zu Differenzen und zur Gründung des Attisch-Delischen Seebundes (477) unter Führung Athens. Persien konnte endgültig vom Mittelmeer verdrängt werden und musste die Unabhängigkeit der westkleinasiatischen Küstengebiete anerkennen.
In Athen festigten sich die demokratischen Strukturen durch eine volksfreundliche Gesetzgebung. Der Attisch-Delische Seebund wurde durch eine rigorose Kontrolle zum Herrschaftsinstrument Athens. Die Überführung der Bundeskasse 454 nach Athen und die durch Perikles angeregte Verwendung der Bundesmittel zum Ausbau der Akropolis dokumentierten den Anspruch Athens, das Zentrum Griechenlands zu sein und die Bemühungen um die politische Einigung der Griechen. Der wachsende Gegensatz zwischen Athen und Sparta hatte den peloponnesischen Krieg (431 - 404) zur Folge, in den fast ganz Griechenland hineingezogen wurde und der nach persischer Unterstützung Spartas mit dessen Vormachtstellung endete. Der mit Persien 387 abgeschlossene Königsfriede sicherte den griechischen Staaten die Unabhängigkeit, lieferte aber Kleinasien endgültig dem Grosskönig aus. Übergriffe des als ausführendes Friedensorgan auftretenden Sparta förderten die Gründung des 2. Attischen Seebundes (60 Mitglieder).
Die griechischen Einigungsbemühungen schlugen sich in Versuchen der Errichtung allgemeiner Friedensordnungen nieder. Erste, konkret fassbare panhellenische Vorstellungen sahen die Einigung aller Griechen unter Führung Athens vor, zugleich aber die Eroberung Kleinasiens als Siedlungsgebiet. Diese Führungsrolle übernahm dann 346 Philipp II. von Makedonien.

Hellenismus (336 - 146):

Makedonien war ursprünglich ein lockeres Gefüge monarchisch regierter Einzelstämme. Der an der Axiosmündung regierenden Dynastie gelang dann aber die Integration zu einem einheitlichen Staatsgebilde. Bis zur Mitte des 4. Jhd.s hatte man dann bereits Teile des Balkangebiets unter Kontrolle.
Besonders Philipp II. von Makedonien dehnte den Einflussbereich über die ganze nördliche Ägäis aus. Dabei setzte er auf seine starke Militärmacht und diverse Kriegslisten.
Als dann auch noch der 2. Attische Seebund aufgelöst wurde, war der Widerstand gegen die Makedonen vollends unmöglich. 338 wurden die vereinigten Athener und Thebaner bei Chaironeia geschlagen. Philipp II. gründete daraufhin in Korinth eine "Friedensorganisation", mit der er Griechenland als Exekutivmacht beherrschen konnte.
Weitere Vorstösse waren Philipp II. aber nicht mehr möglich, weil er 336 ermordet wurde. Ob sein Sohn Alexander oder gar seine Frau Olympias dahinter steckte, konnte nicht ermittelt werden. Der Täter wurde gefasst und hingerichtet.
Philipps II. Sohn Alexander setzte das Werk des Vaters fort und intensivierte es noch. Er marschierte nach kurzer Vorbereitung in das Perserreich ein, siegte 334 in Anatolien, 333 bei Issos, unterwarf die Phönizier und eroberte 332 Ägypten. 331 schlug er den persischen Grosskönig bei Gaugamela endgültig. Dann marschierte er 329 ins heutige Turkmenistan ein und erreichte 326 den Indus. Hier ereigneten sich knapp siegreiche, aber sehr verlustreiche Grenzschlachten. Da Teile des Heeres zu meutern begannen, begann Alexander den Rückzug durch die Wüste. Alexander der Grosse betrieb eine Vermischung der Kulturen, die in organisierten Massenhochzeiten gipfelte. Das blieb nicht ohne Widerspruch in den eigenen Reihen. Eine grossangelegte Neuordnung des Reiches oder gar eine Eroberung des Westens der damals bekannten Welt gelang ihm nicht mehr, da er 323 in Babylon schwer erkrankte. Auf die Frage nach seiner Nachfolgerschaft gab Alexander seinen Siegelring an den Feldherren Perdikkas, meinte aber, dass sich der Stärkste unter seinen Nachfolgern durchsetzen würde. Zunächst gab es Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Reichseinheit und Anhängern einer Aufteilung des Reiches. Bei einem Ägyptenfeldzug, dessen Verlauf sich schwierig gestaltete, wurde aber Perdikkas ermordet, kurz bevor seine Feldherren die anstehenden Schlachten für sich entscheiden konnten. Damit hatten die Gegner einer Reichseinheit knapp gewonnen.
Ü.
Das Alexanderreich wurde unter den sog. Diadochen aufgeteilt, die nun ihrerseits in jahrzehntelange Kriege verwickelt wurden.  In den entstehenden Diadochenreichen herrschten nun griech.-makedon. Minderheiten über andere unterworfene Völker und verbreiteten so ihre Kultur, ohne die einheimische Kultur völlig zu verändern.
Die wesentlichen Diadochenreiche waren Makedonien, das Seleukidenreich und das Ptolemäerreich. Das territorial grösste Seleukidenreich verlor aber bald v. a. im Osten Gebiete und erlebte im Westen die Entstehung unabhängiger Staatsgebilde auf seinem Territorium. Das makedonische Reich musste den Griechen eine Teilautonomie zugestehen. Einige griechische Poleis schlossen sich zu Bünden zusammen. Das Ptolemäische Reich war dagegen durch seine geographische Lage relativ gut geschützt und musste nur durch aufkommende innere Wirren hinnehmen, dass sein Machtanspruch auf den Raum um Palästina nicht permanent aufrecht erhalten werden konnte.
Eine langfristige Schwächung der Diadochenreiche kam erst durch die vordringenden Römer zu Stande. Als die Römer sich ab 229 mit wachsender Intensität in Epirus engagierten, zog Philipp V. 215 mit Hannibal gegen sie in den 1. Makedonischen Krieg. Die Römer konnten aber nicht zurückgeworfen werden, stattdessen begehrten die bisher abhängigen Griechen auf. Dabei kamen ihnen bisher lose Stammesbünde zu Hilfe, die jetzt zu föderalistischen Zusammenschlüssen mit demokratischen Elementen wurden.
Makedonien wurde in der Folgezeit schrittweise aufgeteilt und von Rom abhängig. Einschneidend waren Niederlagen wie die von Pydna 168.
Ü.

