Fachbereiche: Geschichte (Politik, Sowi, Philosophie) - Sprachen - Wirtschaft, Recht - Biologie (Chemie) - Technik (Physik) und Blödsinn.
Dieser Universal-Blog ist aus einer Seite für Geschichte, Politik (und Realienkunde) hervorgegangen, die sich dann in Richtung Humanwissenschaften weiterentwickelt hat.
Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch; Latein, Altgriechisch; Russisch; Japanisch, Chinesisch; Arabisch; Mittelägyptisch; Sanskrit und Hindi etc.
Personen-Link: http://novatlan.blogspot.de/2014/08/personen-pool.html

Montag, 27. Mai 2024

COMPUTER-LEXIKON

Computer-Icons (pixabay.com; Camilo Garcia)


(2016 begonnen; 2024 wiederbelebt)

BSD - v. a. FreeBSD:

BSD steht für Berkeley Software Distribution. Eigentlich meint man damit das Berkeley-Unix, einen Zweig des berühmten Betriebssystems Unix (ähnlich wie System V einer ist), das aber nicht Unix genannt werden soll.
Das liegt einmal daran, dass BSD am Anfang eher ein Package von Erweiterungen für Unix war und zweitens daran, dass man so Lizenzstreitigkeiten aus dem Wege gehen wollte.

Unix an sich war in den 1970ern nach seiner Entwicklung um 1970 zunächst frei verfügbar. Das war damals auch nicht so ein "Thema", weil es noch nicht so viele Computer im Privatgebrauch gab. Erst mit der Wende zu den 1980ern wurde Unix zunehmend lizensiert und pilzte in viele Varianten auf.

Der Mathematiker Richard Stallman wollte dem entgegensteuern und gründete das GNU-Projekt. Aus diesem Projekt und den Leistungen von Linus Torvalds ging ab 1991 Linux hervor.

Man fragte sich, ob die BSD-Familie Ähnliches schaffen würde. Mitte der 1990er-Jahre war BSD noch in Rechtsstreitigkeiten verwickelt, aus denen man sich aber zunehmend herauswinden konnte. Unter bestimmten Bedingungen kann BSD (z. B. als Server) sogar Leistungsfähiger sein als Linux. Sein Problem ist aber, dass die Entwicklergemeinde viel kleiner ist  als die von Linux.
So hat man für BSD und besonders für FreeBSD eine Kompatibilität zu Linux-Software hergestellt, so dass die meisten Linux-Programme auch auf BSD laufen können.

BSD will wie Linux ein "freies Betriebssystem" sein, obwohl Freiheit anders definiert wird. Die Freiheit wird auch als wichtiger angesehen als reine Quell(code)offenheit.
Die andere Denkweise zeigt sich auch bei der Lizenz: Mit BSD-Code kann man relativ frei umgehen, darf aber den Urheber des Codes nicht verschweigen. Man darf den Code dann auch für kommerzielle Zwecke einsetzen, weshalb BSD (über NextStep/OpenStep, Darwin) die Grundlage für Apples macOS ist!
Die Lizenz von Linux ist dagegen viel präziser und enger gefasst.
Generell gilt BSD - anders als Linux - nicht als Kernel (Kern), sondern als autonomes Betriebssystem. Linux ist in der Form einer Distribution aber quasi auch als Betriebssystem einsetzbar.

Inzwischen gibt es BSD in 4 Hauptvarianten:
  • FreeBSD:
    • die meistgenutzte BSD-Variante
    • häufig als Server eingesetzt, aber auch als Desktop-OS einsetzbar
    • populäre Varianten: GhostBSD, PC-BSD/TrueOS (leider eingestellt)
  • OpenBSD:
    • hat den Anspruch, besonders sicher zu sein (vgl. Open-SSH)
    • Spin Doctor Theo de Raadt gilt als sehr eigenwillig
  • NetBSD:
    • man sagt, NetBSD sei auf vielen Plattformen - sogar Toastern - lauffähig!
    • im Desktop-Bereich spielt es aber kaum eine Rolle
  • DragonFlyBSD:
    • DragonFly ist eine Fork von FreeBSD



Grafikprogramme:


Grafikprogramme (Grafiksoftware) ist der Oberbegriff für Computerprogramme (Software) die der Erstellung und Bearbeitung von Grafiken aller Art dienen.

