Sonnenblume in einem Blumenbeet. (pixabay.com; Capri23auto) |
EINFÜHRUNG
Eine besondere Art, ein Beet anzulegen, ist die Anlage eines Blumen- oder Zierbeetes.
In der Literatur spricht man oft von einem Ziergarten oder von einem (etwas anders angelegten) Bauerngarten, obwohl die historischen Bauerngärten oft mehr dem Nutzen als der Zierde zu dienen hatten. Heute meint man häufig einen Garten mit einer Mischung aus Zier- und Nutzpflanzen.
Für einen solchen Garten suche man sich schöne Blütenstauden aus.
Der Begriff Staude ist biologisch gar nicht so genau definiert. Üblicherweise meint man darunter eine mehrjährige, dicht wachsende und nicht verholzende Pflanze in Abgrenzung zu einem Busch. Es gibt allerdings auch Zwischenstufen.
Es gibt natürlich viele schöne Zierpflanzen für so ein Blumenbeet.
Zu beachten sind einige Kriterien.
- Wuchshöhe
- Wuchsbreite
- Wuchsart: rund? trichterförmig? ist eine Rankhilfe nötig?
- Lichtverhältnisse: Sonne, Halbschatten oder Schatten
- Blütezeit
- pH-Wert (Moorbeetpflanzen benötigen z. B. besonders saure Böden)
- Calciumbedarf
Möchte man einen schnellen und preisgünstigen Einstieg, so kann man z. B. Margeriten (Leucanthemum; Grundfarbe: weiß; heute auch andere Farben) mit Mädchenaugen (Coreopsis; Grundfarbe: gelb) kombinieren. Beide Optionen sehen schön aus und passen auch biologisch gut zueinander. Beide sind Korbblütler (Asteraceae).
Doch auch hier muss man aufpassen: Margeriten sind nur teilweise wintertauglich!
Bei Stauden ist auch optisch zu definieren, ob man "klassisch" alleinstehende Blüten haben will, Blüten in Trauben oder Dolden oder vielleicht eine Mischung verschiedener Formen.
Ferner könnte interessant sein, ob eine Pflanze bestimmte Insekten (z. B. Bienen, Schmetterlinge) anzieht. Auch untereinander können sich Pflanzen anziehen, abstoßen oder neutral sein.
Außerdem ist die Bedrohung durch Tiere, Pflanzen, Pilze und/oder Krankheiten zu berücksichtigen.
Schließlich sind noch die Blütezeit und -dauer wichtig. Gärtner möchten häufig, dass die Pflanzen möglichst lange blühen. Das kann aber zu einer Erschöpfung führen.
Oft ist es besser, Frühblüher, Sommerblüher, Spätblüher und vielleicht sogar Winterblüher zu kombinieren.
DIE TAXONOMIE DER SAMENPFLANZEN (V. A. BEDECKTSAMER)
Hier kann nicht detailliert auf die Taxonomie eingegangen werden.
Bislang haben wir v. a. menschliche Vorstellungen von den Pflanzen erwähnt.
Doch von der Natur selber her lassen sich wichtige Einteilungen vornehmen.
Die Abteilung der Gefäßpflanzen (Tracheophyta) kennt die Unterabteilung der Samenpflanzen (Spermatophytina).
Diese werden wiederum unterteilt in die Klassen Nacktsamer (Gymnospermae) und Bedecktsamer (Magnoliopsida).
In der Klasse der Nacktsamer sind die Samenanlagen nicht in einem Fruchtknoten eingeschlossen. Dies stellt den ursprünglichen Zustand der Samenpflanzen dar. Zu den Nacktsamern gehören Gnetales, Koniferen, Ginkgopflanzen und Palmfarne.
In der Klasse der Bedecktsamer lassen sich in der Natur diverse Pflanzenfamilien identifizieren:
- Amaryllisgewächse ()
- Brennesselgewächse
- Doldenblütler
- Enziangewächse
- Geißblattgewächse
- Glockenblumengewächse
- Hahnenfußgewächse
- Knöterichgewächse
- Korbblütler
- Kreuzblütler
- Liliengewächse
- Lippenblütler
- Malvengewächse
- Mohngewächse
- Nelkengewächse
- Orchideen
- Primelgewächse
- Raublattgewächse
- Rosengewächse
- Rötegewächse
- Sauerkleegewächse
- Schmetterlingsblütler
- Spargelgewächse
- Storchschnabelgewächse
- Veilchengewächse
- Wegerichgewächse
- Windengewächse
- Wolfsmilchgewächse
FRÜHBLÜHER
Frühblüher nennt man die Pflanzen, die als erste Laub und Blüten bilden. Sie sind oft niedrig und wachsen im Schatten von Wäldern. Durch das frühe Blühen können sie die Sonnenstrahlen nutzen, bevor die Bäume ihr Blätterdach ausgebildet haben.
Dieses frühe Wachstum ist durch Energiespeicher möglich, wie Zwiebeln, Knollen oder Rhizome.
Gegen die Kälte können sich Frühblüher durch niedriges Wachstum, dichtes Laub oder die Einlagerung von Salzen oder anderen Frostschutzmitteln schützen. Ihre Samen sind oft frostresistent mit einem hohen Stärkeanteil.
Beispiele (Erwähnung in mehreren Gruppen möglich):
- Bergenia (Bergenia)
- Blaustern(chen) (Scilla)
- Forsythie (Forsythia)
- Gänseblümchen (Tausendschön) (Bellis perennis)
- Gemswurz (Gämswurz) (Doronica)
- Hyazinthe (Hyacinthus)
- (Netzblatt-)Iris (Iris reticulata) - Schwertlilie!
