RHHLG
SATZLEHRE
Erster
Teil: Lehre von den Satzgliedern
(§§
105 - 204)
Zweiter
Teil: Lehre vom einfachen und zusammengesetzten Satz
(§§
205 - 264)
Erster
Abschnitt: Der einfache Satz
(§§
205 - 222)
Zweiter
Abschnitt: Der zusammengesetzte Satz [-237]
(§§
223 - 264)
Der
zusammengesetzte Satz ist eine Aussageeinheit von mehreren
Teilsätzen.
Diese
Teilsätze bilden eine Satzreihe oder ein Satzgefüge
(gleich- oder untergeordnet).
I.
Die Satzreihe (§ 223)
Ein
zusammengesetzter Satz ist eine Aussageeinheit von zwei oder mehr
Teilsätzen. Sind diese Teilsätze gleichgeordnet, dann
bilden sie eine Satzreihe,
sind sie über-/untergeordnet, dann bilden sie ein Satzgefüge.
I.
Die Satzreihe
(§ 223)
Obwohl
das Prinzip der Beiordnung (Parataxe) in der Wort- wie
Nebensatzreihung ebenso erscheinen kann, versteht man unter Parataxe
nur die Reihung von Hauptsätzen. Diese können entweder
unverbunden (asyndetisch) nebeneinandergestellt oder durch
beiordnende Bindewörter (koordinierende Konjunktionen) verbunden
sein. (Der Lateiner stellt den gedanklichen Satzzusammenhang stärker
als der Deutsche dar.)
A.
Unverbundene Satzreihen/Satzteile
1.
Asyndetische Anordnung von Sätzen
findet sich in der Schriftsprache vornehmlich in folgenden Fällen:
a)
schnelle Folge von Ereignissen: Asyndeton enumerativum
b)
affektische Synonyma: Asyndeton copulativum
c)
manchmal werden auch zwei nicht log. gleichwertige Sätze
asyndet. verbunden (vgl.S.257):
Asyndeton
adversativum
2.
Asyndetische Anordnung von Satzteilen in formelhaften Wendungen
(und
Jahresbezeichnungen durch Konsulnamen):
-
z. B. serius ocius, L. Pisone A. Gabinio consulibus
-
bei nachdrücklicher Gegenüberstellung
-
beim letzten von mehr als 2 Gliedern erfolgt die monosyndetische
Anreihung höchstens mit -que (nicht mit et, vgl. im Deutschen)
oder polysyndetisch mit et ... et ...
-
kein echtes Asyndeton liegt vor, wenn von 2 Adjektiven bei einem
Substantiv eines eine begriffliche Einheit bildet; bei
Gleichwertigkeit werden die Adjektive jedoch mit et verbunden
B.
Verbundene Satzreihen/Satzteile
1.
Kopulative Konjunktionen (§ 224)
et,
-que, atque: und
et:
und
et
hat machmal (v. a. dicht. und nachkl.) die Bedeutung auch
-que:
und
-que
verbindet meist eng zusammengehörige Begriffe
atque/ac:
und, und auch
atque
verbindet zusammengehörige Begriffe, oft mit Hervorhebung des
zweiten Gliedes (ac nur vor Konsonanten außer h)
etiam:
auch, sogar
etiam:
auch, sogar (steigernd)
quoque:
auch
quoque:
auch (nachgestellt)
in
der Regel tritt quoque zum Nomen, etiam zum Verb
neque,
nec: und nicht, auch nicht
neque/nec:
und nicht, auch nicht
et
non:
steht
nur, wenn die Negation besonders hervorgehoben werden soll und nur
ein einzelnes Wort verneint wird, außerdem immer in der
Berichtigung (und nicht, vielmehr)
neve:
[bei
Anschluß eines negierten Konjunktivs (und Imperativs) nach
vorausgehendem ne;
anders
als neque]
ne
... quidem: nicht einmal, selbst ... nicht
In
der Regel ist ne ... quidem nur durch ein Wort (selten zwei Wörter),
das betont negiert wird, getrennt.
2.
Disjunktive Konjunktionen
aut,
vel, -ve, sive: oder
aut:
(Grundbedeutung andererseits)
aut
schließt eine von zwei Möglichkeiten aus.
[zur
Weiterführung einer negativen Aussage § 220]
vel:
(urspr. vielleicht 2. Sg. von velle = willst du)
vel
stellt die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten frei
Als
Adverb dient vel beim Komparativ und Superlativ teils zur
Beschränkung (wohl, schon), teils zur Steigerung (selbst,
sogar).
-ve:
-ve
steht meist bei Quantitätsbegriffen
sive,
seu:
sive,
eigentlich Einleitung des zweiten Teils eines disjunktiven
Bedingungssatzes (oder wenn) ist in der Bedeutung "oder"
klass. selten.
3.
Adversative Konjunktionen
sed aber;
sondern
verum aber,
sondern
autem aber;
ferner, nun
at,
attamen jedoch
atqui und
doch, nun aber
tamen doch,
dennoch, gleichwohl
vero aber,
vollends
nihilominus nichts
destoweniger
4.
