Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin (Uljanow)
- eine Reihe?
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* 10.04.1870 (julian. Kalender) in Simbirsk
+ 21.01.1924 (gregorian. Kalender) in Gorki bei Moskau
Lenin war ein russischer Jurist, Politiker, Gesellschaftstheoretiker und Revolutionär.
JUGEND UND POLITISCHE PRÄGUNG
Lenin wurde 1870 als Wladimir Iljitsch Uljanow geboren.
Er stammte aus einer wohlhabenden und liberalen Familie des niederen Adels, in der neben Allgemeinbildung auch Jura und viele Sprachen thematisiert wurden. Lenins Mutter war Deutsche, sein Vater Mathematik- und Physiklehrer. Später studierte er Jura.
Lenin wuchs in einer Zeit auf, in der in der russischen Monarchie soziale Ungleichheiten immer deutlicher sichtbar wurden. Sein älterer Bruder Alexander plante einen Anschlag auf den Zaren und wurde dafür 1887 hingerichtet. Alexander hatte sich im Biologiestudium einem radikalen Flügel der Narodniki angeschlossen und agierte bei seinen Attentatsversuchen auch mit den Brüdern Pilsudski (von denen Jozef Pilzudski nach seiner linken Phase später den neu gegründeten polnischen Staat autoritär beherrschen sollte).
Lenin/Uljanow entschloss sich nun, selbst gegen den Zaren zu kämpfen. Er schloss sich zuerst der (noch marxistischen) Sozialdemokratie (Sozialdemokratische Partei Russlands) an und später den radikaleren Kommunisten.
Der Kommunismus an sich ist eine Gemeinschaftsideologie, die sich bereits auf Vordenker aus der Antike beruft, wie z. B. griechische Philosophen oder in Gemeinschaft lebende Frühchristen.
Der Kommunismus im modernen Sinne entstand aber erst im Ersten Weltkrieg, als man der Sozialdemokratie vorwarf, zu sehr mit den bestehenden Regimes kollaboriert zu haben. Er basierte meist auf dem Marxismus, der seinerseits lange in starker Konkurrenz zum anfangs mächtigeren Anarchismus stand.
Er stammte aus einer wohlhabenden und liberalen Familie des niederen Adels, in der neben Allgemeinbildung auch Jura und viele Sprachen thematisiert wurden. Lenins Mutter war Deutsche, sein Vater Mathematik- und Physiklehrer. Später studierte er Jura.
Lenin wuchs in einer Zeit auf, in der in der russischen Monarchie soziale Ungleichheiten immer deutlicher sichtbar wurden. Sein älterer Bruder Alexander plante einen Anschlag auf den Zaren und wurde dafür 1887 hingerichtet. Alexander hatte sich im Biologiestudium einem radikalen Flügel der Narodniki angeschlossen und agierte bei seinen Attentatsversuchen auch mit den Brüdern Pilsudski (von denen Jozef Pilzudski nach seiner linken Phase später den neu gegründeten polnischen Staat autoritär beherrschen sollte).
Lenin/Uljanow entschloss sich nun, selbst gegen den Zaren zu kämpfen. Er schloss sich zuerst der (noch marxistischen) Sozialdemokratie (Sozialdemokratische Partei Russlands) an und später den radikaleren Kommunisten.
Der Kommunismus an sich ist eine Gemeinschaftsideologie, die sich bereits auf Vordenker aus der Antike beruft, wie z. B. griechische Philosophen oder in Gemeinschaft lebende Frühchristen.
Der Kommunismus im modernen Sinne entstand aber erst im Ersten Weltkrieg, als man der Sozialdemokratie vorwarf, zu sehr mit den bestehenden Regimes kollaboriert zu haben. Er basierte meist auf dem Marxismus, der seinerseits lange in starker Konkurrenz zum anfangs mächtigeren Anarchismus stand.
Die Kommunisten wollten den radikalen Umsturz durch eine Revolution. Durch einen internenen Machtkampf nannte man Lenins Fraktion später die "Bolschewisten" (Mehrheitsfraktion) im Gegensatz zu den "Menschewisten" (Minderheitsfraktion). Diese Bezeichnungen gehen aber nur auf vorübergehende Mehrheiten bei Abstimmungen zurück.
