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Samstag, 19. September 2020

IMPERIALISMUS

Imperialismus
Imperialismus bezeichnet das Machtstreben eines Staates oder von Machtgruppen, über andere Staaten, Länder, Völker und Stämme politische, wirtschaftliche und manchmal kulturelle Macht auszuüben. 

Imperialismus gibt es wahrscheinlich schon, seitdem der Mensch in Großgruppen lebt. Häufig verwendet man ihn aber in Begriffsnähe zu Nationalismus und Kolonialismus oder gar als polemisches Schlagwort. Für die Zeit um 1900 spricht man auch vom Hochimperialismus. Damals hatten europäische Mächte und das eurasische russische Reich große Teile der Erde unter sich aufgeteilt, wurden aber von den USA und Japan herausgefordert. In Südamerika war der spanische und portugiesische Einfluss schon früher geschwunden.

Mit den modernen Sozialwissenschaften im (späten) 19. Jhd. entstanden auch verschiedene Imperialismus-Theorien. 
Diese können, müssen aber nicht, marxistischen Ursprungs sein.

Theoretiker des Imperialismus sind Hobson, Luxemburg, Kautsky, Lenin, Weber, Schumpeter, Hobsbawm, (Wolfgang) Mommsen, Weber.

Die Abhängigkeiten der sog. Dritten Welt von der Ersten Welt wird auch in den Dependenz-Theorien (Dependencia; z. B. André G. Frank) und in der Weltsystemtheorie (Immanuel Wallerstein) dargestellt. 

Der Begriff Imperialismus unterliegt auch der Kritik:
- zum einen ist er für manche Kritiker nicht klar genug definiert
  (wird jedes Machtstreben als Imperialismus definiert?)
- zum anderen wirft mit den Verwendern dieses Begriffes politische Einseitigkeit vor:
  im Kalten Krieg haben z. B. sozialistische Staaten wie die UdSSR oder die VR China den USA
  oder Kolonialmächten wie GB und Frankreich Imperialismus vorgeworfen, ohne jemals zu
  hinterfragen, welche Eroberungsphasen es denn in ihrer eigenen Geschichte gegeben hat

 

 

 

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