Die Griechen freuten sich zwar allgemein über die Befreiung von griechischer Herrschaft, erlebten aber eine deutliche Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage durch römische Steuerpächter. Trotz verschiedener Stabilisierungsbemühungen Roms kam es zu griechischen Aufständen und militärischen Gegenschlägen (146). Nach verschiedenen Neuordnungsversuchen kam es 27 v. Chr. unter Augustus zu der Einrichtung der Provinz Achaia mit der Hauptstadt Korinth.
In der römischen Kaiserzeit kam es im griechischen Osten zu einer umfassenden Bautätigkeit und Förderung der griechischen Kultur durch die Verwaltung.
Die Polis verlor aber durch administrative und fiskalische Neuordnungen ihre althergebrachte Sonderstellung. Es kam zu einer Homogenisierung und Modernisierung.
Die Erhebung Byzanz' als Konstantinopel zur Hauptstadt des östlichen Reichsteils durch Konstantin I. (11.05.330) stärkte zwar den Osten, stellte aber die alten Verhältnisse nicht wieder her. Die römischen Reichsstrukturen blieben intakt, Konstantin I. gab dem Imperium aber ein neues Staatszentrum. Eine ideologische Unterfütterung erhielt das neue Konstrukt durch das Christentum, dass zuerst verfolgt wurde, dann geduldet war und schliesslich akzeptiert und zur Staatsreligion gemacht wurde.
Im neu entstandenen Reichsteil verschmolzen römische Imperiumsvorstellungen, griechische Kultur und christliche Religion.
Die Stütze der griechischen Kulturtradition wurde jedoch immer stärker, da der Westen des Reiches politisch schwächer wurde und der Osten nicht griechisch geprägte Gebiete verlor.
Nach der Teilung des Römischen Reiches (395) eroberten die Westgoten Thrakien und Makedonien und drangen bis auf die Peloponnes vor. Das Westreich ging in der Völkerwanderung ganz unter. Traditionell wird dafür das Jahr 476 gesetzt (Absetzung von Romulus Augustulus), heute sieht man aber mehrere Übergangspunkte.
Nach der Zeit der Völkerwanderung kam es unter Kaiser Justinian I. zur Stabilisierung und sogar zu einer begrenzten Rückeroberung westlicher Reichsteile.

Byzantinische Zeit:

Die politischen Reformen der Spätantike haben die Entwicklung zur Byzantinischen Zeit bereits vorweggenommen. Hier wird die Herrschaft Justinians als Wendepunkt gesetzt.
Nach dessen Herrschaft mit einer politischen Konsolidierung geriet Ostrom zuerst durch Perser und dann durch Araber unter starken Druck. Im 7. Jhd. bemächtigten sich die Araber grosser Reichsteile, so dass der Rest des Landes zu einem Staat mit fast rein griechischer Bevölkerung wurde.

Donnerstag, 10. Januar 2013

C-Optica - 2013

HEXAGONALE VERSUCHSMUSTER



http://novatlan.blogspot.de/2013/12/hexagonale-farbmuster.html


MINECRAFT (04.07.13)

http://novatlan.blogspot.de/2013/07/unsere-minecraftwerke_5.html



MINECRAFT (22.02.13)


Hier haben wir auf Minecraft die sog. "Gelbe Ritterburg" von Lego rekonstruiert, die erste Ritterburg der modernen Burgenreihe überhaupt (von 1978). In dieser Darstellung werden noch graue Steine verwendet.
Die Aufnahme ist bei einer Nachtsimulation entstanden.


Hier entsteht ein HQ innerhalb eines modernen Burgkomplexes.


Und hier entsteht ein Zockerkeller.


KRÖSUS-VASE



T-SHIRTS




T-Shirts können auf verschiedene Weise wirken. Wenn man sie in bunt anlegt, also z. B. Polygone auf Grundfarbe oder nur Polygone ("Lozenge" beim Militär genannt), dann sollte man die Farben so wählen, dass sie in einer Discothek gut wirken.
Wenn man sie aber in einem Grundfarbton anlegt, dann sollten die hinzugefügten Figuren nahe dieser Grundfarbe liegen. Beispiele wären Blauton, Grünton oder Rotton (in Gelb übergehend). Grün eignet sich besonders für einen Camouflage-Druck. Die aufgetragenen Figuren können dann Vielecke, Farbkleckse oder Streifen sein.
Die einfachste Methode zur T-Shirtgestaltung ist es aber, einfach ein Motiv auf eine Grundfarbe aufzutragen.


HEROHIROTWINKLE (alias HeroHiro alias dreamerspor)
[09.02.13]





Mangas und Fotokunst: