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Montag, 4. September 2023

PLUTARCHOS

Plutarch von Chaironeia (Authentizität umstritten)



* um 45 in Chaironeia
+ um 123

Plutarch (Πλούταρχος/Ploútarchos; latinisiert: Plutarchus) war ein antiker griechischer Schriftsteller aus Chaironeia im westlichen Böotien.
Er verfasste historisch-biographische und philosophische Schriften und gilt als umfassend gebildet.
In der griechischen Literaturgeschichte gilt Plurarch als wichtiger Vertreter des Attizismus.
Sein bekanntestes - aber bei weitem nicht einziges - Werk sind die "Parallelbiographien", die die Lebensgeschichte je eines Griechen und eines Römers gegenüberstellen.
Es ist in der Forschung umstritten, ob man Plutarch mit seinen Parallelbiographien eher als Historiker oder eher als Biographen mit philosophisch-ethischen Absichten werten soll. (Wir lassen das hier offen.)
Plutarch soll an die 260 Schriften verfasst haben.


1. Biographische Schriftstellerei

Plutarchs biographische Schriftstellerei begann mit seinen Kaiserbiographien, die allerdings nur noch bruchstückhaft erhalten sind. Die Lebensbeschreibungen von Galba und Otho sind ganz erhalten.
In seinen Parallelbiographien schildert Plutarch Persönlichkeiten, die er als positive und negative Vorbilder sah. Durch seine Vergleiche versucht Plutarch, das Gemeinsame herauszuarbeiten und die historischesn Leistungen von Griechen und Römern darzustellen. Plutarchs Parallelbiographien bilden daher einen Höhepunkt der antiken Biographik. Unklar ist dagegen die genaue Reihenfolge der Parallelbiographien. Es gibt aber einige Hinweise in den Texten selber. Am Anfang soll das Vitenpaar Epeiminondas - Scipio gestanden haben (welcher Scipio, ist unbekannt).
Plutarch verfasste auch Einzelbiographien, von denen nur die von Aratos von Sikyon und die von Großkönig Artaxerxes II. erhalten sind.

Plutarch hat für seine Biographien verschiedene Quellen konsultiert: Ktesias von Knidos, Dinon von Kolophon, Herakleides von Kyme, Timagenes von Alexandria, Theophanes von Mytilene und Gaius Asinius Pollio.
Allerdings zitiert er manchmal nur ungenau.


2. Philosophische Schriftstellerei

Plutarch war aber auch als philosophischer Schriftsteller produktiv, obwohl nur ein Teil seiner Werke erhalten ist. Er stand in der Tradition des Platonismus und verwendete z. T. auch Platons Dialogform.
Plutarch beschäftigte sich auch mit dem Peripatos und kritisch mit der Stoa. Den Epikureismus lehnte er ab.
In der (modernen) Sammlung "Moralia" sind 78 Schriften mit vorwiegend ethischem Inhalt zusammengestellt. Einige davon gelten als unecht.


Plutarch befasste sich aber auch mit Themen der Naturphilosophie, Logik, Erkenntnistheorie, Politik und Rhetorik.
Sein Interesse reichte auch in den Bereich Relgion und Mystik: Ägyptische Religion, Orakel von Delphi usw.
Plutarch beschrieb auch frühe griechische Denker und Autoren wie Homer, Hesiod und die Sieben Weisen.


QUELLEN UND LITERATUR:

Von Plutarch liegen viele Übersetzungen vor:
Otto Apelt, Kai Brodersen, Marion Giebel, Bruno Snell u. a.

Erler, Michael: Plutarch; in: Phillip Mitsis (Hrsg.): Oxford Handbook of Epicurus and Epicureanism; Oxford 2020
Ziegler, Konrat: Plutarchos von Chaironeia; in: "Großer Paulys"/RE



 

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