Erst als politischer Aktivist nahm Lenin/Uljanow den Kampfnamen "Lenin" an (vgl. andere Akteure!).
Erst als politischer Aktivist nahm Lenin/Uljanow den Kampfnamen "Lenin" an (vgl. andere Akteure!).
DIE LAGE VOR DEM ERSTEN WELTKRIEG
Aber schauen wir uns die Situation vor dem Ersten Weltkrieg noch einmal genauer an:
Ursprünglich sahen die russischen Zaren und ihre Verfolgungsbehörden wie der Geheimdienst Ochrana eher Gruppen wie die Narodniki (Volkstümler) und andere Gruppen wie die Anarchisten als eine Gefahr für die öffentliche Ordnung an. Die Sympathie für die radikale bzw. extreme Linke nahm erst durch den Ersten Weltkrieg drastisch zu. Lenin selber hatte anfangs mit einer viel längeren Übergangsphase gerechnet. Auch spielte Geld später bei der Umsetzung seiner Ziele eine große Rolle.
Innerhalb der Linken waren Anarchisten - wie bereits erwähnt - im praktischen Kampf anfangs viel bedeutender als Marxisten. Das sah man bei vielen Anschlägen gegen das System im späten 19. und frühen 20. Jhd.
Innerhalb der Linken waren Anarchisten - wie bereits erwähnt - im praktischen Kampf anfangs viel bedeutender als Marxisten. Das sah man bei vielen Anschlägen gegen das System im späten 19. und frühen 20. Jhd.
Wegen seiner radikalen Ansichten musste Lenin vor dem Ersten Weltkrieg eine Zeit lang ins Exil gehen, u. a. in die Schweiz. Dort traf er andere Exilanten und beschäftigte sich mit den Ideen von Karl Marx. Lenin verfasste für die Bewegung wichtige Schriften, in denen er die Ideen des "Marxismus" in seinem Sinne weiterentwickelte. Man sprach
später vom Marxismus-Leninismus. Begriffe wie "-ismen" sind aber mit Vorsicht zu genießen, da die entstehenden Ideologien oft noch nicht vereinheitlicht/kohärent waren und spätere Denker ihre eigenen Ideen oft hinzufügten. (Marx sah sich selber nicht als Marxist und begriffe wie Dialektischer Materialismus stammten von Denkern wie Plechanow).
Karl Marx sah noch in der Arbeiterklasse das revolutionäre Subjekt. Lenin ging von anderen Voraussetzungen aus, da in Russland die Industrialisierung im Vergleich zu Kerneuropa und den USA verspätet begonnen hatte. Lenin setzte auf Arbeiter und Bauern. (Später entwickelte Mao Zedong seine Ideologie noch stärker in Richtung der Bauernschaft.)
Lenin wies in seiner Imperialismustheorie auch darauf hin, wie sehr Russland von den wirtschaftlich starken Mächten der damaligen Welt abhängig sei und dass die Arbeiter in den Zentren des Kapitalismus inzwischen weitgehend mit dem System versöhnt und zu einer "Arbeiteraristokratie" aufgestiegen seien.
Karl Marx sah noch in der Arbeiterklasse das revolutionäre Subjekt. Lenin ging von anderen Voraussetzungen aus, da in Russland die Industrialisierung im Vergleich zu Kerneuropa und den USA verspätet begonnen hatte. Lenin setzte auf Arbeiter und Bauern. (Später entwickelte Mao Zedong seine Ideologie noch stärker in Richtung der Bauernschaft.)
Lenin wies in seiner Imperialismustheorie auch darauf hin, wie sehr Russland von den wirtschaftlich starken Mächten der damaligen Welt abhängig sei und dass die Arbeiter in den Zentren des Kapitalismus inzwischen weitgehend mit dem System versöhnt und zu einer "Arbeiteraristokratie" aufgestiegen seien.
Deshalb formulierte Lenin auch Marxens Konzept der "Diktatur des Proletariats" genauer aus und ging davon aus, dass dieses von einer "Partei neuen Typs" geführt werden müsse. Man dürfe geschichtesnotwendige Prozesse wie Revolutionen nicht einfach abwarten. Dieses Parteienkonzept beeinflusste schließlich auch andere Parteien bis hin zur NSDAP!
ERSTER WELTKRIEG UND REVOLUTION(EN)
Als dann der Erste Weltkrieg ausbrach, erkannte Lenin, dass dieser aus seiner Sicht "imperialistische Krieg" die Revolution beschleunigen würde. Er sah also den Weltkrieg nicht als einen Kampf zwischen Gut und Böse sondern als Kampf zwischen mehreren imperialistischen ("bösen") Mächten, die nur ihre Macht ausbauen wollten. Durch diesen Krieg der Imperialisten würden diese aber geschwächt und es entstünde Platz für neue Mächte.
Im Jahre 1917 fand in Russland zunächst eine bürgerliche Revolution statt. Diese führte jedoch nach Meinung vieler nur halbherzige Reformen durch und führte den Krieg gegen die Mittelmächte (Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich usw.) weiter.
Aus Sicht der Mittelmächte war diese Situation nicht zufriedenstellend, da man weiterhin eingekreist bliebt und sich die Material- und Ressourcenüberlegenheit der Alliierten immer mehr bemerkbar machte. Also beschlossen die deutsche Heeresleitung und deutsche Geheimdienste, den Gegner Russland zusätzlich zu destabilisieren und den eigentlich verhassten Lenin mit viel Geld auszustatten und in einem plombierten Zug durch das Reich ins noch russische Finnland fahren zu lassen.
Lenin galt deshalb bei einigen Russen als Verräter. Er selbst wollte aber unbedingt die Revolution in Russland beschleunigen und rechnete damit, sie später nach Kerneuropa tragen und dann zu einer Weltrevolution ausbauen zu können.
Lenin gehörte eigentlich nur einer kleinen Fraktion an, aber seine permanente Agitation bei einer immer unzufriedeneren russischen Bevölkerung verfing mit der Zeit. Es kam im November 1917 (Julianischer Kalender) zur Oktoberrevolution (Oktober nach Gregorianischem Kalender), auch wenn diese nicht so glorreich stattfand, wie es später in kommunistischen Filmen verherrlicht wurde. Lenin war nicht der einzige Akteur dieser Revolution. Er hatte eine ganze Machtgruppe um sich geschart, die aber unter sich konkurrierte. Als großes organisatorisches Gehirn erwies sich Leo Trotzki.
Die Gruppe um Lenin scheute nicht vor üblen Meinungsmanipulationen zurück: So stoppte man gezielt Versorgungszüge des zaristischen Regimes an Arbeiter und Bauern, um dem Regime dann einen Verrat an den hungernden Massen vorwerfen zu können. (Man denke auch an "Tricks" der späteren Iranischen Revolution, als Chomeini, der zuerst die "Weiße Revolution" des Schahs blockieren wollte, ihm später ein Mangel an sozialem Engagement vorwarf).
Hier zeigte sich ein weiteres Problem für spätere ideologische Auseinandersetzungen: Trotzki und einige weitere Akteure der russischen Revolution stammten aus jüdischen Familien. Auch einige der Geldgeber waren Juden. Dies führte dazu, dass später die russische Revolution ähnlich wie frühere Revolutionen als "Machwerk von Verschwörern", speziall auch der Juden dargestellt wurden.
Am Anfang war Lenins Oktoberrevolution nicht nur bei Teilen der russischen Bevölkerung beliebt, die auf Brot, Land und Frieden hofften, sondern auch bei linken Intellektuellen aus Europa und den USA (z. B. Emma Goldman). Die Herrschaft des neu geschaffenen Sowjetrusslands bzw. der Sowjetunion hatte am Anfang auch liberale Elemente und räumte mit einigen autoritären Strukturen aus der Zarenzeit auf. Sogar die "Außenpolitik" im klassischen Sinne wurde für einige Zeit eingestellt!
Die Bolschewisten ließen jedoch keine freien Wahlen zu, sondern wollten die einmal errungene Herrschaft behalten.
Die Bolschewisten ließen jedoch keine freien Wahlen zu, sondern wollten die einmal errungene Herrschaft behalten.
