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Samstag, 5. Mai 2012
GALLISCH
Das Gallische ist eine festlandskeltische Sprache. Alle festlandskeltischen Sprachen sind inzwischen ausgestorben. Das Gallische ist aber noch am besten belegt. Weitere Sprachen sind Galatisch, Lepontisch, Keltiberisch und Norisch.
Von den inselkeltischen Sprachen (britannische wie goidelische) sind dagegen viele noch erhalten. Inselkeltische Sprachen haben meist die Satzstellung VSO (es gibt also Ausnahmen) und setzen stärker auf Anlautmutation, konjugierte Präpositionen und das Vigesimalsystem (20er). Alle diese Eigenschaften können aber auch beim Festlandskeltischen vorkommen. Genauso weisen inselkeltische Sprachen untereinander Variationen auf. Auffallend ist auch der Verlust der ererbten Endungen im Inselkeltischen. Die ursprünglicheren festlandskeltischen Sprachen wiesen dagegen noch eine äussere Ähnlichkeit zu indogermanischen Sprachen wie Griechisch und Latein auf.
Gallische Inschriften sind u. a. auf Stein, Tonscherben und Bleitäfelchen erhalten. Grössere Zeugnisse sind der Kalender von Coligny und die Inschriften von Chamalières und Larzac. Da die Gallier bis auf wenige Ansätze wohl keine eigene Schrift hatten, verwendeten sie griechische, etruskische oder lateinische Buchstaben oder eigene Abwandlungen von diesen.
Das Gallische gilt zwar als Trümmersprache, trotzdem kennen wir einen erheblichen Wortschatz. Substantive sind inklusive Deklination recht gut erhalten, Probleme machen aber Verbformen und einige Adjektive.
Textbeispiele Gallisch:
Segomaros Villoneos toutius namausatis eioru Belesamin sosin nemeton. -
Segomaros, Sohn des Villu/Villonos, Bürger von Nimes, hat der Belesama (Göttin) dieses Heiligtum gestiftet.
Textbeispiele Irisch vs. Bretonisch (Wortstellung):
(Zum Vergleich mit dem Festlandskeltischen. Beide Sprachen sind inselkeltisch, da die Bretagne von den Inseln aus rekeltisiert wurde.)
tá mé ag foghlaim - bin ich am Lernen (VSO) vs.
me zo o teskin - ich bin am Lernen (SVO)
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