Kausale Konjunktionen
nam,
namque (meist vor Vokalen);
enim,
etenim denn, nämlich, ja
nam
und enim dienten auch zur Erhärtung einer Behauptung durch
Einführung von Beispielen aus der Geschichte und dem
Menschenleben.
quippe,
nempe, nimirum nämlich
scilicet,
videlicet natürlich (meist ironisch)
5.
Konklusive Konjunktionen
itaque,
igitur (nachgestellt) daher, also
ergo folglich
(bes. Schlußfolgerungen)
proinde demnach
(Aufforderungen)
6.
Korrespondierende Konjunktionen (§ 225)
et
... et sowohl ... als auch, teils ... teils, einerseits ...
andererseits
(dicht.
auch -que ... -que)
et
... neque einerseits ... andererseits nicht
neque
... et einerseits nicht ... andererseits
neque
... neque weder ... noch, ebensowenig ... wie
neque
aut ... aut und weder ... noch
aut
... aut entweder ... oder
vel
... vel sei es daß ... oder daß,
entweder
... oder
cum
... tum sowohl ... als besonders
tum
... tum, modo ... modo bald ... bald
non
modo/solum/tantum [selten] ... sed/verum ... etiam
>
nicht nur ... sondern auch
non
modo non ... sed (etiam) nicht nur nicht ... sondern sogar
non
modo (solum) non ... sed ne ... quidem
>nicht
nur nicht, sondern nicht einmal
(...)
II.
Das Satzgefüge
(§ 226)
Vorbemerkungen
Die
Hypotaxe (Unterordnung) ist im Lateinischen aus der Beiordnung
hervorgegangen, jedoch ist die Entwicklung bereits vor der
Überlieferung abgeschlossen.
Einteilung
der Nebensätze:
1.
nach ihrem Inhalt:
a)
Behauptungssätze
b)
Begehrsätze
c)
Fragesätze
2.
nach der Art der die Unterordnung einleitenden (oder fehlenden)
Pronomina/Konjunktionen
a)
indirekte Fragesätze Fragewörter
b)
Relativsätze Relativpronomina, -adverbien
c)
Konjunktionalsätze Konjunktionen
Die
meisten unterordnenden Konjunktionen stammen von rel. Adverbien
(quod, quia, quam, cum/quom, ubi, ut), andere sind durch
Gliederungsverschiebung aus dem regierenden Satz in den abhängigen
übergetreten (simulac, dum, quamvis).
d)
partikellose Nebensätze
"bloßer
Konjunktiv", vgl. Text
3.
nach dem Satzglied des übergeordneten Satzes, das der
untergeordnete Satz vertritt:
a)
Subjekt- und Objektsätze indirekte Fragesätze, ein Teil der
Relativ-, Final- und Konsekutivsätze
b)
Attributsätze Relativsätze
c)
Adverbialsätze die übrigen Nebensätze, nämlich
Konsekutiv-, Final-, Kausal-, Temporal-, Konditional-, Konzessiv-
und Vergleichssätze
4.
nach dem Grad der Abhängigkeit:
a)
Nebensätze ersten Grades
b)
Nebensätze zweiten Grades
c)
Nebensätze dritten Grades
A.
Besonderheiten im Gebrauch der Modi und Tempora im abhängigen
Satz
1.
Modi in Nebensätzen
(§ 227)
1.
Die Entstehung der Nebensätze aus der Beiordnung erklärt,
daß der Modus der abhängigen Sätze ursprünglich
der gleiche wie der in den entsprechenden selbständigen Sätzen
war.
In
einigen Fällen steht aber der Konjunktiv als Zeichen der
Unterordnung („eher äußerlich“) anstelle des
eigentlich vorgesehenen Indikativs.
2.
Außer den Nebensätzen, die immer im Konjunktiv stehen
(selbständig oder Unterordnung bezeichnend), kann jeder andere
Nebensatz in den Konjunktiv treten, wenn sein Inhalt als Meinung
eines anderen (v. a. regierendes Subjekt) dargestellt wird: obliquer
Konjunktiv.
Da
diese innerlich abhängigen Nebensätze als notwendige
Ergänzung des übergeordneten Satzes empfunden werden, steht
in Beziehung auf das Subjekt des übergeordneten Satzes stets das
Reflexivum.
Stets
innerlich abhängig sind:
-
alle Nebensätze der „oratio obliqua“
-
indirekte Fragesätze sowie die quin-Sätze nach „non
dubito“ etc.
-
abhängige Begehrsätze
Nie
innerlich abhängig (außer oratio obliqua) sind jedoch die
Konsekutivsätze !
3.
Während im Deutschen nur gelegentlich ein Konjunktiv im
untergeordneten Satz durch bloße Angleichung an den Konjunktiv
des übergeordneten Satzes hervorgerufen wird (Komme, was da
wolle.), ist diese Modusassimilation
im Lateinischen ungleich häufiger.
(Nebensätze,
die ein Verb des Sagens oder Meinens / Verbum dicendi oder sentiendi
enthalten, das schon für sich darauf hinweist, daß es um
die subjektive Meinung des Sprechenden geht, stehen nicht selten auch
noch im Konjunktiv.)
2.
Tempora in Nebensätzen
In
den Sätzen „Iussisti. Fiet.“ Ist die Zeitstufe der beiden
Handlungen vom Standpunkt der Gegenwart des Sprechenden aus als
vergangen und zukünftig bezeichnet.
Dieser
selbständige
oder absolute
Tempusgebrauch
kann beibehalten werden, wenn die beiden Sätze zu einem
Satzgefüge zusammengeschlossen werden: Fiet, quod iussisti.
Soll
aber der Befehl als etwas bezeichnet werden, das geschehen sein muß,
ehe die Haupthandlung eintreten kann, dann ist der Punkt, von dem aus
die Zeit des Nebensatzes bestimmt wird, nicht mehr die Gegenwart des
Sprechers, sondern die Zeitstufe der Haupthandlung.
In
diesem Fall wird die bezogene
oder relative
Zeit
gesetzt, die angibt, ob eine Nebensatzhandlung vor, gleichzeitig mit
oder nach der Handlung des Hauptsatzes erfolgt. Es gelten die Regeln
der Zeitenfolge.
Obwohl
diese Regeln für indikativische und konjunktivische Nebensätze
verschieden sind, scheint es nicht ratsam, den lateinischen Terminus
für die geregelte Zeitenfolge (consecutio temporum) auf die
konjunktivischen Nebensätze zu beschränken.
Bei
manchen Nebensatzarten ist es dem Sprecher überlassen, ob ein
absolutes oder bezogenes Tempus vorliegt. Gelegentlich gibt es aber
auch bestimmte Normen.
Insgesamt
findet sich in konjunktivischen Sätzen die bezogene Zeitgebung
häufiger als in indikativischen, da die bezogene Zeit die
Unterordnung besonders deutlich macht.
a).
Zeitgebung in indikativischen Nebensätzen
(§ 228)
)
Bezogenes Tempus
1.
Bei strenger Gleichzeitigeit steht im Haupt- und Nebensatz das
gleiche Tempus.
Diese
strenge Gleichzeitigkeit findet sich vor allem in den mit dum oder
quoad (solange als) eingeleiteten Temporalsätzen sowie bei
faktischem quod und identischem cum.
(Im
Deutschen wird im Gegensatz zum Lateinischen häufig das Futur
durch das Präsens ersetzt.)
2.
Bei Vorzeitigkeit des Nebensatzes steht in Beziehung auf
-
ein Präsens : Perfekt
-
ein Futur : Futur II
-
ein Präteritum : Plusquamperfekt
(Auch
hier ist die Abneigung des Deutschen gegen die Bezeichnung der
Vorzeitigkeit in Futur, Präsens oder Präteritum zu
beachten.)
)
Selbständiges Tempus
Selbständiges
Tempus findet sich ...
1.
fast immer in Temporalsätzen mit cum inversum, postquam, ut,
ubi, cum primum, dum, donec, quoad, antequam und priusquam, wenn
diese Sätze eine einmalige Handlung der Vergangenheit angeben
2.
oft in anderen Nebensätzen, die gegenüber dem Hauptsatz
selbständigere Geltung haben, besonders in Kausal- und
Relativsätzen
b)
Zeitgebung in konjunktivischen Nebensätzen
(§ 229)
)
Bezogenes Tempus
Bezeichnung
der Gleich- und Vorzeitigkeit
Grundregeln:
1.Einem
Haupttempus
(Präsens, präs. Perfekt, Futur I und II) im übergeordneten
Satz entspricht im Nebensatz bei ...
-
Gleichzeitigkeit : Konjunktiv Präsens
-
Vorzeitigkeit : Konjunktiv Perfekt
2.
Einem Nebentempus (Imperfekt, hist. Perfekt, Plusquamperfekt) im
übergeordneten Satz entspricht im abhängigen Satz bei ...
-
Gleichzeitigkeit : Konjunktiv Imperfekt
-
Vorzeitigkeit : Konjunktiv Plusquamperfekt
Einzelheiten:
1.
Das historische Präsens bewirkt eintweder entsprechend seiner
Form präsentische oder entsprechend seiner Bedeutung präteritale
Zeitenfolge.
Der
historische Infinitiv gilt klassisch für die Zeitenfolge als
Nebentempus.
Das
präsentische Perfekt wird gewöhnlich als Haupttempus
behandelt (immer bei Präteritopräsentien wie novi, memini),
seltener als Nebentempus.
Nach
dem potentialen und prohibitiven Konjunktiv Perfekt steht stets die
Zeitenfolge wie nach einem Haupttempus.
2.
Für Nebensätze zweiten Grades ist das Tempus des
unmittelbar übergeordneten Satzes maßgebend.
(Fälle
strenger Gleichzeitigkeit (Koinzidenz) haben in über- und
untergeordnetem Satz das gleiche Tempus.)