BÜRGERKRIEG
So entwickelte sich aus den neuen Spannungen schon bald ein Bürgerkrieg zwischen "Roten" und "Weißen". Zu den weißen Kräften gehörten Anhänger des ehemaligen Zarenreiches, aber auch Demokraten und einige linke Gegner der Kommunisten bzw. Bolschewisten. Die anfangs starken Weißen erhielten auch Unterstützung durch Geld und Truppen aus dem Ausland, was Lenin in seiner Propaganda aber auszunutzen wusste. Neben Roten und Weißen gab es im russischen Bürgerkrieg noch weitere Gruppen wie Anarchisten, regional herrschende Warlords und einfach Kriminelle.
Lenin dachte gar nicht, seinen Machtanspruch abzugeben und so wurde seine Herrschaft immer autoritärer. Seine von Leo Trotzki geführte Rote Armee erwies sich als noch brutaler und noch besser geführt als die Truppen der Weißen, wodurch die Roten bis 1921 siegreich waren. Wer nicht entschieden genug kämpfte oder sogar die Kriegsanstrengungen sabotierte, konnte erschossen werden. Oft kämpften Einheiten der entstehenden neuen Sicherheitsorgane mit Maschinengewehr hinter den eigenen Reihen, um Flüchtende erschießen zu können.
Lenin selber gab zu, dass einige seiner kommunistischen Vorkriegsideale naiv waren.
Lenin dachte gar nicht, seinen Machtanspruch abzugeben und so wurde seine Herrschaft immer autoritärer. Seine von Leo Trotzki geführte Rote Armee erwies sich als noch brutaler und noch besser geführt als die Truppen der Weißen, wodurch die Roten bis 1921 siegreich waren. Wer nicht entschieden genug kämpfte oder sogar die Kriegsanstrengungen sabotierte, konnte erschossen werden. Oft kämpften Einheiten der entstehenden neuen Sicherheitsorgane mit Maschinengewehr hinter den eigenen Reihen, um Flüchtende erschießen zu können.
Lenin selber gab zu, dass einige seiner kommunistischen Vorkriegsideale naiv waren.
Das Interessante ist, dass die Weißen für ein einiges, großes und starkes Russland kämpften und die Roten diese Vision umsetzen konnten! Interessant ist aus heutiger Sicht auch, dass die Revolution - ähnlich wie die in Frankreich - die Staatssprache (Russisch) noch weiter durchsetzen konnte, als es bereits das vorherige Regime vermochte.
Während Lenin vorher noch nationale ("antiimperialistische") Unabhängigkeitsbewegungen gegen seine Gegner unterstützt hatte, unterdrückte er sie nun immer brutaler. Man denke an die Ukraine, Georgien aber auch viele andere Gegenden. Auch für anarchistische Tendenzen hatte man jetzt kein Verständnis mehr. Stattdessen wurden eigene Geheimdienststrukturen aufgebaut, die oft noch brutaler waren als die des "Ancient Régime" (also des alten Regimes): Es wurde die Tscheka gegründet, später GPU, NKWD, KGB u. ä. Neben diesem Geheimdienst gab es weitere Dienste, zum Beispiel beim Militär. Auch die Deportation nach Sibirien als Unterdrückungsmittel wurde wieder aufgenommen.
Schon früh zeigte sich bei den neuen Eliten aber eine Doppelmoral: Selbst im Bürgerkrieg und während der Nachkriegsarmut lebten die Führungskräfte des neuen Regimes relativ mondän. Es entstand ein System der Privilegien. Trotzki ließ sich z. B. in seinem Kommandozug im Bürgerkrieg opulentes Essen mit Spargel servieren.
DIE FRÜHE SOWJETZEIT
Nach dem Krieg und Bürgerkrieg war das Land zerstört und ausgeblutet, die Herrschaft der Partei und ihrer Elite aber gestärkt. Die Arbeiterklasse, für die man vorgab zu kämpfen, war durch die Wirren des Kriegs und Bürgerkriegs stark geschwächt. Stattdessen entwickelte sich die neue Parteibürokratie immer weiter und genoss ihre Privilegien.