Man teilt z. B. nach Zielen und Zielgrafiken ein:
  • reine Anzeigeprogramme:
    • XnView, Irfanview, Gwenview
  • Bildbearbeitungsprogramme:
    • Photoshop, GIMP
  • Mal- und Zeichenprogramme:
    • Krita
  • 3D-Zeichenprogramme

Oder nach der Art der Darstellung:

  • Pixelgrafiken:
    • z. B. für Photos oder realistische Zeichengeräte wie Pinsel
    • Photoshop, GIMP, Krita
  • Vektorgrafiken:
    • v. a. für Symbole oder Grafiken, die vergrößert/verkleinert werden müssen
    • AdobeIllustrator, Inkscape
  • 3D-Voxelgrafiken:
    • selten; wie Pixelgrafiken in 3D (vgl. Minecraft)
  • 3D-Vektorgrafiken:
    • Blender

Grafiken können grob in Pixel- und Vektorgrafiken unterteilt werden.
Pixelgrafikprogramme arbeiten mit Bildpunkten, Vektorgrafikprogramme mit geometrischen Modellen, die mathematisch mit Hilfe von Vektoren berechnet werden.
Pixelgrafikprogramme sind gut geeignet für Photographie-Bearbeitung und Malprogramme mit "realitätsnahen" Zeichengeräten wie Bleistift und Pinseln.
Vektorgrafikprogramme haben zwar Schwierigkeiten mit bestimmten Detaildarstellungen, weil sie auf geometrischen Modellen beruhen, sie können dafür aber beliebig vergrößert und verkleinert werden.



IIS (Internet Information Services):

Internet Information Services (IIS, früher Internet Information Server) ist eine Diensteplattform des Unternehmens Microsoft für PCs und Server. Über sie können Dokumente und Dateien im Netzwerk zugänglich gemacht werden.
Kommunikationsprotokolle sind: HTTP, HTTPS, FTP, SMTP, POP3, WebDAV etc.
Es können auch ASP.NET-Applikationen gesetzt werden sowie eingeschränkt PHP und JSP (ISAPI-Filter).

IIS stammt von der Firma Microsoft und kann auf Microsoft-eigenen Betriebssystemen für den Netzwerkgebrauch eingesetzt werden. Dazu gehören Windows NT, Windows 2000 und deren Nachfolger.
Bei Betriebssystemen für den Endnutzer kann/können IIS erst seit Windows XP und dort auch nur eingeschränkt genutzt werden.



Linux bzw. GNU/Linux:

Linux ist ein Betriebssystem (bzw. ein Betriebssystemkern), das seit 1991 von Linux Torvalds (Finnoschwede) unter Zuhilfenahme von Vorarbeiten des GNU-Projektes von Richard Stallman aufgebaut worden ist.
Linux ist angelehnt an das Unix-Betriebssystem MINIX von Andrew Tanenbaum. Daher gilt es zwar nicht selber als Unix, aber als "unixoid" oder unixähnlich.

Linux legt großen Wert darauf, als FOSS - Free and Open-Source Software - zu gelten.
Seine Lizenz ist dabei deutlich komplizierter als die von BSD.

Linux kann bei den Betriebssystemen neben MS Windows und macOS unter die "Großen Drei" gezählt werden.
Bei den Endanwendern hat es zwar bei PCs und Notebooks nur einen Marktanteil von ungefähr 2 - 3 %, bei den Smartphones ist aber das verwandte Android (Bibliotheken stark verändert) und bei den Servern ist Linux inzwischen führend. Es hat dort viele Unix-Server abgelöst, die sich in verschiedene Versionen und Stammbäume verzweigt haben und oft kommerziell (gebührenpflichtig) waren.

Linux ist im Prinzip nur ein Betriebssystem Kern/Kernel, funktioniert mit einer Distribution aber wie ein reguläres Betriebssystem.
Die Zahl der Distributionen beträgt mehrere 100.
Trotzdem kann man sich einen Überblick verschaffen, indem man sich die 5 wichtigsten Linux-Familien ansieht und Distributionen verwendet, die bei Rankings wie dem von Distrowatch.com recht weit vorne sind.

Die 5 wichtigsten Linux-Familien:
  • Debian
    • Debian, Ubuntu, Mint, MX Linux, ...
  • RedHat:
    • RHEL, Fedora, CentOS, Nobara, ...
  • Arch:
    • Arch, Manjaro, EndeavourOS, Garuda, Artix, ...
  • Gentoo:
    • Gentoo, Sabayon, ...
  • Slackware:
    • Slackware, (open)SUSE (inzwischen unabhängig)



localhost:

"localhost" ist ein Domainname, der den lokalen Rechner (engl.: local host) benennt.
Der Begriff kommt aus der Netzwerktechnik.
Mit diesem Domainnamen können netzwerkfähige Computerprogramme (innerhalb eines Rechners) namensbasiert miteinander kommunizieren.