3.
Bei Abhängigkeit eines Nebensatzes von einer infinitiven
Verbalform (Infinitiv, Partizip, Gerundium und Supinum) richtet sich
die Zeitenfolge nach dem nächst übergeordneten „Verbum
finitum“; nur der Infinitiv (und meist auch das Partizip) Perfekt
bedingt ohne Rücksicht auf das übergeordnete Verbum die
Zeitenfolge eines Nebentempus’.
4.
Während das Deutsche und das Lateinische beim Irrealis darin
übereinstimmen, daß der Konjunktiv Imperfekt keine
Vergangenheit, der Konjunktiv Plusquamperfekt keine Vorvergangenheit
bezeichnet, dehnt das Deutsche diese Verwendungsweise auch auf andere
Fälle aus, indem nur Gedachtes, Negiertes, in abgemildeter Form
Ausgesagtes in einen dem Irrealis der Form nach gleichen Konjunktiv
tritt.
Bezeichnung
der Nachzeitigkeit (§ 230)
Da
es im Lateinischen einen Konjunktiv des Futurs nicht gibt, tritt in
konjunktivischen Nebensätzen zur Bezeichnung einer
Nachzeitigkeit entweder eine Umschreibung oder ein Ersatz ein.
1.
Die Umschreibung
Da
es im Lateinischen einen Konjunktiv des Futurs nicht gibt, tritt in
konjunktivischen Nebensätzen zur Bezeichnung einer
Nachzeitigkeit entweder eine Umschreibung oder ein Ersatz ein.
1.
Die Umschreibung durch den Konjunktiv Präsens / Imperfekt (coni.
Periphrast. act.) kommt fast nur in indirekten Fragesätzen sowie
bei „non dubito quin“ u. ä. vor.
2.
In allen Fällen tritt Ersatz durch den Konjunktiv Präsens /
Imperfekt ein (Zeitadverbien der Zukunft wie mox, brevi oder
Umschreibung mit posse zur näheren Bestimmung).
Besonders
...
a)
wenn sich die Beziehung auf die Zukunft schon aus dem übergeordneten
Satz ergibt (immer bei Begehrsätzen).
b)
stets beim Futur Passiv
)
Selbständiges Tempus (§ 231)
Absolutes
Tempus in konjunktivischen Nebensätzen findet sich:
1.häufig
in Konsekutivsätzen, und zwar Konjunktiv Präsens, wenn die
Aussage des Nebensatzes auch noch für die Gegenwart des Redenden
Gültigkeit hat, Konjunktiv Perfekt, wenn die Aussage keine
Erzählung, sondern eine Feststellung enthält (unabhängig
also das konstatierende Perfekt stünde).
2.
gelegentlich in anderen Nebensätzen (aber nie in Finalsätzen),
und zwar Konjunktiv Präsens nach einem Nebentempus, wenn es sich
um eine allgemeingültige Aussage handelt, Konjunktiv Perfekt
nach einem Nebentempus, wenn die Feststellung vom Standpunkt der
Gegenwart des Redenden aus gemacht wird.
3.
fast immer bei Zwischenbemerkungen des Schriftstellers, die in keiner
inneren Beziehung zum nächst übergeordneten Satz stehen.
4.
stets (also auch nach übergeordnetem Haupttempus) beim
Konjunktiv Imperfekt als Potentialis und Dubitativ der Vergangenheit
sowie als Irrealis der Gegenwart.
B.
Arten der Unterordnung
1.
Indirekte Fragesätze
Vorbemerkungen
(§ 232)
1.
Alle indirekten Fragesätze gelten als innerlich abhängig,
stehen also im Konjunktiv, richten sich nach den Gesetzen der
Zeitenfolge in konjunktivischen Nebensätzen und haben bei Bezug
auf das Subjekt des übergeordneten Satzes das Reflexivum. Die
Negation ist stets non.
2.
Man unterscheidet wie bei den direkten Fragesätzen Wort- und
Satzfragen; während sich letztere stets nach etwas Unbekanntem
erkundigen, können die Wortfragen sich auch auf positive
(bekannte) Tatsachen beziehen („ich weiß, wer das getan hat“)
und demgemäß nicht nur von Ausdrücken des Fragens und
Nichtwissens, sondern auch des Sagens und Wissens abhängen.
Besonders in diesem Fall geraten die indirekten Fragesätze in
die Nähe der Relativsätze, von denen sie sich oft nur
geringfügig unterscheiden.
Als
Grundregel darf jedoch gelten, daß nach einem Ausdruck des
Sagens, Fragens, Wissens, wo im Deutschen sowohl relative als auch
interrogative Auffassung denkbar ist, das Lateinische den indirekten
Fragesatz bevorzugt. Diese Bevorzugung ist besonders dort zu
beachten, wo im Deutschen mit den genannten Ausdrücken ein
substantivisches Objekt (bzw. Subjekt) verbunden ist.
