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Dienstag, 17. Mai 2016

SPINOZA, BARUCH DE


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Spinoza.jpg
Spinoza 1665


* 1632 in Amsterdam
+ 1677 in Den Haag
 
Baruch de Spinzoa war ein in Amsterdam geborener Philosoph jüdisch-portugiesischer Abstammung, der sich mit festen Denkschablonen seiner Zeit anlegte und deshalb ausgegrenzt wurde.

Spinoza wuchs in den Niederlanden in einer sephardisch-jüdischen Familie, die aus Portugal stammte, auf. Entsprechend der Familienräson sollte er Rabbiner werden. Im Alter von 23 Jahren wurde er aber aufgrund von kritischen Äußerungen wegen Ketzerei aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen. Spinoza hatte das Glück, dass es in seinem Milieu üblich war, neben geistigen Tätigkeiten auch ein Handwerk zu lernen. So konnte er sich nach dem Rauswurf mit Glasschleiferei über Wasser halten, musste aber hinnehmen, dass diese Tätigkeit seine Gesundheit angriff. Spinozas geschwächte Atemwege erkrankten an Tuberkulose.

Spinozas Lehre wird gerne in die Nähe des Atheismus gerückt, ist aber eigentlich skeptizistisch, holistisch, rationalistisch und pantheistisch. Für ihn sind Gott und Welt, Gedanken und Materie identisch.
Aber auch, wenn er nicht im strengen Sinne atheistisch denkt, übt Spinoza im Sinne traditioneller religiöser Vorstellungen deutliche Kritik an jüdisch-christlichen Denkansätzen sowie an den sogenannten Heiligen Schriften dieser Religionen.
Spinoza versucht, die Welt rational zu erklären und geht dabei soweit, seine Erklärungen strikt an Euklids geometrischen Elementen (einer berühmten Abhandlung) auszurichten.  Außerdem neigt er zu deterministischen
Ansichten.


Einer seiner geistigen Vorgänger ist Descartes. Aus der Auseinandersetzung mit cartesischen Vorstellungen entwickelt Spinoza seine eigenen Gedanken. Er neigt aber im Gegensatz zu Descartes mit seinem Dualismus eher zu einem Monismus.
Spinozas Philosophie ist somit einerseits eingebettet in die frühneuzeitliche Philosophie mit ihren rationalistischen Ansprüchen, nimmt aber gleichzeitig eine Sonderstellung ein, weil er sich weder einer Schule anschloss noch eine begründete.
Seine philosophische Herangehensweise trägt gewisse frühaufklärerische Züge. Entsprechend wurde er von religiöser Seite oft angefeindet - nicht nur von Juden, sondern auch von Christen verschiedener Konfession.

Spinozas Gedankengänge zeichnen sich in seinem Werk ab, das aber unvollendet blieb. Seine "Ethica, ordine geometrico demonstrata" stellt ganz klar die strenge Struktur seiner Ethik dar. Spinoza lenkt aber ethisch-praktisch die Aufmerksamkeit zu politischen (politisch-philosophischen) Handlungsfeldern weiter. Dies sieht man im "Tractatus theologico-politicus" wie auch im "Tractatus politicus". Hier sieht man auch, dass Spinoza ohne Metaphysik nicht auskam oder auskommen wollte. Dieser Ansatz und diverse erkenntnistheoretische Überlegungen finden sich (schon) im "Tractatus de intellectus emendatione".

Das Denken Spinozas kann also auf 4 Bereiche zusammengefasst werden:

  • Metaphysik
  • Ethik
  • politische Philosophie
  • Erkenntnistheorie 


Eine erhebliche Nachwirkung erlangte Spinoza bei Lessing, Jacobi und Goethe, die ihn öffentlich lobten. Hegel meinte sogar, Spinozas philosophisches System könne in vorhegelianischer Zeit als einziges als wahr bezeichnet werden.




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