Wie so oft in der Geschichte war auch dieser Regimewechsel eine Stunde der Opportunisten. Viele, die vorher noch dem Zaren gehuldigt hatten oder den Ikonen der orthodoxen Kirche, änderten jetzt plötzlich die Richtung der Anbetung, die Rituale blieben aber ähnlich. Man kennt so etwas schon aus der Antike oder dem Mittelalter, besonders aber auch von der Revolutionen in den USA und Frankreich, wo viele Anhänger der britischen oder französischen Monarchen plötzlich deren Gegnern huldigten (sogar Robespierre hielt als Schüler einer Eliteschule noch eine Lobrede auf den König!).
Die Indoktrination mit der neuen Lehre setzte schon in den Schulen an. Öffentlich wurden Feiern des neuen Regimes abgehalten, die unter Stalin zu einem grotesken Personenkult weiter verstärkt wurden. Diese Vorgehensweise wurde ein Vorbild für Kommunistenführer späterer Jahre wie Mao Zedong, Kim Il-Sung und viele andere.
Die Indoktrination mit der neuen Lehre setzte schon in den Schulen an. Öffentlich wurden Feiern des neuen Regimes abgehalten, die unter Stalin zu einem grotesken Personenkult weiter verstärkt wurden. Diese Vorgehensweise wurde ein Vorbild für Kommunistenführer späterer Jahre wie Mao Zedong, Kim Il-Sung und viele andere.
Wirtschaftlich sah Lenin aber ein, dass er im kriegsgeschwächten Russland nicht alles durch die Bürokratie von Partei und Staat regeln konnte. So machte er gegen seine eigentlichen Überzeugungen gewisse Zugeständnisse an die wirtschaftlichen Freiheiten und setzte die Neue Ökonomische Politik (NEP) durch.
Lenin selbst überlebte die Revolution nicht lange. Er erlitt anfang der 1920er-Jahre mehrere Schlaganfälle.
Die Ursachen dafür mögen vielfältig sein: Langer intensiver Stress durch die politisch-militärische Arbeit, ein fast gelungener Anschlag einer Sozialistin gegen ihn, erbliche Veranlagung zur Gefäßverstopfung etc. Es ist unklar, ob einige seiner Konkurrenten auch mit Gift "nachgeholfen" haben, wie es in der russischen Geschichte oft geschah und es später bei Stalin vermutet wurde.
Die Ursachen dafür mögen vielfältig sein: Langer intensiver Stress durch die politisch-militärische Arbeit, ein fast gelungener Anschlag einer Sozialistin gegen ihn, erbliche Veranlagung zur Gefäßverstopfung etc. Es ist unklar, ob einige seiner Konkurrenten auch mit Gift "nachgeholfen" haben, wie es in der russischen Geschichte oft geschah und es später bei Stalin vermutet wurde.
Lenin wurde nicht begraben, sondern einbalsamiert. Beim Kreml in Moskau entstand ein Mausoleum. Wissenschaftler waren mit der Konservierung seiner Leiche beschäftigt.
Die Partei führte den Kult um Lenin nach seinem Tod fort und baute ihn sogar aus. Überall im Land wurden Feierlichkeiten abgehalten und Denkmäler gebaut. In den Schulen fand eine dauernde Indoktrination statt.
Bis heute ist Lenin sehr umstritten. Seine Politik - nicht erst die seiner Nachfolger - war äußerst brutal. Andererseits sehen viele in ihm auch einen Einiger des Landes.
Die Partei führte den Kult um Lenin nach seinem Tod fort und baute ihn sogar aus. Überall im Land wurden Feierlichkeiten abgehalten und Denkmäler gebaut. In den Schulen fand eine dauernde Indoktrination statt.
Bis heute ist Lenin sehr umstritten. Seine Politik - nicht erst die seiner Nachfolger - war äußerst brutal. Andererseits sehen viele in ihm auch einen Einiger des Landes.
DIE MACHTKÄMPFE NACH LENIN ("DIADOCHENKÄMPFE")
Fakt ist aber, dass durch Lenins Tod eine Schwächung der zentralen Autorität eintrat und andere Akteure die Gunst der Stunde für sich gekommen sahen. Unter diesen waren Stalin und Trotzki.