Hängt
im Deutschen von einem Verbumdes Sagens oder Wissens ein Objekt mit
Relativsatz ab, so seht im Lateinischen dafür ein indirekter
Fragesatz, in den das Objekt des übergeordneten Satzes
hineingenommen wird.
3.
Ohne Einfluß auf Tempus und Modus des Verbums sind erstarrte
Formeln wie ...
-
nescio quis irgendwer
-
nescio quo modo irgendwie
-
nescio quo pacto irgendwie
-
mirum quantum ganz außerordentlich
-
nimium quantum ganz außerordentlich
a)
Indirekte Wortfragen
b)
Indirekte Satzfragen
Sie
werden eingeleitet:
1.
gewöhnlich durch num oder -ne (ob, ob nicht, ob etwa)
2.
durch nonne (ob nicht) nur nach quaerere
3.
durch an (ob nicht) und an non (ob) nach Ausdrücken des
Nichtwissens und Zweifelns wie haud scio (sciam), nescio, dubito,
dubium est, incertum est
4.
durch si (mit Konjunktiv, Grundbedeutung „für den Fall, daß“)
nach Verben des Wartens und Versuchens (auch wenn sie nur dem Sinne
nach zu ergänzen sind).
c)
Indirekte Doppelfragen
Sie
werden wie die direkten Doppelfragen durch utrum (oder: ne) ... an
eingeleitet (ob ... oder).
Selten
und meist nur bei gemeinsamem Verbum wird nur zum zweiten Glied der
Doppelfrage die Partikel an (oder: -ne) gesetzt.
„oder
nicht“ heißt gewöhnlich „necne“ (selten: an non).
2.
Finalsätze (Begehr- und Absichtssätze)
Vorbemerkungen
1.
Die Finalsätze werden durch "ut", negativ durch "ne"
(bei eindringlichen Mahnungen auch durch "ut ne")
eingeleitet (konjunktionslose Begehrsätze: $ 226).
Sowohl
ut als auch ne lassen sich auf den unabhängigen Satz
zurückführen:
rogo
te, ut venias. ut venias ! rogo te.
omnes
te rogamus, ne desis. ne desis ! omnes te rogamus.
2.
Auch wo im Dt. die Negation zu Pronomina oder Adverbien gezogen wird,
bleibt im Lat. ne.
ne
quis; ne quid damit niemand; damit nichts
(ne
aliquis, ne quisquam damit überhaupt niemand)
ne
quando, ne umquam damit nie
necubi damit
nirgends
3.
Ein zweiter Finalsatz wird nach ut durch neque oder neve (neu), nach
ne klassisch nur durch neve fortgeführt.
"Damit
weder ... noch" heißt "ne aut ... aut".
4.
Die Finalsätze vertreten entweder das Objekt (bzw. Subjekt bei
unpersönlichen Ausdrücken) des übergeordneten Satzes,
wie in ...
oro
te, ut respondeas ich erbitte deine Antwort
optandum
fuit, ut veniret sein Kommen war wünschenswert
oder
eine adverbiale Bestimmung des Zwecks, wie in ...
Romam
me contuli, ut amicum ich begab mich zum Besuch meines Freundes nach
Rom
convenirem
Im
ersten Falle wird der finale Objekts- bzw. Subjektssatz oder
Begehrsatz gleichsam als notwendig vom übergeordneten Verb
gefordert (deutsch "daß" oder Inf. mit "zu"),
im zweiten Fall, dem sog. finalen Adverbialsatz oder Absichtssatz,
liegt der Zweck erst im abhängigen Satz selbst (dt. "damit"
oder Inf. mit "um zu").
a)
Finale Objekt- und Subjektsätze (§ 234)
Sie
stehen nach den "verba postulandi" und "curandi"
wie:
verba
postulandi:
rogare -
bitten
orare -
"
petere -
"
hortari -
auffordern, ermahnen
monere -
"
postulare -
fordern
flagitare -
“
imperare -
befehlen
edicere -
“
optare -
wünschen
suadére -
raten
adducere -
veranlassen
impellere -
“
permovere -
“
permittere -
erlauben
exspectare -
erwarten
verba
curandi:
curare -
Sorge tragen
laborare -
sich bemühen
contendere -
“
dare
operam - sich Mühe geben
facere -
bewirken, durchsetzen
efficere -
“
perficere -
“
assequi -
erreichen
impetrare -
erreichen durch Bitten
id
studere - danach streben, darauf bedacht sein
id
agere - “
id
spectare - “
Verres
Siciliae civitates hortatur Verres forderte die sizilischen
Gemeinden
Et
rogat, ut arent, ut serant. nachdrücklich auf, zu pflügen
und zu säen.
Caesar
tertiae aciei imperavit, Cäsar verbot dem dritten Treffen, ohne
ne
iniussu suo concurreret. seinen Befehl gegen die Feinde vorzugehen.
Est
boni viri id tenere in amicitia, Es zeugt von einem guten Charakter,
darauf
ne quid
fictum sit neve
simulatum.
