Als
Goldgrund wird der Malgrund bezeichnet, der seit der Spätantike
in der Kunst in West- und Osteuropa üblich war. Der Goldgrund
bestand aus Blattgold, also einer goldenen Folie mit hohem
Goldanteil.
Ursprünglich
stammt die Technik des Goldgrundes von byzantinischen Mosaiken und
wurde dann für die Malerei übernommen. In Westeuropa war er
bis zum Ende des Mittelalters üblich und musste dann
landschaftlichen (naturalistischen) Elementen weichen, bei
Heiligenbildern in Italien war er vereinzelt noch länger üblich.
Im Osten Europas blieb die Technik noch länger in Mode, auch
hier besonders bei religiösen Darstellungen (vgl.
byzantinisch-russische Ikonenmalerei).
Auch in
der Neuzeit wird der Goldgrund noch und wieder verwendet (z. B. beim
Dom zu Speyer).
Der
Goldgrund hat den Vorteil, dass die dargestellten Figuren isolierter
wirken bzw. die Darstellung durch den edlen metallischen Hintergrund
erhabener wirkt. Die Vorgänge wirken dann stärker dem
Irdischen entrückt, als bei einer naturalistischen Darstellung.
Sie wirken im goldenen Eigenglanz idealisiert und transzendent.
Das
Blattgold wurde auf einen mit Leimmischung oder Eiklar bestrichenen
Polimentgrund (lat. polire – glätten) oder ohne Grundierung
aufgetragen. Die Farben waren Leimfarben, Temperafarben
(Wasser-Öl-Emulsion) und Ölfarben.
Masaccio:
Kreuzigung Christi; 1436; Blattgold und Öl auf Holz
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