Die Internetstandards RFC 2606 und RFC 6761 reservieren localhost als Top-Level-Domain im Domain Name System (DNS). Sie soll einen statischen AAAA Resource Record bzw. einen A Resource Record auf IP-Adressen des Loopback-Interface enthalten.
Konkret: IPv6-Adresse : : 1 und IPv4-Adresse 127.0.0.1.
Einige DNS-Server setzen diese Empfehlung aber nicht um.
Unabhängig davon übersetzen Betriebssysteme aber localhost unter Verwendung der hosts-Datei in die oben genannten Adressen.




NAS:


NAS (Network Attached Storage) bezeichnet einen einfach zu verwaltenden Dateispeicher, der meist dazu eingesetzt wird, unabhängige Speicherkapazität in einem Rechnernetz (→ Storage) bereitzustellen.



Sound-Frameworks:


ALSA (Advanced Linux Sound Architecture):

ALSA ist eine freie Soundarchitektur für Linux-Systeme, die über (PCM-)Audio- und MIDI-Funktionalität verfügt. ALSA steht unter den Lizenzen GPL und LGPL.

ALSA besteht aus Linux-Kernelmodulen, die verschiedene Kerneltreiber für Soundkarten bereitstellen.
Verschiedene Aufgaben wie Sound, Midi, Wave, Synthesizer, Hardware werden durch einzelne Gerätetreiber im Soundstack abstahiert.
Eine Dolby-Digital-Widergabe ist möglich.
ALSA soll sicherstellen, dass in einem System mehrere Soundgeräte leicht handhabbar sind.
Andere Frameworks wie PulseAudio und JACK nutzen ALSA für professionelle Audiobearbeitung mit niedriger Latenz.

ALSA hat in vielen Fällen das Treibersystem OSS (Open Sound System) abgelöst.

Das System wurde auch für OS/2-basierte Betriebssysteme portiert.


GStreamer:

GStreamer ist ein freies Multimedia-Framwork.
Lizenz ist die LGPL.
GStreamer ist in C geschrieben und verwendet die Programmbibliothek GObject.
GStreamer ist ein Projekt von freedesktop.org.


JACK (JACK Audio Connection Kit; rekursives Akronym):

JACK ist ein Daemon bzw. eine Software-Schnittstelle für Audioprogramme.
Es ist für unixoide (Unix-ähnliche) Betriebssysteme konzipiert (POSIX-Standard).
Lizenzgrundlagen sind GPL und LGPL.

Der JACK-Daemon verwaltet die Ein- und Ausgänge von Audioprogrammen (z. B. Sequenzer, Synthesizer) und Audio-Hardware (z. B. Mikrofoneingang, Lautsprecherausgang) und routet die Audiosignale zwischen ihnen.
So können die Elemente eines computergestützten Tonstudios miteinander verbunden werden.

Der JACK-Server synchronisiert die Clients, indem er zu Festen Zeiten Callback-Funktionen aufruft, die einen Block von Audiodaten lesen oder schreiben.

Durch virtuelle Adapter kann man auch Programme, die nicht für den Einsatz mit JACK programmiert sind, unter JACK verwenden. Man denke hier an Software für ALSA oder OSS.

JACK hat eine niedrige Latenzzeit. Hierfür sind aber moderne Rechner mit modernen Betriebssystemen zu empfehlen.

Inzwischen gibt es benutzerfreundliche Oberflächen auf Basis von Qt- oder GTK-Bibliotheken für JACK.

Das Programm verwaltet zusätzlich noch das MIDI-Routing unter ALSA.

JACK funktioniert als Backend mit ALSA, PortAudio, FFADO/FreeBob und OSS..

Seit 2010 setzt sich neben Jack 1 immer mehr die Variante Jack2/jackdmp durch.
Jack 2 ist abwärtskompatibel, aber für modernere Computer optimiert.

HINWEIS: Wenn man Musikprogramme wie Rosegarden verwenden will, benötigt man dazu meistens noch zusätzliche JACK-Programme!


PulseAudio (PolypAudio):

PulseAudio ist eine netzwerktransparente, plattformunabhängige Sound-Middleware.
Der Pulse-Audio-Daemon ist ein zentraler Soundserver und eine Hardware-Schnittstelle mit zusätzlichen Hilfsprogrammen.
PulseAudio ist besonders gut auf unixoiden Betriebssystemen (POSIX-Standard) einsetzbar.
Es gibt auch Ansätze für Windows.
Die Lizenzgrundlage ist LGPL.

Ihre API lehnt sich an Konzepte des davon abgelösten Enlightended Sound Daemon (ESD) an.

Die Client-Bibliotheken sind auf jeder netzwerkfähigken Plattform nutzbar (auch eingebettet oder mobil).





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen