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Sonntag, 19. Mai 2024

KARTENSPIEL: SCHAFKOPF

Vier Farben - Deutsches Bild/Blatt

Dies sind die Grundlagen (Kurzform) des Kartenspieles SCHAFKOPF.

Schafkopf ist ein traditionelles deutsches Kartenspiel. Besonders in Bayern und Umgebung (Deutschland?) ist es sehr beliebt.
Aus diesem Grund wird das Spiel auch mit Deutschem Bild/Blatt und hier besonders mit Bayerischem Bild/Blatt gespielt.

Schafkopfen wird zwar durch offizielle Vereine reguliert, existiert aber in mehreren regionalen Varianten und gilt weniger als Sport (wie z. B. Skat) denn als Freizeitbeschäftigung.


Die Spielkarten

Schafkopf wird mit 32 Einzelkarten gespielt.
Dies ist der Standard. Es gibt aber noch kürzere "Blätter".

Die Karten bestehen aus 4 Farben:
  • Eichel (entspricht Kreuz)
  • Laub/Gras/Blatt (Pik)
  • Herz (Herz)
  • Schelle(n) (Karo)

Jede der 4 Farben verfügt über 8 Karten:

  • die Zahlkarten: 7 - 10
  • die 4 Bildkarten: Unter, Ober, König, Ass (Sau)

Jede dieser Karten hat einen bestimmten Augenwert:
  • die Augen sind für jede Farbe gleich
  • Unter: 2 
    Ober:  3
    König: 4
    Zehn: 10
    Ass: 11

Karten geben

  • jeder Spieler erhält zu Beginn 8 Karten
  • der Spieler auf "Platz 1" ist der erste Kartengeber (Platz 1 kann ausgespielt werden)
  • die anderen Spieler sind Vorhand (h: Links), Mittelhand (h: Mitte) und Hinterhand (h: Rechts)
  • der rechte Nachbar (Hinterhand) muss danach einmal abheben
    (mindestens 3 Karten abheben oder liegen lassen)
  • die Karten werden im Uhrzeigersinn (mit Links/Vorhand beginnend) verteilt
  • es werden 2 x 4 Karten verteilt
  • erst danach nimmt jeder Spieler seine Karten auf
  • beim nächsten Spiel gibt Links/Vorhand die Karten

 Spielablauf
 
   - bei 4 Spielern wird ein Spiel in 2 Parteien gespielt:
     der Spielerpartei und den Gegenspielern
   - Spielmacher ist der, der das Spiel (seine Spielabsicht) ansagt
   - es wird in Stichen gespielt:
     Vorhand spielt 1 Karte aus und die anderen Spieler geben im Uhrzeigersinn je 1 Karte hinzu
  - der Spieler, der den Stich macht, wird neue Vorhand (und spielt zum Stich aus)
  - Stich: Der Stich gehört innerhalb einer Farbe demjenigen Spieler der die Karte mit dem höchsten Wert ausspielt
  - Trumpfkarten stechen die übrigen Farben
  - sind alle Karten ausgespielt, wird gezählt, welche Partei die meisten Augen hat
  - Ziel des Spieles: beide Parteien woollen möglichst viele Augen erhalten
  - die Spielerpartei gewinnt mit 61 Augen (!), die Gegenspieler mit 60 Augen (Minimum)


Die Spielarten

Es gibt 5 Spielarten. Das Spiel wird vom Spielmacher angesagt.

Rufspiele (am häufigsten):

Das Rufspiel ist ein Partnerspiel.
Der Spielmacher "ruft" die Eichel-, Gras- oder Schellen-Sau (= Ass).
Ansagen:
  • "mit der Eichel-Sau (mit der Alten)"
  • "mit der Laub/Gras-Sau (mit der Blauen)"
  • "mit der Schellen-Sau (mit der Bumbs/Bumpe, Kugl)"

Man kann nur eine Sau (= Ass) rufen, die man selbst nicht hat und zu der man selbst mindestens eine Farbkarte besitzt, die dazu nicht Trumpf ist!
Der Spieler der gerufenen Sau wird dann der Mitspieler, die beiden anderen Spieler zur Gegenpartei.