- Krokus (Crocus)
- Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
- Leberblümchen (Hepatica nobilis)
- Lenzrose (Helleborus orientalis [Hybride])
- Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
- Märzenbecher (Leucojum vernum)
- Magnolie (Magnolia) - wird sehr groß!
- Narzisse (Narcissus)
- Primel (Primula)
- Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens)
- Schneeball (Viburnum)
- Schneeglöckchen (Galanthus)
- Tulpe (Tulipan)
- (Duft-)Veilchen (Viola oderata)
- Vergissmeinicht (Myosotis)
- Winterling (Eranthis hyemalis).
SOMMERBLÜHER
Im Sommer erblühen Gärten und Balkone besonders
prächtig. Ihr Artenreichtum und ihre Farb- und Formenvielfalt sind groß.
Sommerblüher sind Pflanzen, deren Blütezeit sich über den Sommer
erstreckt. Sie kann aber über diesen hinausgehen - manchmal von Ende April bis Anfang Oktober.
Viele
Sommerblüher sind keine heimischen Arten, sondern stammen aus
wärmeren Gebieten. Einige sind deshalb nicht winterhart!
Viele einjährige Sommerblüher blühen zwar üppig und lange, müssen aber für das nächste Jahr erneut angepflanzt werden.
Es gibt aber auch einige mehrjährige Sommerblüher.
Das sind Stauden, die im Sommer wochenlang blühen, aber trotzdem winterhart sind. Häufig sind das einheimische Stauden, die sowieso an Region und Klima angepasster und robuster sind.
Die sichtbaren Pflanzenteile sterben im Herbst/Winter ab.
Man muss aber wissen, dass eine sehr lange Blütezeit die Pflanze zwar für Menschen attraktiv macht, sie aber sehr viel Energie kostet.
Ökonomisch gesehen muss man sagen: Einjährige Pflanzen gehen ins Geld.
Einige Gärtner bevorzugen sie aber, weil sie dann ihre Beete und Kübel völlig neu gestalten können.
So oder so: Sommerblüher sind gut für einheimische Insekten!
Beispiele (Erwähnung in mehreren Gruppen möglich):
- Aster (Aster)
- Bartfaden (Penstemon) - aus Amerika
- Bechermalve (Lavatera trimestris)
- Begonie (Begonia semperflorens)
- Chrysantheme (Chrysanthemum)
- Dahlie (Dahlia)
- Eisenkraut (Verbena) - Vielzahl von Arten und Sorgen; z. B. Nachbar v. Blutweiderich
- Elfenspiegel (Nemesia) - zahlreiche Sorgen; auch zweifarbig
- Fächerblume (Scaevola aemula)
- Fingerhut (Digitalis) - sehr giftig!
- Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana) - einjährig, schneller Wuchs
- Fuchsie (Fuchsia) - nach unten hängende Blüten, verschiedene Farben
- Blaues Gänseblümchen (Brachycome multiflora)
- Hortensia (Hydrangea)
- Echte Kamille (Matricaria chamomilla)
- Kokardenblume (Gaillardia)
- Löwenmäulchen (Antirrhinum)
- Mädchenauge (Coreopsis)
- Margerite (Leucanthemum)
- Mohn (Papaver):
- Der Scheinmohn ist zwar nicht mit dem Mohn identisch, aber verwandt!
- Nelke (Dianthus):
- Vorkommen auf der gemäßigten Nordhalbkugel!
- Phlox
- Scheinmohn
- Sonnenauge
- (Stauden-)Sonnenblume
- (Schein-)Sonnenhut (Echinacea)
- Sonnenbraut
Mädchenauge (Coreopsis)
Mohn
Phlox
- trotz des Namens entfernt mit papaver-Mohn verwandt
- gelbe Sorten in Europa (Iberische Halbinsel, Britische Inseln)
Sonnenhut
Beispiele (Erwähnung in mehreren Gruppen möglich):
- (Japanische) Herbst-Anemone (Anemone hupehensis) - Windröschen aus Ostasien!
- Berg-Astern/Herbst-Aster
- Pyrenäen-Aster
- Chrysantheme - farbenfroher Spätblüher, aber auch Schneckenliebling!
- Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii) - verschiedene Sorten, giftig!
- Fetthenne - nicht zuviel Wasser (Wurzelfäule)!
- Gelenkblume
- Indianernessel
- Kerzenknöterich
- Montbretien - Vorsicht bei Staunässe und Frost!
- Phlox - Sorten für mehrere Jahreszeiten!
- Prachtkerze (Oenothera lindheimeri/Gaura lindheimeri) - nicht besonders winterhart!
- Riesen-Goldruten
- Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)
- (Stauden-)Sonnenblume
- Sonnenbraut
- Sonnenhut - vgl. Spätsommer!
- Herbst-Steinbrech (Saxifrage cortusifolia)
- Wasserdost
WINTERBLÜHER
QUELLEN:
Wikipedia
wiki.wisseninklusiv.de/pflanzenfamilien-bluetenpflanzen-zum-ausdrucken/
-
www.mein-schöner-garten.de
www.ndr.de/ratgeber/garten/zierpflanzen/Diese-Stauden-bluehen-im-Spaetsommer-und-Herbst,herbststauden102.html
utopia.de/ratgeber/die-schoensten-sommerblueher-und-wie-du-sie-pflegen-kannst/
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