Der späte Lenin hatte übrigens noch vor Stalin gewarnt.
Stalin (eigtl. Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili) setzte sich beim folgenden Machtkampf mit Trotzki (eigtl. Lew Dawidowitsch Bronstein) durch, obwohl dieser taktisch sehr gewieft war. Stalin hatte aber in Reden mehr Charisma, er entwickelte um sich einen Personenkult, er beherrschte immer größere Teile der Partei- und Staatsbürokratie und er integrierte Teile der wenig gebildeten Arbeiterschaft in die Kommunistische Partei, was diese ihm dankten.
Stalin wollte seine Macht in seinem Land, der Sowjetunion (eigentlich war er Georgier) festigen und dachte weniger an eine weltweite Revolution, von der die Kommunisten ursprünglich geträumt hatten.
Er sprach vom "Sozialismus in einem Land".
Trotzki galt eher als Intellektueller, wenn auch mit eiserner Hand und war auch aufgrund seiner jüdischen Herkunft umstritten. Er kritisierte Stalins Konzept eines Sozialismus in einem Land und hielt an den Konzepten des proletarischen Internationalismus und der Weltrevolution fest
Trotzki hatte Ende der 20er-Jahre den Machtkampf verloren und ging dann ins Exil, wo weiter Schriften verfasste.
Trotzki galt eher als Intellektueller, wenn auch mit eiserner Hand und war auch aufgrund seiner jüdischen Herkunft umstritten. Er kritisierte Stalins Konzept eines Sozialismus in einem Land und hielt an den Konzepten des proletarischen Internationalismus und der Weltrevolution fest
Trotzki hatte Ende der 20er-Jahre den Machtkampf verloren und ging dann ins Exil, wo weiter Schriften verfasste.
Statt eines "proletarischen Internationalismus'" betrieb Stalin eine staatliche Machtpolitik klassischen Zuschnitts zur Ausweitung des Einflussbereichs der Sowjetunion.
Den Zweiten Weltkrieg nutzte er dazu, sich mit Deutschland zu Verbünden und Mittel-Osteuropa aufzuteilen. Wahrscheinlich hoffte er auf eine gegenseitige Schwächung der Westmächte und Nazideutschlands, um dann selber über Europa herrschen zu können.
Als es dann zum Bruch mit Hitler kam und das nationalsozialistische Deutschland sogar die Sowjetunion überfiel, war Stalins Regime einer Niederlage sehr nahe. Diese konnte nur durch das starke, aber brutale Organisationstalent des Geheimdienstlers Lawrenti Pawlowitsch Beria (Berija), durch die weite des russischen Raumes und durch die unglaubliche Wirtschaftskraft der USA abgewendet werden. Unter unfassbaren Opfern gelang für die Sowjetunion die Kriegswende.
Die Truppen der schon fast erledigten Sowjetunion (es gab erhebliche Kollaboration mit NS-Deutschland) drangen daraufhin nicht nur nach Westen vor, sondern auch im Osten.
Im Osten erklärte die SU dem sich zurückziehenden Japanischen Kaiserreich (erst) 1944 den Krieg, drang in die Mandschurei vor und ließ dort auch chinesische Kommunisten einsickern, die dann unter Mao Zedong und Lin Biao auch in China eine rote Revolution durchführten. Der Kommunismus drang auch in den Norden Koreas und später nach Südostasien vor.
Trotzki war nach dem Machtkampf mit Stalin Ende der 20er-Jahre ins Exil gegangen und lebte nach mehreren Zwischenstationen in Mexiko in Coyoacán (Stadtteil von Mexiko Stadt) in einem bewachten Haus. So konnte er die Säuberungen und Schauprozesse überleben, die Stalin besonders in den 30er-Jahren durchgeführt hatte. Doch Stalin sah sogar im aus dem Exil schriftstellerisch agierenden Trotzki eine Gefahr: Es wurden mehrere Anschlagsversuche unternommen, die jedoch zunächst scheiterten.
Einen Anschlag im August 1940 durch den Sowjetagenten Ramón Mercader mit einem Eispickel überlebte er jedoch nur um wenige Tage. Mercader hat sich mit Helfern unter einem Vorwand Zutritt zu Trotzkis Haus verschafft. Leibwächter griffen zu spät ein.