Legati
cum militibus colloqui Die Legaten fingen an, auf die Soldaten
einzureden und
coeperunt
eosque hortari, ut sie aufzufordern, Pompeius gegenüber ihre
Pflicht zu tun
suum
officium Pompeio und dessen Lage nicht gering einzuschätzen.
praestarent
neve eius fortunam
despicerent.
Gallis
persuaderi, ut diutius Die Gallier ließen sich nicht bewegen,
sich länger
morarentur
neque suis auxilium aufzuhalten und ihren Landsleuten keine Hilfe zu
bringen.
ferrent,
non poterat.
Caesar
postulavit, ne aut Cäsar verlangte von Ariovist, weder die
Häduer noch deren
Haeduis
aut eorum sociis Bundesgenossen zu bekriegen.
bellum
inferret Ariovistus.
Haec
lex in amicitia sanciatur, Es soll unverbrüchliches Gesetz in
der Freundschaft sein,
ut
neque rogemus res turpes unanständige Forderungen weder zu
stellen, noch, wenn sie
nec
faciamus rogati. uns gestellt werden, zu erfüllen.
Zusätze:
1.
Nach den Verben des Bewirkens wie facere, efficere, perficere,
assequi u. ä. ist sowohl finale (verneint: ne) als auch
konsekutive (verneint: ut non) Auffassung möglich.
2.
Auch nach Verben der Meinungsäußerung steht finales "ut"
oder "ne", wenn nicht eine Tatsache, sondern eine
Aufforderung folgt:
dico
eum venire - ich sage, daß er kommt
dico
ut veniat - ich sage, daß er kommen möge
Je
nach der Bedeutung des abhängigen Satzes finden sich hierbei im
Deutschen zuweilen verschiedene Ausdrücke, so bei ...
mit
AcI: mit "ut" oder "ne":
censere der
Ansicht sein dafür stimmen
concedere zugestehen,
einräumen erlauben
(ad)monere (jmd.)
erinnern mahnen, negativ: warnen
persuadere überzeugen überreden
videre einsehen zusehen,
sorgen (=provid.)
Epicurus
censet parere animum Epikur ist der Ansicht, daß der Geist der
Vernunft gehorchen
rationi
posse. können.
aber:
Senatores
censuerunt, ut Die Senatoren stimmte dafür,
Lentulus
in custodiam traderetur Lentulus in Gewahrsam zu
(ähnlich:
Lentulum in custodiam nehmen.
tradentum
esse).
Concedes
hoc crimen esse Du wirst wohl zugeben, daß dies Verbrechen das
schlimmere
gravius;
concede igitur, ut ist; gestatte also, daß es vorangestellt
wird.
anteponatur.
Vos
admoneo de hac re Ich erinnere euch daran, daß es hierüber
nie einen Zweifel
numquam
esse dubitatum. gegeben hat.
aber:
Te
monui, ut caveres. Ich mahnte dich, vorsichtig zu sein.
Satis
vobis persuasum esse Es muß eure feste Überzeugung sein,
daß nichts, was
debet
nihil esse utile, quod unehrenhaft ist, nützlich ist.
non
honestum sit.
aber:
Orgetorix
civitati persuasit, Orgetorix überredete seine Landsleute, ihr
Gebiet zu
ut
de finibus suis exirent. verlassen.
Vitam
omnem perturbari Irrtum und Unwissenheit verwirren, wie wir sehen,
das ganze
videmus
errore et inscientia. Leben.
Vide,
ne facinus facias ! Sieh
zu, daß du nichts Böses tust.
(höfliche
Umschreibung des
verneinten
Befehls)
3.
Finalsatz im Wechsel mit Infinitiv bzw. AcI:
a)
Die Verba des Beschließens (statuere, constituere, decernere,
alicui placet) haben sowohl "ut" als auch Inf. bei sich.
Im
allgemein überwiegt bei gleichem Subjekt der Inf., bei
ungleichem "ut" oder AcI mti prädikativem Gerundivum.
Verres
statuerat non adesse. Verres
hatte beschlossen, nicht anwesend zu sein.
Statuunt,
ut X milia hominum Sie beschließen, daß 10 000 Menschen
in die Stadt
in
oppidum submittantur. geschickt werden sollen.
Caesar
statuit sibi Rhenum Cäsar entschied sich, daß er den
Rhein zu überschreiten
esse
transeundum. habe.
b)
Bei "consilium capere" stehen Inf., "ut" oder
Gerundium (selten) bzw. Gerundivum im Genitiv. Dabei folgen Inf. und
ut-Sätze nach, das Gerundivum wird meist voran- oder
zwischengestellt. Der Inf. wird gemieden, wenn zu "consilium"
eine attributive Bestimmung tritt.
Consilium
ceperunt ex oppido Sie faßten den Plan, aus der Stadt zu
fliehen.
profugere.
Galli
belli renovandi consilium Die Gallier fassen den Plan, aus der Stadt
zu fliehen.
capiunt.
Capiunt
consilium necessarium, Sie fassen den erforderlichen Entschluß,
die Aufgabe
ut
suscipiant ipsi negotium. selbst anzugreifen.
c)
nach "velle" steht selten (bes. bei ungleichen Subjekt)
"ut", oft aber der bloße Konj.: § 226
b)
Finale Adverbialsätze (Absichtssätze) (§
235)
Sie
stehen nach beliebigen übergeordneten Verben zur Beziehung einer
Absicht; im übergeordneten Satz steht oft ein Hinweis wie ...
idcirco,
eo, ob eam rem deshalb
ea
mente, eo consilio in der Absicht
ea
condicione, ea lege unter der Bedingung
Pompeius,
ne duobus Von dort zog Pompeius ab, um nicht von zwei Heeren
circumluderetur
exercitibus, ex eingeschlossen zu werden.
eo
loco discedit.
Ad
te ne haec quidem scribo, Nicht einmal dies schreibe ich dir, damit
mein Brief,
ne
cuiusquam animum meae sollte er abgefangen werden, nur ja bei niemand
Anstoß
litterae
interceptae offendant. erregt.
Dispositi
sunt exploratores, Es wurde eine Postenkette aufgestellt, damit die
Römer
necubi
effecto ponte Romani nirgendwo eine Brücke bauen und mit ihren
Truppen
copias
traducerent. übersetzen könnten.
Caesar
magni interesse Cäsar hielt es für sehr wichtig, die
Kohorten zu sich ins Lager
arbitrabatur
cohortes ad se zu führen, damit durch Schenkungen oder falsche
in
castra traducere, ne qua Nachrichten kein Sinneswandel einträte.
aut
largitionibus aut falsis
nuntiis
commutatio fieret
voluntatis.
Diligentia
est adhibenda in Soll eine Freundschaft geschlossen werden, so muß
man
amicitiis
comparandis, ut ne Sorgfalt walten lassen, damit man nicht eines
Tages einen
quando
amare incipiamus eum, zu lieben beginnt, den man irgendeinmal hassen
könnte.
quem
aliquando odisse
possimus.
Plerique
perverse, ne dicam Viele wollen fälschlicher-, um nicht zu sagen
impudenter,
habere talem unverschämterweise einen zum Freund haben, der so
ist,
amicum
volunt, quales ipsi esse wie sie selbst nicht sein können.
non
possunt.
Jedoch
"ut non dicam", wenn nicht ein stärkerer Ausdruck
vermieden, sondern etwas nicht
zur
Sache gehöriges übergangen werden soll:
Ut
plura non dicam neque Um nicht zu weitschweifig zu werden oder an
Beispielen
aliorum
exemplis confirmem, von anderen die Bedeutung des persönlichen
Einflusses
quantum
auctoritas valeat. im Kriege nachzuweisen, sollen Beispiele des
Pompeius
(selbst)
herangezogen werden.
"Damit
desto" vor Komparativ heißt häufiger "quo"
als "ut eo":
Rationem
consilii mei accipite, Vernehmt den Sinn meines Planes, damit ihr mit
desto
quo
firmiore animo ad proelium größerem Mut in den Kampf
zieht.
prodeatis.
c)
Verneinte Begehrsätze nach den Verba timendi und impediendi
(§ 236)
1.
Nach den Verben des Fürchtens (timere, metuere, vereri), ferner
bei "periculum est"
(es
besteht Gefahr) heißt "daß" "ne",
"daß nicht" "ne non" (seltender "ut").
"Ne"
erklärt sich aus der Beiordnung: "vereor, ne a te
dissentiam" hieß ursprünglich "möchte ich
von dir nicht abweichen ! (Aber) ich fürchte es.". "Ut"
geht möglicherweise auf das "ut" der indirekten Frage
zurück: "veremur, ut hoc natura patiatur" also "wie
sollte dies die Natur zulassen !", d. h. "die Natur dürfte
es nicht zulassen. Wir hegen Furcht (hierüber).".
Vereor,
ne, dum minuere velim Ich fürchte, die Arbeit zu vermehren,
indem ich sie zu
laborem,
augeam. verringern suche.
Vereor,
ne exercitum firmum Ich fürchte, er kann kein starkes Heer
haben.
habere
non possit.
Summum
periculum est, ne Es besteht höchste Gefahr, daß die
Provinzen sämtlich
amittendae
sint omnes verlorengehen.
provinciae.
Ea
omnes, ne acciderent, Wir alle hatten Angst davor, daß dies
eintreten würde.
timebamus.
Orator
metuo ne languescat Der Redner wird alt und läßt nach,
fürchte ich.
senectute.
Vereri
te arbitror, ne per nos Ich glaube, du hast Angst, deine Rede könnte
durch uns
sermo
tuus emanet et ii bekannt werden und du dir den Zorn derer aufladen,
die du
tibi
suscenseant, quos übergangen hast.
praeterieris.
Auch
"cavere" (sich hüten) und "interdicere"
(untersagen) haben "ne":
Ea
ne accidant, caveamus ! Hüten
wir uns, daß das geschieht !
Id
neque feci adhuc nec mihi Einerseits habe ich das bisher nie getan
und andererseits
tamen,
ne faciam, interdictum glaube ich nicht, daß es mir zu tun
verboten ist.
puto.
"Vereri,
timere" in der Bedeutung "sich scheuen" mit Inf.: §
166.
"Cavere"
mit bloßem Konjunktiv: § 218.
2.
Nach den Verben des Hinderns und Widerstehens kann sowohl ein Satz
mit "ne" als auch mit "quominus" stehen:
impedire
- hindern recusare - sich weigern
deterrere
- abschrecken obstare - im Wege stehen
prohibere
- abhalten ob-, resistere - sich widersetzen
Cinnam
prohiberi melius fuit Es wäre besser gewesen, Cinna unter allen
Umständen
impedirique,
ne tot summos daran zu hindern, soviel bedeutende Männer zu
töten.
viros
interficeret.
Id
ne fieret, obstiti. Ich
habe mich dem widersetzt.
Non
deterret sapientem metus Den Weisen hält die Todesfurcht nicht
davon ab, für die
mortis,
quominus suis consulat. Seinen
zu sorgen.
Ähnlich:
"per me stat, quominus" (ich bin schuld, daß nicht)
Stetisse
per Trebonium, Es schien an Trebonius gelegen zu haben, daß
die Soldaten
quominus
milites oppido die Stadt nicht einnahmen.
potirentur,
videbatur.
Prohibere
hat häufiger den Infinitiv.
"Non
recusare" und "non deterrere" haben auch "quin".
3.
Konsekutivsätze (Folgesätze)
Vorbemerkungen
1.
Die Konsekutivsätze bezeichnen eine tatsächliche oder
mögliche Folge bzw. Wirkung;
sie
werden eingeleitet mit "ut" (daß) oder "ut non,
nemo, nihil" etc. (daß nicht, niemand, nichts)
und
fortgeführt mit "neque". Der Modus ist stets der
Konjunktiv.
Bei
der Erklärung des Konjunktivs ist nicht sicher, ob von dem
Deliberativ bei fragendem "ut" nach negativem Obersatz
("fieri nullo pacto potest, ut hoc non dicas", eigtl.: "wie
solltest du das nicht sagen wollen ? das ist ganz unmöglich"),
von dem Potentialis bei modalem "ut" ("ita paravi
copias, facile ut vincam", eigtl.: "so habe ich Truppen
vorbereitet, wie ich wohl leicht siegen möchte") oder von
noch anderen Verwendungsweisen des Konjunktivs auszugehen ist. Sicher
ist nur, daß sich der Konjunktiv, wie im Altlatein noch
teilweise zu verfolgen, von den Sätzen mit möglicher Folge
schließlich auch auf die Sätze mit tatsächlicher
Folge oder Wirkung ausgebreitet hat (in denen eigentlich der
Indikativ zu erwarten wäre).
2.
Das Tempus ist bald selbständig, bald (besonders in den enger
mit dem übergeordneten Satz verbundenen konsekutiven
Subjektssätzen) bezogen: § 231.
a)
Konsekutive Subjektsätze
(§ 237)
Das
Subjekt des übergeordneten Satzes vertreten Konsekutivsätze
nach den unpersönlichen Ausdrücken des Geschehens, Folgens
u. ä., wie:
fieri
(non) potest - es ist (un)möglich
fit -
es geschieht
ita
(quo) factum est - so geschah es
est -
es ist der Fall
accidit -
es ereignet sich
evenit,
usu venit - es ereignet sich
efficitur -
daraus ergibt sich
(mihi)
contingit - es gelingt (mir)
accedit
(huc, eo) - es kommt hinzu
sequitur -
daraus folgt
reliquum
est - es bleibt noch
restat -
es bleibt noch
mos
est - es ist Sitte
consuetudo
est - es ist Brauch
Est
ut dicis, Antoni, ut plerique Es ist so, wie du sagst, Antonius, daß
recht viele
philosophi
nulla tradant Philosophen keine Vorschriften über die Rede
geben.
praecepta
dicendi.
Aliquot
de causis acciderat, Aus verschiedenen Gründen war es dazu
gekommen,
ut
Galli belli renovandi consilium daß die Gallier sich
entschlossen, den Krieg wieder
caperent. aufzunehmen.
Ad
Appi Claudi senectutem Zum hohen Alter des Appius Claudius kam noch
hinzu,
accedebat
etiam, ut caecus daß er blind war.
esset.
His
erat rebus effectum, ut Hierdurch war erreicht worden, daß
tausend cäsarianische
mille
equitum Caesaris septem Reiter es wagten, dem Angriff von
siebentausend
milium
Pompeianorum impetum Pompeianern standzuhalten, und sich nicht vor
ihrer
sustinere
auderent neque Überzahl fürchteten (ohne zu fürchten
...).
eorum
multitudine terrerentur.
nachklassisch:
In
eo erat, ut discederem. Ich war daran, wegzugehen.
("es
war soweit gekommen, daß ... ")
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