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Montag, 22. Dezember 2025

PODCAST: DER IMPERIALISMUSVORWURF UND SEINE EINSEITIGKEIT

19.12.2025

In politischen Debatten wird bestimmten Mächten häufig Imperialismus vorgeworfen.
Dies sollte man sich einmal kritischer Ansehen.

Der Globus (Quelle: pixabay.com; Daniel Diaz Bardillo)

Zum einen wird Imperialismus oft nicht genau definiert und ist häufig ein polemischer Kampfbegriff.

Zum anderen werden Imperialismus-Vorwürfe gerne einseitig erhoben:

Wenn man z. B. in beiden Amerikas den USA vorwirft, sie seien in ihrer Geschichte von Imperialismus und Rassismus getrieben, so stimmt das durchaus.

Es wird hier aber gerne durch Weglassen gelogen: Genauso wie die Angelsachsen großen Teilen Nordamerikas ihren Willen und ihre Kultur aufgezwungen haben, so haben die Spanier und Portugiesen großen Teilen Südamerikas ihren Willen und ihre Kultur aufgezwungen.

Da ist also eine klare EINSEITIGKEIT in der Wertung.

Wenn man gegen Imperialismus und Rassismus ist, dann sollte man es "per se" sein, also alle Formen von Imperialismus und Rassismus ablehnen.

Wenn ich aber Imperialismus &  Co. nur ablehne, wenn er angelsächsischen oder germanischen Ursprungs ist, dann bin ich einseitig und tendenziös oder meinetwegen sogar selber rassistisch.

Denn ich lasse vielen durchgehen, was ich den Angelsachsen oder Germanen großsprecherisch und moralisierend ankreide.

Das ist wie damals, als sich die Algerier nach 1954 gegen den französischen Kolonialismus erhoben haben. An sich verständlich, aber wieso nur gegen den?
Den arabischen Kolonialismus haben sie nämlich nicht bekämpft, sich oft sogar noch vom arabischen Nationalismus treiben lassen.
Und das, obwohl die Algerier historisch gesehen gar keine Araber sind!
Sie müssten, wäre ihr Urteil ausgewogen, algerische Berbersprachen sprechen.

Ähnlich ist es beim Kampf der Ägypter gegen den britischen Kolonialismus. Die Arabisierung ihres Landes haben sie aber nicht zurückgedreht.
Dabei sind die Ägypter historisch Ägypter und keine Araber.
Sie müssten, wäre ihr Urteil ausgewogen, Ägyptisch sprechen, also meinetwegen Koptisch als letzte Sprachstufe der ägyptischen Sprache. Aber selbst da gibt es viele griechische Fremdwörter.

Man kann es also so zusammenfassen:
Imperialismus ist aufgrund der tendenziösen Betrachtung nicht an sich böse und schlecht, sondern nur oder besonders, wenn er von Germanen betrieben wird.

Andere Imperialismen seien hier nur stichwortartig aufgezählt:

  • altägyptischer Imperialismus
  • akkadischer Imperialismus (durch Assyrer und Babylonier)
  • persischer Imperialismus
  • makedonischer Imperialismus
  • indischer Imperialismus (auch von Teilreichen)
  • arabischer Imperialismus
  • türkischer Imperialismus
  • Imperialismus von Indianerstämmen wie Inkas und Azteken 
  • mongolischer Imperalismus
  • chinesischer Imperialismus
  • japanischer Imperialismus
  • russischer Imperialismus
  • ...

Fazit: Es ist problematisch und diskriminierend, wenn man Verbrechen nicht um ihrer selbst, sondern nur auf Grund der Ethnie der Täter beurteilt.
Das hieße, dass ein Verbrechen schwerer wirkt, wenn die Täter einer bestimmten Ethnie angehören, also ethnisch oder kulturell Germanen sind. 


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