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Mittwoch, 15. Februar 2023

LINUX & BSD: 2023

 

Beastie & Tux

Wir führen seit einigen Jahren die unregelmässige Reihe "Linux und BSD" fort.

Sie ging früher aus "Unix und Linux" hervor. 

Der Titel rührt daher, dass für den praktischen Einsatz auf dem Desktop aus unserer Sicht fast nur Linux oder (Free)BSD in Frage kommen. Andere Unices, man denke an System V (OpenSolaris, OpenIndiana) spielen im Benutzeralltag kaum eine Rolle.

Wenn man sich die Marktanteile auf Desktops anschaut, hat es Linux gegen Windows und macOS mit 2 - 3 % sowieso nach wie vor schwer. FreeBSD ist noch viel seltener. Da erscheint es wenig sinnvoll, wenn man sich nach noch exotischeren OS umsieht.

Da wir noch relativ am Anfang von 2023 sind, können wir uns nur auf die Distrowatch.com-Rangliste von 2022 rückbeziehen.

Distrowatch.com 2022 - Top 5 (auf 6 Monate):

1. MX Linux (Debian)
2. EndeavourOS (Arch)
3. Mint (Debian/Ubuntu)
4. Manjaro (Arch)
5. Pop!_OS (Ubuntu)

Wir haben Ende 2021 auf 2022 einen älteren PC (ca. 2010) mit einer neuen Festplatte wieder zum Laufen bringen müssen. Später belebten wir auch ein altes Netbook wieder.

Wir wollten bei Linux nicht zu viele Experimente durchführen und kamen zu folgenden Ergebnissen...

Das sind UNSERE empfohlenen Distributionen!


1. Linux Mint (Debian/Ubuntu):

- LM bleibt weiterhin unser Star für den Alltagseinsatz

- es sieht gut aus und ist praktikabel (vgl. Zusatzprogramme)

- es bietet gute Desktops, auch wenn es leider keine KDE-Edition mehr gibt

- wem die Desktoplösungen des verwandten Ubuntus besser gefallen, der kann dieses nehmen


2. MX Linux (Debian)

- MX Linux ist bei Distrowatch.com vorne

- es sieht nur mittelmäßig aus (etwas subjektiv), was aber z. T. geändert werden kann

- MX Linux läuft auf vielen Computern, auch auf älteren; hier ist es besser als Linux Mint!

- MX Linux bietet einige Tools, die nicht nur der Einstellung, sondern auch der Reparatur und
  Rettung dienen


3. openSUSE (Slackware, RPM-Pakete):

- die Wahl von openSUSE mag überraschen, weil es bei Distrowatch.com knapp hinter der Top 10 ist

- openSUSE ist heute als Leap (Versionsschritte) und Tumbleweed (Rolling Release) erhältlich

- Tumbleweed ist ständig aktuell und bietet Sicherheitsschnappschüsse,
  trotzdem kann es nerven, wenn das permanente Upgrade sehr umfangreich ist oder klemmt!

- openSUSE galt als Entwicklerdistribution; es gibt sie schon sehr lange

- heute ist sie aber mit viel Software (Flatpak usw.!) und vielen Desktops erhältlich!

- die Softwarepakete basieren auf RPM (RedHat), obwohl SUSE ursprünglich von Slackware stammt

- einige Dinge - z. B. Video-Codecs - müssen leider noch nachintalliert werden

- SUSE hat seinen Sitz in Deutschland und (open)SUSE hat viele Deutsche Nutzer;
  das allein macht die Distribution zwar nicht unbedingt besser, kann aber beim Support helfen
  (Foren, Telegram, IRC)

4. Arch-Distributionen:

Arch gilt als Distribution, die für Experten gedacht ist, so wie man es früher von Gentoo kannte.
Seit einigen Jahren ist gibt es aber Arch-Distributionen, die man auch als Anfänger installieren kann.
Viele freuen sich jetzt, dass sie ein "leicht installierbares" OS und gleichzeitig noch eine "Rolling Release haben".
Doch Vorsicht: Auf älteren Computern zog bei uns von Manjaro, EndeavourOS und Garuda nur EndeavourOS!

- Manjaro: gilt als solides Arch Linux aus Deutschland;
  trotzdem findet man bei Installationen immer wieder Fehler
  (Favoriten fehlen, Update/Upgrade klemmt);
  in unserem Fall sah man auch Probleme bis hin zum Nicht-Funktionieren bei älteren Computern

- EndeavourOS: ist noch recht jung und gilt als nahe an Arch liegend (orientiert am ehem. Antergos);
  bei unseren Versuchen musste man ein Softwarecenter nachinstallieren;
  EndeavourOS erwies sich auch auf älteren Computer als relativ laufstabil;
  störend war aber, dass manchmal die Browsericons beim Anklicken "klebten"!

- Garuda: ist eine Arch-Distribution aus Indien;
  sie geht optisch eigene Wege und versucht, Anfänger und Umsteiger mitzunehmen und ihnen bei der
  Softwareinstallation zu helfen;
  in unserem Fall funktionierte Garuda aber nicht auf älteren Computern


5. peppermint OS (Ubuntu):

Manchmal schauen wir uns nach einer "Überraschungsdistribution" um, so wie früher OpenMandriva Lx oder Q4OS.

Eine sehr gut weil leicht laufende Distro, die aber dennoch gut aussieht, ist peppermint OS.

Das Problem: peppermint ist eine kleine Distro, bei der vor kurzem auch noch der Begründer verstorben ist. Deshalb bestehen für den Alltagseinsatz gewisse Risiken.

peppermint OS soll aber fortgesetzt werden, nur setzt man bei dem Standarddesktop inzwischen auf Xfce und nicht mehr auf einen Hybriden aus Xfce und LXDE.




FreeBSD und Varianten
:

Von allen vorhandenen BSDs erscheint weiterhin nur FreeBSD als praktikabler Ansatz.

Inzwischen gibt es einige Anleitungen im Internet, die darstellen, wie man FreeBSD aufsetzen kann.
Man muss da an einiges denken, aber es gilt als leichter als Arch und fehlerresistenter als OpenBSD & Co.

Wenn man FreeBSD mit einem grafischen Installer aufsetzen will, bietet sich weiterhin GhostBSD an.
PC-BSD/TrueOS ist ja aufgegeben worden.

Bastler greifen auch auf FreeNAS zurück, aber hier geht es ja um alltagstaugliche Desktopanwendungen.


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