Ein Rufspiel kann man nur dann ansagen, wenn man nicht alle Säue selbst hat (Sperrung).

Beim Rufspiel gibt es 14 Trumpfkarten:
  • Ober, Unter und alle Herzen
  • Ober und Unter in der Reihenfolge: Eichel, Laub, Herz, Schellen.
  • Herzkarten in der Reihenfolge ihrer Augen:
    Ass, 10, König, 9, 8, 7.

Jede Farbe besitzt nur noch sechs Karten (?). Mit jeder höheren Trumpfkarte kann eine niedrigere übernommen werden. Aber selbst die niedrigste Trumpfkarte sticht noch die Sauen der anderen drei Farben.

Der Mitspieler im Rufspiel:
  • Der Spieler mit der gerufenen Sau muss diese zugeben, wenn der Rufer vorher die Farbe der Ruf-Sau gespielt hat.
  • Der Mitspieler darf sich erst nach Zugabe der gerufenen Sau als Mitspieler zu erkennen geben.
  • Besitzt der Mitspieler mindestens vier Karten mit der Ruf-Sau (dieselbe Farbe), kann er "davonlaufen" (unter der Ruf-Sau ausspielen), solange die Farbe noch nicht gespielt war und er noch alle vier Farbkarten in der Hand hält. 
  • Wenn die Ruf-Farbe bereits einmal gespielt worden ist (und nicht durch davonlaufen zugegeben wurde), kann er die Ruf-Sau spielen oder schmieren.
  • Der Mitspieler, der die Ruf-Sau hat, kann diese zu jedem Zeitpunkt anspielen, wenn er sich für den Stich in Vorhand befindet.

Solo bzw. Farbsolo (selten; < 10 %):

Das Solospiel ist ein Einzelspiel.
Ein Spieler spielt allein gegen seine Gegenspieler ("Nichtspieler").

Der Spieler sagt eine Trumpffarbe an (nicht nur Herz):
Ansagen:
  • "Eichel-Solo"
  • "Laub/Gras-Solo"
  • "Herz-Solo"
  • "Schellen-Solo"

Die angesagte Farbe ist für diese Spiel nach den Ober(n) und Unter(n) Trumpf.
Die Trumpfkarten sind ähnlich gereiht wie beim (oben gezeigten) Rufspiel.

  • Ober, Unter und alle [Schellen]
  • Ober und Unter in der Reihenfolge: Eichel, Laub, Herz, Schellen.
  • [Schellen-]karten in der Reihenfolge ihrer Augen:
    Ass, 10, König, 9, 8, 7.


Und: Man muss mindestens 1 Karte in der Trumpffarbe besitzen.

Wenz (seltener):

Beim Wenz spielt ein Spieler allein gegen die (anderen) Gegenspieler.

Es gibt nur 4 Trumpfkarten:
  • Unter in folgender Reihenfolge: Eichel, Laub/Gras, Herz, Schellen
  • Wenz(el) war früher die Bezeichnung für einfache Bauern.

Ein Wenz kannst Du auch ansagen, wenn Du selbst kein Trumpf (Unter) besitzt.

Alle Farben sind untereinander gleichberechtigt, Herz gilt also als normale Farbe.
Alle Farben haben 7 Karten, weil die Ober zwischen 9 und König eingereiht werden.

Bsp.: Ass - 10 - König - Ober - 9 - 8 - 7.


Tout (sehr selten):

Tout (dialektal auch: Dout) kommt vom französischen Wort für "alle", "gemeinsam".
Beim Tout spielt man als Alleinspieler.

Ein Tout wird nur angesagt, wenn man erwartet, dass man alle Stiche selbst macht.
Ansagen:
  • Solo-Tout
  • Wenz-Tout
  • Die Ansage muss vor dem (Aus-)Spiel der ersten Karte erfolgen.

Sie (seltenst):

Ein "Sie" liegt vor, wenn man alle 4 Ober und alle 4 Unter erhält. Man besitzt dann ein Sie.
Der darf dann sofort offen auf den Tisch gelegt werden.

Erhältst Du alle 4 Ober und 4 Unter, so besitzt Du einen „Sie“. Den Sie darfst Du sofort offen auf den Tisch legen.