Seine Ideologie, der "Trotzkismus", blieb jedoch noch einige Jahrzehnte für Kommunisten mit von der Moskauer Partielinie abweichenden Ansichten interessant.
Stalin führte sein "bewährtes" Schema der Machterhaltung weiter:
Nachdem er sich im Inneren der Elite aus den frühen Revolutionstagen durch Säuberungen erledigt hatte (und bei Trotki im Äußeren), sah er nach 1945, dass eine neue Elite herangewachsen war.
Die galt es wieder zu säubern:
Stalin hatte anfangs mit dem Linkszionismus des sich 1948 gründenden Staates Israel sympathisiert, wechselte aber dann die Seiten. Jetzt wollte er eine Kampagne gegen eine angebliche jüdisch-komopolitische Ärzteverschwörung durchführen ("wurzellose Kosmopoliten"). Die Züge standen schon zum Abtransport bereit, die Feindeslisten waren geschrieben. Aber dann starb Stalin "pünktlich" im Jahre 1953. Es wird diskutiert, ob sein Geheimdienstchef Beria, der selber aus einer jüdischen Familie stammte, ihn vergiften ließ, bevor er selber exekutiert werden konnte. Beria sah sich schon als Stalins Nachfolger, unterschätzte aber die noch stärkeren Machtseilschaften der Parteibürokratie und der Militärs und wurde seinerseits beseitigt. Aus dem darauf folgenden Machtkampf innerhalb der siegreichen Dreierclique (Troika) ging Chruschtschow als vorläufiger Sieger hervor und führte 1956 (zunächst) geheim eine Entstalinisierung durch, obwohl er selber lange Zeit einer von Stalins Henkern war. Der chinesische Kommunistenführer Mao Zedong hielt diese Linie für zu weich und fühlte sich bestätigt, als es in Osteuropa zu Aufständen kam.
Nachdem er sich im Inneren der Elite aus den frühen Revolutionstagen durch Säuberungen erledigt hatte (und bei Trotki im Äußeren), sah er nach 1945, dass eine neue Elite herangewachsen war.
Die galt es wieder zu säubern:
Stalin hatte anfangs mit dem Linkszionismus des sich 1948 gründenden Staates Israel sympathisiert, wechselte aber dann die Seiten. Jetzt wollte er eine Kampagne gegen eine angebliche jüdisch-komopolitische Ärzteverschwörung durchführen ("wurzellose Kosmopoliten"). Die Züge standen schon zum Abtransport bereit, die Feindeslisten waren geschrieben. Aber dann starb Stalin "pünktlich" im Jahre 1953. Es wird diskutiert, ob sein Geheimdienstchef Beria, der selber aus einer jüdischen Familie stammte, ihn vergiften ließ, bevor er selber exekutiert werden konnte. Beria sah sich schon als Stalins Nachfolger, unterschätzte aber die noch stärkeren Machtseilschaften der Parteibürokratie und der Militärs und wurde seinerseits beseitigt. Aus dem darauf folgenden Machtkampf innerhalb der siegreichen Dreierclique (Troika) ging Chruschtschow als vorläufiger Sieger hervor und führte 1956 (zunächst) geheim eine Entstalinisierung durch, obwohl er selber lange Zeit einer von Stalins Henkern war. Der chinesische Kommunistenführer Mao Zedong hielt diese Linie für zu weich und fühlte sich bestätigt, als es in Osteuropa zu Aufständen kam.
Die von Lenin und anderen geschaffene Sowjetunion hielt in der Folgezeit einige Jahrzehnte im "Kalten Krieg" Gegner (obwohl Weltkriegsverbündeten) USA Stand, ging dann aber 1991 nach Protesten, wirtschaftlichen Fehlentscheidungen und dem zermürbenden Afghanistenkrieg der 80er-Jahre unter.
Gorbatschow hatte die UdSSR unter den Schlagworten "Glasnost" und "Perestroika" noch reformieren wollen, konnte aber die auch (aber nicht nur) durch seine Politik ausgelösten Zentrifugalkräfte nicht mehr aufhalten.
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