Regeln für das Bedienen

Karten ausspielen:

Wenn man in Vorhand für einen neuen Stich ausspielt, darf man im Normalfall jede seiner Karten ausspielen.
Ausnahme: Ein Mitspieler beim Rufspiel darf keine Farbkarte unter der gerufenen Sau ausspielen (außer: Davonlaufen).

In Mittel- oder Hinterhand muss man bedienen. Man muss also eine Karte (in) der ausgespielten Farbe zugeben. Diese Karte kann höher oder niedriger sein.
Aber: Wird Trumpf angespielt, muss man eine Trumpfkarte zugeben!

Wenn man keine der geforderten Karten besitzt (farbfrei ist), dann kann man jede beliebige Karte zugeben und muss nicht stechen.

Begriffe, wenn man nicht bedienen kann:
  • Stechen heißt, dass man eine Farbe, die man nicht hat, mit einer Trumpfkarte übernimmt.
  • Schmieren heißt, dass man eine andersfarbige Karte mit vielen Augen in den Stich gibt.
  • Abspatzen bedeutet, dass man eine andersfarbige Karte mit wenigen Augen in den Stich gibt.

Stiche machen:

Trumpfkarten im Rufspiel: Ober, Unter, Herz.

Stiche:
  • Bei Karten einer Farbe erhält die Karte mit dem höchsten Wert den Stich
  • Bei Karten verschiedener Farbe erhält die höchste Karte in der Farbe der zuerst gespielten Karte den Stich.  
  • Bei Trumpfkarten erhält die ranghöchste Trumpfkarte den Stich.
  • Bei Trumpfkarten in einem Farbstich erhält die ranghöchste Trumpfkarte (derselben Farbe) den Stich.

Die Ansage der Spielabsicht

Wenn man die Spielabsicht ansagt/anmeldet, bestimmt man, wer Spielerpartei wird.
Man sollte die Spielabsicht nur ansagen, wenn man gute Karten hat.

Die Spielabsicht muss in geordneter Folge angesagt werden. Man beginnt dabei mit dem Spieler links des Gebers.

Wenn man kein Spiel ansagen will, sagt man einfach: "weiter".
Sagen aber alle Spieler weiter, dann wird zusammengeworfen und ein neues Spiel kann beginnen.

Wenn man der erste mit einer Spielabsicht ist, sagt man: "ich spiele".
Man sagt noch nicht, welches Spiel man spielen möchte.
Wenn aber schon jemand vor einem eine Spielabsicht erklärt hat, muss man eine höherwertige Spielart ansagen.
Die Rangfolge ist absinkend: Sie - Solo-Tout - Wenz - Tout - Solo - Wenz - Rufspiel.
Daher muss (vom Rufspiel aus gesehen) mindestenz ein Wenz gespielt werden.
Man sagt: "Ich spiele auch".

Wenn zwei Spieler eine Spielabsicht erklären, werden die Gebote in der Sitzreihenfolge erhöht. Der erste Spieler ist wieder an der Reihe und kann sich entweder für ein höheres Spiel entscheiden oder "weiter" sagen.
Hat der erste Spieler z. B. einen Wenz, erklärt er "ich spiele selbst".
Hat der zweite Spieler dann ein Solo, sagt er "ich hätte ein Solo".

Erst wenn zwischen den ersten beiden Spielern der Rang geklärt ist, geht es analog mit Spieler 3 und 4 weiter.

Der Spieler, der die ranghöchste Spielabsicht erklärt, darf dann sein Spiel ansagen.


Die Spielabrechnung

Zuerst werden die Grundwerte festgelegt für fogende Kategorien:
  • Gewinnstufen
  • Rufspiel (Grundtarif: 20)
  • Solo (Grundtarif: 50; Wenz ähnlich)
Daraus wird dann der Tarif (Spielwert) des Spieles berechnet.
Die Tarifeinheiten können Punkte sein oder Geldeinheiten.

Genaueres über die Spielabrechnung und speziell "Leistungstarif" und "Laufende" kann man aber den offiziellen Spielregeln und privaten Vereinbarungen entnehmen.


QUELLEN/LITERATUR:

Wiki
-
Isar Interactive
offizielle und private Regeln


T-Shirt mit Deutschem Blatt/Bild




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